4. Evolutionspschologische & soziobiologische Theorien Flashcards
Was ist der Unterschied zwischen proximaten und ultimaten Erklärungen?
Proximate Erklärungen: Beantworten Wie-Fragen
-> Welche Mechanismen liegen Verhalten zugrunde? (Entwicklung, kog., physiologisch, etc.)
Ultimate Erklärungen: Beantworten Wozu-Fragen
-> Warum haben sich Mechanismen gebildet? Welche Funktion erfüllen sie? (evolutionäre Entstehungsgeschichte, Anpassung, etc.)
Welche sind die grundlegenden Anforderungen an Lebewesen?
Nahrung finden
Sexualpartner
Überleben
Verletzungen vermeiden
Wovon hängt der Reproduktionserfolg ab und inwiefern ist der Phänotyp hierfür ebenfalls verantwortlich?
wie gut grundlegenden Anforderungen erfüllt werden
-> ebenfalls beeinflusst durch körperl., verhaltensbezogene und psychische Merkmale (aka Phänotyp)
Wie werden adaptive Probleme gelöst?
Natürliche Selektion
-> Evolution bereichsspezifischer Mechanismen
Weshalb lässt sich vermuten, dass psychologische Mechanismen ein Ergebnis natürlicher Selektion sind?
erhöhen Reproduktionserfolg
Soziobiologie
Anwendung der Theorie der natürlichen Selektion auf Erklärung der Ursprünge und Aufrechterhaltung des Sozialverhaltens
Evolutionspsychologie
beruht auch auf Prinzip der nat. Selektion
-> betont stärker Flexibilität und psychologische Mechanismen
Natürliche Selektion
Prozess verhilft Lebewesen mit best. Merkmalen dazu, stärker in nachfolgenden Generationen repräsentiert zu sein
-> Merkmale besser an Umwelt angepasst
Was besagt das Prinzip Anpassung?
Eigenschaften, die besser als andere auf jeweilige Umwelt zugeschnitten sind, befähigen besseres Überleben und Fortpflanzen
Was ist Fitness?
Fähigkeit eines Lebewesens einen größeren Anteil seiner Erbanlagen an nachfolgende Generationen weiterzugeben als andere Individuen
Wie erklären natürliche Selektion, Anpassung und FItness vorhandene Verhaltensdispositionen?
müssen früher einen wichtigen Beitrag zum Überleben und Fortpflanzen geleistet haben
Was ist die Definition von Altruistischem Verhalten (in der Evolutionstheorie)?
Verhalten, dass trotz Kosten für die Fitness des Helfenden zur Fitness eines anderen Individuums beiträgt
Was ist das noble Ideal?
Handeln zum Wohl der Gruppe/ Spezies
Wodurch wird das Gen für die “Neigung engen Verwandten zu helfen” ausgebreitet?
selektives altruistisches Verhalten
Verwandschaftskoeffizienz
Anteil gemeinsamer Gene
minus der, die man nicht mit Verwandten gemein hat
Gesamtfitness
Weitergabe individuelle Gene an nachfolgende Generationen
-> Hilfe gegenüber Verwandten trägt zur erreichung des Ziels bei
Reziproker Altruismus
von Lebewesen gezeigtes altruistisches Verhalten, wenn Hilfeempfänger sich wahrscheinlich künftig gegenüber Helfendem altruistisch Verhalten wird
Wie nennt man es wenn sich Fitnessinteressen überschneiden/ divergieren
Kooperation
Konkurrenz
Intersexuelle Selektion
Bestimmte Merkmale des anderen Geschlechts werden bevorzugt
Intrasexuelle Selektion
Konkurrenz um das jeweils andere Geschlecht
Monogamie
Ein Weibchen, ein Männchen
Polygamie
Ein Männchen, mehrere Weibchen
Polyandrie
Ein Weibchen, mehrere Männchen
Weisen Männer und Frauen identische sexuelle strategien bei der Partnerwahl auf?
nein
Inwiefern ist sexuelles Kontaktverhalten eine Frage der Ressourcen?
Männer haben Reproduktionsvorteil
-> Ziel: möglichst viele Kinder
Frauen investieren mehr
-> Ziel: SIcherheit für Nachwuchs
Wovon hängt die Partnerwahl aus der Sicht eines Mannes ab?
Altersunabhängiges bevorzugen von Frauen, die attraktiver sind als der Mann selbst
kulturübergreifende Präferenz der Sanduhrfigur
-> Evol. Theorie: Hinweisreize auf Jugend, Gesundheit, etc.
Wovon hängt die Partnerwahl aus der Sicht einer Frau ab?
altersunabhängiges bevorzugen von Männern mit höherem Status/ größerer Dominanz
mit Sozialstatus verbundene körperliche Merkmale sind attraktiv
-> Evol. Theorie: besseres Überleben durch bereitstellen der Ressourcen
Was bevorzugen Menschen bei der Partnerwahl allgemein?
Menschen mit Hinweisen auf hohen Paarungswert
Wie kann Investition in die Nachkommenschaft durch elterliche Fürsorge sich negativ Ausdrücken?
höheres Misshandeln und geringerer Invest bei nicht leiblichen Kindern/ unsicherer Vaterschaft
Wie benimmt sich Hilfsbereitschaft in abhängigkeit zum Verwandtschaftsgrad?
Gesamtfitness
Hilfsbereitschaft steigt mit steigendem Verwandtschaftsgrad
Wie trägt das Helfen/ Retten von Verwandten zur Gesamtfitness bei?
Rettung eines Teils des eigenen Erbguts
Hamilton-Regel
c < r*b
=> Hilfe wahrscheinlich
costs (Helfer) < Verwandtschaftsgrad * Nutzen für Empfänger
Inwiefern hängen Verwandschaftsgrad und Hinterlassenschaft (Erbe) voneinander ab?
Ehepartner bekommen meisten Ressourcen
dann Kinder
Geschwister & Verwandte weniger
Besteht ein Geschlechtsunterschied bei der Aufteilung des Erbes?
ja
-> Männer: 80% an Gattin, 17% an Kinder
-> Frauen: 40% an Gatten, 48% an Kinder
-> Männer könnten erneut heiraten
reproduktive Phase von Frauen kürzer
Treue ist in der Monogamie eine soziale Norm. Wie viele Männer/ Frauen gehen statistisch trotzdem fremd?
Befragungen -> soziale Erwünschtheit als Problem
1/3-4 Männer
1/9-10 Frauen
Stellt außerehelicher Sex einen Risikofaktor für Beziehungen dar?
ja
-> Männer 38% Scheidung (anstelle von 15%)
-> Frauen 20% Scheidung ( anstelle von 8%)
Was sind die Hauptgründe für Untreue der Geschlechter?
Männer: Abenteuer, unerfüllte sexuelle Wünsche
-> 30% verlieben sich in Affäre
Frauen: Enttäuschung, Unzufriedenheit
-> 79% verlieben sich in Affäre
Welche Art der Untreue ist für Männer und Frauen am schlimmsten?
Aus evolutionärer Sicht
Männer: sexuelle (60%)
-> Befürchtungen zielen auf Sex-Akt
Frauen: emotionale
-> “ betonen emotionale Beziehung
Wie erklärt die soziokulturelle Perspektive Untreue?
mithilfe geschlechtstypischer Sozialisation und rollen-typischer Erwartungen
Männer: aktiver und dominanter -> Promiskuität vereinbar mit Rolle
Frauen: emotionaler, moralischer -> Promiskuität unvereinbar mit Rolle
Sind biologisch begründete Geschlechtsunterschiede kulturell beeinflussbar?
nach der evolutionären Perspektive
kaum
Vertritt die sozial-kontruktionistische Perspektive ebenfalls die evolutionäre Ansicht, biologische Geschlechtsunterschiede wären kaum kulutrell beeinflussbar?
nein
-> massiver kulutreller und Sozialeinfluss auf biologische Grundlagen
Wie wird geschlechtsrollenkonsistentes Verhalten gelernt?
kulturelle Konditionierung (Beobachtung, Imitationslernen)
Welche sexuellen Doppelstandards gibt es für Männer und Frauen?
Männer: Casanovas
Frauen: keusch als Folge evolutionärer Mechanismen
-> geschlechtsinkonsistentes Verhalten abgelehnt
Welche Anteile identifiziert moderne Evolutionspsychologie im Kontext von Verhalten?
dispositionelle, zeitlich stabile, transsituational konsistente & situations- und kontextspezifische Anteile
In den Augen moderner Evolutionspsychologie, hängen die identifizierten Verhaltensanteile von der jeweiligen moralischen Wertigkeit einer Gesellschaft ab?
nein, sind unabhängig evolutionär funktional und können plausibel erklärt werden
Sind evolutionspsychologisch plausible Verhaltensweisen automatisch moralisch gerechtfertigt?
nein