10. Attributionstheorien Flashcards

1
Q

Warum suchen Menschen spontan nach Begründungen und Ursachen für Erlebtes?

A

um unerwartete, negative Ereignisse zu erklären
-> streben nach kognitiver Konsistenz und Aufrechterhaltung eines positiven Selbstwertes
-> es geht nicht immer um “wahre Antworten”

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2
Q

Wer begründete die naive Handlungsanalyse?

A

Heider

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3
Q

Welche Kategorien von Ursachen beschrieb Heider in seiner naiven Handlungsanalyse?

A

in und außerhalb der Person
-> in: effektive Kraft der Person (Motivation x Fähigkeit)
-> außerhalb: Effektive Kraft der Umgebung (Schwierigkeit x Zufall)

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4
Q

Wer beschrieb das Ursachenschema?

A

Weiner

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5
Q

Was machte Weiner mit Heider´s Lokationsdimension in seinem Ursachenschema?

A

Erweiterung um 2 weitere Dimensionen:
->zeitliche Stabilität
-> Kontrollierbarkeit der Ursache

=> acht prototypische Attributionsmöglichkeiten

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6
Q

Wer begründete das Kovariationsprinzip der Attribution und was ist die zentrale Annahme?

A

Kelley
Beobachter treffen Urteile aufgrund von Kovariationen oder Korrelationen zwischen Effekten und möglichen Ursachen

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7
Q

Welche Faktoren der Attribution des eigenen oder des Verhaltens anderer beschreibt das Kovariationsprinzip der Attribution?

A

Konsensus (Vergleich über Personen)
-> Wie verhalten sich unterschiedliche Handelnde gegenüber EINER Entität?

Distinktheit (Vergleich über Entitäten)
-> Wie reagiert ein Handelnder unter ähnlichen Umständen auf unterschiedliche Entitäten?

Konsistenz (Vergleich über Zeit)
->Unterscheidet sich das Verhalten des Handelnden gegenüber einer Entität in verschiedenen Situationen?

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8
Q

Wie kann man Kelley`s Kovariationsprinzip kritisieren?

A

Ursachenbeschreibung setzt große kognitive Leistungsfähigkeit der Person heraus, die Konsens-, Distinktheits-, und Konsistenzinformationen sammeln und auswerten muss
-> meistens liegen nicht alle Informationen vor
=> wie adäquat beschreibt das Prinzip Ursachenzuschreibung?

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9
Q

Was ist eine beschriebene Folge der Ursachenzuschreibung des Kovariationsprinzips? Wieso tritt dieser Effekt auf?

A

falsche oder verzerrte Attributionen
-> scheinbar hinreichende Erklärung reicht uns aus
-> Alternativen werden abgelehnt

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10
Q

Was ist der (von Ross et al. entdeckte) fundamentale Attributionsfehler?

A

Sensibilität für Informationen, die auf Person-Attribution sprechen ist größer als für Informationen, die für Attribution auf Entität oder situative Umstände sprechen
-> Korrenspondenzverzerrung: Von Verhalten wird auf die Persönlichkeit geschlossen

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11
Q

Actor-Observer-Bias

A

Handlung ausführende Akteure attribuieren Handeln eher auf Situation während Beobachtende das Handeln eher auf die Person des Handelnden attribuieren
-> Perspektivendifferenz

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12
Q

Wer neigt eher zur Korrespondenzverzerrung? Beobachter oder Akteure?

A

Beobachter

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13
Q

Welche sind die Erklärungsansätze für den Actor-Observer-Bias?

A
  1. Unterschiedliche Informationsgrundlage
  2. Unterschiede in der Wahrnehmungsperspektive
  3. Selbstwertdienlichkeit der Attributionsverzerrung
  4. Kontrollbedürfnis
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14
Q
  1. Unterschiedliche Informationsgrundlage
A

Akteure kennen sich aus vielen solcher Situationen, Beobachtende kennen Akteur nur aus dieser Situation
-> keine Konsistenz oder Distinktheitinfos
-> Konsensusinfos rücken in Vordergrund

=>Folge: Dispositionale Attribution

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15
Q
  1. Unterschiede in der Wahrnehmungsperspektive
A

Saliente Reize für Akteure: Anforderungen/ Spezifika der Situation
Saliente Reize für Beobachtende: Akteur, weniger situativer Kontext

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16
Q
  1. Selbstwertdienlichkeit der Attributionsverzerrung
A

Attribuieren auf negative Eigenschaften anderer kann selbstwertdienlich sein
-> Abwärtsvergleich
-> s. Festinger

17
Q
  1. Kontrollbedürfnis
A

Menschen wollen das Verhalten anderer vorhersagen und kontrollieren
-> Vorteilhaft wen den anderen kennt und einen Schritt voraus ist

18
Q

Erkläre den False-Consensus-Effekt und liefere 2 Erklärungsansätze für diesen.

A

Menschen neigen dazu ihr Verhalten als für Menschen Typisch einzuschätzen
Erklärungsansätze:
1. Wunsch, der Mehrheit anzugehören
2. Selektiver Kontakt zu denen die ähnlich sind (sozialer Vergleich bevorzugt mit diesen Personen)
->homogene Stichprobe wird auf Allgemeinheit übertragen

19
Q

Attributionsasymmetrie bei Erfolg und Misserfolg

A

Eigene Erfolge eher personal/internal, Misserfolge situativ/external attribuiert (s. self-serving Bias Festinger)
Attributionsverzerrung selbstwertdienlich
->Erfolge als Ausdruck des Könnens sorgen für Stolz, Misserfolge als Ausrutscher gefährden Selbstbild nicht

20
Q

Wie wirkt sich die Attributionsasymmetrie bei depressiver Symptomatik aus?

A

Neigung, Erfolg external und Misserfolge internal zu attribuieren
-> wichtiger Arbeitsansatz kognitiver Depressionstheorie

21
Q

Attributionsmuster und depressive Symptomatik

A

Theorie der erlernten Hilflosigkeit (Seligman)
-> wenn Menschen in einer Situation ein Ereignis als nicht kontrollierbar erfahren, entwickeln sie die Erwartung, auch künftig unkontrollierbaren Ereignissen ausgeliefert zu sein
-> in Tierversuchen belegt, bei Menschen empirische Befundlage unklar

Aspekt der Ursachenzuschreibung
->Erweiterung der Seligman-Theorie
-> bei Kontrollverlust erfolgt Ursachenzuschreibung
-> ist Kontrollverlust zeitlich stabil, universell, über mehrere
relevante Lebensbereiche konsistent und auf internale Ursachen
zurückzuführen bildet sich Hilflosigkeitssymptom
-> Ziel der Intervention: Änderung des Attributionsstils

22
Q

Was sind die zentralen Elemente angewendeten Attributionsforschung auf Partnerschaftskonflikte?

A

Zustand der Beziehung
Beziehungsmuster
Partnerverhalten
Konkrete Attributionen