8. PTBS Flashcards

1
Q

Intrusionen

A

= sich aufdrängende belastende Gedanken & Erinnerungen an das Trauma
- sensorische Eindrücke
- hier-und-jetzt Intensität
- starke körperliche & emotionale Reaktion

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2
Q

Trias der PTBS

A
  • Intrusionen oder Erinnerungslücken
  • Vermeidungsverhalten & emotionale Taubheit (allgemeiner Rückzug, Interessenverlust, innere Teilnahmslosigkeit)
  • Überregungssymptome (Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, vermehrte Reizbarkeit, Affektintoleranz, Konzentrationsstörungen)
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3
Q

Typ-1-Traumata

A

Einzelnes unerwartetes traumatisches Ereignis von kurzer Dauer
- Beispiele: Vergewaltigung im Erwachsenenalter, schwerer Verkehrsunfall, Überfall
Konsequenzen:
-> meist klare Erinnerungen an traumatisches Erlebnis
-> meist schnelles Erholen von Symptomen
-> gute Therapieprognose

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4
Q

Typ-2-Traumata

A

Serie miteinander verknüpfter Ereignisse oder lang andauerndes traumatisches Ereignis
- Bsp.: in der Regel durch Menschenhand intendierte Schädigung wie wiederholte sexuelle/körperliche Misshandlungen in der Kindheit, Geiselhaft, Gewalterfahrungen in der Partnerschaft

  • Opfer ist nicht in der Lage aus eigener Kraft Traumatisierung zu beenden/verhindern
  • Konsequenzen:
    • Oftmals diffuse, wenig klare Wiedererinnerungen an die Traumatisierungen
    • erhöhte Dissoziationstendenz
    • ausgeprägte dysfunktionale Grundüberzeugungen
    • Komplexe PTBS
    • schlechtere Therapieprognose
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5
Q

Behandlung Anpassungsstörung

A
  • Erarbeitung eines Störungsmodells
  • Symptomreduktion (-> Stressreduktion)
  • Einbettung belastendes Ereignis in Biografie
  • Entwicklung neuer Perspektiven
  • Transaktionales Stressmodell:
    • Angst-/Stressbelastungen entstehen durch Wechselwirkung zwischen Situation & Person
    • Umgang der Person mit der Situation entscheidend
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6
Q

PTBS - Epidemiologie

A
  • Lebenszeitprävalenz: 1-7%
  • Frauen häufiger betroffen als Männer
  • Prävalenz abhängig von Art des Traumas: psychische Angriffe -> 50%, Verkehrsunfälle/schwere Organerkrankungen -> 10%
  • Bei 25% aller Menschen mit traumatischen Erlebnissen
  • Lebenszeitprävalenz für komorbide Störungen 62-92%
  • Zusammenhang frühkindliche Traumatisierung & Borderline
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7
Q

Verlauf der PTBS

A
  • Symptome entstehen meist sofort nach traumatischem Erlebnis
  • In nur 3-10% erst nach 6 Monaten oder später
  • Bei mehr als 1/3 noch nach 10 Jahren Symptome der PTBS
  • Chronifizierungsprozess bereits innerhalb des 1. Jahr nach Trauma abgeschlossen
  • Erkrankungsdauer:
  • Ohne Behandlung: 5 J
  • Mit Behandlung: 3 J
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8
Q

Risikofaktoren

A
  • weibliches Geschlecht
  • niedriger Bildungsstand
  • früher Beginn der Traumatisierung
  • Schwere des Traumas
  • fehlen von sozialer Unterstützung
  • eigene/familiäre psychiatrische Vorgeschichte
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9
Q

Zwei-Faktoren Theorie

A
  1. klassische Konditionierung
  2. operante Konditionierung
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10
Q

behaviorale Perspektive - Furcht-Struktur Modell

A
  • traumatisches Erlebnis wird als Furchtstruktur im Gedächtnis abgespeichert
    – Furchtstruktur beinhaltet
    -> alle emotionalen, kognitiven & physiologischen Infos
    -> die Reaktion der betroffenen Person
    -> Bedeutung der bedrohlichen Reize und der eigenen Reaktion

=> Furchtstruktur beinhaltet also viele Assoziationen mit dem Trauma die als Trigger agieren können
- Alle potenziellen Trigger/Aktivierung der Furchtstruktur werden vermieden
-> verhindert korrigierende Erfahrungen

  • Hohe Aufmerksamkeit für Trigger, um sie kontrollieren zu können
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11
Q

kognitive Perspektive - Kognitiv Behaviorales Modell

A
  • Anhaltende Wahrnehmung einer aktuellen Bedrohung, obwohl die Traumatisierung in der Vergangenheit liegt
    -> führt zu hyper arousal
  • Beeinflusst durch:
    • Störung des Trauma Gedächtnisses: Willentlicher Abruf vollständige Erinnerung erschwert, aber Intrusionen
    • Dysfunktionale Interpretation des Traumas („Ich bin schuld“) & seiner Konsequenzen („Ich komme nie darüber hinweg“)
    • Sicherheits- & Vermeidungsverhalten
  • Traumagedächtnis & negative Interpretationen -> führen zur Wahrnehmung einer weiterbestehenden Bedrohung, die mit Intrusionen und emotional-physiologischen Reaktionen verbunden ist -> löst Vermeidungsverhalten aus
  • Führt zu Gedanken, dass Trauma nie beendet ist
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12
Q

Behandlung - Traumaverarbeitung

A
  1. Stabilisierung
    - sichere/geschützte Umgebung für Therapie
    - Ressourcen aktivieren
    - Selbstheilung
  2. Konfrontation
    - in vivo/in sensu
  3. neue Zukunftsperspektiven
    - zurückkehren in den Alltag
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13
Q

Kurz- & mittelfristige Interventionen nach Trauma

A
  • Sicherheit herstellen
  • Beruhigung fördern
  • Selbstwirksamkeit wiederherstellen
  • soziale Verbundenheit/Kontakte fördern
  • Hoffnung
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14
Q

Psychoedukation/Stabilisierung

A
  • vermitteln dass Reaktion völlig normale Reaktion auf unnormales Ereignis ist
  • welche Umgangsweisen gut sind
  • Infos über Hilfeangebote
  • Entspannungstechniken, Achtsamkeit
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15
Q

Psychopharmakotherapie

A

SSRis
- schnelle Verbesserung der Symptomatik, allerdings langfristig bessere Ergebnisse durch kognitive Verhaltenstherapie
- nicht empfehlenswert als alleinige Behandlung, eher unterstützend

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16
Q

Expositionsverfahren

A
  • Vermeidungsverhalten kann sich auf interne & externe Faktoren beziehen
  • Konfrontation in sensu:
    • Trauma in Vergangenheit einordnen
    • alle Ebenen miteinbeziehen (Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken, körperliche Reaktionen)
    • Habituation
  • Konfrontation in vivo
17
Q

EMDR (Eye movement desensitisation & reprocessing

A
  • Bilaterale Stimulation der Traumaverarbeitung im Gehirn
  • Patienten erinnern sich an traumatisches Ereignis und folgen dabei mit den Augen, dem sich rhythmisch hin und her bewegenden Finger des Therapeuten
  • Wie Wirkung zustande kommt noch nicht geklärt
18
Q

Kognitive Verfahren

A
  • Kognitive Umstrukturierung Bsp.: mittels Sokratischem Dialog
  • Identifikation und Modifikation von Denkfehlern (Übergeneralisierung von Gefahr, emotionales Schlussfolgern, selektive Aufmerksamkeit)
  • Umgang/Abbau von Schuld- & Schamgefühlen (Disputation verschiedener Ursachen, Reattribution der Verantwortung)
19
Q

PITT - psychodynamisch-imaginative Traumatherapie

A
  • Förderung von natürlichem Selbstheilungsprozess durch Selbstberuhigung, Selbsttröstung und Selbstakzeptanz (Selbstbeziehung)
  • Zielgruppe: Besonders TypII-traumatisierte Patienten
  • kann zu sicherem Bindungsstil führen
  • Innere-Kind-Arbeit führt zu aufbauen von Fähigkeiten zur Selbstberuhigung
  • Imaginationsübungen wichtig, um Traumafolgen durch neue Erfahrungen zu modifizieren