7. VL Generalisierte Angststörung, soziale Angststörung Flashcards

1
Q

Was ist eine generalisierte Angststörung?

A

Bei einer generalisierten Angststörung sorgt sich die Person übermässig (übermässig Angst) um verschiedenen Themenbereichen (Bsp. Arbeit, Schulleistungen…). Die Person hat zudem Schwierigkeiten die Sorgen zu kontrollieren. Die Themen um die sie sich Sorgen machen unterscheiden sich inhaltlich nicht von anderen Alltagssorgen, aber sie sind hier übermässig und unkontrollierbar.

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2
Q

Wie kann eine generalisierte Angststörung von Zwangsstörungen abgegrenzt werden?

A
  • Bei Zwang sind die Gedanken eher ich-dyston (=dem ich NICHT zugehörig). Bei einer Angststörung identfiziert man sich slebst sehr stark mit seinen Sorgen, die gehören zu einem
  • Bei Zwangsstörungen sind die Themen oft fokussierter (=springen NICHT von einem Thema zum anderen)
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3
Q

Wie kann eine generalisierte Angststörung (GA) von einer Depression unterschieden werden?

A
  • gewisse Symptome spezifischer: Bsp bei Angststörung mehr Ruhelosigkeit und Muskelspannung als bei Depression. Unspezifischere Symptome: Bei beiden Schlaf‐ und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Sorge bei GA eher zukunfts‐ und bedrohungsbezogen
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4
Q

Welche Fragebögen (strukturierte klinische Interviews) könner zur Diagnosestellung bei einer GA eingesetzt werden?

A
  • SKID
  • Screening mit GAD-7 (generalized anxiety disorder)
  • Störungsrelevante Konzepte (Kontrollierbarkeit, Intensität..) können mit Penn State Worry Questionnaire (PSWQ) abgefragt werden
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5
Q

Wie verbreitet ist die GA?

12-Mte-Prävalenz

Geschlechtsverhältnis

Komorbidität

A
  • 12-Mte-Prävalenz: 2-4%, in Hausarztpraxen etwas höher
  • Geschlechtsverhältnis: 2:1
  • Komorbidität: hoch! v.a GA und Depression
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6
Q

Wie ist der Verlauf einer GA?

A
  • Beginn meist schleichend (so ist halt das Leben, Sorgen machen normal, so bin ich..)
  • Erstauftreten über die Lebensspanne möglich
  • Unbehandelt meist chronischer Verlauf (mit Schwankungen der Symptomschwere)
  • Deutliche Beeinträchtigung von Lebensqualität und Funktionsniveau

* Man sollte nicht auf Spontanremission hoffen

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7
Q

Was ist der Unterschied zwischen einer GA und einer Agoraphobie?

A
  • Agoraphobiker haben ausgeprägte Furcht oder Angst vor verschiedenen Situationen (öffentliche Verkehrsmittel, offene Plätze, geschlossene öffentliche Räume, Menschenmenge, alleine ausser Haus) -> Situationen werden vermieden, sonst oft Furcht-/Panikreaktion. Agoraphobiker glauben dass es in einer bestimmten Situation schwierig ist zu entkommen, darum haben sie Angst.
  • Leute mit einer generalisierten Angststörung haben übermässig Angst/Sorge um/vor verschiedenen Tätigkeiten/Ereignissen (?Bsp jmd könnte etwas passieren..)
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8
Q

Mit welchen Modellen wird versucht eine GA zu erklären?

A
  • Multifaktorielles Vulnerabilitäts‐Stress‐Modell
  • Funktionsmodelle der Sorgen: Vermeidungstheorie (Borkovec)
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9
Q

Wie kann das Multifaktorielles Vulnerabilitäts‐Stress‐Modell auf eine GA angewandt werden?

A
  • Das Multifaktorielles Vulnerabilitäts‐Stress‐Modell versucht die Vulnerabilität eines Menschen zu beschreiben. Es hat dazu mehrere Erklärungsfaktoren (Bsp. genetisch, neurobiologisch, psychologisch). Für jeden Bereich gibt es an, welche spezifischen Aspekte die Anfälligkeit eines Menschen an einer bestimmten Erkrankung zu erkranken (hier GA) erklären können.
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10
Q

Vulnerabilitäts‐Stress‐Modell (Genetische Faktoren)

Ist eine GA vererblich?

A
  • Die Erblichkeit ist moderat und überlappt mit anderen Angststörungen und Depression (Gen-Orte überlappen)
  • Erforschung vorwiegend anhand von störungsassoziierten Faktoren wie z.b. Neurotizismus, Trait‐Angst (weil GA eher unspezifisch und drum versucht man die damit assozierten Faktoren genetisich zu untersuchen)
  • Polygenetische Vermittlung mit Risikogenen im Bereich der katecholaminergen und serotonergen Transmission und der neurotrophen Faktoren (BDNF) (Dort liegen die Risikogene, also katelcho: Noradrenalin, dopamin, Adrenalin =Arousal-Netzwerk)
  • Die verschiedenen genetischen Risikofaktoren interagieren untereinander und mit Umweltfaktoren
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11
Q

Was ist die neurophysiologische Grundlage von GA?

(Vulnerabilitäts‐Stress‐Modell)

A
  • Man hat bei der GA Auffälligkeiten in limbischen und präfrontalen Regionen gefunden. Jedoch sind die Befunde inkonsistent. Dies darum weil bei der theamtischen Breite der GA eine stärkerer Reizunabhängigkeit der Aktivierung vorliegt. Wenn man z.B wissen will wie neurophysiologisch die Aktivierung ist, dann zeigt man Spinnenphobikern eine Spinne. Bei GA ist das aber aufgrund der vielfältigkeit der Themen nicht so möglich. (Es mitteln sich die Besonderheiten heraus, weil nicht bei allen gleich)
  • Man findet auch Veränderungen in der Amygdala bei GA (Volumenvergrösserung, Hyperaktivität in Vigilanz/Antizipationsparadigmen, eingeschränkte Konnektivität AMY zu PFC und ACC) Emo-reg funktioniert nicht so gut
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12
Q

Vulnerabilitäts‐Stress‐Modell

Neurobiologie: Welche Transmittersysteme haben einen Z’hang mit GA?

A
  • GABA-System: Mangel an hemmenden Transmittern (Reduzierte Gamma-a-Rezeptor-Sensivität)
  • Serotonerges System: Reduzierte postsynaptische Seortoninfunktion oder übersensitive postsynaptische Rezeporen
  • Noradrenerges System: reduzierte Rezeptorsensivität
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13
Q

Erkläre dieses Modell:

A

Das zentrale autonome Netzwerk ist verantwortlich für die Sympatikusaktivierung. Damit es das aber nicht die ganze Zeit macht, wird es von GABA gehemmt. Thayer und Lane nehmen an, dass die Hemmung nicht mehr gut funktioniert und darum das Zentrale Autonome Netzwerk die ganze Zeit den Sympatikus aktiviert.

= Disinhibition führt zu Überaktivierung

Die Überaktivierung äussert sich dann in Rastlosigkeit, verminderte Herzratenvariabilität und einem unflexiblen Fokus auf Gefahren

*gut wenn hohe Herzratenvariabilität, so kann man sich auf verschiedene Situationen anpassen

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14
Q

Vulnerabilitäts‐Stress‐Modell

Welche psychologischen Faktoren stehen im Z’hang mit einer GA?

A
  • Behavioral inhibition (Temperamentsmerkmal)
  • Erziehungsstil (überbehütet nicht gut, weil so Kind keine eigene Kontrollerfahrung, fühlt sich schwächer/unselbständiger als Altersgenossen). Kritiscih zurückweisend auch nicht gut
  • Bindungsverhalten (ambivalentes Bindungsverhalten nicht gut weil zu wenig Kontrollerfahrung in Bindung)
  • Besonderheiten der Infoverarbeitung: (WR von Gefahrenreizen, Aufmerksamsbias, Interpretationsbias, niedrige Unsicherheitstoleranz, Gedächtnisbias, geringe Problemorientierung*, inadäquate Problemlösung)

*viel Grübeln auf Metaebene

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15
Q

Erkläre das Funktionsmodelle der Sorgen: Vermeidungstheorie (Borkovec)

(GA)

A

Geht davon aus dass Sorgen eher verbale als bildhafte Inhalten. Sorgen lenken von negativen Bildern und Emotionen ab (negative Verstärkung), sie sind also das kleinere Übel. Durch Sorgen kann das psychophysiologische Arousal also gesenkt werden. Sorgen dienen der Vermeidung negativer Emotionen.

Dadurch wird aber die Aktivierung der gesamten Furchtstruktur verhindert (inkl. aller emotionen und bildhaften Anteilen). Wenn dass nicht aktiviert wird, kann es auch nicht habituieren, also weniger werden. Es kann auch zu keinen korrektiven Erfahrungen kommen.

-> Sorgen helfen negative Emotionen zu vermeiden, durch die fehlende Aktivierung kann es aber keine Habituation geben.

Sorgen haben machen auch hohe kognitive Beanspruchung. Menschen sind so beschäftigt sich zu sorgen, dass sie gar nicht merken, dass jetzt eine Befürchtung nicht eingetreten ist.

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16
Q

Was ist eine soziale Phobie?

A

= wird auch soziale Angststörung genannt

  • Ausgeprägte Furcht oder Angst vor einer oder mehreren sozialen Situationen, in denen die Person von anderen Personen beurteilt werden könnte (z.B. soziale Interaktionen, vor anderen Leistungen erbringen, beobachtet werden).
  • Betroffene befürchten, dass sie sich in einer Weise verhalten könnten oder Symptome der Angst offenbaren, die von anderen negativ bewertet werden (d.h. die beschämend oder peinlich sind, zu Zurückweisung führen oder andere Personen kränken).
  • Die sozialen Situationen rufen fast immer eine Furcht‐ oder Angstreaktion hervor.
  • Die sozialen Situationen werden vermieden oder unter intensiver Furcht/Angst ertragen.
  • Die Furcht oder Angst ist übermässig und im soziokulturellen Kontext unverhältnismäßig.
  • Furcht, Angst oder Vermeidung ist andauernd; typischerweise über 6 Monate oder länger.

Zusatzspezigaktion wenn nur in Leisungsituationen

17
Q

Welche 4 Grundbedürfnisse sind in der Konsistenztheorie von Grawe?

A

Grundbedürfnisse:

  • Bindung
  • Lust
  • Kontrolle
  • SW

-> Aufbau motivationaler annäherung/vermeidungsschemata

18
Q

Gehört Prüfungsangst auch zu sozialen Angststörungen?

A

Ja, ist Zusatzspezifikation

19
Q

Wie verläuft die Diagnostik bei einer sozialen Angststörung?

A
  • Klinische Interviews (SKID, DIPS, CIDI)
  • Störungsrelevante Konzepte abfragen mit SPS, SIAS, LSAS, SANB
20
Q

Wie kann eine soziale Phobie (= soziale Angststörung) von einer Agoraphobie abgegrenzt werden?

A
  • Bei der Agoraphobie ist die Angst bezüglich der eigenen Gesundheit/Hilflosigkeit, es geht da nicht um Bewertung/Blamage
21
Q

Wie unterschieden sich Patienten mit einer sozialen Phobie von Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung? (AVP)

A

AVP: Persistenter, grössere situationale Ausbreitung (ganz ganz viele Situationen), grössere psychische Beeinträchtigung. Grund der befürchteten Zurückweisung: Angst vor genereller Zurückweisung

Soziale Phobie: somatische Angst grösser (vegetative Symptome, feuchte Hände, schwitzen..) Grund der befürchteten Zurückweisung: peinliches Verhalten

22
Q

Epidemiologie:

Wie ist Lebenszeitprävalenz, Geschlechterverhältnis von sozialer Angststörung (=soziale Phobie)

A

LZP: ca 7% (im arabischen ostasiatischen Raum geringer)

Geschlechterverhältnis: Ausgewogener als bei anderen Angststörungen (1.5/2:1), in klinischen Stichproben 1:1

23
Q

T/F: Viele Leute mit einer sozialen Angststörung sind auch noch von anderen psychischen Störungen beroffen.

A

True

  • andere Angststörungen
  • Sucht (Selbstmedikationshypo)
  • Depression (nicht mehr unter Leuten, keine SW-verstärkenden Erfahrungen mehr)
24
Q

Wie ist der typische Verlauf bei einer sozialen Angststörung?

A
25
Q

T/F:

Soziale Phobien sind stark vererbbar.

A

Falsch

Es gibt ein moderates genetisches Risiko, dies überlappt mit dem Risiko für andere Angststörungen

26
Q

T/F:

Bei sozialen Angststörungen findet man oft Veränderungen in neurobiologischen Schaltkreisen, die den medialen Temporallappen (Amygdala, Hippocampus) und medialen Präfrontalkortex miteinbeziehen.

A

true

27
Q

Was sind psychologische Faktoren die eine soziale Angststörung begünstigen können?

A
  • Behavioral Inhibition
  • Erziehungsstil: überbehütet & kritik
  • Modellernen sozial ängstliches Verhalten von Bezugspersonen
28
Q

Erkläre das Kognitive Modell der sozialen Angst (Clark&Wells) am Bsp. von Chris der im Treppenhaus Nachbarin begegnet

A