7: Marktversagen und externe Effekte Flashcards
Gründe für das nicht existieren des Pareto-Totalmodells
1-3
- vollkommen Konkurrenz nicht gegeben
- Marktversagen
- makroökonomische Krisen
Definition Marktversagen
Der Preismechanismus bei vollkommender Konkurrenz führt nicht zu einem Wohlfahrtoptimum
Marktversagen liegt vor bei:
1-4
- natürliche Monopole
- externe Effekte
- öffentliche Güter
- asymmetrische Informationen
Definition Externe Effekte
Externe Effekte liegen vor, wenn in der Nutzen-/Gewinnfunktion eines Akteurs mindestens eine Variable enthalten ist, die nicht vollständig von ihm selbst kontrollierbar ist
Positive externe Effekte
- Imker erhöht Bienen -> Bienen steigern Obstertrag bei Plantage in der Nähe -> Plantage steigert Honigertrag
negative externe Effekte
- Schäden aller Art
- höhere Konsum / Niedrigere Gewinne bei anderen Unternehmen
- Höhere Konsumkosten
- psychische Schäden und andere Beeinträchtigungen im Wohlbefinden
- körperliche Schäden, Gesundheitsverlust
- Nicht Gewährleistung eines Lebens in Würde (Sklaverei, starke Armut)
- Nicht Gewährleistung von Grundrechten (Diskriminierung)
- Verlust nicht regenerativer Ressourcen
Definition negative externe Effekte
Negative externe Effekte sind Schädigungen anderer, bewusst oder unbewusst.
Wohlfahrtoptimum Definition
Das Wohlfahrtoptimum liegt bei jenem Zustand vor, bei dem die Summe der Nettonutzen (minus Schäden & Kosten) über alle Betroffenen maximal ist. Es handelt sich um den Zustand maximalen Gesamtnutzens.
Wohlfahrtsoptimum Eigenschaften
Wohlfahrtsoptimum = Pareto-Optimum
- Zustand in dem keiner mehr besser gestellt werden kann ,ohne einen anderen schlechter zu stellen
- Wohlfahrt = Produzentenrente + Konsumentenrente - externe Kosten
- Wohlfahrtsmaximum bei: Summe Grenznutzen = Summe Grenzkosten
Definition Internalisierung externer Effekte
Maßnahmen gewährleisten, dass die externen Kosten in den privaten Kalkülen der Akteure berücksichtigt werden
Formen der Internalisierung externer Effekte
1-5
- Moralische Appelle (Unternehmensethik / Tugendethik)
- Auflagen und Verbote
- Steuern
- Zuordnung von Eigentumsrechten
- Zertifikate
2 Auflagen und Verbote
Auflagen sind institutioneller Ansatz
(+):
- alle unternehmen unterliegen dem gleichen Gesetzen
- Umweltfreundliche Unternehmen sind nicht schlechter
- keine Wettbewerbsverzerrung
(-):
- hoher Kontrollaufwand
- Ineffizienzen bei Kostenfunktionen
- Eingriff in die Freiheit
3 Steuern
- institutioneller Ansatz
- direkte Steuern erhöhen Kosten
indirekte Steuern machen Konsum unattraktiv - Steuer ist anreizorientiert (“freiwillig”)
(+): - nicht so stark Freiheitseinschränkend (-): - bei hohem Vermögen greifen diese Ansätze nicht - Gerechtigkeit?
Pigou Steuer
• emissionsabhängige Steuer
• wirkt anreizorientiert
• vom Staat festgesetzt: private Grenzkosten = soziale Grenzkosten, sodass
wohlfahrtsoptimierende Menge Produziert wird
Coase Theorem
These: Die Ursache für die Existenz von externen Effekten ist die mangelnde Durchsetzung von
=> der Staat hat bei der Ausgabe von Eigentums- und Verfügungsrechten versagt.
Eigentumsrechten bei Mischgütern bzw. öffentlichen Gütern.
Coase Theorem: Fall A Fischer hält Eigentumsrechte am See
- Chemieunternehmen bezahlt den Fischer für die Verschmutzung des Sees
- Kompensation für Fischausfall
- FAIR
Coase Theorem: Fall A Unternehmer hält Eigentumsrechte am See
- Fischer bezahlt Chemieunternehmen, damit Chemieunternehmen den See weniger verschmutzt
- Kompensation für die Zurückhaltung des Gifts
- UNFAIR
Bewertung von Eigentumsrechten
- Effizienz ungleich Gerechtigkeit
- nur Anspruchsgruppen von heute Mitspracherecht
- Machtfaktor des Besitzers
5 Zertifikate
- Genehmigungen für bestimmte Umweltbelastungen
- Zertifikate auf Markt gehandelt
- Marktpreis = Grenzkosten der Vermeidung des Schadens beim Verursacher
(+):
- keine Verbote
- keine Besteuerung
(-):
- Kauf von Zertifikaten
- Verschmutzungrecht ethisch fraglich
Streben nach Gerechtigkeit bei allokativer Effizienz
1-3
- Verursacherprinzip (Intragenerenrationengerechtigkeit)
- Entschädigung von Geschädigten (Intragenerenrationengerechtigkeit)
- Intergenerationengerechtigkeit
- > sog. Verteilungsfragen
Definition Externalisieren
Externalisieren: Vorgang, bei dem etwas aus dem Innern nach Außen verlagert wird.
• reiche Länder lagern negative externe Effekte ihres Handels auf ärmere Länder aus
• wohlhabende Länder nehmen diese negativen Auswirkungen nicht nur in Kauf sondern rechnen
damit
Beispiele Externalisieren
1-7
1 Elektroschrott nach Nigeria: Schad- und Giftstoffe gelangen dort in den Boden/
Grundwasser
2 Müllexporte nach Südostasien: Dumping ins Meer, Mikroplastik, Bodenverschmutzung auf
Müllhalden, Verbrennung und Freisetzung von Giftstoffen
3 Palmöl in Indonesien
4 Garnelenzüchtung in Thailand, Kambodscha, Laos (Abholzung von Mangrowenwälder,
Starker Chemie- und Medikamenteneinsatz)
5 Eisenerz aus Brasilien (Ausschüttung in den Fluss: 5% der Pflanzen und Tiere noch
vorhanden)
6 Lithium aus Chile (Sprengungen vernichten Lebensraum für Tiere/indigene Bevölkerung)
7 Alumiuniumherstellung (hoher Energiebedarf, hoher CO2 Ausstoß)
Formen der Externalisierung ins Ausland
1-5
- Ausbeutung nicht regenerativer Ressourcen anderer Länder
- Abwägung von Umweltkosten
- Abwägung von Arbeitskoten/Gesundheitskosten
- Aneignung von Gewinnen in wohlhabenden Ländern
- Verhinderung des ökonomischen und sozialen Fortschritts in ökonomisch ärmeren Ländern
Kritik bei Externen Effekten
- Gerechtigkeitsfragen ausgeblendet
- Macht und Gewaltfragen ausgeblendet
- Menschenrechte ausgeblendet
Beseitigung von externen Effekten
1
2
3
1. Unternehmensethik • Corporate Social Responsibility • Second-Life • Vermeidung von Verschwendung in der gesamten Supply-Chain • Anbieten von CO2 Kompensation (Flug)
- Konsumethik
• Ausnutzung des gesamten Life-Cycle eines Produktes
• Nachhaltiger Konsum (lokale Märkte, Verpackungen meiden) • Label „Öko“ prüfen
3. Instituionenethik • Umweltgesetze überarbeiten • Verbot von nicht nachhaltigen Produkten • Kerosinsteuer • Touristenssteuer