7 Lernen Flashcards
Worum geht es bei der Organismuskomponente O des SORKC-Modells?
um die Erfassung aller biologisch-physiologischen und psychosozialen Faktoren (Genetik, Körper, Persönlichkeit, Sozialisationsbedingungen), die den Verhaltensspielraum der Person beeinflussen
Verhaltenskomponente R im SORKC-Modell der Verhaltensanalyse. Welche Ebenen sind zu berücksichtigen? Nenne auch jeweils beispielhafte Aspekte.
- behavioral: Zeitpunkt, Dauer, Intensität, Auftretenshäufigkeit
- kognitiv: subjektive Bewertungen, Erwartungen
- emotional: verhaltensbegleitende Gefühle
- physiologisch: körperliche Begleiterscheinungen (z.B. Schwitzen)
–> nicht nur unerwünschtes Verhalten, sondern auch erwünschtes Zielverhalten so möglichst präzise beschreiben
Worum geht es bei der Stimuluskomponente S im SORKC-Modell?
Um die Erfassung aller externer und interner Reizbedingungen (konditionierte, unkonditionierte sowie diskriminative), die dem Verhalten vorausgehen und evtl. in einem funktionalen Zusammenhang mit dem Verhalten stehen –> zB Bedingungen mit Signalwirkung für Verhalten / Konsequenz (K.K., Diskrimination)
Worum geht es bei der Konsequenzkomponente C im SORKC-Modell?
Um die Identifikation von unmittelbar (oder auch verzögert) auf das Verhalten folgenden Ereignissen, die Verhaltensaufbau-/abbau/-aufrechterhaltung beeinflussen (zB Reaktionen anwesender Personen)
–> Verstärkung, Bestrafung, Verstärker: primäre / sekundäre, intrinsische / extrinsische, generalisierte
Primärer, sekundärer, generalisierter Verstärker. Was ist das jeweils?
Primär: “unkonditionierter” Verstärker, z.B. Nahrung, Sex
Sekundär: “konditionierter” Verstärker, ein ursprünglich neutraler Reiz wird durch Paarung mit einem primären Verstärker zum Verstärker
Generalisiert: Unterform der sekundären, kann gegen verschiedene primäre Verstärker eingelöst werden (zB Geld)
Was sind intrinsische und extrinsische Verstärker?
intrinsisch: innerlich erlebt, zB Erleben von Stolz / Kompetenz, Steigerung des Selbstwertgefühls
extrinsisch: von außen kommend, materiell oder sozial, zB Sachbelohnung oder Zuwendung
Worum geht es bei der Kontingenzkomponente K im SORKC-Modell?
Darum, zu untersuchen, wie konsequent und systematisch
a. antezedente, situative Bedingungen und
b. Verhaltenskonsequenzen
mit dem Verhalten verknüpft sind.
–> Betrachtung der Kontiguität und der Kontingenz an beiden Stellen
Dies kann Rückschlüsse auf die Stabilität des Problemverhaltens ermöglichen.
Definiere Kontiguität (in der Operanten Konditionierung).
zeitlicher Abstand von Verhalten und Konsequenz
> > hohe Kontiguität: geringer Abstand, unmittelbar
> > geringe Kontiguität: größerer Abstand, verzögert
Definiere Kontingenz
Regelmäßigkeit des gemeinsamen Auftretens von Verhalten und Konsequenz (bzw. CS und US in der KK) –> Vorhersagekraft des Verhaltens / CS für die Konsequenz / US
> > hohe Kontingenz: die beiden treten immer zusammen auf
> > geringe Kontingenz: Konsequenz folgt nur gelegentlich auf Verhalten
Nenne einen Vorteil und einen Nachteil kontinuierlicher Verstärkung (Verstärkung mit hoher Kontiguität und hoher (1:1) Kontingenz).
+++ schnelle Konditionierung (Änderung der Verhaltensrate)
— geringer Löschungswiderstand des Verhaltens
Welche Art der Verstärkung ist für einen stabilen, löschungsresistenteren (wenn auch langsameren) Verhaltensaufbau geeignet?
intermittierende
Man kann Verhalten durch Ansetzen an der Stimuluskomponente S (vgl. SORKC)
a) aufbauen
b) abbauen
c) stabilisieren (Verhalten unabhängig von Bedingungen machen).
Nenne je ein Beispiel für Prinzipien, wie man das umsetzen kann.
a) - Stimuli einführen (als Verhaltenssignale)
- für Stimuli sensibilisieren
- Klassische Konditionierung
b) - Stimuli mit Signalwirkung eliminieren
- desensibilisieren (schrittweise Konfrontation mit auslösendem Reiz)
- Gegenkonditionierung
c) - Fading (Bedingungen zunehmend ausblenden)
- Generalisierung (der auslösenden Bedingung ähnliche Bedingungen anbieten)
Verhaltensmodifikation über die Verhaltenskomponente R. Zum Aufbau komplexer Verhaltensweise eignen sich folgende 2 Prinzipien:
- shaping: schrittweiser Aufbau von Teilhandlungen / Annäherungen durch sukzessive Verstärkung
- chaining: Verkettung einzelner einfacher Verhaltensweisen, erste Schritte werden zu Hinweisreizen für weitere Schritte aufgebaut
Was ist das Premack-Prinzip? (Verhaltensmodifikation an der Verhaltenskomponente R)
Ein Verstärker, der sonst “auch so” verfügbar wäre bzw. sogar ein unerwünschtes Verhalten darstellt (zB Kaffee trinken statt lernen) wird an ein erwünschtes Verhalten gekoppelt –> zB.: Ich darf erst Kaffee trinken gehen, wenn ich mind. 1h gelernt habe.
–> zum Verhaltensaufbau-/abbau
Was ist für die Verhaltensstabilisierung wichtig, wenn man an der Verhaltenskomponente R ansetzt?
> > die Variabilität der Übung: systematische Variation von Übungsformen-, methoden, - bedingungen, zunehmender Entzug von Hilfestellungen (zB Fahrenlernen)