7 Lernen Flashcards

0
Q

Worum geht es bei der Organismuskomponente O des SORKC-Modells?

A

um die Erfassung aller biologisch-physiologischen und psychosozialen Faktoren (Genetik, Körper, Persönlichkeit, Sozialisationsbedingungen), die den Verhaltensspielraum der Person beeinflussen

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1
Q

Verhaltenskomponente R im SORKC-Modell der Verhaltensanalyse. Welche Ebenen sind zu berücksichtigen? Nenne auch jeweils beispielhafte Aspekte.

A
  1. behavioral: Zeitpunkt, Dauer, Intensität, Auftretenshäufigkeit
  2. kognitiv: subjektive Bewertungen, Erwartungen
  3. emotional: verhaltensbegleitende Gefühle
  4. physiologisch: körperliche Begleiterscheinungen (z.B. Schwitzen)

–> nicht nur unerwünschtes Verhalten, sondern auch erwünschtes Zielverhalten so möglichst präzise beschreiben

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2
Q

Worum geht es bei der Stimuluskomponente S im SORKC-Modell?

A

Um die Erfassung aller externer und interner Reizbedingungen (konditionierte, unkonditionierte sowie diskriminative), die dem Verhalten vorausgehen und evtl. in einem funktionalen Zusammenhang mit dem Verhalten stehen –> zB Bedingungen mit Signalwirkung für Verhalten / Konsequenz (K.K., Diskrimination)

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3
Q

Worum geht es bei der Konsequenzkomponente C im SORKC-Modell?

A

Um die Identifikation von unmittelbar (oder auch verzögert) auf das Verhalten folgenden Ereignissen, die Verhaltensaufbau-/abbau/-aufrechterhaltung beeinflussen (zB Reaktionen anwesender Personen)

–> Verstärkung, Bestrafung, Verstärker: primäre / sekundäre, intrinsische / extrinsische, generalisierte

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4
Q

Primärer, sekundärer, generalisierter Verstärker. Was ist das jeweils?

A

Primär: “unkonditionierter” Verstärker, z.B. Nahrung, Sex

Sekundär: “konditionierter” Verstärker, ein ursprünglich neutraler Reiz wird durch Paarung mit einem primären Verstärker zum Verstärker

Generalisiert: Unterform der sekundären, kann gegen verschiedene primäre Verstärker eingelöst werden (zB Geld)

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5
Q

Was sind intrinsische und extrinsische Verstärker?

A

intrinsisch: innerlich erlebt, zB Erleben von Stolz / Kompetenz, Steigerung des Selbstwertgefühls
extrinsisch: von außen kommend, materiell oder sozial, zB Sachbelohnung oder Zuwendung

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6
Q

Worum geht es bei der Kontingenzkomponente K im SORKC-Modell?

A

Darum, zu untersuchen, wie konsequent und systematisch
a. antezedente, situative Bedingungen und
b. Verhaltenskonsequenzen
mit dem Verhalten verknüpft sind.
–> Betrachtung der Kontiguität und der Kontingenz an beiden Stellen

Dies kann Rückschlüsse auf die Stabilität des Problemverhaltens ermöglichen.

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7
Q

Definiere Kontiguität (in der Operanten Konditionierung).

A

zeitlicher Abstand von Verhalten und Konsequenz

> > hohe Kontiguität: geringer Abstand, unmittelbar

> > geringe Kontiguität: größerer Abstand, verzögert

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8
Q

Definiere Kontingenz

A

Regelmäßigkeit des gemeinsamen Auftretens von Verhalten und Konsequenz (bzw. CS und US in der KK) –> Vorhersagekraft des Verhaltens / CS für die Konsequenz / US

> > hohe Kontingenz: die beiden treten immer zusammen auf

> > geringe Kontingenz: Konsequenz folgt nur gelegentlich auf Verhalten

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9
Q

Nenne einen Vorteil und einen Nachteil kontinuierlicher Verstärkung (Verstärkung mit hoher Kontiguität und hoher (1:1) Kontingenz).

A

+++ schnelle Konditionierung (Änderung der Verhaltensrate)

— geringer Löschungswiderstand des Verhaltens

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10
Q

Welche Art der Verstärkung ist für einen stabilen, löschungsresistenteren (wenn auch langsameren) Verhaltensaufbau geeignet?

A

intermittierende

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11
Q

Man kann Verhalten durch Ansetzen an der Stimuluskomponente S (vgl. SORKC)
a) aufbauen
b) abbauen
c) stabilisieren (Verhalten unabhängig von Bedingungen machen).
Nenne je ein Beispiel für Prinzipien, wie man das umsetzen kann.

A

a) - Stimuli einführen (als Verhaltenssignale)
- für Stimuli sensibilisieren
- Klassische Konditionierung

b) - Stimuli mit Signalwirkung eliminieren
- desensibilisieren (schrittweise Konfrontation mit auslösendem Reiz)
- Gegenkonditionierung

c) - Fading (Bedingungen zunehmend ausblenden)
- Generalisierung (der auslösenden Bedingung ähnliche Bedingungen anbieten)

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12
Q

Verhaltensmodifikation über die Verhaltenskomponente R. Zum Aufbau komplexer Verhaltensweise eignen sich folgende 2 Prinzipien:

A
  1. shaping: schrittweiser Aufbau von Teilhandlungen / Annäherungen durch sukzessive Verstärkung
  2. chaining: Verkettung einzelner einfacher Verhaltensweisen, erste Schritte werden zu Hinweisreizen für weitere Schritte aufgebaut
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13
Q

Was ist das Premack-Prinzip? (Verhaltensmodifikation an der Verhaltenskomponente R)

A

Ein Verstärker, der sonst “auch so” verfügbar wäre bzw. sogar ein unerwünschtes Verhalten darstellt (zB Kaffee trinken statt lernen) wird an ein erwünschtes Verhalten gekoppelt –> zB.: Ich darf erst Kaffee trinken gehen, wenn ich mind. 1h gelernt habe.
–> zum Verhaltensaufbau-/abbau

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14
Q

Was ist für die Verhaltensstabilisierung wichtig, wenn man an der Verhaltenskomponente R ansetzt?

A

> > die Variabilität der Übung: systematische Variation von Übungsformen-, methoden, - bedingungen, zunehmender Entzug von Hilfestellungen (zB Fahrenlernen)

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15
Q

Nenne 3 Beispiele der Verhaltensmodifikation auf der Konsequenzebene.

A
  1. positive (sekundäre) Verstärkung: Token-Programme
  2. negative / indirekte Bestrafung: Time-out
  3. Löschung: Ignorieren eines Verhaltens (keine Konsequenzen mehr)
  4. langsames Ausschleichen von Verstärkung (kontinuierlich –> intermittierend) zur Stabilisierung von Verhalten
16
Q

Wie lässt sich Verhaltensaufbau, - abbau, und -stabilisierung auf Kontingenzebene realisieren?

A
  1. Aufbau: hohe Kontingenz / Kontiguität zwischen antezedenten Bedingungen, Verhalten und Konsequenzen herstellen (konsequent Hinweisreize einsetzen und dann direkt verstärken)
  2. Abbau: Kontingenz / Kontiguität zwischen Verhalten und positiven Konsequenzen auflösen und zwischen Verhalten und negativen Konsequenzen herstellen (zB konsequent indirekt bestrafen, gleichzeitig erwünschte Verhaltensalternative anbieten und verstärken)
  3. Stabilisierung: Kontingenz / Kontiguität schrittweise reduzieren, zB intermittierende Verstärkerpläne mit diskriminativen Hinweisreizen
17
Q

Nenne 4 Aspekte, die die klassische Konditionierung beschleunigen.

A
  1. US intensiv
  2. wiederholte kombinierte NS / US - Darbietung
  3. verlässliche Akündigung von US durch NS (Kontingenz)
  4. Zeitintervall zwischen NS und US kurz (Kontiguität)
  5. NS zeitlich vor US
  6. funktionale Passung von CS und UR (zB Futter –> Übelkeit)
18
Q

Altklausur: nenne die Bestandteile von des Verhaltensanalyse-Modells (das da heißt…;) )

A
S timulus
O rganismus
R esponse (Verhalten)
C onsequence
K ontiguität / K ontingenz
19
Q

Altklausur: Angst vor Hunden wegen Hundebiss in der Kindheit: Was ist CS, US, CR, UR?

A

US: Biss –> UR: Schmerz, Schreck, Angst
CS: Hund –> CR: Angst

20
Q

Definiere “Lernen”.

A

Lernen ist eine auf Erfahrung basierende, dauerhafte Veränderung der Verhaltensdisposition eines Individuums.

21
Q

Nenne 3 Beispielphänomene dafür, dass Konditionierung nicht nur bedeutet, 2 Dinge oft genug gemeinsam darzubieten.

A
  1. Blockierung
  2. konditionierter Inhibitor / Sicherheitssignal
  3. gelegentliche Darbietung des US ohne den CS
22
Q

Was ist Blockierung?

A

Konditioniert man erst einen CS1 (zB Licht) mit einem US (Schock) und dann CS 1 und CS2 (zB Ton) in Kombination mit dem US, findet keine Koniditionierung der CR auf den CS2 (bzw. Assoziation von CS2 und US) statt, da CS2 keinen neuen Vorhersagewert zusätzlich zu CS1 hat.
–> Licht-Schock-Konditionierung blockiert Ton-Schock-Konditionierung

23
Q

Was ist ein konditionierter Inhibitor?

A

Ein diskriminativer Hinweisreiz / Sicherheitssignal, das dafür steht, dass bei seiner Anwesenheit zusätzlich zum CS NICHT der sonst folgende US folgt.

24
Q

Laut Rescorla und Wagner führt jeder Konditionierungsdurchgang zu einem von drei möglichen Effekten:

A
  1. exzitatorische Konditionierung (CS+, an US gekoppelt)
  2. inhibitorische Konditionierung (CS-, an Ausbleiben von US gekoppelt)
  3. keine Konditionierung
25
Q

Was ist Habituation?

A

Abschwächung der Orientierungsreaktion auf einen Reiz, wenn dieser wiederholt dargeboten wird

26
Q

Was passiert in der Phase der Akquisition?

A

Ein CS+ wird mit einem US zusammen dargeboten (ein CS- ggf. ohne) –> Es findet eine Enkodierung und Assoziation von CS+ und US (–>CR) sowie CS- und Ausbleiben von US statt

27
Q

Was versteht man unter Extinktion / Löschung?

A

aktiver Inhibitionsprozess, bei dem die CR auf den CS abgeschwächt wird, wenn dieser wiederholt ohne den US dargeboten wird. Die Assoziation wird nicht unwiederbringlich eliminiert, nur inhibiert.

28
Q

Wie kann Reaktivierung eines “gelöschten” konditionierten Verhaltens erfolgen? 3 Arten inkl. kurzer Erläuterung.

A
  1. Spontanerholung: spätere erneute Darbietung von CS allein
  2. Reinstatement: erneute Darbietung von US allein (–> UR)
  3. Renewal: erneute Konditionierung mit US und CS –> nun schneller
29
Q

Zu welcher der möglichen Effekte ein Konditionierungsdurchgang nach Rescorla und Wagner führt, hängt ab von (2)…

A

a) der Stärke der Assoziation (der Erwartung bzgl. des Eintreffens des Ereignisses)
b) der Intensität des US (der tatsächlich präsentiert wird)

30
Q

Was kann die klassische Konditionierung im klinischen Bereich ggf. erklären (2) ?

A
  • Entstehung von Angstreaktionen (PATHOGENESE)

- mögliche Modifikation durch Extinktion (THERAPIE)

31
Q

Was besagt das “Law of Effect”?

A

Verhalten, das zu einem
a) befriedigenden Ergebnis führt, wird in Zukunft häufiger auftreten.

b) unbefriedigenden Ergebnis führt, wird in Zukunft seltener auftreten.

32
Q

Welche 2 Schritte bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Angststörungen postuliert Mowrer’s 2-Phasen-Theorie?

A
  1. Initiale Klassische Konditionierung (zB CS Busfahren&raquo_space; CR Angst, da mit UCS Schreckreiz = Beinaheunfall&raquo_space; UCR Schreck gekoppelt)
  2. Operante Konditionierung zur Aufrechterhaltung:
    Antizipation der CR (unangenehme Konsequenz) bei CS&raquo_space; Reaktion: Vermeidung des CS&raquo_space; negative Verstärkung: Ausbleiben der CR

> > Wegen Vermeidung können keine neuen, korrektiven Erfahrungen gesammelt werden, negative Assoziation persistiert und dehnt sich aus.

33
Q

Was ist das übergeordnete Ziel der Verhaltensanalyse?

A

die Identifikation aufrechterhaltender Faktoren (Bedingungen, Konsequenzen, Kontingenzen…)

34
Q

Nenne je drei Beispiele aus der Therapie, die sich auf Klassische Konditionierung, und drei, die sich auf Operante Konditionierung beziehen.

A

KK: Klingelmatte, Aversionstherapie, Stimuluskontrolle

OK: Kontingenzmanagement, Token Programme, response cost, time out

35
Q

Positive Bestrafung wirkt nur unter sehr spezifischen Bedingungen langfristig. Welche sind das?

A
  • Strafe folgt unmittelbar auf Verhalten
  • Häufigkeit der Bestrafung möglichst hoch
  • intensiver Strafstimulus
  • Strafe dauert nicht lange
  • kein Ausweichen möglich
  • Strafe nicht mit Verstärkung assoziiert
  • auf Strafe folgt Löschung (nicht drüber reden)