4 Epidemiologie Flashcards

0
Q

Was macht die analytische Epidemiologie?

A
  1. sucht nach Risikofaktoren (ätiologische Faktoren)

2. untersucht den Spontanverlauf einer Krankheit (meistens in prospektiv-longitudinalen Studien)

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1
Q

Was betrachtet die Epidemiologie?

A
  1. Häufigkeit von Krankheiten
  2. räumliche/zeitliche Verteilung von Krankheiten in def. Populationen
  3. Determinanten von Krankheiten (genetisch, sozial, Verhalten, Umwelt, …)
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2
Q

Womit beschäftigt sich die Versorgungs-Epidemiologie?

A

Evaluation des Versorgungssystems, Abschätzung des Versorgungsbedarfs

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3
Q

Was macht die Public-Health-Epidemiologie?

A

Ableitung von Konsequenzen für Prävention, Therapie, Gesundheitsförderung, Reha, …

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4
Q

Was sind DALYs?

A

Disability / Deasase - Adjusted Life Years –> Maß für die Beeinträchtigung des beschwerdefreien Lebens durch eine Krankheit / Behinderung (hohe Werte = geringe Lebensqualität)

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5
Q

Was ist eine Falldefinition?

A

Die Falldefinition legt fest, WER als (Störungs-)”Fall” gilt und damit epidemiologisch relevant ist.

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6
Q

Was ist die Prävalenz-Rate?

A

Anteil von Personen in einer definierten Population, die eine Krankheit haben:

  1. zu einem Zeitpunkt (Punktprävalenz) oder
  2. während einer Zeitperiode (12-Monatsprävalenz, Lebenszeitprävalenz).
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7
Q

Was ist die Risikobevölkerung?

A

Die Risikobevölkerung besteht aus allen Menschen, die eine Krankheit prinzipiell bekommen KÖNNTEN / dem Risiko ausgesetzt sind.

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8
Q

Was ist die Inzidenzrate?

A

Anteil der Personen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes eine Krankheit NEU bekommen haben (unabhängig davon, ob die Krankheit zum Erhebungszeitpunkt noch besteht).

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9
Q

Nenne eine mögliche Folge unterschiedlicher Falldefinitionen (zB zwischen ICD und DSM)

A

bspw. unterschiedliche Lebenszeitprävalenzen (höher bei weniger “strengen” Kriterien)

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10
Q

Was ist ein Nachteil / eine Schwäche der Erhebung der Lebenszeitprävalenz?

A

Zum Befragungszeitpunkt haben Probanden je nach Alter unterschiedliche Risikophasen für die Entwicklung einer Störung durchschritten (z.B. Demenz).

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11
Q

Nenne die 4 grundlegenden Prinzipien der Epidemiologie.

A
  1. biopsychosoziale Bedingungsmodelle
  2. Populationsbezogenheit
  3. exakt definierte epidemiologische Maße
  4. Falldefinitionen
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12
Q

Das Lebenszeitrisiko…

A

…beschreibt die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Störung über die gesamte Lebensdauer (statistisch projiziert)

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13
Q

Was ist die wahre Prävalenz / Inzidenz?

A

Häufigkeitsangaben aus möglichst repräsentativen Erhebungen in der Bevölkerung.

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14
Q

Die Behandlungsprävalenz kann nur…

A

…bei Kontakt mit dem Versorgungssystem erhoben werden.

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15
Q

Was beschreibt die administrative Prävalenz / Inzidenz?

A

Häufigkeitsangaben aus Routinestatistiken / Fallregistern

16
Q

Nenne die 4 Voraussetzungen valider Prävalenz- / Inzidenzschätzungen!

A
  1. reliable Falldefinition
  2. genaue Definition der Bezugspopulation
  3. repräsentative Stichprobe oder Totalerhebung
  4. Wahl des adäquaten Designs
17
Q

Welche Arten von Studien gibt es bei nicht - experimentellen Designs(, welche bei hybriden Designs)?

A
  1. nicht-experimentell: Querschnitt-Studie, Längsschnitt-Studie, Kohorten-Studie, Fall-Kontroll-Studie
    (2. hybrid: “nested” Design, mehrstufiges Design)
18
Q

Epidemiologische Untersuchungsdesigns: Wie wird bei der Kohorten-Studie vorgegangen?

A

An der Stichprobe wird erhoben, welcher Anteil exponiert (einer bestimmten Situation ausgesetzt) war und welcher nicht. Danach werden beide Anteile daraufhin untersucht, bei welchem Anteil der Exponierten ein Ereignis vorliegt (eine Störung) und bei welchem nicht. Das Gleiche wird bei den Nicht-Exponierten gemacht.

19
Q

Epidemiologische Untersuchungsdesigns: Wie wird bei einer Fall-Kontroll-Studie vorgegangen?

A

Es wird untersucht, welcher Anteil der Stichprobe die Diagnose einer Störung erhalten hat (wo also ein Ereignis vorliegt). Sowohl bei den “Fällen” (Ereignis liegt vor) als auch bei den “Kontrollen” (Ereignis liegt nicht vor) wird dann untersucht, welcher Anteil dieser jeweils einer bestimmten Situation ausgesetzt war (exponiert) und welcher nicht (nicht-exponiert). Die Untersuchungskriterien laufen quasi entgegensetzt denen der Kohorten-Studie ab.

20
Q

Wie ist der RR (Risk Ratio) definiert?

A

Als das Verhältnis zwischen relativer Krankheitshäufigkeit in einer Bevölkerung mit einem Risikofaktor (exponiert) und relativer Krankheitshäufigkeit in einer Bevölkerung ohne diesen Risikofaktor.

21
Q

Formel für Risk Ratio (RR): Beispiel Angststörung, Frausein = Risikofaktor

         Angststörung    gesund Frau               a                    b Mann             c                    d

(Altklausur: RR berechnen)

A

RR(Frauen/Männer) = p (Frauen) / p(Männer = a/(a+b) / c/(c+d)

22
Q

Wie sind Odds und Odds Ratio definiert?

A

Odds= Verhältnis der Wahrscheinlichkeit p und der Gegenwahrscheinlichkeit 1-p (zB Risiko für Angststörung im Verhältnis zur Gegenwahrscheinlichkeit (keine Angststörung))
Odds Ratio= Verhältnis der Odds in zwei Gruppen (z.B. oben genanntes bei Männern und Frauen)

23
Q

Angststörung gesund
Frau a b
Mann c d

a) Was ist hier das Odds für die Frauen?
b) Was ist das Odds Ratio? (Altklausur: OR berechnen)

A

a) (a/a+b ) / (1 - (a/a+b) = a / b –> p / 1-p

b) (a / b) / (c / d) = ad / bc

25
Q

Was bedeutet jeweils RR=1, RR >1, RR <1 und was ist der Wertebereich des RR?

A

RR=1 Exposition (bspw. Frau zu sein) hat keinen Einfluss auf Erkrankung
RR>1 Exponierte haben ein höheres Risiko zu erkranken
0< RR < unendlich

25
Q

OR ist guter Schätzer für RR, wenn…

A
  • “Fälle” im Hinblick auf die Expositionsanamnese repräsentativ für alle Personen mit dieser Erkrankung sind
  • “Kontrollen” im Hinblick auf die Expositionsanamnese repräsentativ für alle Personen ohne diese Erkrankung sind
  • Untersuchte Krankheit selten ist
26
Q

Was bedeuten jeweils OR=1, OR>1, OR < 1

A

OR=1 Risiko bei beiden Gruppen gleich groß
OR>1 Risiko bei Gruppe 1 > bei Gruppe 2
OR< bei Gruppe 2 größer

0< OR < Unendlich

27
Q

Was sind mögliche Risikofaktoren?

A

Alter, Geschlecht, Familienstand, Berufstätigkeit, andere Störungen, Stadt-Land-Unterschiede, soziale Schicht, Anzahl bisheriger Symptome,…

28
Q

Was versteht man unter E-Komorbidität?

A

Das Auftreten von mehr als einer spezifisch diagnostizierbaren psychischen Störung bei einer Person in einem definierten Zeitintervall.

29
Q

Welche Störungsklassen (3) sind in Europa besonders prävalent (mit %)?

A
  • Angststörungen (12%)
  • Depressive Störungen (7%)
  • Somatoforme Störungen (6%)
30
Q

Früher wurde, was die Vermittlung von Allgemeinarzt an Psychotherapeuten anging, ein “Delegationsverfahren” angewandt, d.h. der behandelnde Arzt hat die Notwendigkeit einer Psychotherapie indiziert und den Patienten dann an den Therapeuten delegiert. Welches Verfahren ist heute an der Tagesordnung und was ist dabei anders?

A

Konsilverfahren:
Der Arzt muss hierbei lediglich feststellen, dass nichts gegen eine Psychotherapie spricht. Der Patient erhält dann eine Überweisung und der Psychotherapeut selbst indiziert die eigentliche Notwendigkeit einer Therapie (oder auch nicht).

31
Q

Welche Evidenzstufe ist bei der Begutachtung psychotherapeutischer Verfahren durch den WBP (Wissenschaftlichen Beirat Psychologie) gefordert?

A

RCT (randomised control trials), hier mind. 3

32
Q

Was versteht man unter einem Risikofaktor in der Epidemiologie?

A

Eine Variable, die die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Krankheitszustandes statistisch bedeutsam anhebt oder senkt.

33
Q

Welches sind die 3 Richtlinienverfahren der Psychotherapie?

A
  • Verhaltenstherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
  • analytische Psychotherapie (Psychoanalyse)
34
Q

Welche Arten von Risikofaktoren werden unterschieden?

A
  1. feste Marker (kann sich nicht verändern / verändert werden)
  2. variabler RF (kann sich verändern / verändert werden)
  3. kausaler RF (durch Manipulation dessen verändert sich der Outcome)
35
Q

Nenne die 12-Monats-Prävalenzen (Deutschland) von

a) Substanzstörungen
b) Nikotinabhnängigkeit
c) psychotischen Störungen
d) affektiven Störungen
e) Angststörungen
f) somatoformen Störungen

Bei welchen sind deutlich mehr Frauen betroffen, bei welchen mehr Männer?

A

a) 4.5%
b) 10.2%
c) 2.6%
d) 11.9%
e) 14.5%
f) 11%

> > Substanz mehr Männer
Affekt / Angst / somatoform mehr Frauen

36
Q

Was ist die 12-Monats-Prävalenz irgendeiner psychischen Störung von Frauen und Männern in Deutschland?

A

Frauen: 37%

Männer: 25%