3 Klassifikation & Diagnostik Flashcards

0
Q

Nenne 3 mögliche Quellen für Varianz in den Diagnosen zwischen zwei Untersuchern.

A
  1. Subjektvarianz:Patient wird in verschiedenen Krankheitszuständen untersucht
  2. Situationsvarianz:Patient wird in verschiedenen Situationen untersucht
  3. Informationsvarianz:Verschiedene Info, weil Patient nicht das Gleiche erzählt
  4. Beobachtungs-/Interpretationsvarianz: Untersucher gewichten Symptome unterschiedlich
  5. Kriterienvarianz:Unterschiedliche Untersucher benutzen verschiedene Kriterien für die Diagnose derselben Störung
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1
Q

Nenne mögl. Gründe für die unterschiedlichen Häufigkeiten von Schizophrenie-Diagnosen in UK und USA.

A
  1. unterschiedliche Krankheitswahrscheinlichkeiten (Prävalenzen)
  2. unterschiedliche Inanspruchnahme (z.B. durch Stigmatisierung beeinflusst)
  3. abweichende Verwendung diagnostischer Kriterien
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2
Q

Nenne die 4 Formen von Diagnostik

A
  1. Klassifikation
  2. Funktional
  3. Prozess
  4. Struktur
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3
Q

Wie heißt das strukturierte klinische Interview zum DSM?

A

SKID

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4
Q

Was ist Klassifikations-Diagnostik?

A

Zuweisung von Diagnosen zu Symptomkomplexen

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5
Q

Was ist funktionale Diagnostik?

A

Bedingungsanalyse:Problematisches Verhalten wird unter bestimmmen Bedingungen gezeigt

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6
Q

Was ist Prozess-Diagnostik?

A

Prozess-Diagnostik beschreibt die Verlaufs- und Erfolgsmessung.

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7
Q

Nenne 3 Kriterien, die es dem DSM IV ermöglicht haben, die Diagnostik radikal zu verbessern.

A
  1. deskriptive, explizite (operationalisierte) Störungskriterien
  2. Beschränkung auf zuverlässige, erfassbare Symptome
  3. atheoretisch (“Warum” nicht erfassbar)
  4. diagnostische Algorithmen: explizite, operationalisierte Diagnoseableitung
  5. Berücksichtigung von Komorbidität (es werden mehrere Diagnosen gestellt, nicht etwa ein Mix)
  6. Multiaxialität
  7. längsschnittliche Elemente (zB vor best. Lebensalter,…)
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8
Q

Nenne Kriterien, die zur Überprüfung psychosozialer und umgebungsbedingter Probleme herangezogen werden?

A
  1. Probleme mit Hauptbezugsgruppe?
  2. Probleme im sozialen Umfeld?
  3. Ausbildungsprobleme?
  4. Berufliche Probleme?
  5. Wirtschaftliche Probleme?
  6. Delinquenz?
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9
Q

Was ist GAF?

A

GAF ist die Skala zur Globalen Erfassung des Funktionsniveaus.» erfasst (nur) psychische, soziale und berufliche Funktionen auf einem Kontinuum von gesund-krank

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10
Q

Merke: Diagnosen sind Konstrukte…heißt:

A

Menschen HABEN nicht eine psychische Störung, sondern sie ERFÜLLEN die KRITERIEN einer solchen

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11
Q

Medizinisches Krankheitsmodell auf Depression anwenden: Welche 2 Aussagen sind richtig?
A Das Kranksein ist die Transmitterstörung
B Die Ursache ist z.B. der Tod der Mutter
C Der Defekt ist der Serotoninmangel
D Das Substrat ist die depressive Stimmung

A

B und C

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12
Q
Bei einem Screening-Instrument für psychische Störungen ist VOR ALLEM entscheidend ...
A Hohe Sensitivität  
B Niedrige Sensitivität
C Hohe Spezifität
D Niedrige Spezifität
A

A

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13
Q

Was versteht man im Vulnerabilitäts-Stress-Modell unter Vulnerabilität? (Aspekte)

A
  1. biologische Aspekte
  2. kognitiv-affektive Aspekte
  3. soziale Aspekte
  4. umweltbezogene Aspekte
  5. entwicklungsbezogene Aspekte
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14
Q

Wer erkrankt häufiger an einer psychischen Störung?
A Männer
B Frauen
C gleich

A

B

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15
Q

Wieviele psychische Störungen gibt es in etwa? (über…)

16
Q
Der DSM ist nicht ...
A: deskriptiv
B: atheoretisch
C: multiaxial
D: ätiologisch
E: operationalisiert
17
Q
Die Klassifikation nach ICD10 und DSM4 ist gekennzeichnet als ...
A: dimensional
B: kategorial
C: explizit
D: implizit
E: operationalisiert
F: theoriegeleitet
18
Q

Was ist das Ziel der klassifikatorischen Diagnostik? (DSM und ICD)

A
  • Verbesserung der Reliabilität von Diagnosen (Voraussetzung für eine bessere Validität)
  • Standardisierung diagnostischer Entscheidungen
  • Verindlichkeit für alle “Schulen”
  • Anwendbarkeit für alle Gesundheitsberufe
19
Q

Welche diagnostischen Verfahren gibt es?

A
  1. Selbstbeurteilungsverfahren
  2. Fremdbeurteilungsverfahren
  3. Interviewverfahren
  4. Leistungsdiagnostik
  5. Felddiagnostik
  6. (projektive Verfahren)
20
Q

Nenne Gründe für die Formalisierung von Interviews

A
  1. Informationenvarianz:
    Aufgrund von
    - unterschiedlichen Fragetechniken
    - Berichteffekten
  2. Beobachtungs-/Interpretationsvarianz:
    - fehlende Anleitung zur Interpretation
21
Q

Wofür taugt das FREIE Interview?

A
  1. Übersicht über das Krankheitsbild
  2. Patienten kennenlernen
  3. Komorbiditäten aufklären (Symptome sind nicht immer spezifisch einer Störung zuzuordnen)
22
Q

Was ist beim HALBSTRUKTURIERTEN Interview vorgegeben, wo gibt es Spielraum?

A

Vorgaben:

  1. Fragen
  2. Reihenfolge
  3. Sprungregeln
  4. Auswertungsalgorithmen
  5. Vollständigkeit

Spielraum:

  1. Reihenfolge und Fragenformat (man muss nicht sklavisch den Wortlaut wiedergeben, kann zusätzlich erklären)
  2. klinischer Beurteilungsspielraum (nicht die Antwort des Patienten kodieren, sondern meine Einschätzung)

BEISPIELE
SKID, DIPS

23
Q

Was ist nach dem SKID das Zeitkriterium für eine noch “normale” Trauerreaktion (und welche wäre angemessener)?

A

SKID: 2 Monate
besser: 13 Monate (einmal alle Jahresereignisse nach dem Verlust durchlaufen)

24
Nenne die Merkmale des STANDARDISIERTEN Interviews
1. höchste Stufe der Formalisierung 2. alle Fragen sind explizit vorgegeben 3. Beurteilungsmaßstab ist ausschließlich die Antwort des Patienten
25
Wozu taugt das STANDARDISIERTE Interview (Vorteil?)?
Wenig Ressourcen, viele VPN (kann von trainierten Laien durchgeführt werden) BEISPIEL CIDI
26
Nenne Mängel früherer Klassifikationssysteme.
1. Geringe Reliabilität 2. Keine Übereinstimmung zwischen den "Schulen" 3. Hohe Stigmatisierung 4. keine prognostische und therapeutische Validität 5. keine sinnvolle Sprache für alle beteiligten Berufsgruppen
27
Altklausur: Nenne die 5 Achsen im DSM mit Beispielen.
I Klinische Syndrome (zB Major Depression, 1 Episode Alkoholmissbrauch) II Persönlichkeitsstörungen, spezifische Entwicklungsstörungen, geistige Behinderung (zB dependente Persönlichkeitsstörung, Rechenstörung) III Körperliche Störungen & Zustände nach ICD (zB Otitis Media) IV psychosoziale Belastungsfaktoren (zB Vernachlässigung in Kindheit, drohender Arbeitsplatzverlust) V GAF (0-100)
28
Altklausur: Untersuchungsinstrument für eine Störung, die hohes Stigmatisierungspotential mit sich bringt. Was ist hier wichtig: Sensitivität oder Spezifität?
Spezifität
29
Kranksein
= Beschwerden, Verhaltensauffälligkeiten Das Kranksein ist auf einen Defekt zurückzuführen.
30
Defekt
1. ist in der Person gelegen 2. ist zurückzuführen auf eine eindeutige Ursache 3. ist grundsätzlich körperlicher Art
31
Wo können allgemein die Ursachen für mangelnde Reliabilität bei der Klassifikation liegen? (3)
1. zu klassifizierendes Merkmal (Schilderung durch Klienten) 2. der Klassifizierende (Diagnostiker) 3. das Klassifikationssystem
32
Wann ist eine Störung laut ICD 10 und DSM IV behandlungsbedürftig? (zusätzlich zum Vorliegen der Symptomatik)
1. bei Beeinträchtigung: der beruflichen Leistungsfähigkeit / üblichen sozialen Aktivitäten / sozialen Beziehungen oder 2. Verursachung ausgeprägten Leidens durch die vorhandenen Symptome
33
Vom Symptom zur Diagnose. Welche Ebenen von Entscheidungen über ein zu beurteilendes Merkmal werden durchlaufen?
1. Beurteilbarkeit (beurteilbar vs. nicht untersuchbar) 2. Entscheidungssicherheit über Vorhandensein (sicher vs. fraglich) 3. Vorhandensein (vorhanden vs. nicht vorhanden) 4. Quantifizierung (leicht, mittel, schwer, Schweregrad)
34
Skizziere den Ablauf des SKID.
1. allgemeine Infos 2. Überblick durch Explorationsleitfaden 3. Screening-Fragen 4. Interview für Achse I - Störungen 5. Diagnosekodierung 6. ggf. SKID II; außerdem Achsen III, IV, IV klären
35
Was sind die möglichen Kodierungen für jede Frage und dazugehöriges Antwortkriterium im SKID?
``` ? = unklar 1= nicht vorhanden 2= vorhanden, aber nicht kriteriumsmäßig 3 = vorhanden und kriteriumsmäßig ```