6 Schizophrenie Flashcards

0
Q

Mindestens 2 der folgenden Symptome müssen nach DSM IV für eine Schizophrenie-Diagnose vorliegen:

A
  • Wahn
  • Halluzinationen
  • desorganisierte Sprechweise
  • grob desorganisiertes Verhalten oder katatone Symptome
  • negative Symptome (Affektverflachung, Sprachverarmung, Apathie)
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1
Q

Was ist nach DSM IV das Zeitkriterium (bzw. 2 Kriterien) für Schizophrenie?

A
  • akute Phase mind. 1 Monat

- Gesamtdauer mind. 6 Monate

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2
Q

Welcher Zusatz zur Schizophrenie-Diagnose ist im DSM 5 gestrichen worden?

A

“Nur 1 der Symptome genügt, wenn bizarrer Wahn oder kommentierende / dialogisierende Stimmen.” –> Denn: schwer objektiv zu beurteilen, ab wann Wahn “bizarr”.

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3
Q

ICD 10: (Entweder:) Mindestens 1 der folgenden Merkmale muss für eine Schizophreniediagnose vorliegen:

A
  • Gedankenlautwerden, - eingebung, - entzug, - ausbreitung
  • Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten
  • Kommentierende oder dialogisierende Stimmen
  • bizarrer Wahn
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4
Q

ICD 10: (…oder:) mindestens 2 der folgenden Symptome müssen für eine Schizophrenie-Diagnose vorliegen:

A
  • anhaltende Halluzinationen
  • Neologismen, Gedankenabreißen, Zerfahrenheit
  • katatone Symptome
  • “negative” Symptome
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5
Q

Nenne die 4 Charakteristika des Wahns nach AMDP.

A
  • Fehlbeurteilung der Realität
  • mit apriorischer Evidenz (erfahrungsunabhängiger Gewissheit)
  • unmittelbare Evidenz ihrer Richtigkeit (kein Bedürfnis nach Begründung)
  • Privatwirklichkeit (Festhalten trotz Widerspruch zur kollektiven Wirklichkeit gesunder Mitmenschen)
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6
Q

Definiere Halluzinationen und nenne mögliche Sinnesmodalitäten

A

Sinneswahrnehmungen ohne adäquate Stimulation der entsprechenden sensorischen Kanäle.

  • akustisch (häufig)
  • optisch
  • haptisch / taktil
  • olfaktorisch
  • gustatorisch
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7
Q

Altklausur: Nenne die Subtypen der Schizophrenie (4) (nach DSM 5 allerdings nicht mehr aktuell, nur noch Schweregrade)

A
  • paranoid
  • desorganisiert / hebephren
  • kataton
  • undifferenziert
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8
Q

Was charakterisiert den paranoiden Schizophrenie-Typus v.a.?

A

Halluzinationen & Wahnphänomene

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9
Q

Was charakterisiert den desorganisierten (hebephrenen) Schizophrenie-Typus v.a.?

A
  • verflachter, inadäquater Affekt
  • desorganisiertes Verhalten
  • formale Denkstörungen
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10
Q

Wann liegt ein katatoner Schizophrenie-Typus vor (nach DSM 4, nach 5 keine Subtypen mehr)?

A

mind. 2 Wochen mind. 1 katatones Symptom

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11
Q

Wann spricht man von einem undifferenzierten Schizophrenie-Typus?

A

Wenn die Kriterien für irgendeinen anderen Typus nicht erfüllt sind bzw. die Kriterien für mehrere andere Typen erfüllt sind,

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12
Q

Warum wurde das Subtypenkonzept der Schizophrenie im DSM 5 gestrichen?

A

Da die Interraterreliabilität bei den einzelnen Typen schlecht war aufgrund

  • vieler überlappender Symptome
  • fehlender prognostischer Validität der Typen (tw. im Verlauf phasenweise wechselnd)
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13
Q

Was ist ca. die Lebenszeitprävalenz für Schizophrenie (weltweit) und wie ist das Geschlechterverhältnis?

A

0.8 - 1 %, Verhältnis 1:1

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14
Q

Was sind spezifische Zeitcharakteristika der Schizophrenie-Erstmanifestation bei Männern und Frauen?

A
  • Männer: ca. 5Jahre früher, 20-24 Jahre

- Frauen: zweigipflige Verteilung, 25- 29 Jahre & 45 - 49 Jahre

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15
Q

Warum ist die Prognose bei schizophrenen Männern oftmals schlechter als bei Frauen?

A

Weil sie sich i.A. früher manifestiert (20-24 Jahre)

  • noch keine fertige Ausbildung
  • noch keine feste Partnerschaft
  • etc.
  • -> geringe Ressourcen
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16
Q

Schizophrenie & sozialer Status / Lebensumstände (Großstadt vs. Land etc.):

a) Social causation
vs.
b) Social drift / selection?

Erläutere.

A

a) SOCIAL CAUSATION: Sozialer Status / Umwelt VERURSACHEN Krankheit (bei Schizophrenie NICHT der Fall!)
b) SOCIAL DRIFT / SELECTION: Krankheit beeinflusst umgekehrt sozialen Status bzw. “wo ich lande” (als Schizophrener ist meine Ws. höher, in der Großstadt zu landen –> Obdachlosigkeit, psychiatrische Einrichtungen etc., dann bekomme ich evtl. noch schizophrene Kinder, die dann auch in der Großstadt leben usw.)

17
Q

Welche Formen des Beginns / Frühverlaufs der Schizophrenie werden unterschieden?

A
  • akut
  • subakut
  • schleichend
18
Q

Was ist die Prodomalphase?

A

Bis zu 5 Jahre dauernde Vorläuferphase im Frühverlauf der Schizophrenie, noch keine positiven (psychotischen) Symptome, eher negative, depressive Symptome, erste Vorboten

19
Q

Was ist die psychotische Vorphase?

A

Die Phase zwischen Prodomalphase und der ersten psychotischen Episode, beginnt mit erstem positiven Symptom, dauert etwa 1,1 Jahre.

20
Q

Was begünstigt die mittelfristige Schizophrenieprognose, was verschlechtert sie?

A
  • Günstig: weibliches Geschlecht, größere soziale Bezugsgruppe
  • ungünstig: schlechte prämorbide Anpassung, vermeidungsorientierter Umgang mit der Erkrankung, Negativsymptomatik
21
Q

Welche langfristigen Verlaufsformen der Schizophrenie (4) gibt es nach der ersten Episode?

A
  1. einzelne Episode, Vollremission
  2. episodisch, zwischen den Episoden unbeeinträchtigt
  3. episodisch, zwischen den Episoden Residualsymptomatik
  4. episodisch, zunehmende Einschränkung (chronisch)
22
Q

Schizophrenie: Eine Erbkrankheit? Wieviel der aufgeklärten Varianz beruht auf genetischen Faktoren (Heritabilität)?

A

Nein, aber familiäre Transmission spielt eine wesentliche Rolle; ca. 80 % Heritabilität

23
Q

High Risk Studien bei Schizophrenie: Bei schizophrenen Müttern gibt es unter den Kindern eine signifikante Häufung von Schizophrenien und…

A

…schizotypen und schizoiden Persönlichkeitsstörungen (SCHIZOPHRENIESPEKTRUM)

24
Q

Neben einem erhöhten Risiko für Schizophrenie und Schizophreniespektrums-Störungen haben Kinder erkrankter Eltern (2)…

A
  • vermehrt Störungen des Sozialverhaltens & Kommunikationsstörungen in der Familie
  • ein erhöhtes Risiko für Defizite in der Neuromotorik, der Aufmerksamkeit und der Informationsverarbeitung (Endophänotyp?)
25
Q

Bei Tests zur Feststellung schizophrener Symptome / schizophrenienaher Neurodefizite ist besonders wichtig: hohe Sensitivität oder hohe Spezifität (und warum)?

A

hohe Spezifität (gesunde werden als gesund erkannt), da eine (falsche) Diagnose mit (unnötiger) Stigmatisierung verbunden wäre

26
Q

Welche umweltbedingten Einflussfaktoren gibt es bei Schizophrenie?

A
  • Labelling- Effekte
  • soziale Schicht
  • Kommunikationsstile in der Familie (high expressed emotions)
  • -> Aufwachsen in dysfunktionalen Familien ungünstig
  • Interaktion der Umweltfaktoren mit genetischer Disposition
27
Q

Was versteht man unter high Expressed Emotions (ungünstiges Interaktionsmuster)?

A
  • kritische Bemerkungen
  • Feindseligkeit
  • emotional overinvolvement
28
Q

Mit welchem Paradigma kann man Auffälligkeiten in frühen Aufmerksamkeitsprozessen bei Patienten mit Schizophrenie untersuchen?

A

a) Präpulsinhibition
b) Suppression der P50-Amplitude im EEG bei akustisch evozierten Potenzialen

> > Defizite beim Sensory Gating

29
Q

Was bedeutet Sensory Gating?

A

sensorische Filterprozesse während der frühen Reizverarbeitung, Unterdrückung der Verarbeitung irrelevanter Reize im Prozess der Informationsaufnahme

30
Q

Was ist bei Schizophrenen beim P50-Paradigma zum Sensory Gating auffällig?

A

Normalerweise tritt bei der zweiten Darbietung des Reizes (Klicks) ein deutlicher Suppressionseffekt bzgl. des akustisch evozierten Potenzials auf (abgeschwächte P50-Amplitude), diese Hemmung ist bei Schizophrenen schwächer bis nicht vorhanden.

31
Q

Was meint Präpulsinhibition und was ist hier bei Schizophrenen auffällig?

A

Präpulsinhibition: Unterdrückung / Abschwächung des Lidschlag-/Schreckreflexes auf einen Reiz durch vorangegangenen unterschwelligen Reiz (“Präpuls”)

> > bei Schizophrenie: Verminderung dieser Unterdrückung, Lidschlagreflex bleibt unverändert trotz Präpuls

32
Q

Nenne die 5 Ansätze der Schizophreniebehandlung.

A
  1. Medikamentöse Behandlung (Neuroleptika)
  2. Psychoedukation
  3. Kognitives & soziales Training
  4. Familientherapie
  5. Rehabilitation
33
Q

Welchen Neurotransmitterhaushalt beeinflussen Neuroleptika?

A

Dopaminhaushalt

> > Dopamintheorie der Schizophrenie

34
Q

Welche “Klassen” von Neuroleptika kann man unterscheiden?

A
  1. hohe vs. niedrige Potenz

2. typisch vs. atypisch (oft besser verträglich)

35
Q

Was ist der Grundgedanke der “Psychoedukation”?

A

Man will dem Patienten Informationen über die Erkrankung, Behandlung, Medikation, Nebenwirkungen, Frühsymptome und Krisenbewältigungsstrategien vermitteln und ihn so zum Experten seiner eigenen Erkrankung machen.

36
Q

Was sind die Ziele beruflicher und sozialer Rehabilitation?

A
  • Abbau negativer Folgen der Erkrankung & Behandlung
  • Verhinderung von Rückfällen & Wiederaufnahmen
  • realistische Einschätzung verbliebener & hinzugewonnener Fähigkeiten
37
Q

Welches sind die Phasen der Familientherapie?

A
  1. Diagnose (per CFI Erfassung der EE-Ausprägung bei Angehörigen)
  2. Information
  3. Kommunikationstraining
  4. Problemlösetraining
38
Q

Was sind Bestandteile des integrierten psychologischen Therapieprogramms bei schizophren Erkrankten?

A
  1. Therapie perzeptiver & kognitiver Störungen (Grundfunktionen einüben)
  2. Therapie sozialer & Problemlösedefizite (komplexer)

> > steigender Schweregrad der Module, zunehmende Spontanität und Gruppeninteraktion gefordert

39
Q

Welches Symptom gehört am ehesten NICHT zu einer schizophrenen Erkrankung?

  1. Überzeugung verfolgt zu werden
  2. taktile Halluzination
  3. Konzentrationsstörung
  4. Freudlosigkeit / Interessenverlust
  5. Beziehungswahn
  6. Denkstörung
A

4.