5 Familiäre Transmission Flashcards
Was ist familiäre Transmission (psychischer Störungen)?
familiäre Weitergabe psychischer Störungen zwischen den Generationen
Was ist familiäre Aggregation (psychischer Störungen)?
fam. Aggregation / Häufung: Personen aus derselben Familie leiden häufiger an derselben Störung als Personen, die nicht miteinander verwandt sind.
Nenne die 3 Transmissionsmodelle und charakterisiere jeweils kurz.
- MULTIFAKTORIELL: nicht nach den Mendel’schen Vererbungsregeln, Zusammenspiel von genetischen und nicht-genetischen Faktoren mit risikomodulierender Funktion
- MONOGEN: Variation / Mutation an einem spezifischen Gen, notwendig & hinreichend für die Ausbildung einer psychischen Störung (deterministisch!)
- POLYGEN: Variationen / Mutationen an verschiedenen Genen als einzeln risikomodulierende Faktoren, Zusammenspiel deterministisch
Nenne 5 Methoden zur Untersuchung familiärer Häufung OHNE genetische Marker.
- Familienstudien
- High-Risk-Studien
- Zwillingsstudien
- Adoptionsstudien
- Segregationsanalysen
Was ist das Problem bei Familien- und High-Risk-Studien?
Man kann bei diesen Designs nicht feststellen, ob genetische oder Umwelt-Faktoren zur familiären Häufung beitragen.
Wie wird bei einer Family Study zur Untersuchung familiärer Aggregation psychischer Störungen vorgegangen?
- Direkte Befragung aller erreichbaren Familienmitglieder durch möglichst standardisierte Interwies
- -> Diagnosestellung erfolgt “blind” (der Diagnostiker weiß nicht, ob er Familienmitglieder kranker oder gesunder Personen befragt)
Wie wird bei einer “Family History”-Studie zur Untersuchung familiärer Aggregationen vorgegangen und was ist der Nachteil im Vergleich zu family studies?
- Indirekte Erhebung der Informationen von den betroffenen oder erreichbaren Angehörigen (z.B Infos über verstorbene Familienmitglieder über Aussagen von noch lebenden)
–> Nachteil: Reporting-Effekte möglich, eher grobe Schätzung
Was ist ein Nachteil von Family Studies zur Untersuchung familiärer Aggregationen psychischer Störungen?
Es gibt keine Informationen über Familienmitglieder, die nicht erreichbar sind (verstorben etc.)
Adoptionsstudien zur Anlage-Umwelt-Analyse bei familiärer Häufung: Wen vergleiche ich bei der “Adoptierten-Methode”?
die weg-adoptierten Kinder gesunder vs. kranker biologischer Eltern (bzw. deren Phänotyp)
Adoptionsstudien zur Anlage-Umwelt-Analyse bei familiärer Häufung:
Wen vergleiche ich bei der “Adoptierten-Angehörigen-Methode”?
Die biologischen vs. die Adoptiveltern von erkrankten (adoptierten) Kindern
Adoptionsstudien zur Anlage-Umwelt-Analyse bei familiärer Häufung:
Wen vergleiche ich bei der “Adoptiveltern-Methode”?
Biologisch vs. Adoptiveltern von erkrankten Kindern vs. Adoptiveltern von gesunden Kindern (Goldstandard)
Was ist die Grundfrage bei Adoptionsstudien?
Liegt eine überzufällige Übereinstimmung von Phänotyp des Kindes (hinsichtlich des Auftretens einer psych. Störung) mit dem der genetischen Eltern vor? –> gemeinsamer genetischer Hintergrund als Erklärung
Welche möglichen systematischen Fehlerquellen schränken die “Zufälligkeit” der Stichproben (bzgl. Anlage und Umwelt) ein, von der bei Adoptionsstudien und Segregationsanalysen modellhaft ausgegangen wird?
- assortative mating (Partner sind sich hinsichtlich bestimmter Merkmale oft ähnlicher als 2 zufällig aus Gesamtpopulation gewählte Personen)
- selektive Plazierung bei Adoption (Adoptivkinder werden häufig in Familien plaziert, die der Herkunftsfamilie bzgl. Intelligenz, Ethnie etc. ähneln)
Was wird bei Segregationsanalysen untersucht?
Der Ergbang einer psychischen Störung innerhalb betroffener Familien –> Welcher Erbgang passt am besten zu den Daten?
Bei welchen psychischen Störungen ist die Heritabilität besonders hoch?
- Schizophrenie
- Manische Depression
- ADHS
- Autismus