5.) Schizophrenie Flashcards

1
Q

Was ist Psychose ?

A

➡️ schwere Geisteskrankheit mit Realitätsverlust

❗️ Kern-Symptome ❗️
↪️ Wahn, Halluzinationen

➡️ Psychosen differenzieren zw

↪️❗️affektive
↪️❗️ schizophrene
↪️❗️ drogeninduzierte
↪️❗️ organische

-> P nehmen es nicht als Krankheit wahr

(CAVE: Pseudohalluzination = erhaltener Realitätsbezug)

CAVE

▫️ vereinzelte psychotische Symptome
↪️ können bei vielen nicht-schizophrenen psych Störungen auftreten

(organisch bedingte Störungen, 
drogeninduzierte Psychosen, 
wahnhafte Störung, 
Schizotypie, 
BPS, 
paranoide PKS) 

➡️ Psychosen differenzieren zw
↪️❗️affektiven u. schizophrenen❗️ Psychosen
↪️❗️ drogeninduzierten Psychosen ❗️
↪️❗️ organischen Psychosen❗️

▪️AFFEKTIV
▫️bipolar
▫️schwere Depressionen

▪️SCHIZOPHREN
▫️Schizophrenie

-> viel absurder zB Sender im All, der Gedanken liest

▫️Schizophrenie ist eine Psychose
☝️aber nicht jede Psychose ist eine Schizophrenie

▫️ pseudo-psychotisch
⚪️ bei Borderline

↪️ wenn P wahrnehmen, dass sie Stimmen hören

▪️Halluzinationen

▫️ P merkt nicht
↪️ dass das eigene Stimmen sind

▫️ können sich nicht erklären
↪️ wo die Stimmen herkommen

▪️Wahn
▫️ Befürchtung, woran P festhält
↪️ + nicht mehr zur Gegenargumentation bereit

.

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2
Q

🔺Halluzinationen

A

➡️ P merkt nicht
↪️ dass das eigene Stimmen sind

🤷‍♀️ können sich nicht erklären
↪️ wo Stimmen herkommen

.

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3
Q

🔺Wahn

A

➡️ Befürchtung, woran P festhält
↪️ + nicht mehr zur Gegenargumentation bereit

.

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4
Q

Historische Psychosekonzepte: Negativsymptomatik im Fokus

A

—> Abb.

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5
Q

Schneiders Einteilung: Erstes „moderne“ Konzept

A

—> Abb.

-> Abgrenzen:
Dissoziation zum Selbstschutz bei schwerer Traumatisierung

(best psych Fkteinheiten werden abgespalten, sensorische Qualitäten, Wahrnehmung des Körpers etc -> physiol alles in Ordnung, aber ggf nicht mehr hören/sehen können)

—> Dissoziation von Ich-Störung/ Psychose zu analysieren ist schwierig

(wenn Psychiater nicht so die Zeit hat, oftmals falsch diagnostiziert + erhalten keine entspr Therapie)

  • > würde man heute auch so betrachten
  • Ich-Störungen: aufgrund Auflösung der Ich-Umwelt-Grenze

(Ich hat Kontrolle über seine Privatheit: ich nehme die Welt wahr im Außen + erlebe von innen)

  • > Gedanken werden laut hörbar,
  • > Gedankeneingebung (G einer anderen Pers denken),
  • > Gedankenausbreitung (was ich denke, wird von anderen auch wahrg)
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6
Q

Dichotome Konzepte: Positiv und Negativsymtome

A

—> Abb.

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7
Q

Dichotome Konzepte: Positiv und Negativsymtome

A

-> sehr gutes Instrument, welches beide vonein differenziert, auch heute noch genutzt

—> Abb.

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8
Q

Heutzutage: 4 Domänen d. Schizophrenie

A
  • heute 2 weitere Bereiche, lassen sich neben Positiv- u. Negativ-Symptomen nicht so gut einordnen

➡️ Positivsymptomatik

➡️ Negativsymptomatik

➡️ Desorganisation

  • in Denken + Handlung (stark assoziativ gelockert bspw, keinen roten Faden finden, dann kann man auch nicht mehr richtig handeln)

➡️ neurokognitive Defizite
▫️ früher Beginn
▫️ episodenunabhängig stabiler Verlauf
↪️ daher hoher prädiktiver Wert

  • insbes Konzentration, Aufmerksamkeitsstörungen, exekutive Funktionen
  • Jahre vor manifesten Positiv-Symptomen, persistieren relativ stabil +Episoden unabhängig
    => daher besitzen sie einen extrem hohen prädikativen Wert
  • Menschen sind dann chronisch (dauerhaft) behindert, auch wenn nicht in akuten Phase
  • > daher enorm wichtig, was die Prognose betrifft
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9
Q

🔺Positivsymptome

A

➡️ bedeutet, dass etwas zum Erleben Gesunder hinzukommt

⚪️ Wahn

⚪️ Halluzinationen

⚪️ Ich-Störungen

⚪️ manche formale Denkstörungen
↪️ beschleunigtes Denken
↪️ assoziativ gelockertes Denken

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10
Q

🔺Negativsymptome:

A

➡️ bedeutet entsprechend, dass etwas wegfällt

⚪️ wie Anhedonie

⚪️ Antriebslosigkeit

⚪️ Affektverflachung

⚪️ manche formale Denkstörungen
↪️ wie verlangsamtes u. gehemmtes Denken

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11
Q

🔺Desorganisation in Denken und Verhalten

A

➡️ zerfahrenes + unkoordiniertes Denken

↪️🙅‍♀️ verhindert zielgerichtete Sprache + Handlung

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12
Q

🔺neurokognitive Störungen

A

▫️ episodenunabhängig
▫️stabilstes Symptom
▫️Ausmaß prognostiziert soziorehabilitatives Outcome

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13
Q

❓ Psychose ist nur Psycho???

➡️ Katatonie bei Schizophrenie

A

-> Symptome: da verstummen P, bleiben erstarrt stehen, Echolalie (nachsprechen, was man hört)

▪️ Katatonie bei Schizophrenie
▫️ katatone Schizophrenie (F20.2 / ca. 6% der Schizophrenien)

▫️ die neben klassischen Symptomen
↪️ psychomotorische Symptome entwickelt

⚪️ (Mutismus, wächserne Biegsamkeit, Katalepsie (Stereotypes Einnehmen von Körperhaltungen), Stupor (= Erstarren), Befehlsautomatismen, Echolalie, Negativismus (= das Gegenteil tun) , Manierismen …)

erstmals beschrieben von Kahlbaum (1874): Dementia catatonica

▪️ perniziöse (maligne) Katatonie

▫️ Stupor geht einher mit

  • Fieber
  • hypokinetische Störung (teils hyperkinetischer Wechsel)
  • sympathikotone vegetative Entgleisung, schwere Tachykardie, Hypertonie, Dehydrierung
  • Abbau d. Muskelgewebes durch Anspannung; akutes Nierenversagen
  • waren Standard vor ein paar Jahrzenten
  • > heute nicht mehr so oft, da P früher behandelt werden womögl
  • > Abwehr vereinzelt

👩‍⚕️ THERAPIE: Benzos, um Angst zu reduzieren, plus Antipsychotika, zudem EKT

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14
Q

Häufigkeit von Symptomen

A

Mangel an Krankheitseinsicht: 97% Schizophrenie ist sehr bunt + kann versch Gesichter haben
(Prozentzahlen müssen nicht auswendig gelernt werden)

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15
Q

Was ist Schizophrenie ?

A

🤷‍♀️ eine aktuelle Kontroverse: Schizophrenie…

🙅‍♀️ versch Ansichten

▫️ ist eine Gehirnkrankheit
↪️ die zurzeit noch vorwiegend anhand psychopathologischer Kriterien diagnostiziert wird

▫️ existiert als Krankheit nicht
↪️ sondern lediglich auf d. Symptom- u. Syndromebene

-> „es gibt die Schizophrenie als Krankheit nicht, sondern untersch Erkrankungen, die diese Symptome haben, kann man jedoch noch nicht differenzieren + daher clustert man alles als Schizophrenie“

▫️ existiert zwar
↪️ geht aber übergangslos + weit in gesunden Bereich über

  • > dimensional ausgehend vom Gesunden ins Kranke (man muss iwo Cut setzen)
  • > wenn man völlig gestresst + müde ist, kann man allerdings auch etw hören/sehen
  • > Wahn: muss im Individuum entstehen + nicht innerhalb einer Kultur, Wahn = unabhängige Überzeugung, die nicht korrigierbar ist
  • Drogen + physiol Symptome müssen ausgeschlossen werden, da auch daher kommen kann
  • > man kann nicht genau vorhersagen, welches Medikament für welchen P am besten

(Zielsymptomatik kann Psychiater nicht darauf schließen, welches Medikament am besten)

(Wer auf welches Medikament anspringt)

.

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16
Q

🔺Symptomatik der Schizophrenien

A

➡️ neuro-kognitive Störungen

➡️ inhaltliche Denkstörungen

➡️ Wahrnehmungsstörung

➡️ Ich-Störungen

➡️ formale Denkstörungen

➡️ Störungen d. Affekts
➡️ Antrieb
➡️ psychomotorischer Störungen
➡️ vegetative Symptome

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17
Q

🔺Symptomatik der Schizophrenien

➡️ neuro-kognitive Störungen

A

▫️bereits vor erster Episode präsent

▫️relativ episodenunabhängige Stabilität
(Unterschied zu affektiven Störungen)

▫️prädiktiver Wert

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18
Q

🔺Symptomatik der Schizophrenien

➡️ inhaltliche Denkstörungen

A

▫️Wahnstimmung
(es liegt was in der Luft, es braut sich was zusammen)

▫️Wahnwahrnehmung
(die Ampel ist rot, ich soll also sofort meinen Job kündigen)

▫️Wahneinfall
(ich bin Napoleon!)

▫️Wahnarbeit
(…oder die Suche nach Erklärungen)

▫️Wahnsystem

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19
Q

🔺Symptomatik der Schizophrenien

➡️ Wahrnehmungsstörung

A

▫️akustische Halluzinationen
(kommentierend, dialogisch, imperativ)

▫️Körperhalluzinationen
(Brennen, Elektrisierung, Körperdysmorphophobes Erleben) = Zönästesien

▫️ sonst. Halluz. eher selten
↪️ opt. H. Hinweis auf organische Störung

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20
Q

🔺Symptomatik der Schizophrenien

➡️ Ich-Störungen

A

▫️Gedanken

  • eingebung
  • entzug
  • ausbreitung
  • lautwerden

▫️sonst. Fremdbeeinflussungsempfindungen

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21
Q

🔺Symptomatik der Schizophrenien

➡️ formale Denkstörungen

A

▫️Zerfahrenheit

▫️Gedankenabreißen

▫️Sperrung im Gedankenfluss

▫️Verlangsamung des Denkens

▫️Beschleunigung des Denkens
(Gedankendrängen)

▫️Vorbeireden

▫️Neologismen

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22
Q

🔺Symptomatik der Schizophrenien

➡️ Störungen d. Affekts

A
▫️verflacht
▫️parathym
▫️labil
▫️starr
▫️ambivalent
▫️anhedon
▫️ratlos 

(siehe AMDP)

-> Affekt passt nicht zum Inhalt

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23
Q

🔺Symptomatik der Schizophrenien

➡️ Antrieb

A

➡️ vermindert, gesteigert

24
Q

🔺Symptomatik der Schizophrenien

➡️ psychomotorischer Störungen

A

↪️ katatone Symptome wie

▫️ Stupor
▫️ Erregung
▫️ Katalepsie
▫️ wächserne Biegsamkeit
▫️ Bewegungs- u. Sprachstereotypien
▫️ Echolalien
▫️ Verbigerationen (Aneinanderreihen von Silben)
▫️ Negativismus 
▫️ Manierismen

➡️ Ggstück zum Negativismus sind Befehlsautomatismen:

▫️Bewegungen d. Umgebung werden nachgeahmt (Echopraxie)
▫️Worte anderer Menschen nachgesprochen (Echolalie)

.

25
🔺Symptomatik der Schizophrenien ➡️ vegetative Symptome
▫️Schlafstörungen ▫️Herzfrequenzänderungen ▫️Gewichtsschwankungen ▫️Störungen d. Speichel- u. Schweißdrüsensekretion ▫️Tachypnoe ▫️gastrointestinale u. urogenitale Symptome .
26
Psychotische Entwicklung – allmählicher Rückzug in eigene Perspektive
- > Perspektivwechswel fkt nicht mehr - > alles wird auf sich bezogen —> Abb. Urteil Wechsel des Bezugssystems „Überstieg“ erste-Person-Perspektive Urteilsstörung Dritte-Person-Perspektive (gestört)
27
Charakteristika des Wahns
▫️Überzeugung ohne begründende Befunde („erfahrungsunabhängige Gewissheit“: „ es ist ein innerer Beweis, einfach sicher“)) – apriorische Evidenz ▫️ Patienten sind in akuter Phase nicht korrigierbar ↪️ „Privat-Wirklichkeit“, Schizophrenie = Spaltung von Innen- u. Außenwelt ▫️ Vorkommen: Schizophrenie, Depression, Manie, wahnhafte Störung ↪️ „doppelte Buchführung“ trzd noch fkt können, nicht als krank gesehen werden (zB sich trzd behandeln lassen, obwohl nicht krank fühlen) ▫️bei SCH ist diagnostisch „bizarrer Wahn“ gefordert ▫️bei affektiven Störungen synthymer Wahn ▫️nach Scharfetter eine „Privatwirklichkeit“ ▫️Spaltung von Innen u. Außenwelt ▫️pathologisch, sobald Lebensführung gestört wird ▫️plötzlicher Wahneinfall/Entwicklung aus Wahnstimmung heraus - > mit Wahnstimmung fängt Wahn meistens an (etw ist komisch, fühlt sich komisch an) - > Korrigieren nicht, sondern verharren daran ▫️ Wahnarbeit zur Etablierung eines W.systems ↪️ welches veränderten Wahrnehmungen wieder Sinn verschafft - > bes schlaue Leute denken sich dazu Geschichte aus, die das Ganze erklären soll - > deutl verrückter + komplizierter bei intelligenten Menschen, ABER können sich auch besser davon distanzieren, loslassen ▫️emotionale Beteiligung = Wahndynamik ▫️Männer eher Großenwahn, Frauen eher Liebeswahn ▫️ Wahnwelt u. Realität können koexistieren ↪️ (doppelte Buchführung; Bleuler) ▫️ Unfähigkeit d. Perspektivwechsels isoliert Kranken von Außenwelt... ↪️ er ist alleine (Bleulers „Autismus“)
28
Charakteristika des Wahns Wahninhalte psychologisch u. lebensgeschichtlich nachvollziehbar:
• Inhalt abhängig von kulturellen Gegebenheiten (DDR vs BRD bezüglich religiösen Wahns; aktuell sind Geheimdienste populär, im Mittelalter waren es Hexen und der Teufel) -> alternative Realität (entweder umbringen od andere Lösung finden -> hier in Wahn flüchten) • vereinzelt lebensgeschichtliche Beeinflussung zu sehen W. als Thematisierung von Unsicherheit u Isolation (Gehirn ergänzt Unklares wahnhaft – oft Verfolgungswahn): Im Alter bei nachlassender Sinneswahrnehmung Bei Blindheit, Schwerhörigkeit Bei Migration in sprachfremdes Land W. bei unerträglicher Selbstkränkung / Minderwertigkeit Eifersuchtswahn bei sexuellen Versagensängsten W. als Ersatzwirklichkeit für unerträgliche Realität (chronische Traumatisierung) Wahn und Geschlecht: Liebeswahn häufiger bei Frauen, Größenwahn fast nur bei Männern Wahn und Intelligenz: I. beeinflusst nicht das Auftreten aber die Ausgestaltung (komplexere Systeme bei höherer I.) Bei Minderintelligenten kann Wahn plump u grob wirken u wenig reflektiert
29
Früherkennung
Schizophrenie als Entwicklungsstörung in Abb. - > bereits in pränataler Phase - > frühe Kindheit: belastende Lebensereignisse, Kindheitstrauma, Vulnarabilität - > Adoleszenz: früher Konsum von Cannabis - > erhöht Schizophreni-Risiko um ein Vielfaches, Prooning-Effekt (Gehirn räumt auf: nicht benötigte Nervenverbindungen werden gelöscht, abgekappt + wichtige gestärkt) - > insbes durch Glutamat- u. GABA-System - > ausgelöst durch C4-Gen (diese beiden beherbergen Rezeptoren, die man als Cannabinoides System bezeichnet, da docken Cannabinoide an) -> das bedeutet das Cannabis-Konsum Prooning-Prozess beeinfl + dieser dysreguliert ist -> es kommt bei Schizophrenie zu einem „Over-Prooning“ = Gehirn fängt auf einmal an, wie wild synaptische Verbindugnen in völlig übersteigertem Maße zu kappen => bestätigt, dass das Gehoirn schizophrener Patienten Jahre vor ersten Psychose plötzlich an Substanz verliert als Folge des übersteigerten Prooning) - > Schizophrenie ist langanhaltender Prozess, der ganz untersch Baustellen, je nach Lebensalter aufweist - > ab 20+ kommt’s zur ersten Episode BESONDERS WICHTIG: - genetische Prädisposition - epigenetische Effekte ü Kindheitstrauma - Cannabis-Konsum - dysregulierter Prooning-Prozess Kennzeichen von Psychose - Schizophrenie beginnt oft mit „ahnungsloser Gespanntheit“, die innerlich unklar + unscharf ist - körperliches Erleben: Spannung/Energie, Strom fließt durch sie durch (durchflutet sein von Enerigie) - > man muss sehr viele Patienten beaobachten, um Schizophrenie verstehen zu können —> Abb. .
30
Verlauf
—> Abb. 💥 plötzlicher Beginn ✅ hat gute Prognose 🐌 schleichender Beginn ❌ eher schwierig zu behandeln ℹ️ Prodromalphase bis zu 5 Jahren ☝️ auf Symptomebene zeigen sich hier in 4 Bereichen Auffälligkeiten (Risk) 🧠 kogn Defizite ❌ ▫️ = typische neuro-kogn Probleme ▫️ (Konzentration, Aufmerksamkeit) 🙇 depressive Symptomatik 🙅‍♀️ soziale Isolation (▫️früher von Bleuler als Autismus bezeichnet) 🏫 plötzliches Schulversagen 😩 => sodass es schließl zu psychotischen Exazerbation kommt (deutl Verschlechterung d. Krankheitsbildes) -> typische Vorläufer, die in Adoleszenz Auffälligkeiten zeigen + typische Ansatzpunkte in früher Behandlung d. Schizophrenie first Hit = genetische Vulnarabilität second Hit = akut-auslösender Stressor (hier roter Pfeil) .
31
Frühverlauf
—> Abb. - stellt dar, wie schleichend diese Entwicklung ist (entw sich häufig ganz langsam zB kann sie 5 J lang andauern + dann knallts) -> das erste Positiv-Symptom tritt ein -> je länger die Prodromalphase + je schleichender der Beginn => desto ungünstiger Verlauf -> desto knalliger die Psychose auftritt => desto günstiger Prognose -> die Früherkennung versucht -> Schizophrenie möglichst zuverlässig -> zu möglichst frühem Zeitpkt vorherzusagen => um möglichst früh adäquate Behandlung anbieten zu können -> leider ist die frühe Detektion nicht sehr erfolgreich (wenn man gut ist 30% als richtig in Prodromalphase vorhersahen 7von10 sagt man als prodromal voraus, die aber niemals eintreten -> das stört die Validität erheblich .
32
Wahnentwicklung
* Wahnstimmung * Wahneinfall * Wahnwahrnehmungen * Wahnarbeit * Wahnsystem * Qualitatives Merkmal: Wahndynamik -> bei Psychosen bekommt man Gefühl dafür, wenn man sich möglichst viele Fälle anschaut
33
Wahnentwicklung • Wahnstimmung
- > hier ist der Fokus die frühe Entwicklung, also die Prodromale Phase - > Wahnstimmung „delusional mood“/Atmosphäre -> endet mit dem „Aha-Erlebnis“, es wird konkreter
34
Wahnentwicklung • Wahneinfall
-> erste Wahneinfälle schleichen sich ein (kogn Phänomene, zB Überzeugungen von etw)
35
Wahnentwicklung • Wahnwahrnehmungen
-> od Wahnwahrnehmungen (nicht sensorische Störungen, wie bei Halluzinationen der Fall, sondern ganz normale Wahrnehmung, die wahnhaft GEDEUTET wird)
36
Wahnentwicklung • Wahnarbeit
I
37
Wahnentwicklung • Wahnsystem
-> betrifft nicht mehr frühe Phase: suchen nach Erklärungen, bis hoch komplexes, in sich logisches, aber bizarres Wahnsystem resultiert
38
Wahnentwicklung • Qualitatives Merkmal: Wahndynamik
-> einziges qualitatives Merkmal -> Wahndynamik als affektive Beteiligung des Betroffenen an seinem Wahn -> also hoher Affekt, wenn der P davon berichtet wäre bspw eine hohe Dynamik ❌ Wahndynamik bedeutet nicht, wie ausgestaltet sie ist ↪️ sondern die affektive Beteiligung (Gleichgültigkeit ist gering, hohe -> P spricht panisch) => also die affektive Beteiligung
39
Die beginnende Schizophrenie (Tip: Conrad) ➡️ Frühwarnzeichen
▫️unspezif Stresssymptome ▫️diese Stresssymptome können Warnsignale für Überlastungen + Beginn einer ernsthaften Krise sein - Symptome, die häufig bei Menschen im Allg auftreten, wenn sie unter Stress stehen ▫️ Frühwarnzeichen sind zwar von Person zu Person untersch ↪️ es gibt jedoch best Anzeichen ↪️ die besonders häufig auftreten -> bei vulnerablen Menschen kann solch eine Krise dann in eine psychotische Dekompensation münden ❌ Problem: fehlende Spezifität -> man kann häufig in diesem Zustand nicht differenzieren (ist die Pers einfach nur gestresst od ist das d Beginn einer Psychose?) -> Problem d Früherkennung: man soll zu möglichst frühem Zeitpkt Diagnose stellen, um mögl früh mit Behandlung zu starten ❓Ab wann sollte medikamentös behandelt werden ? ➡️ DuP (Dauer unbehandelter Psychose) = prognostischer Einflussfaktor ➡️ Spezifität vs. Sensitivität (Vermeidung pharmakologischer NW vs. Vermeidung einer psychotischen Episode) - > DuP gilt als Risikofaktor für schlechten Verlauf - > mögl kurze Dauer d Unbehandlung d Psychose bedarf eine mögl gute Früherkennung ❌ Problem: Spezifität vs. Sensitivität (wenn Frühwarnsystem sensitiv ist, schlägt es sehr früh Alarm (mit Gefahr falsch positiver, schlägt auch Alarm, wenn gar nichts ist) + sehr spezif. Frühwarnsystem schlägt erst Gefahr, wenns 100% sicher, dass Gefahr droht ABER übersieht möglw subtile Warnsignale, die nicht detektiert werden) SPEZIFITÄT -> dieses Austarieren zw Spezifität: wirklich erst dann Alarm schlagen, wenn man sicher ist SENSIVITÄT vs. Sensitivität: möglichst beim frühsten möglichen WS Alarm schlagen WICHTIGE Aufgabe in Früherkennung ! ▪️Frühwarnzeichen * Konzentrationsschwierigkeiten * Schlafstörungen * schlechte Träume * Veränderungen im Tagesablauf * Veränderungen der Eß- oder Trinkgewohnheiten * zunehmende Geräusch- und Lärmempfindlichkeit * körperliche Beschwerden * Leistungsabfall in Beruf, Ausbildung oder Haushalt * Angstgefühle * Anspannung, Nervosität * Gereiztheit, sich über Kleinigkeiten aufregen * innere Unruhe * Ambivalenz * grundloses Unwohlsein * Stimmungsschwankungen * Depression * Wut/Aggressivität * Antriebs- oder Motivationsverlust * Lustlosigkeit * Interessenverlust • Rückzugstendenzen und/oder Verlust des Interesses an sozialen Aktivitäten * Veränderungen d. Selbstwahrnehmung * Veränderung d. Wahrnehmung anderer Personen * Wahrnehmung einer veränderten Umgebung * mehr Konsum von Alkohol/Drogen * Vernachlässigen der persönlichen Erscheinung * zwanghafte Gedanken * sich überstürzende oder verlangsamte Gedanken * Mißtrauen * alles auf sich beziehen * ungewohnte, überdeutliche Wahrnehmung von Geräuschen oder Farben * Gedanken werden manchmal plötzlich von anderen Gedanken unterbrochen oder gestört * Beeinflussungserleben (andere kontrollieren mich) * Auftreten ungewöhnlicher Vorstellungen/Überzeu​gungen * fremdartige Eingebungen * fremdartige Wahrnehmungen (ich sehe, höre, schmecke oder rieche manchmal Dinge, die andere nicht bemerken können) * Gefühl, besonders beobachtet oder ausgelacht zu werden * Gefühl, bedroht oder verfolgt zu werden * Gedanken an Selbstmord, an Selbstverletzung * Gedanken daran, andere zu verletzen - typische hierarchisch gelistete Warnsignale (je weiter unten, desto spezifischer) - sensitives Warnsystem würde im oberen Block schon Alarm schlagen => alle Menschen in mögl Prodromalphase detektiert haben, aber man würde auch viele fälschlicherweise als Psychose detektiert - spezifisches Warnsystem => übersehen, falsch negative erzeugen, wenn man sehr spezifisches System hat .
40
Prodrom oder Risikozustand ?
▫️trotz erhebl Fortschritte in Früherkennung aufgr kooperativer internationaler Forschungsaktivitäten ... ... werden anhand d. Prodromalkritierien durchschn ↪️ etwa 30% Übergänge innerhalb eines best Zeitraums (1-6 Jahre) identifiziert (= 70% falsch Positive) ▫️ daher wird Begriff d. Prodroms ersetzt durch: ➡️ „Risikozustand für die Entwicklung einer schizophrenen Psychose“ .
41
psychoseferne Risikosymptome
—> Tabelle ❗️MERKEN❗️ ➡️ Unterscheidung d. Risikosymptome in ↪️ psychosenahe (APS+ BLIPS + biolog Belastung) ↪️ + psychoseferne (eher früh in Prodromalenphase/im Rahmen d. Risikozustands, sog. Basissymptome => erste formale Denksstörungen => + erste Psychose-typische Wahrnehmungsveränderungen = Gedankeninterferenz = Gedanken schießen in Kopf + stören usw.) ▪️psychoseferne Risikosymptome ▫️Basissymptome - frühe subj störende kogn Symptome - Gedankeninterferenz - zwangsähnl Perseverieren - best Bewusstseinsinhalte - Gedankendrängen, Ged.jagen - > laufen schnell ab, kein klarer G kann gefasst werden, weil sofort wieder neuer da - Ged.blockierung - Störung rezeptiver Sprache - Störung d. Diskrimination von Vorstellungen u. Wahrnehmungen - Eigenbeziehungstendenzen („Subjektzentrismus“) - Derealisation - > Welt wirkt verändert, fremdartig, gestellt, wie gemacht - optische u. akustische Wahrnehmungsstörungen - > anfangs nicht Stimmen, aber Klopfen/Summen (noch unklar) ▫️ Funktionseinbußen + Risikofaktoren - GAF (Absinken im GAF = Wert d Fktfähigkeiten, wird gemessen in 3 Einheiten: - berufliche Fktfähigkeit - interaktionelle (Bez eingehen/zu halten) - Einbußen aufgrund von Symptomatik)
42
Psychosenahe Risikosymptome
▫️attenuierte (abgeschwächte) psychotische - Symptome ➡️ Beziehungsideen ♥️💡 ▫️ eigene Bez.anmutungen ▫️ komische Interessen werden entw ➡️ eigentüml Vorstellungen/magisches Denken 🥴💭🔮 ▫️ Dinge, die erklären sollen ➡️ ungewöhnl Wahrnehmungserlebnisse 🦄👽👀 ➡️ eigenartige Sprech- u. Denkweise 🤪🗣🤔 ▫️ P merkt dies nur nicht ➡️ paranoide Ideen 😱💡 ⚪️ zB alle wissen‘s, nur man sagt es P nicht 🔺 BLIPS 💌💫 ▫️ (brief limited intermittent psychotic symptoms) ➡️ vorübergehende psychotische Symptome mit spontaner Remission ▫️ richtige Symptome, die aber nur kurz andauern ▫️ 1-11Tage, vergehen wieder ➡️ biologische Belastung 🌱 ▫️ familiäre Belastung durch Verwandten ersten Grades/schizotype PKS .
43
Ätiologische Erklärungsmodelle >> Vulnerabilitäts-Stress-Bewältigungs Modell
>> Vulnerabilitäts-Stress-Bewältigungs Modell << - bei Schizophrenie geht man davon aus, dass es vorwiegend biolog Faktoren hat ▫️ individuelle Vulnerabilität ↪️ genetisch ↪️ biochemisch ↪️ Geburtstraumata - > ab best Alter, wenn Risiko-Schwelle mit Vulnerabilität steigt - > + Grenze üschritten wird - > bis Schizophrenie-typische Symptome auftauchen ▫️ psychosoziale Stressoren ⚪️ High Expressed Emotion-Klima - wenn schizophrene P entlassen werden + in Herkunftsfamilie zurück, steigt Rückfallrisiko - wenn allerdings Mutter möglichst wenig zuhause ist, sinkt Risiko wieder (Mutter macht Risiko aus) je höher Ausmaß d. Emotionalität in Famile, desto höher Rückfallrisiko (Schizophrene P tolerieren wenig Emotionalität: dazu zählen Wut, Vorwürfe, Überbehütung) ▫️ protektive Faktoren ⚪️ Problemlösefähigkeiten ⚪️ Compliance >> Vulnerabilitäts-Stress-Bewältigungs Modell << - erweitert ums Thema “Substanzen” —> Abb. ▫️ V = Vulnerabilität ↪️ untersch Höhen an Vulnerabilität ▫️S = Stressoren ▫️D = Drogen ↪️ S + D summieren sich auf ▫️normaler psych Zustand <= sobald man über diese Schwelle kommt, treten Psychosen auf ➡️ zur Verdeutlichung für P ↪️ spiegeln aber nicht wieder, was wirklich im Organismus abläuft 🧠 -> komplexe Interaktionsprozesse im Gehirn 🧠 .
44
Prädiktoren eines frühen Beginns
* Familiäre Belastung * Cannabiskonsum ... sind die wichtigsten Faktoren, die mit einem frühen Erkrankungsbeginn assoziiert sind ➡️ Risikogene für Schizophrenie + deren funktionelle Bedeutung —> Abb. -> Begriffe d. Gene brauchen nicht ausw lernen WICHTIG: - > es gibt NICHT DAS Schizophrenie-Gen - > auch nicht eine Handvoll, die erklären, warum jmd schizophren wird - > sondern 100e, an denen es liegen könnte -> erklären jedoch bei Weitem nicht alles: JEDOCH haben sie gewisse Gemeinsamkeiten: - alle haben mit Gehirnentw + neuronaler Plastizität/Signalübertragung zu tun - u. bei NZ insbes diejenigen, die mit Schizophrenie assoziiert sind = Glutamat + Dopamin (reicht, wenn sich das so gemerkt wird, mehr nicht) .
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Komplexe Gen-Umwelt-Interaktion und Epigenetik
❗️WICHTIG ist noch: Epigenetik, insbes Kombi ➡️ aus Cannabiskonsum, frühe Traumatisierung, best Genvarianten (gibt ganz untersch Risikokombis, aber v.a. so) 🔺 adoleszenter CANkonsum → irreversible Veränderungen d. endocannabinoiden Systems → sekundäre Veränderung d. dopaminergen Systems → sekundäre Vulnerabilität für SCH ? ❓Kann CAN bei nicht-vulnerablen Menschen eine F2-Prädisposition erzeugen? 🤷‍♀️ komplexe Zsmhänge ▫️ → frühes Trauma + adoleszenter CANkonsum ⬆️ erhöhen Psychoserisiko • Mechanismus erklärt sich ü epigenetische Veränderung im COMT-Gen - > um ein Vielfaches höher, als ohne Cannabis-Konsum, als nur frühes Trauma od nur adoleszenter CANkonsum - > da kommt’s zu fktellen, epigenetischen Phänomenen, die das Risiko deutl erhöhen .
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relevanter Hintergrund: Endogenes Cannabinoidsystem (ECS)
- 2016 kam neues Gen dazu, sehr interessant, da aufklärt inwiefern CANkonsum mit Schizophrenie zsmhängt ▪️Entdeckung eines endogenen Cannabinoidsystems (ECS) durch MECHOULAM 1970 ▫️(endo)Cannabinoidrezeptor 1 (EC-1): ZNS ▫️(endo)Cannabinoidrezeptor 2 (EC-2): Peripherie u. Immunsystem ↪️ Endocannabinoide regulieren Hirnaktivität ↪️ in Abhängigkeit d Aktivität ihrer NZ ↪️ + können dann regulierend eingreifen ☝️ Endocannabinoide sind „Trittbrettfahrer“ ❌ bilden kein eigenes System ✅ sondern sitzen auf anderen Nervensystemen (Glutamat + GABA) ▫️EC-1 Rezeptor ▫️EC-2 Rezeptor ➡️ auf Glutamat- + GABA-Neuronen 🔺Glutamat: erregendster Transmitter 🔺GABA: hemmendster Transmitter ⚖️ ECS als Wächter ü homöostatisches Gleichgewicht im Gehirn 🧠 ▫️ indem ECS reguliert = wird Wächter im Gehirn ❓Warum aber für Schizophrenie spezifisch? ➡️ ECS muss immer gut arbeiten können ↪️ wenn man Gefahr läuft einer Disbalance zu entgleisen ☝️ somit gilt: wenn Wächter-Fkt nicht mehr gut fkt ↪️ ist Risiko für alle Störungen erhöht ↪️ + Wächter kann nicht mehr fkt ↪️ wenn durch CAN lahmgelegt wird 🤷‍♀️ kann dann nicht mehr fkt, da 1 Zug am Joint für Tage lahmlegt 💡Wächterhypothese: Gäste brav, machen was sie sollen (Homöostase), braucht man keine Türsteher (Wächter) .
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„Overprooning“ bei Schizophrenie
▫️ 1 Gen wurde gefunden ↪️ C4-Gen-Polimorphismus ➡️ zuständig für Immunreaktion + Initiierung d. Pruningprozesses in Adoleszenz ▫️findet 2x statt ▫️Gehirn startet Aufräumprozess 🧠💩Nervenmüll wird identifiziert, gekappt, wegtransportiert ↪️ wodurch Gehirn im Rahmen eines Fine-Pruning-Prozesses Masse verliert ➡️ bei F2: „Overpruning“ ▫️F2-Gehirn atrophiert Jahre vor erster Episode ▫️Prozess der F2-Atrophie stoppt nach einigen Jahren (Ende d. regulären Pruningprozesses) ☝️ erklärt relativ viel + deutl mehr Varianz, als die andern Gene, hat also wichtige Bedeutung 💡 nach Jahren entw sich psychotische Symptome ▪️Pruning erfolgt unter Einfluss des Glutamatsystems + GABA – Initiierung + Intensität (Gen macht das nicht selbst, sondern bedient sich am Glutamat- u. GABA-System: - > Glutamatsystem: initiiert Prozess, GABA: Intensität des Prozesses - > wenn man kifft stört man möglw natürlichen Pruningprozess beide haben den → Sitz des ECS → Glutamaterge Medikamente wirksam in F2-Therapie → fkt Pruning abhängig von einer fkt Glutamat-Transmission → Glutamattransmission wird durch CANkonsum gestört
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Epidemiologie
* Lebenszeitprävalenz 1-2% weltweit * neue Erkenntnis: Prävalenzunterschiede bis zu 100% in Regionen mit gestiegenem Cannabiskonsum (siehe Präsentation „Psychose und Cannabis“) * Männer + Frauen etwa gleichverteilt • Männer erkranken 3-5 Jahre früher als Frauen (18-21 vs. 21-24) -> 2. Peek bei Frauen, wenn Östrogen sich ändert.. • CAVE: Insbesondere bei Männern nach Erstdiagnose hohe Suizidgefahr -> die meisten erkranken an Depression (liegt aber an hoher Lebens...
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Prädiktoren eines ungünstigen Verlaufs
🙅‍♀️ krankheitsbezogene Aspekte = kritische Faktoren ``` ➖ Negativsymptomatik im Frühstadium 🐌 schleichender Beginn 🤯 kogn Defizite ⏳ lange Dauer unbehandelter Psychose (DUP) 👯‍♀️ Komorbidität ``` ✅ ... desto günstiger ... ✅ 💥 je schneller + abrupter 👹 je ausgeprägter Symptome ❌ ... desto ungünstiger ... ❌ 🐌 je langsamer + schleichender Negativ-Symptomatik auftritt ⏳ je länger Dauer d. unbehandelten Psychose 👯‍♀️ komorbide Störungen: jmd mit vielen Komorbiditäten, hat entspr hohes Risiko 👤 personale Faktoren 🧔🏻 männl Geschlecht 🤓 niedriges Bildungslevel 🤬 antisoziale PKS 🧔🏻 Männer haben ungünstige Komorbiditäten 👯‍♀️ ↪️ daher ... 🤬 häufiger antisoziale PKS (Todschlagargument für Therapie, werden daher aus Studien herausgenommen) (Frauen weniger) 🍷 häufig Sucht 👩‍⚕️❌ größere Schwierigkeiten therapeutische Arbeitsbeziehungen einzugehen als Frauen ➡️ daher schlechtere Prognose als Frauen 🤝 verhaltensassoziierte Aspekte 💊 Medikamente werden abgesetzt 🙅‍♀️ 🚬 Drogenkonsum, insb Cannabis 🌿 😫 Alltagsstruktur geht verloren 🤷‍♀️ unklare Lebensperspektive / unrealistische Zielsetzungen ❌⛳️ 🌳 umweltbezogene Aspekte ❌👨‍👩‍👧‍👦 ungünstiges Familienklima ↪️ „Expressed-Emotions“ 😭 („Double Bind“ + „schizogene Mutter“ empirisch nicht belegt !) 🙅‍♀️ soziale Isolation .
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Der Verlauf nach der ersten Episode (Patientenversion):
➢ 3/3-Regel: Jeweils ein Drittel der Patienten hat... ... nur eine einzige psychotische Episode ... mehrere Episoden ... einen chronischen Verlauf —> Abb. ... etwas differenzierter: verschiedene Verlaufstypen anwachsendes Residuum nach jeder Episode ohne Rückkehr zur Normalität -> haben die meisten
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Rückfallgefahr innerhalb eines Jahres
▫️Rückfallgefahr ohne adäquate Weiterbehandlung nach Akutphase: 70% -> sehr hohe Rückfallquote ▫️bei medikamentöser Weiterbehandlung: 40% ▫️mit zusätzl PsychoTherapie: 20%
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Folgen der Blockade eines Rezeptors
-> die wichtigsten NW kennen, als grundsätzliches Risiko M trockener Mund, Akkommodationsstör., Sinustachykardie, Obstipation, Miktionsstör., Gedächtnisstör. H1 Sedierung, Gewichtszunahme ...1 Orthostase, Hypotension, Sedierung D2 EPS, Prolaktinerhöhung, sexuelle Funktionsstör. 5-HT2 Appetit- u. Gewichtszunahme, Hypotension 5-HT3 antiemetische Wirkung, Anxiolyse?
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Griesinger: Psychose als organisches Konzept
- > immer, wenn man nichts weiß wo es herkommt wird meist gesagt „Es ist psychisch“ - > das sind alles nur Ausschluss-Diagnosen - > Psychiatrie ist ernstzunehmendes Fach der Medizin, ist damals noch nicht so ganz angekommen - > Psychiatrie als Stiefkind d. Medizin ist bis heute nicht ganz überwunden
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Historische Stationen des Konzepts Schizophrenie -> drei wichtige Namen der Schizophrenie
👴🏻 Emil Kraepelin - > hat das 1. Schizophrenie-Konzept entwickelt - > „vorzeitiger Verfall, Verblödung“, heutzutage meist was anderes 👴🏻 Eugen Bleuler ▫️ verwendete in seinem Werk erstmals Begriff „Schizophrenie“ ``` ▫️ Grundsymptome ↪️ Assoziationslockerung ↪️ Affektstörung ↪️ Autismus ↪️ Ambivalenz (die „vier A“) ``` ▫️ akzessorische Symptome ↪️ Wahrnehmungsstörungen ↪️ inhaltl Denkstörungen ↪️ katatone Störungen -> die Spaltung d Seele, P tritt in eine private Welt ein, die nicht mehr zu unserer passt „Gespaltene Seele“ 4 A: - Assoziationslockerung (Wörter reimen sich, aber passen inhaltlich nicht zsm ?? -> nachschauen) - Affektstörung (Paratomie: Affekt passt nicht zum Inhalt) - Autismus (nicht der heutige ist gemeint, sondern „Rückzug in die private Wirklichkeit“) - Ambivalenz (mit Entscheidungsunfähigk zutun, P werden gleichgültig) 👴🏻 Kurt Schneider ``` ▫️Erstrangsymptome ↪️ akustische Halluzinationen ↪️ Ich-Störungen ↪️ körperl Beeinflussungserleben ↪️ Wahnwahrnehmungen ``` ▫️Zweitrangsymptome ↪️ andere Halluzinationen ↪️ Zönästesien ↪️ Wahneinfall - > Ich-Störung: wenn Gedanken (Gedankeneingebung) + Handlungen nicht mehr die eigenen sind usw. - > Positiv-Symptome (etw kommt zum normalen Erleben dazu), diese Konzeption von Schneider am ehesten das wie heute - > Negativ-Symptome, die später dazu kommen - hatte Bleuler als Zusatzsymptome formuliert, die Schneider als Hauptsymptome formulierte
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Bleulers Einteilung
-> hat heutiges System umgekehrt: Zentrale- u. Grundsymptome Merke: die 4 “A” ▫️Grundsymptome ``` ↪️ Störung d. Assoziation ↪️ Störung d. Affektivität ↪️ Ambivalenz ↪️ Autismus ↪️ Störungen d. Willens u. Handelns ↪️ Störungen d. Person ``` ▫️akzessorische Symptome ``` ↪️ Halluzinationen ↪️ Wahnideen ↪️ fktnelle Gedächtnisstörungen ↪️ Katatonie ↪️ Störungen von Schrift + Sprache ```
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Video: Patient mit Schizophrenie
- recht positiver Verlauf, insofern, als dass dem Patienten überwiegend gute Dinge wiederfahren - > viele berichten über schlimme Sachen, die ihnen passieren werden - am Ende wurden versch Fragen gestellt, da Schizophrenie oft mit Einschränkungen im Denken einhergeht (Konzentration, Aufmerksamkeit, exekutiv Funktionen) -> Neuro-Kognition ist beeinträchtigt Rechenaufgaben: Hat P gutes Arbeitsgedächtnis? Metaphern: konkretistisches Denken, können nicht mehr abstrakt + symbolisch denken Psychopathologie Begriffe (AMDP), die Psychiater zu Anfang aufführt - psychopathologischer Befund - formales Denken: in Form von Zerfahrenheit (man versteht ihn nicht mehr) - Beeinträchtigungsideen - kommentierende Stimmen (kommentieren, was P tun) (Es gibt noch: imperative Stimmen („Spring vom Dach“), dialogische (reden ü P) - Ich-Störungen: in Form von Eingebungen (die Gedanken sind nicht meine eigenen, sondern werden von außen eingegeben) + Gedankenausbreitung (alles, was ich denke, sind für die anderen hörbar), Depersonilations-Erleben (sich nicht wie sich selbst fühlen zB sich wie im Traum fühlen - im Affekt: leicht parathym (der Affekt passt nicht zum Inhalt: fröhlich wirkender P, während er etw Trauriges erzählt) + verflacht (wenn Affekt weniger wird) - psychomotorisch: im Antrieb gemindert
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Diagnosenstellung ICD-10 + DSM-5 Schizophrenie
—> Abb. | S.28-31