5. Kapitel Flashcards
Was ist die Definition von Unterrichtsprinzip?
- durchgängige Leitvorstellung beim Lehren & Lernen
- zentrale Rolle bei der Auswahl von Lerninhalten
- bestimmender Faktor bei der Organisation von Lernprozessen
- Umsetzung der lerntheoretischen Erkenntnisse der Bezugswissenschaften von MD
Was ist die Funktion von Unterrichtsprinzipien?
- Lernprozess kann unterschiedliche Ps erfordern, je nach Lernsituation
- unterschiedliche Ps können sich widersprechen, ergänzen oder in ihrer Effizienz verstärken
- Ps dürfen keinen dogmatischen Status erhalten
- Entscheidung für ein Prinzip mit Hilfe von speziellen didaktischen Überlegungen
Was sind die allgemeinen Auswahlkriterien (bei Unterrichtsprinzipien)?
- abhängig von:
1. der Art des Lehrinhalts
2. der Lerngeschichte
3. der Schülersituation
4. der Unterrichtssituation
-> jedes Prinzip setzt bestimmte Akzente, welches Prinzip gewählt wird, ist didaktische Entscheidung, welche LK für ihre Klasse zu einer bestimmten Zeit treffen muss
Was sind die unterrichtsbezogenen Überlegungen?
- Passung zwischen Entwicklungsstand der SuS & der Stuktur des Unterrichtsgegenstandes
- Passung zwischen Stofffülle & verfügbarer Unterrichtszeit
- Motivation der SuS
- Setzen von inhaltlichen Schwerpunkten
- Variation der Unterrichtsgestaltung
Zusammenfassend zu Unterrichtsprinzipien lässt sich sagen?
- kein allgemein verbindliches oder allgemein gültiges didaktisches Prinzip
- jedes Prinzip unterscheidet sich in weiten Bereichen hinsichtlich: Merkmale, Zielstellung, Durchführbarkeit & besonderen Aufgabe
Was ist das operative Prinzip?
- mathematische Begriffe, Verfahren usw. Werden mit Hilfe von Handlungen (Operationen) erarbeitet
- Operationen verinnerlichen fachliche Inhalte
- Operatives Durcharbeiten eines Themas stellt vielfältige Zusammenhänge & Beziehungen dar
- operatives Üben dient nicht dem Einschleifen von Regeln
Was sind Mittel für operatives Üben?
- Umkehren (Umkehraufgabe, Probeaufgabe) -> Verzicht auf mechanisierendes Rechnen -> mögliche Fragestellung: welche Zusammenhänge werden sichtbar)
- Behandlung sachinhaltlich verwandter Aufgaben
- Behandlung fachinhaltlich verwandter Aufgaben (Parabel als Funktionsgraph & Parabel als geometrischer Ort)
- Zerlegung von Aufgaben in Teilschritte
- Verbinden von Teilschritten zu größeren Komplexen
- Beschreiten verschiedener Lösungswege (Nennervergleich, Zählervergleich, intuitiv)
- alternative Lösungswege verwenden
- funktionale Zusammenhänge aufdecken (was passiert mit der Summe, wenn man Kästchen nach „link“ oder „unten“ verschiebt)
Was ist ein Mittelschulbeispiel für operatives Üben im Alltag?
- Stromrechnung -> Funktion -> wie ändert sich R wenn der Verbrauch zu oder abnimmt
Was ist das Spiralprinzip?
- fachliche Inhalt wird auf verschiedenen Ebenen wiederholt aufgegriffen
- jedes Aufgreifen wiederholt & erweitert den Kenntnisstand der vorangegangenen Ebene
- Spiralprinzip liegt den bayerischen Lehrplänen jahrgangsübergreifen zugrunde
- Spiralprinzip kann auch im Rahmen einer Unterrichtssequenz zur Anwendung kommen
Was sind Beispiele für die Anwendung des Spiralprinzips?
- Jahrgangsstufen übergreifend (z.B. Gleichungslehrer in 5., 6., 7., 8. Jgst.)
- Themen übergreifend (z.B. Umgang mit linearen Funktion)
- Fächer übergreifend (z.B. Proportionalität in Mathematik & Physik)
- Sequenz übergreifend (Volumen geometrischer Körper)
Was sind Beispiele des operativen Rechnens mit dem Spiralprinzip?
- Klasse: Spiralprinzip wird innerhalb einer Jahrgangsstufe angewendet -> d.h. Ein fachliches beziehungsweise mathematik-didaktisches Projekt wird mehrmals aufgegriffen
- Klasse: hier wird besonders deutlich, dass die Zielstellung sowohl didaktisch als auch an stark variierenden Fachinhalten verfolgt wird
- Klasse: gerade die Bearbeitung von Fermi-Aufgaben erfüllt die Forderung nach kompetenzorientiertem & variativem Unterricht
- Klasse: Betonung des stofflichen Inhalts zeigt sich sowohl in rein fachlichen Aufgabenstellungen, als auch in Themenbereichen mit Alltagsbezug
Zusammenfassend lässt sich sagen, die operative Übung ist?
- Suche nach verschiedenen Lösungswegen & Kontrollen (Kompositionsfähigkeit)
- Umkehrung der Fragestellung (Reversibilität)
- Variation aller in der Rechnung eingehender Größen (Assoziativität)
- operatives Üben: dient Erwerb von Wissensnetzen & Fähigkeiten, also dem Erkennen von Zusammenhängen & Anwenden von Gesetzmäßigkeiten
- Mittel sind: Umkehraufgaben, Tauschaufgaben, Nachbaraufgaben, schrittweises Rechnen & Hilfsaufgaben, geschicktes Rechnen nutzen, gegensinniges Verändern
Was ist das Prinzip des intermodalen Transfers?
- mathematischer Sachverhalt wird möglichst in allen drei Darstellungsebenen (enaktiv, ikonisch, symbolisch) erfasst
- ständiger Transfer & Wechsel zwischen den drei Repräsentationsmodi
- Verbindungsmittel zwischen den drei Modi ist die Sprache
Wie schaut die Struktur des Prinzips des intermodalen Transfers aus?
- HANDLUNG (E) -I
- ZEICHEN (S). - SPRACHE
- BILD (I) -I
- eine Variante des E-I-S-Prinzip; Sprache wird dabei als das vermittelnde Medium zwischen den drei Repräsentationsebenen verstanden
Wie schaut ein Beispiel für intermodalen Transfer aus?
- sprachliche Formulierung, Darstellung als Tabelle, Bildliche Formulierung, Möglichkeit durch Probieren mit Gegenständen eine „Lösungshypothese“ zu erarbeiten