2. Kapitel Flashcards
Was sind die didaktischen Grundsätze von Comenius (1592-1670) Pädagogik?
- „omnes omnia omnino excoli“ (lat.), das heißt: „Allen alles ganz zu lehren“ (alle Menschen, alle Themen, mit allen Sinnen)
- eine allgemeine Reform des lateinbezogenen Schulwesens
- Unterricht mit Anschaulichkeit & Strukturiertheit
- Bezug des Unterrichts zum Alltag
Was sind die organisatorischen Forderungen von Comenius seiner Pädagogik?
- Schulpflicht für Jungen & Mädchen aller Stände
- einheitliche Schulausbildung bis zum 12. Lebensjahr
- Differenzierung des Schulwesens:
o praktische Begabte machen eine Lehre
o die anderen erhalten weitere Schulbildung auf der Lateinschule - ab dem 18. bis zum 24. Jahr besucht man die Universität
Was ist die Bedeutung der Mathematik in der Gesellschaft?
- als präskriptives Medium (welche Inhalte & Unterrichtsmethoden für die G möglichst effektiv sind)
- als konstruktives Medium (welche Curricula, Lehrverfahren, Lernmaterialien für die G nötig sind)
- als integratives Medium (Tätigkeitsfeld des Mathematiklehrers muss kohärent zu den Forderungen & Entwicklungen der Gesellschaft sein)
- Kohärenz: verstanden, sinnvoll (Abschaffung des lg-Rechnen -> Taschenrechner), machbar
Was sind Einflussfaktoren der Gesellschaft auf die Schule?
- Schulsystem (Einheitsschulsystem, differenziertes Schulsystem)
- Fächerkatalog (Mathematik als Kernfach)
- Lehrpläne (verbindliche Vorgaben mit Nivellierungscharakter)
Was sind die Erwartungen der Gesellschaft bezüglich des Schulsystems?
- informativ
o Schule wendet sich alltäglichen Leben zu
o Inhalte der schulischen Unterweisung heben das Bildungsniveau der breiten Bevölkerung
o Einsicht auf Notwendigkeit schulische Unterweisung wird zur allgemeinen Forderung erhoben - normativ:
o Schule setzt Zeichen für Erziehung & Bildung einer heranwachsenden Generation
o Normativ erstreckt sich auf (Werteordnung der G, ehtisches Verhalten der G, rechtliche Vorgaben)
Was sind die vier Funktionen der Schule?
- Qualifikationsfunktion (Fertigkeiten, Kenntnisse & Fähigkeiten für späteres Leben in Beruf & Gesellschaft erforderlich)
- Selektionsfunktion (anhand Leistung (Noten) sortiert & in passende Bildungsgänge zugeordnet -> lernen Leistungsprinzip als grundlegende Wertvorstellung unserer G kennen)
- Allokationsfunktion (Schule als Sieb -> steuert Zugang zu beruflichen Positionen, sozialem Prestige & möglichem materiellem Erfolg)
- Integrationsfunktion (durch Einüben gesellschaftlicher erwünschter Verhaltensweisen & durch Vermittlung entsprechender Einstellungen, Überzeugungen, Haltungen möglichst reibungslos in G eingefügt)
Was sind anthropogene Faktoren im Bedingungsfeld Schule & G?
- Schüler (Entwicklungsstand, Geschlecht, Interesse, Einstellung, Begabung, Lerntempo, Arbeitsbereitschaft)
- Lehrer (Alter, Interesse, Einstellung, fachliche Kompetenz, didaktische Kompetenz, Engagement)
- Klasse (Klassenatmosphäre, Gruppierungen innerhalb der Klasse, Arbeitsstil)
Was sind soziokulturelle Faktoren im Bedingungsfeld Schule & G?
- Schule (Schultyp, innerschulische Organisation, Größe der Schule, räumliche Gegebenheiten, personelle Ausstattung, materielle Ausstattung)
- Klasse (Sitzordnung, Stundenplan, Größe der Klasse, Verhältnis Mädchen-Jungen, Vorgeschichte der Klasse)
- soziales Umfeld (soziale Herkunft, Familienstand, häusliches Milieu)
Wofür steht PISA?
- programme for international student assessment
Was ist die Zielstellung der PISA-Studie?
- internationale Schulleistungsuntersuchungen
- seit 2000 in dreijährigen Turnus
- Teilnehmer: meisten Mitgliedstaaten der OECD & eine zunehmende Anzahl von Partnerstaaten
- Messung alltags- & berufsrelevanter Kenntnisse & Fähigkeiten von 15-Jährigen
Wie schaut die Anlage der PISA-Studie aus?
- im Auftrag der Regierungen durchgeführt (Dtl: Kultusministerkonferenz)
- untersucht SuS einer Altersstufe
- konzentriert sich nicht auf ein Schulfach, sondern untersucht die drei Bereiche Lesekompetenz, mathematische Kompetenz & naturwissenschaftliche Grundbildung
- Aufgaben werden in „persönlich oder kulturell relevante Kontexte“ eingebettet
- orientiert sich nicht an nationalen Curricula, sondern erhebt den Anspruch „über die Messung von Schulwissen hinauszugehen & Fähigkeit zu erfassen, bereichsspezifisches Wissen & bereichsspezifische Fertigkeiten zur Bewältigung von authentischen Problemen einzusetzen“
Was sind die Teilnehmerstaaten der PISA-Studie von 2006?
- Argentinien, Brasilien, Deutschland, Griechenland, Schweden, Russland, Österreich, Kanada,….
Was sind die Kompetenzstufen nach PISA?
Stufe 1: Routineverfahren anwenden (Reproduktion)
Stufe 2: elementare Algorithmen verwalten (Reorganisation)
Stufe 3: eigene Entscheidungen treffen (Reorganisation)
Stufe 4: verschiedene Überlegungen zusammenführen (Transfer)
Stufe 5: Konzipieren eigener Lösungswege (Transfer)
Stufe 6: unbekannte Problemsituationen lösen (Problemlösen)
Was sind die jeweiligen Erwartungen der Kompetenzstufen?
Stufe 1:
- Antworten auf Fragen zu vertrautem Kontext
- Anwendung von Routineverfahren in unmittelbar zugänglichen Situationen
Stufe 2:
- Entnahme von Infos aus einer Quelle
- Anwendung von elementaren Algorithmen, Verfahren
- Fähigkeit zu direkten Schlussfolgerungen/Interpretationen
Stufe 3:
- Durchführung klar beschriebener Verfahren
- Interpretation aus verschiedenen Infoquellen
- Ableitung unmittelbarer Schlüsse,
- sequentielle Entscheidungen treffen
- Reflexion über eigene Argumentationen & Handlungen
Stufe 4:
- Arbeit mit konkreten Situationen
- Fähigkeit, verschiedene Darstellungsformen zusammenzuführen
- Fähigkeit, Erklärungen & Begründungen ihrer Interpretationen, Argumentationen & Handlungen anzugeben
Stufe 5:
- Konzipierung von Modellen für komplexe Situationen
- Identifizierung von einschränkenden Bedingungen
- Spezifizierung von notwendigen Annahmen
- Fähigkeit zu allgemeiner Reflexion & Kommunikation
Stufe 6:
- Fähigkeit, Infos aus komplexen Problemsituationen zu verallgemeinern & übertragen
- verschieden Infoquellen miteinander verknüpfen
- präzise Beschreibung aller Überlegungen, die zu Erkenntnissen, Interpretationen & Argumentationen geführt haben
Wie schaut die prozentuale Verteilung der Kompetenzstufen aus?
- die meisten auf Stufe 3 (24%)
- nur 4,5% auf Stufe 6
Wie haben sich die Ergebnisse in Deutschland entwickelt?
- in den Jahren 2000-2015 zeigt sich gewisse Verbesserung hinsichtlich des Rankings
- unter den deutschsprachlichen Ländern belegt Deutschland den hinteren Platz
- allgemein auf Platz 16 (Gesamtranking mit Lesen & NW: 13. Platz)