4. Psychopathologischer Befund Flashcards

1
Q

Modelle klinisch-psychologischer Diagnostik

A
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2
Q

Diagnostische Teilschritte (Reimer und Rüger, 2012)

A

• „Eine zeitgemäße psychodynamische Diagnostik integriert die bewährten psychodynamischen Ansätze und gelangt damit abschließend zu einer psychodynamischen Fallformulierung, aus der sich auch eine diagnostische Klassifikation und eine individuelle Behandlungsplanung ableiten lässt.“ (Reimer & Rüger, 2012, Kap. 3, S 41)
• Die wichtigsten diagnostischen Teilschritte:
– 1.ErfassungderEingangsszene
– 2.BeschreibungdesklinischenBildesundderaktuellen Lebenssituation
– 3.BiografischeAnamnese
– 4.ErfassungderPsychodynamik
– 5.FormulierungderpsychodynamischenDiagnoseundder Klassifikation
– 6.TherapeutischeZielsetzungundBehandlungsplanung

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3
Q

Psychopathologie

A
  • „Gegenstand der Psychopathologie (griechisch: páthos = Leiden, Krankheit, Gefühl, lógos = Wort) sind Definition, Beschreibung, Auflistung und Zuordnung krankhaft veränderter psychischer Funktionen und Eigenschaften.“ (Payk, 2007, S. 5 f.)
  • Die Begriffe Psychopathologie und Pathopsychologie werden i.d.R. synonym verwendet
  • Beruhen auf der Beobachtung, Beschreibung und Strukturierung psychischer Abnormitäten beim Menschen erschlossen aus sprachlicher Mitteilung, Verhaltensbeobachtung und Psychometrie
  • Liefert das für die Diagnostik nötige terminologische Rüstzeug: präzise Begriffe zur Benennung und Beschreibung
  • Erkenntnisse sind notwendig zur Diagnosestellung und der darauf aufbauenden Therapiestrategie
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4
Q

Das AMDP-System

A
  • Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (2015)
  • Fremdbeurteilungsverfahren, das der internationalen Vereinheitlichung psychiatrischer Diagnostik und Forschung dient
  • Kernstücke des AMDP-Systems: „Psychischer Befund“ und „Somatischer Befund“ (aber auch Fragen zur Anamnese)
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5
Q

Das AMDP-System: Struktur

A
  • Anamnese 1: Soziodemographische Daten
  • Anamnese 2: Einflüsse auf Genese und Funktion der Erkrankung
  • Anamnese 3: Krankheitsverlauf, Suizidalität, Vorbehandlungen
  • Psychischer Befund: 100 Symptome
  • Somatischer Befund: 40 Symptome
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6
Q

AMDP-System: Psychischer Befund

A
  • Bewusstseinsstörungen
  • Orientierungsstörungen
  • Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen
  • Formale Denkstörungen
  • Befürchtungen und Zwänge
  • Wahn
  • Sinnestäuschungen
  • Ich-Störungen
  • Störungen der Affektivität
  • Antriebs- und psychomotorische Störungen
  • Circadiane Besonderheiten
  • Andere Störungen
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7
Q

Das AMDP-System

A
  • Für die Beurteilung des jeweiligen Merkmals sind alle zur Verfügung stehenden objektiven (z.B. Untersuchung, Gespräch, Verhaltensbeobachtung) und subjektiven (vom Patienten berichteten) Informationen heranzuziehen
  • Es ist systematisch zu jedem Merkmal Stellung zu nehmenàhoher Zeitaufwand!
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8
Q

AMDP-System: Psychischer Befund

A
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9
Q

Der psychopathologische Befund

A
  • Psychopathologischer Befund: Abweichungen und Veränderungen von psychischen Funktionen werden registriert, geordnet und dokumentiert, vorerst ohne Interpretation, d.h. ohne weitere Aussagen über Hintergründe und diagnostische Zuordnungen
  • Dafür werden Informationen verwendet
  • aus der Beobachtung des Verhaltens (motorische Aktivität, Sprechakte)
  • die der Patient mitteilt (Erlebnisse, Erfahrungen, Emotionen etc.)
  • aus Testverfahren (z.B. zur Merkfähigkeit)
  • Voraussetzungen:
  • Fachliches Wissen und berufliche Erfahrung
  • Gesprächsführungskompetenzen (z.B., wer sich nicht verstanden fühlt, wird ggf. bestimmte Informationen nicht mitteilen)
  • Reflexion des eigenen Gesprächsführungsverhaltens und von systematischen Beobachtungsfehlern
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10
Q

Symptom – Syndrom – Störungsbild

A

Symptom (griechisch: sýmptoma = Eigentümlichkeit): gestörte oder zumindest veränderte Elementarfunktion oder Eigenschaft
Objektive Symptome: von außen zu beobachtende oder psychometrisch erfasste Symptome
Subjektive Symptome: beschreibt der Betroffene selbst(Befinden)
• Psychopathologische Symptome sind „diagnostische Bausteine“, die kleinsten phänomenologisch zu unterscheidenden und operationalisierbaren Störungseinheiten

CAVE: Ein einzelnes Symptom für sich genommen ist unspezifisch

– gleiche oder ähnliche Symptome können bei unterschiedlichen psychischen Störungen auftreten

– bei der selben Störung können verschiedene Symptome auftreten

– ein Symptom ist nicht zwingend ein Zeichen für eine psychische Störung

Syndrom (griechisch: syndromé = zusammenlaufen): Symptome, die regelhaft miteinander zusammen auftreten bzw. deren gemeinsames Auftreten auf einen inneren Zusammenhang hinweist

– z.B.: Angstsyndrom, dementielles Syndrom, depressives Syndrom…

Leitsyndrom: Symptomverbindung, die besonders charakteristisch für ein bestimmtes Störungssbild ist

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11
Q

Bewusstsein

A

• „Bewusstsein – ein Zustand – umfasst alle registrierten Wahrnehmungen, Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen und Empfindungen im Zustand der Wachheit.“ (Payk, 2007, S. 136)

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12
Q

Bewusstseinsstörungen im AMDP

A

Störungen des gesamten Erlebens und Verhaltens

Ein quantitatives Merkmal:

– Bewusstseinsverminderung (Ausmaß)

Drei qualitative Merkmale:

– Bewusstseinstrübung
– Bewusstseinseinengung
– Bewusstseinsverschiebung

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13
Q

Bewusstseinsverminderung

A

Störung der Wachheit, der Vigilanz

Reicht von Benommenheit bis zu Somnolenz, Sopor, Koma

Unterschiedliches Maß an Schläfrigkeit und Verlangsamung

– Leicht: dösig, benommen, schläfrig, reagiert aber auf Ansprache – Schwer: nur durch starke Reize weckbar (z.B. Schmerz)

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14
Q

Bewusstseinstrübung

A
  • Qualitative Beeinträchtigung der Bewusstseinsklarheit
  • Die Fähigkeit ist gestört, verschiedene Aspekte der eigenen Person, der eigenen Lebenswirklichkeit und der Umwelt zu verstehen, sie sinnvoll miteinander zu verbinden, sich entsprechend mitzuteilen und sinnvoll zu handeln
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15
Q

Bewusstseinseinengung

A

Fokussierung des Denkens, Fühlens und Wollens auf wenige Themen

Metapher: „Lichtkegel des Bewusstseins“ à enger und wenig beweglicher Lichtkegel

Patient ist fixiert auf oder fasziniert durch bestimmte innere Erlebnisse oder äußere Gegebenheiten

Verminderte Ansprechbarkeit auf Außenreize

In leichter Ausprägung auch bei Hypnose, äußerster Konzentration, oder Meditation

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16
Q

Bewusstseinsverschiebung

A

Subjektives Erleben eines erweiterten Bewusstseins durch Steigerung der Wachheit, intensivierter Wahrnehmung von Raum und Zeit, verfeinerter Sinnesempfindungen und eines erweiterten Erfahrungshorizontes

Kommt vor z.B. bei: Meditation, Hypnose, Intoxikationen, Stimulantien; beim manischen und schizophrenen Syndrom, schizotypische Persönlichkeitsstörung

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17
Q

Orientierungsstörungen im AMDP

A

Orientierung: Bescheidwissen über Zeit, Ort, Situation und Person

Meint nicht wahnhafte Situations- und Personenverkennungen, wenn eine reale Orientierung vorhanden ist (z.B. wenn Patient sich als Gott fühlt, aber über seine reale Situation Bescheid weiß)

Orientierung zur Zeit

Orientierung zum Ort

Orientierung zur Situation

Orientierung zur Person

  • Orientierungsstörungen sind leicht zu kaschieren à Prüfen!
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18
Q

Zeitliche Orientierungsstörung

A

• Wissen um Datum, Tag, Tageszeit, Monat, Jahr, Jahreszeit ist vermindert oder aufgehoben.

– Genauer Kalendertag muss nicht unbedingt gewusst werden (darf leicht abweichen), aber Wochentag muss gewusst werden

• Unterscheide!

– Zeitgitterstörung (falsche Einordnung von Gedächtnisinhalten in das richtige Zeitgitter)àGedächtnisstörung

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19
Q

Örtliche Orientierungsstörung

A

• Der gegenwärtige Aufenthaltsort wird nicht oder unscharf gewusst • Unterscheide!

– Wenn sich ein Patient sich in seiner Umgebung nicht zurechtfindet (Zimmer nicht findet)àGedächtnisstörung

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20
Q

Situative Orientierungsstörung

A

• Störung der Erfassung (Auffassung) der jeweiligen Situation in ihrem Bedeutungs- und Sinnzusammenhang für die eigene Person

– Beispiel für eine Situation: Untersuchungssituation, in der er der Patient und der andere der Therapeut ist

– Führt oft zu Verwirrtheit, Verständnislosigkeit, teilweise Aggressivität

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21
Q

Orientierungsstörung zur eigenen Person

A

• Die aktuelle persönliche, lebensgeschichtliche Situation wird nicht oder nur teilweise gewusst

–> Geburtstag, Alter, Name, Anzahl und Name der Kinder, Name des Partners, Beruf/Beschäftigung, Rolle im Lebensalter und sozialen Kontext

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22
Q

Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen im AMDP-System

A

Bildet verschiedene Aspekte kognitiver Beeinträchtigung ab – Auffassungsstörungen
– Konzentrationsstörungen
– Merkfähigkeitsstörungen

– Gedächtnisstörungen – Konfabulationen
– Paramnesien

Manche sind im Gespräch vom Interviewer nicht beobachtbar, wenn sie trotzdem plausibel geschildert werden, sind sie als „leicht“ einzuschätzen

– Unterscheide!: Wenn nicht plausibelàz.B. Insuffizienzgefühle?

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23
Q

-Auffassungsstörung (AMDP)

A

Störung der Fähigkeit, Wahrnehmungen in ihrer Bedeutung zu begreifen und sinnvoll miteinander zu verbindenàkognitive Verarbeitung

Auch: Konkretismus

– Beeinträchtigung der Fähigkeit zu abstrahierend-symbolischem Denken

– Beispiele: Haften an Details, Probleme bei Verallgemeinerungen

Fehlende Auffassung, falsche Auffassung oder verlangsamte Auffassung (schwerbesinnlich)

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24
Q

-Prüfung der Auffassung

A

Allgemeiner Gesprächskontext

Sprichwörter

Fabeln

Bildgeschichten

Gemeinsamkeiten/Unterschiede

Auf fremdsprachliche Schwierigkeiten achten

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25
Q

Konzentrationsstörungen (AMDP)

A

Verminderte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd einer Tätigkeit oder einem Thema zuzuwenden

Zeigen sich v.a. durch Zunahme von Fehlern im Verlauf von Aufgaben, durch Zerstreutheit, vermehrte Ablenkbarkeit, verminderte Ausdauer

subjektiv plausibel berichtet oder im Gespräch festgestellt

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26
Q

Prüfung der Konzentration

A

Monatsnamen vorwärts (relativ stark automatisiert)

Monatsnamen rückwärts (Modifikation eines automatisierten Vorgangs)

Von 100 immer 5 abziehen (abstrakte Leistung mit einfachem System)

Von 100 immer 7 abziehen (abstrakte Leistung mit häufigem 10er- Sprung)

Achtung unterscheide: Dyskalkulie!

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27
Q

Mnestische Störung im AMDP

A

Bis 10 Minuten:

Merkfähigkeitsstörung

Ab 10 Minuten:

Gedächtnisstörung

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28
Q

Merkfähigkeitsstörungen (AMDP)

A

Herabsetzung bis Aufhebung der Fähigkeit, sich frische Eindrücke über eine Zeit von ca. 10 Minuten zu merken

Abhängig von: Sinnesgebiet, Material, affektiver Bedeutung der Inhalte, Abrufmethode (Wiedererkennen vs. Reproduktion)

Prüfen:

– z.B. drei Begriffe (ein bedeutungsneutraler abstrakter Begriff, ein Gegenstand des täglichen Lebens, ein ferner liegender Gegenstand z.B. geographischer Begriff)à„35“, „Oslo“, „Aschenbecher“

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29
Q

Gedächtnisstörungen (AMDP)

A

Herabsetzen bis Aufhebung der Fähigkeit, Eindrücke oder Erfahrungen längerfristig (länger als ca. 10 Minuten) zu speichern bzw. Erlerntes aus dem Gedächtnis abzurufen

Zusammenfassung des eher labilen Frischzeitgedächtnisses (bis ca. 60 Minuten) und des eher stabilen Altgedächtnisses (weiter zurückliegende Erfahrungen) abgebildet.

Auch:
– Amnesien

– Zeitgitterstörungen

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30
Q

Konfabulationen (AMDP)

A

Auffüllen von Erinnerungslücken mit spontan wechselnden Einfällen

Prüfen: denselben Sachverhalt mehrfach erfragenàwechselnde Antworten, was der Patient nicht bemerkt

Immer zusätzlich markieren: Gedächtnisstörung (liegt dem zugrunde)

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31
Q

Paramnesien (AMDP)

A

Erinnerungsverfälschungen oder -täuschungen

Déja-vu: vermeintliche Vertrautheit, falsche Bekanntheit

Jamais-vu: vermeintliche Fremdheit

Ekmnesien: Störungen des Zeiterlebens bzw. der zeitlichen Einordnung (Gefühl in der Vergangenheit zu leben)

Hypermnesien: Steigerung der Erinnerungsfähigkeit

Flashbacks : Nachhallerinnerungen

Falsche Erinnerungen: false-memory-syndrome

Unterscheide: wahnhafte Erinnerungen sind nicht gemeint

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32
Q

Formale Denkstörungen im AMDP

A

gehemmt (subjektiv gebremst)

verlangsamt (fremdbeobachtet langsam)

umständlich

eingeengt

perseverierend

Grübeln

Gedankendrängen

Ideenflüchtig

Vorbeireden

Gesperrt /Gedankenabreißen

Inkohärent/zerfahren

Neologismen

Überprüfbar am Sprechen und an der Sprache (symbolhafter Ausdruck des Denkens)

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33
Q

Gehemmt (AMDP)

A

Denken wird subjektiv als gebremst, verlangsamt oder blockiert wahrgenommen

Wie gegen einen inneren Widerstand, mit großem Kraftaufwand

Bis hin zum subjektiven Erleben, nicht mehr denken zu können

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34
Q

Verlangsamt (AMDP)

A
  • Das Denken des Patienten erscheint dem Beobachter verlangsamt und schleppend
  • → „zähes“ Gespräch, stockender Gedankengang, Gesprächspausen
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35
Q

Umständlich (AMDP)

A

Trennt Nebensächliches nicht vom Wesentlichen, sich in unwichtigen Einzelheiten verlierenàWeitschweifigkeit

Inhaltlicher Zusammenhang bleibt aber bestehen

36
Q

Eingeengt (AMDP)

A

Einschränkung des inhaltlichen Denkumfanges,

Fixierung auf wenige Themen

Pat. Kommt immer wieder auf ein Thema zurück

Um dies festzustellen, müssen mehrere Themen angeboten werden

37
Q

Perseverierend (AMDP)

A

• Haftenbleiben an zuvor gebrauchten Worten oder Angaben, die im aktuellen Zusammenhang nicht mehr sinnvoll sind

• Z.B.:
– „KönnenSiemirsagen,wasdashierist?“
– „Tasse.“
– „Genau.KönnenSiemirsagen,wieSieheißen?“ – „Tasse….Tasse.“

38
Q

Grübeln (AMDP)

A

Unablässiges Gedankenkreisen um meist unangenehme Themen ohne Ergebnis

Nur mit Mühe zu unterbrechen

Wird als unangenehm bis quälend empfunden

39
Q

Gedankendrängen (AMDP)

A

Viele verschiedene Einfälle und Gedanken, denen der Patient sich ausgeliefert fühlt (Selbsteinschätzung des Patienten)

Gedanken können nicht geordnet oder beherrscht werden

40
Q

Ideenflüchtig (AMDP)

A

Vermehrung von Einfällen „von Hölzchen auf Stöckchen“

Gedanken werden nicht zu Ende geführt, weil sie von dazwischenkommenden Einfällen abgelenkt werden

– durchäußereEinflüsse (Geräusche) oder gedankliche Assoziationen

– àassoziativ gelockert

41
Q

Vorbeireden (AMDP)

A

Mit der Antwort wird das Thema der Frage verfehlt, obwohl die Frage verstanden wurde

Nicht gemeint: absichtliches Nichteingehen auf eine Frage, umgangssprachliches „Aneinander- Vorbeireden“

42
Q

Gesperrt / Gedankenabreißen (AMDP)

A
  • Plötzlicher Abbruch eines sonst flüssigen Gedankenganges ohne erkennbaren Grund
  • → Stocken mitten im Satz – Schweigen – Aufgreifen des Gesprächs mit anderem Thema

Gesperrt: vom Untersucher beobachtet

Gedankenabreißen: vom Patienten berichtet/empfunden

43
Q

Inkohärent / zerfahren (AMDP)

A

Verständlicher Zusammenhang des Denkens und Sprechens des Patientens geht verloren

Im Extremfall ist das Denken bis in einzelne, scheinbar zufällig durcheinander gewürfelte Satzbruchstücke oder Wörter zerrissen

Beispiele:

– „Ich bin jetzt im Hause ein Jahre lang links und rechts geimpft und wer kein Menschfresser ist, ist über 30 Jahre“

– „Ich habe eine kennengelernt, die sich nicht anders zeigen konnte als sie alles gemeinhin nahmen. Es war gemeint so und es musste heißen: lasset den frohen Baas im Bauch. Froh-sein ist ein Mädchen mit Mann verquillt und die beiden suchen Heil im Glück“

• Paralogik
– unlogisches Denken mit erhaltenem Satzbau

• Paragrammatismus

– Satzbau zerstört, rätselhaft-unverständliches Wort- und Satzgemisch

• Sprachzerfall, Schizophasie
– unverständliches, sinnloses Wort- und Silbengemisch - Wortsalat

44
Q

Neologismen (AMDP)

A

Wortneubildungen oder Wortverwendungen, die der sprachlichen Konvention nicht entsprechen und oft nicht unmittelbar verständlich sind

– Bildung von neuen Wörtern aus einzelnen Silben oder Wörtern (z.B. Reißverschluss = Ritschratsch)

– Verwendung bekannter Wörter in anderer Bedeutung (z.B. Kuli = Papierskater)

Extremfall: Gebrauch künstlicher Sprache

Nicht gemeint: Begriffe aus Subkulturen, mangelnde Sprachkenntnis

45
Q

Befürchtungen und Zwänge (AMDP)

A
  • Misstrauen
  • Hypochondrie
  • Phobien
  • Zwangsdenken
  • Zwangsimpulse
  • Zwangshandlungen
46
Q

Misstrauen (AMDP)

A

Verhalten anderer wird ängstlich-unsicher auf die eigene Person bezogen

Z.B. mehrfache Erkundigung, warum bestimmte Fragen gestellt werden

Auch markieren, wenn es innerhalb von Wahn auftritt

47
Q

Hypochondrie

A

Ängstlich getönte Beziehung zum eigenen Körper, an dem z.B. Missempfindungen wahrgenommen werden, mit offensichtlich unbegründeter Befürchtung, körperlich krank zu sein oder zu werden

Normale Körpervorgänge bekommen oft eine übermäßige Bedeutung

Gesteigerte Aufmerksamkeit auf körperliche Phänomene, Überbewertung

≠ Hypochondrischer Wahn

48
Q

Phobien (AMDP)

A

Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten

Wird vom Patienten als unbegründet und unangemessen erkannt

Patient versucht, die Konfrontation mit den Angst auslösenden Situationen oder Objekten zu vermeiden (Vermeidungsverhalten)

Ortsgebundene Ängste:
– Agoraphobie, Klaustrophobie

Situationsbezogene Ängste: – Soziale Phobie

Objektbezogene Ängste:
– Spinnenphobie, Hundephobie, Blut-Spritzen-Phobie

Unterscheide: Körperbezogene Ängste werden unter Hypochondrie markiert

49
Q

Zwangsdenken (AMDP)

A

Sich immer wieder aufdrängende Gedanken oder Vorstellungen, die als unsinnig erlebt werden.

Wird oft als quälend erlebtàdrängen sich meist gegen inneren Widerstand auf

Werden als eigene Gedanken, nicht als von außen eingegeben erlebt

Oft: bedrohliche, aggressive, blasphemische, obszöne Vorstellungen

50
Q

Zwangsimpulse (AMDP)

A

Immer wieder sich gegen den inneren Widerstand aufdrängende Impulse, bestimmte Handlungen auszuführen, die als unsinnig erlebt werden

Häufig als quälend erlebt

Beispiel: Impulse, etwas zu kontrollieren, sich oder andere zu schädigen oder obszöne Worte in unpassenden Situationen zu sagen

51
Q

Zwangshandlungen (AMDP)

A

Handlungen/Rituale müssen immer wieder gegen inneren Widerstand ausgeführt werden und lassen sich vom Patienten nicht oder nur schwer unterbinden, obwohl sie als unsinnig erlebt werden

Wird als quälend erlebt

Handlungen werden als eigene erlebt, nicht als von außen bestimmt

Beispiel:

– Waschzwänge – Kontrollzwänge

52
Q

Probefragen

A

Was ist das AMDP System und wofür wird es genutzt?

Grenzen Sie die Begriffe Symptom, Syndrom und Störung voneinander ab und geben Sie jeweils ein Beispiel!

Zu welchen Qualitäten kann man nach dem AMDP System orientiert sein?

Was bedeutet die Begriffe Konfabulation und Neologismus?

Nennen Sie Beispiele für formale Denkstörungen!

Was ist der Unterschied zwischen Angst und Phobie?

Wie können Sie einen wahnhaften Gedanken von einem Zwangsgedankenabgrenzen?

Nennen Sie Beispiele für typische Zwangshandlungen!

53
Q

Diagnostische Teilschritte (Reimer und Rüger, 2012)

A

„Eine zeitgemäße psychodynamische Diagnostik integriert die bewährten psychodynamischen Ansätze und gelangt damit abschließend zu einer psychodynamischen Fallformulierung, aus der sich auch eine diagnostische Klassifikation und eine individuelle Behandlungsplanung ableiten lässt.“ (Reimer & Rüger, 2012, Kap. 3, S 41)

Die wichtigsten diagnostischen Teilschritte:

– 1.ErfassungderEingangsszene

– 2.BeschreibungdesklinischenBildesundderaktuellen Lebenssituation

– 3.BiografischeAnamnese

– 4.ErfassungderPsychodynamik

– 5.FormulierungderpsychodynamischenDiagnoseundder Klassifikation

– 6.TherapeutischeZielsetzungundBehandlungsplanung

54
Q

AMDP-System: Psychischer Befund

A

Bewusstseinsstörungen

Orientierungsstörungen

Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen

Formale Denkstörungen

Befürchtungen und Zwänge

Wahn

Sinnestäuschungen

Ich-Störungen

Störungen der Affektivität

Antriebs- und psychomotorische Störungen

Circadiane Besonderheiten

Andere Störungen

55
Q

Wahn Definition (AMDP)

A

„Wahn entsteht auf dem Boden einer allgemeinen Veränderung des Erlebens und imponiert als Fehlbeurteilung der Realität, die mit apriorischer Evidenz (erfahrungsunabhängiger Gewissheit) auftritt und an der mit subjektiver Gewissheit festgehalten wird, auch wenn sie im Widerspruch zur Wirklichkeit und zur Erfahrung der gesunden Mitmenschen sowie zu ihrem kollektiven Meinen und Glauben steht. Der Kranke hat im Allgemeinen nicht das Bedürfnis nach einer Begründung seiner wahnhaften Meinung, ihre Richtigkeit ist ihm unmittelbar evident.“

  • Vorkommen bei verschiedenen Störungen (nicht nur Schizophrenie)
  • Es sind (fast) immer zwei Markierungen vorzunehmen:

– Formale Beschreibung

– Inhaltliche Beschreibung

56
Q

Wahnsymptome nach AMDP

A

Formale Aspekte

  • Wahnwahrnehmung Wahneinfall
  • Wahngedanken
  • Systematisierter Wahn
  • Wahndynamik

Inhalte

  • Beziehungswahn
  • Beeinträchtigungs- u. Verfolgungswahn
  • Eifersuchtswahn
  • Schuldwahn
  • Verarmungswahn
  • Hypochondrischer Wahn
  • Größenwahn
  • Andere Wahninhalte

•Schweregradeinschätzung anhand Beeinträchtigung im Alltag •„Doppelte Buchführung“ beachten

57
Q

Inhaltliche Merkmale Wahn

A

• Beziehungswahn:

– Wahnhaftes Beziehen von Ereignissen auf die eigene Person

– Entnehmen von vermeintlich an Patienten gerichteter Signale aus unbedeutenden Ereignissen

• Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn:

– Patient erlebt sich als bedroht, verspottet, verfolgt

– Apriorische Gewissheit, dass man ihm nach Hab und Gut, Gesundheit oder Leben trachtet

• Eifersuchtswahn:
– Wahnhafte Überzeugung, vom Partner betrogen zu werden

• Schuldwahn:
– Wahnhafte Überzeugung, Schuld auf sich geladen zu haben– Überbewertung von tatsächlichen Fehlern möglich
– Teilweise: Überzeugung, dafür bestraft zu werden

• Verarmungswahn:

– Wahnhafte Überzeugung, dass der finanzielle Ruin bevorsteht, man kein Geld für Lebensmittel mehr hat oder für die Behandlung

• Hypochondrischer Wahn:
– Wahnhafte Überzeugung, körperlich schwer krank zu sein – Kann konkret sein (Krebs) oder unkonkret

• Größenwahn:
– Wahnhafte Selbstüberschätzung und Selbstüberhöhung
– Überzeugung, anderen Menschen eindeutig überlegen zu sein

• Andere Wahninhalte:

– Weitere Wahnthemen wie: Wahnhafte Überzeugung schwanger zu sein; Überzeugung, letzte Nacht auf einem anderen Planeten gewesen zu sein…

58
Q

Formale Merkmale Wahn

A

• Wahnwahrnehmung:

– Reale Sinneswahrnehmungen erhalten eine abnorme Bedeutung

– Wahnhafte Fehlinterpretation einer an sich richtigen Wahrnehmung (Bsp.: Hund hebt die Pfoteà„göttliches Zeichen!“)

• Wahneinfall:

– Rein gedankliche, neu aufgetretene wahnhafte Vorstellungen (es geht keine Sinneswahrnehmung voraus)

– Beispiel: „Gestern wurde mir klar, dass ich den Friedensnobelpreis erhalte, weil ich die Supermächte telepathisch ausgesöhnt habe.“

• Wahngedanken:

– Aus Wahnwahrnehmungen oder Wahneinfällen hervorgegangene und festgehaltene wahnhafte Überzeugungen

– Bsp: „Vor mehreren Monaten sind lauter gelbe Autos in der Stadt herumgefahren, die mich beobachtet haben. Seitdem sind sie hinter mir her.“

• Systematisierter Wahn:

– Grad der Verknüpfung einzelner Wahnsymptome, es werden kausale Verbindungen hergestellt in Form eines größeren Systems

• Wahndynamik:
– Ausmaß der Affekte im Zusammenhang mit dem Wahn

• Wahnstimmung:

– diffuse emotionale Gespanntheit im Vorfeld eines Wahns

– Erwartungsspannung in einer verändert erlebten Welt oder durch ein verändert erlebtes Ich, „Es liegt etwas in der Luft“

– Grundstimmung kann Unheimlichkeit, Misstrauen, Bedrohung, Angst, aber auch Gehobenheit, Euphorie sein

59
Q

Abgrenzungsprobleme

A

„nur weil man paranoid ist, heißt das nicht, dass Sie nicht hinter dir her sind“ (Phillip K. Dick)àMollath

„Wahn entsteht auf dem Boden einer allgemeinen Veränderung des Erlebens und imponiert als Fehlbeurteilung der Realität, die mit apriorischer Evidenz (erfahrungsunabhängiger Gewissheit) auftritt und an der mit subjektiver Gewissheit festgehalten wird, auch wenn sie im Widerspruch zur Wirklichkeit und zur Erfahrung der gesunden Mitmenschen sowie zu ihrem kollektiven Meinen und Glauben steht. Der Kranke hat im Allgemeinen nicht das Bedürfnis nach einer Begründung seiner wahnhaften Meinung, ihre Richtigkeit ist ihm unmittelbar evident.“

Abgrenzung politischer Extremismus/Terrorismus und psychopathologischer Wahn (Anders Breivik vs. Christian Klar)

60
Q

Sinnestäuschungen (nach AMDP)

A

• Illusionen:

– Verkennung (verfälschte Wahrnehmung) von realen

Gegenständen, Geräuschen, Personen oder Situationen

– Bsp: Büsche werden als drohende Gestalten verkannt

• Halluzinationen:
– Wahrnehmung ohne externe Reizquelle
– Stimmenhören
– Andere akustische Halluzinationen
– Optische Halluzinationen
– Körperhalluzinationen
– Geruchs- und Geschmackshalluzinationen

• Pseudohalluzinationen:
– Halluzinationen bei denen der Trugcharakter erkannt wird

61
Q

Halluzinationen (AMDP) Wahrnehmungen ohne entsprechende Reizquelle

A

• Stimmenhören:

– Die Stimmen (Phoneme) können direkt ansprechen, das Handeln kommentieren, in Rede und Gegenrede sprechen.

– Auch Lautwerden eigener Gedanken

Andere akustische Halluzinationen:

– Hören von Geräuschen (Akoasmen)

– Bsp: Musik, Stöhnen, Klicks…

Optische Halluzinationen:

– Visuelle Wahrnehmungen,
– Bsp: Lichtblitze, Muster, Gegenstände, Personen, ganze Szenen

• Körperhalluzinationen:

– Taktiles Wahrnehmen: kalte Hand auf dem Körper, eiskaltes Wasser auf dem Rücken

– Störungen des Leibempfindens (Coenästhesien): „elektrischer Strom fließt durch meinen Bauch“ – „in meinem Kopf schwappt das Gehirn hin und her“

• Geruchs- und Geschmackshalluzinationen:

– „fauliger Geschmack im Mund“ – „plötzlich hat es nach Gas gerochen“

62
Q

Ich-Störungen (AMDP)

A

Erlebnisweisen, bei denen es zu Störungen der Ich-Umwelt-Grenze oder zu Störungen des personalen Einheitserlebens kommt

Erlebnisweisen, in denen körperliche Vorgänge sowie das eigene Denken, Fühlen oder Handeln als von außen gelenkt empfunden werden

Merkmale:
– Derealisation

– Depersonalisation
– Gedankenausbreitung
– Gedankenentzug
– Gedankeneingebung
– Andere Fremdbeeinflussungserlebnisse

• Derealisation:

– Umgebung oder Zeiterleben werden unwirklich verändert erfahren

– Personen, Gegenstände, Umgebung erscheinen unwirklich, fremd, räumlich verändert, die Umwelt wirkt sonderbar

– Bsp: „Ich sehe alles wie durch einen Schleier“ – „Die Welt kommt wie aus einem künstlichen Stoff vor.“

• Depersonalisation:

– Patient selbst kommt sich fremd, unwirklich, verändert oder wie ein anderer vor (kurz oder über längere Zeit)

– Bsp: Vorstellung vergrößerter Extremitäten, „in den Angstattacken spüre ich meinen Körper nicht mehr“ – „jedes Mal implantieren sie mir ein neues Ich“

• Gedankenausbreitung:

– Patienten erleben, dass andere Menschen an ihren Gedanken Anteil haben, diese lesen oder hören können (Gedankenlautwerden) („alle wissen, was ich denke“)

• Gedankenentzug:

– Patienten erleben, dass die die Gedanken ihnen weggenommen oder „abgezogen“ („andere stehlen mir die Gedanken“)

• Gedankeneingebung:

– Patienten erleben ihre Gedanken und Vorstellungen als beeinflusst, gemacht, gelenkt, gesteuert, eingegeben („sie machen, dass ich ständig sexuelle Dinge denken muss“)

• Andere Fremdbeeinflussungserlebnisse:

– Gefühle, Intentionen, Verhalten oder Körperfunktionen werden als gemacht erlebt („die steuern meinen Herzschlag“)

63
Q

Störungen der Affektivität (AMDP)

A

Grenze zwischen Psychopathologie und gesundem Erleben ist hier besonders unscharf

Affekte sollen hier deskriptiv abgebildet werden, unabhängig davon, ob sie angemessen sind oder psychopathologischen Symptomen einer bestimmten Grunderkrankung entsprechen

– Z.B. Schuldgefühle werden auch bei Schuldwahn markiert

– Z.B. Insuffizienzgefühle werden auch bei tatsächlicher Leistungsminderung markiert (falls vorhanden)

• Ratlos:

– Patient wirkt stimmungsmäßig, wie jemand, der sich in seiner Situation nicht mehr zurechtfindet, seine Situation nicht begreift, erscheint „staunig“ („Was ist los…?“, „Wo bin ich…?“, suchende Handlungen, zögerndes Verharren)

– Nicht gemeint: Entschlussunfähigkeit, Rat suchen

– Nicht gemeint: der kognitive Aspekt

• Gefühl der Gefühllosigkeit:

– Subjektiv erlebte Reduktion oder Verlust affektiven Erlebens (empfundene Gefühlsleere), Erleben als leer, gefühlsverarmt

– „ich fühle mich wie abgestorben, tot und leer“ - „ich würde gern weinen, aber es geht nicht mehr“

• Affektarm:

– Spektrum an Affekten ist vermindert (vom Untersucher

beobachtet) à nur ein oder wenige Affekte werden gezeigt

– Oder: Patient wirkt affektiv unbeteiligt

Störung der Vitalgefühle:

– Herabsetzung des allgemeinen Gefühls von Kraft, Energie und Lebendigkeit („ich bin so kraftlos, immer erschöpft“)

Deprimiert: Niedergedrückt, niedergeschlagen

Hoffnungslos: Pessimistische Stimmung, der Glaube an eine positive Zukunft ist vermindert oder abhanden gekommen

Ängstlich: ängstlicher Affekt unabhängig von der Ursache

Euphorisch: Übersteigerte Heiterkeit, Zuversicht, Vitalgefühl, Wohlbefinden

Dysphorisch: missmutige Verstimmtheit, übellaunig, mürrisch, unzufrieden, ärgerlich

Gereizt: unangemessen rasche oder heftige Reaktion mit Ärger oder Aggressivität, „knisternde“ Atmosphäre

Innerlich unruhig: innere Aufgeregtheit, Spannung, Nervosität

Klagsam/Jammrig: Ausdrucksstarkes Vortragen von Schmerz und Kummer („Wehklagen“)

Insuffizienzgefühle: Vermindertes Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit oder den eigenen Wert, Patient hält sich für unfähig, dumm, hässlich oder Ähnliches (gespürte Insuffizienz unabhängig vom Realitätsgehalt)

Gesteigertes Selbstwertgefühl: positives Gefühl von Steigerung des eigenen Wertes, der Kraft oder der Leistung, Patient traut sich besonders viel zu, hält sich für besonders klug, fühlt sich überlegen (unabhängig vom Realitätsgehalt)

Schuldgefühle: Patient hat das Gefühl, etwas falsch gemacht und gegen Normen verstoßen zu haben (unabhängig vom Realitätsgehalt)

Verarmungsgefühle: Patient fürchtet, ihm fehlten die Mittel, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten (unabhängig von Realität)

Ambivalenz: Koexistenz widersprüchlicher Gefühle, Vorstellungen, Wünsche, Intentionen, Impulse, oft als quälend empfunden (nicht gemeint: Entschlussunfähigkeit)

Parathymie: Produzierte Affekte sind im Kontext unpassend (Bsp: Patient berichtet lachend, dass seine Mutter gestorben ist), dafür müssen mehrere Affekte vorhanden sein

Affektlabil: Schneller Stimmungswechsel, starke affektive Ablenkbarkeit oder emotionale Instabilität

Affektinkontinent: Bei geringem Anstoß überschießende Affekte, die vom Patienten nicht beherrscht werden können

Affektstarr: Verminderte affektive Modulation (Verminderte Schwingungsfähigkeit/Amplitude)

64
Q

Antrieb (AMDP)

A

Antrieb: belebende Kraft, die die Bewegung aller psychischen Funktionen hinsichtlich Tempo, Intensität und Ausdauer bewirkt

Gibt Lebendigkeit, Schwung, Initiative, Tatkraft

Wird erkennbar an Aktivitätsniveau und Psychomotorik

65
Q

Antriebs- und psychomotorische Störungen (AMDP)

A

• Antriebsarm:

– Mangel an Energie, Initiative, Anteilnahme, übliche Tätigkeiten werden seltener ausgeführt

– Z.B.: Patient vernachlässigt seine Hobbys • Antriebsgehemmt:

– Energie, Initiative und Anteilnahme werden subjektiv als gebremst/blockiert erlebt

– Tätigkeiten erfordern einen höheren Kraftaufwand, mehr Anstrengung („alles ist so mühsam“, „ich will, bringe aber die Kraft nicht auf“), Patient möchte, aber kann nicht

• Antriebsgesteigert:
– Zunahme an Energie, Initiative, Anteilnahme
– Viele Pläne werden verfolgt, die nicht sinnvoll sein müssen

• Motorisch unruhig:

– Gesteigerte und ungerichtete motorische Energie

– Patienten können nicht still sitzen, wippen mit den Füßen • Parakinesen:

– Parakinesen: Qualitativ abnorme, meist komplexe Bewegungen, die häufig die Gestik, Mimik und auch die Sprache betreffen

– Stereotypien: Äußerungen auf sprachlichem und motorischem Gebiet, die die Tendenz aufweisen, oft längere Zeit hindurch in immer gleicher Form wiederholt zu werden (kein Zusammenhang zu vorher im Gespräch gebrauchten Worten wie bei Perseveration)àEcholalie, Echopraxie, flexibilitas cerea (wächserne Biegsamkeit), Verbigerationen (Wortstereotypien)

– Befehlsautomatismus: Pat. macht automatisch das Verlangte

– Negativismus: Pat. macht das Gegenteil oder nichts

Manieriert/bizarr:

– Alltägliche Bewegungen und Handlungen (auch Gestik, Mimik und Sprache) erscheinen dem Beobachter verschroben, posenhaft, verschnörkelt, geziert, affektiert, gekünstelt

Theatralisch: Patienten erwecken den Eindruck, als würden sie sich selbst darstellen, auch Aggravation

Mutistisch: Wortkargheit bis hin zum Nichtsprechen (Verstummen, Kommunikationslosigkeit) trotz Wachheit

Logorrhoisch (àLogorrhoe): Verstärkter Redefluss, kann kaum oder nicht mehr zu unterbrechen sein

66
Q

Circadiane Besonderheiten (AMDP)

A

Bildet regelmäßige Schwankungen der Befindlichkeit und des Verhaltens während 24-Stunden-Perioden ab

Betrifft die Gesamtbefindlichkeit, nicht nur Einzelaspekte

• Merkmale:
– Morgens schlechter – Abends schlechter – Abends besser

67
Q

Andere Störungen (AMDP)

A

Sozialer Rückzug:

– Vom Patienten ausgehender Rückzug, führt zur Verminderung sozialer Kontakte

– Nicht gemeint: soziale Isolation trotz Kontaktwunsch und entsprechenden Aktivitäten

Soziale Umtriebigkeit:

– ZunahmesozialerAktivitäten

– Pat. Nimmt von sich aus vermehrt Kontakte auf, meist oberflächlich und wechselhaft

– Wird oft als unangenehm, belästigend, unangemessen empfunden

• Aggressivität:

– Feindseliges und angriffslustiges Verhalten

– sowohl verbal als auch aggressive Handlungen gegen Personen und Sachen

– Beispiel: Beschimpfungen, Beleidigungen, Bedrohungen, Einschüchterungen, Sachbeschädigung, Köperverletzung

• Suizidalität:

– Gedanken, Pläne und konkrete Handlungen, die sich auf Selbsttötung beziehen

– Reicht von Lebensüberdruss, Todeswünschen, Suizidgedanken, Suizidplänen, Suizidversuch

– Nicht gemeint: riskante Verhaltensweisen ohne Suizidabsichten

• Selbstbeschädigung:

– Selbstverletzungen mit der Absicht, sich selbst zu schädigen, aber ohne Suizidabsicht

– Beispiele:

Verschlucken gefährlicher Gegenstände

Aufkratzen der Haut

Anschlagen des Kopfes gegen die Wand

Einstechen von Nadeln

Zufügen von Schnittwunden, Kratzwunden

Auch Selbstverletzendes Verhalten mit dem Ziel der Spannungsreduktion

Nicht gemeint: Riskante Verhaltensweisen ohne Absicht einer Selbstbeschädigung (riskantes Sexualverhalten, Drogenkonsum, ungesundes Essverhalten…)

Mangel an Krankheitsgefühl:

– Der Patient fühlt sich nicht krank, obwohl er „krank“ ist (z.B. in Manie)

– Nicht gemeint: hypochondrischer Patient, der sich körperlich, aber nicht „psychisch krank“ fühlt

Mangel an Krankheitseinsicht:

– Der Patient erkennt die an sich wahrgenommenen Symptome nicht als krankheitsbedingt an, sondern führt sie auf andere Faktoren zurück (Beispiel: hypochrondrischer Patient, der sich körperlich, aber nicht „psychisch krank“ fühlt)

Ablehnung der Behandlung: unzureichende Mitarbeit (Unpünktlichkeit, unzuverlässige Medikamenteneinnahme) bis völlige Verweigerung

Pflegebedürftigkeit: Patient ist bei Aktivitäten des täglichen Lebens auf fremde Hilfe angewiesen

68
Q

Somatische Symptome (AMDP)

A

• Schlaf- und Vigilanzstörungen – Einschlafstörungen
– Durchschlafstörungen
– Verkürzung der Schlafdauer – Früherwachen

• Appetenzstörungen
– Appetit vermindert
– Appetit vermehrt
– Sexualität vermindert

69
Q

Schlaf- und Vigilanzstörungen (AMDP)

A

Orientiert sich am subjektiven Empfinden!

Einschlafstörungen

– Verlängerung der Zeit bis zum Einschlafen

Durchschlafstörungen

– Mehrmalige Unterbrechungen des Schlafs, die vom Kl registriert werden und die Schlafqualität subjektiv mindern

Verkürzung der Schlafdauer
– Gesamtschlafdauer über die Nacht ist subjektiv verkürzt

Früherwachen
– Aufwachen deutlich vorverlegt, nicht wieder einschlafen können

Müdigkeit (Grund ist irrelevant!)
– Gefühl verminderter Wachheit, Abnahme der Frische – hier auch Hypersomnie abbilden!

70
Q

Appetenzstörungen (AMDP)

A

Appetit vermindert
– Vermindertes Verlangen nach Nahrung – Verminderter Genuss am Essen/Trinken

Appetit vermehrt
– Verstärktes Verlangen nach Nahrung
– Auch: Appetit auf besondere Nahrungsmittel

Sexualität vermindert
– Herabsetzung des sexuellen Verlangens
– Anm: Steigerung wird im AMDP-System nicht erfasst

71
Q

Was häufig am Anfang des psychopathologischen Befundes steht

A

Keine abwertenden Begriffe!

72
Q

Psychopathologischer Befund – Beispiel

A

55jährige, gepflegte, müde wirkende, leicht übergewichtige Patientin. Frau X geht zunächst leicht unsicher in Kontakt, fasst aber schnell Vertrauen und berichtet offen und reflektiert, nimmt Hilfe dankbar an. Frau K. ist wach, bewusstseinsklar und zu allen Qualitäten sicher orientiert. Die Konzentrationsfähigkeit ist im Gespräch ungestört, bei längeren Konzentrationsleistungen leicht gemindert. Das formale Denken ist geprägt durch Grübelkreisen. Es bestehen keine Befürchtungen oder Zwänge. Kein Anhalt für Wahn, Ich-Störungen oder Sinnestäuschungen. Der Affekt ist depressiv herabgestimmt mit starkem Insuffizienzerleben, Störung der Vitalgefühle und leichter Affektarmut. Bei Antriebsarmut hat Frau K. sich sozial zurückgezogen. Es bestehen Durchschlafstörungen, der Appetit ist vermehrt, ca. 2 Essanfälle/Woche. Bei gelegentlichen suizidalen Gedanken, von denen Frau K. sich distanzieren kann, besteht keine akute Suizidalität.

73
Q

Nutzen und Kritik

A

Nutzen

•Vereinheitlichung der psychopathologischen Deskription und Begriffe •Systematisierung von Beobachtungen

Kritik

  • Keine direkte Ausrichtung an ICD 10/DSM-5
  • Nicht umfassendàprimär an akutpsychiatrischer Versorgung ausgelegt, nicht an ambulanter psychotherapeutischer Praxis
  • Zeitaufwändig
74
Q

Probefragen

A

Nennen Sie beispielhaft ein formales und ein inhaltliches Merkmal von Wahn nach AMDP!

– Formal: – Inhaltlich:

Was versteht man unter einer „Orientierungsstörung zur eigenen Person“ nach AMDP?

Ein Patient erzählt Ihnen: „In der Panikattacke sehe ich alles wie durch einen Schleier.“ Um welches Symptom nach AMDP aus dem Bereich der Ich-Störungen handelt es sich?

Ein Patient berichtet: „Ich ging gestern Nacht durch den Park und sah in einigen Metern drei dunkle Gestalten. Als ich näher kam, sah ich, dass es nur Büsche waren.“ Um welche Sinnestäuschung handelt es sich?

Können Sie aus dem Vorliegen von Wahn zweifelsfrei ableiten, dass jemand an einer Schizophrenie erkrankt ist?

75
Q

Was ist das AMPD System und wofür wird es genutzt?

A
  • Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie
  • System zur standardisierten Erfassung und Dokumentationeines psychopathologischen Befundes
  • Ein Klassifikationssystem das Standardmäßig in Psychatrien, Ambulanten Kliniken, etc.
    genutzt wird
  • Fremdbeurteilungsverfahren, das der internationale Vereinheitlichung psychiatrischer
    Diagnostik und Forschung dient
  • Kernstücke des AMDP-System: „Psychischer Befund” & „Somatischer Befund” (aber auch
    Fragen zur Anamnese)
  • Es werden nur EINZELNE Symptome erfasst - KEINE STÖRUNGEN
76
Q

Zu welchen Qualitäten kann man nach dem AMDP System orientiert sein?

A

= Orientierungsstörungen

4 Qualitäten:

  1. Orientierung zur Zeit = zeitl. Orientierungsstörung (Wissen über Jahr, Zeit, Monat, etc ist vermindert)
    - Unterscheide: Zeitgitterstörung ist eine Gedächtnisstörung (falsche Einordnung von Gedächtnisinhalten in das richtige Zeitgitter)
  2. Orientierung zum Ort = Örtliche Orientierungsstörung (gegenwärtige Aufenthaltsort wird nicht oder unscharf gewusst
    - Unterscheide: wenn sich P in Umgebung (z.B. Zimmer) nicht zurechtfindet -> Gedächtnisstörung
  3. Orientierung zur Situation = Situative OS (Störung der Er(Auf)fassung der jeweiligen Situation in ihrem Bedeutungs- und Sinneszsmhang für die eigene Person (z.B. Untersuchungssituation wo er/sie Patient und jemand anderes Therapeut*in ist: führt teilweise zu Aggressivität, Verständnislosigkeit, Verwirrtheit)
  4. Orientierung zur Person = OS zur eigenen Person: aktuelle, persönliche, lebensgeschichtliche Situation wird nicht oder nur teilweise gewusst (Geburtstag, Alter, Partner usw)
77
Q

Was bedeutet der Begriff Konfabulation?

A

= Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen

  • Auffüllen von Erinnerungslücken mit spontan wechselnden Einfällen
  • Prüfen: denselben Sachverhalt mehrfach erfragen -> wechselnde Antworten, was der Patient nicht bemerkt
  • Immer zusätzlich markieren: Gedächtnisstörungen (liegt dem zugrunde)
78
Q

Was bedeutet der Begriff Neologismus?

A

= formale Denkstörungen

  • Wortneubildung oder Wortverwendungen, die der sprachlichen Konvention nicht entsprechen & oft nicht unmittelbar verständlich sind
  • Bildung von neuen Wörtern aus einzelnen Silben oder Wörtern (Ritschratsch = Reißverschluss)
  • Verwendung bekannter Wörter in anderer Bedeutung (Papierskater = Kuli)
  • Extremfall: Gebrauch von künstlicher Sprache
  • nicht gemeint: mangelnde Sprachkenntnisse, Begriffe aus Subkulturen
79
Q

Nennen Sie Bsp. für Denkstörungen.

A
  1. VERLANGSAMT (fremdbeobachtet langsam): Das Denken erscheint dem Beobachter verlangsamt und schleppend (zähes Gespräch, stockender Gedankengang,..)
  2. UMSTÄNDLICH: Trennt nebensächliches nicht vom Wesentlichen, sich in unwichtigen Einzelheiten verlieren -> Weitschweifigkeit!!! (inhaltlicher Zusammenhang bleibt bestehen)
  3. GRÜBELN: unablässiges Gedankenkreisen meist um unangenehme Themen (nur mit Mühe zu unterbrechen, wird als unangenehm bis quälend empfunden)
80
Q

Was ist der Unterschied zwischen Angst und Phobie?

A

PHOBIE: Spezifische Angst vor konkreten Dingen/Objekten/Situationen
(ortsgebunden: Klaustrophobie, situationsgebunden: soziale Phobie, objektbezogen: Spinnenphobie) -> körperbezogen wären Hipochondrien (!)

ANGST: Unspezifische latente Angst die allgemein existiert

81
Q

Wie können Sie einen wahnhaften Gedanken von einem Zwangsgedanken abgegrenzen?

A

ZWANGSDENKEN:

  • Sich immer wieder aufdrängende Gedanken oder Vorstellungen, die als unsinnig erlebt
    werden
  • Wird oft als quälend erlebt -> drängen sich meist gegen inneren Widerstand auf
  • Werden als eigene Gedanken, nicht als von außen eigegeben erlebt
  • Oft: bedrohliche, aggressive, obszöne Vorstellungen

Wahnhafte Gedanken:

  • eine Fehlbeurteilung der Realität
  • diese Gedanken werden nicht als unsinnig wahrgenommen & mit Gewissheit festgehalten
82
Q

Nennen Sie Bsp. für typische Zwangshandlungen

A
  • Waschzwang, Kontrollzwänge, Putzzwänge
  • Handlungen und Rituale müssen immer wieder gegen inneren Widerstand ausgeführt werden und lassen sich vom P. nur schwer unterbinden (obwohl sie als unsinnig erlebt werden)
83
Q

Ein Patient erzählt Ihnen: „In der Panikattacke sehe ich alles wie durch einen Schleier.” Um welches Symptom nach AMDP aus dem Bereich der Ich-Störungen handelt es sich?

A

Ich-Störung: Derealisation: Umgebung oder Zeiterleben werden unwirklich verändert erfahren.
- Personen, Gegenstände, Umgebung erscheinen unwirklichem, fremd, räumlich verändert, die Umwelt wirkt sonderbar

84
Q

Ein Patient berichtet: „Ich ging gestern Nacht durch den Park und sah in einigen Metern drei Dunkle Gestalten. Als ich näher kam, sah ich, dass es nur Büsche waren.” Um welche Sinnestäuschung handelt es sich?

A

Sinnestäuschung: Illusionen: Verkennung (verfälschte Wahrnehmung) von realen Gegenständen,
Geräuschen, Personen oder Situationen

85
Q

Können Sie aus dem Vorliegen von Wahn zweifelsfrei ableiten, dass jemand an einer Schizophrenie erkrankt ist? (Argumente vorbringen und Antwort begründen!)

A

Nein, denn Wahn kann bei verschiedenen Störungen auftreten.

(Ein Wahn tritt mit
apriorischer Evidenz auf wobei an der subjektiven Gewissheit festgehalten wird

86
Q

Was versteht man unter einer „Orientierungsstörung zur eigenen Person” nach AMDP?

A

· Die aktuelle persönliche, lebensgeschichtliche Situation wird nicht oder nur teilweise gewusst

(Geburtstag, Alter, Name, Anzahl und Name der Kinder, Name des Partners, Beruf/Beschäftigung, Rolle im Lebensalter und sozialen Kontext)

87
Q

Nennen Sie beispielhaft ein formales und ein inhaltliches Merkmal von Wahn nach AMDP!

A

· Formal: Wahnwahrnehmung, Wahneinfall
· Inhaltlich: Beziehungswahn, Größenwahn