1. Übersicht, Grundlagen psychologischer Diagnostik Flashcards

1
Q

Was ist psychologische Diagnostik?

A

Definition
Abfolge von massnahmen zur gewinnung diagnostischer relevanter informationen und deren integration zur beantwortung einer fragestellung.

•„Psychologische Diagnostik ist eine Teildisziplin der Psychologie. Sie dient der Beantwortung von Fragestellungen, die sich auf die Beschreibung, Klassifikation, Erklärung oder Vorhersage menschlichen Verhaltens und Erlebens beziehen. Sie schließt die gezielte Erhebung von Informationen über das Verhalten und Erleben eines oder mehrerer Menschen sowie deren relevanter Bedingungen ein. Die erhobenen Informationen werden für die Beantwortung der Fragestellung interpretiert. Das diagnostische Handeln wird von psychologischem Wissen geleitet. Zur Erhebung von Informationen werden Methoden verwendet, die wissenschaftlichen Standards genügen.“

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2
Q

Grafik

A
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3
Q

Wichtige Merkmale

A
  1. verschiedene (zu diagnostizierende) Merkmalsträger
  2. Sammlung von (diagnostischen) Informationen
  3. Zielgerichtetheit - konkrete Fragestellungen
  4. Trennung von Fakten und Bewertungen
  5. grundwissenschaftliche Fundierung
  6. wissenschaftliches„Methodenarsenal“
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4
Q

Der Diagnostische Prozess

A
  1. Schritt: Auftraggeber
    - Identifikation des Auftraggebers: Wer? Was?
  2. Schritt: Fragestellung/Auftrag:
    -Klärung des Auftrags und definieren einer Fragestellung
    -die Auftragsklärung sollte schon ein rückgekoppelter Prozess sein
    -> ist der Auftrag ethisch vertretbar?
    (Richtlinien für gutachten, Sorgfaltspflicht, Verantwortung gegenüber Pat.: Vertrauensverhältnis, Aufklärung und informierte einwilligung
    -> sind institutionelle und gesetzliche Rahmenbedingungen erfüllt?
    (inst. Rahmenbedingungen: Klärung mit Arbeitgeber, Gesetz. Rahmenbedingung: Klärung über Normpyramide, einfache Gesetze wie Schweigepflicht
    -> ist die Fragestellung unklar?
    (fokus der frage Individuum vs Bedienung, zeitliche Stabilität der disagnose, Konsequenzen der Diagnose wollen wir eine Person auswählen oder wollen wir Veränderungen über die zeit messen?
  3. schritt: Hypothesenbildung und Bearbeitung
    • Formulierung spezifischer psychologischer Fragen, um das in der Fragestellung formulierte Problem zu lösen
    • dabei Berücksichtigung von Vorinformationen, von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Wissen um Rahmenbedingungen, spezifisches Bedingungswissen
    • Hinweise zur Hypothesenbildung:
    – ein Sachverhalt pro Hypothese
    – als Frage formulieren
    – Trennscharfe Hypothesenformuliere
    – auf Bezug zur globalen Fragestellung achten

(Modelle der Hypothesenbildung: Verhaltensgleichung, KSAs+P, Klinische Klassifikationssysteme)

  1. Schritt: Planung der Datenerhebung und Auswahl der verfahren
    • 2 Aspekte: strategische Planung („Was soll erhoben werden?“) und taktische Planung („Wie kommt man an die Informationen?“)
    • Auswahl der Verfahren
    – Ist das Verfahren zur Beantwortung der Fragestellung geeignet? Hauptgütekriterien beachten!
    – Ist das Verfahren für die zu untersuchende Person angemessen?
  2. schritt: Datenerhebung und Auswertung
    • Aufklärung: Prinzip der informierten Einwilligung
    • gute Arbeitsbedingungen schaffen
    • Standardisierung der Untersuchungsbedingungen für Vergleichbarkeit der Ergebnisse
    • bei Testauswertung auf Objektivität und Vertraulichkeit der Ergebnisse achten
  3. Schritt: Datenkombination
    - entscheindungstheorie der diagnostik
  4. schritt: bericht/ diagnose / Entscheidung:
    - güte diagnostischer Entscheidungen: prädikative Validität, Basisquote, selektionsquote
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5
Q

Die Fragestellung

A
  • Ist der Auftrag ethisch vertretbar?
  • Sind institutionelle und gesetzliche Rahmenbedingungen erfüllt?
  • Ist die Fragestellung klar?
  • Ist die Fragestellung prinzipiell beantwortbar?
  • Kann ich die Fragestellung sinnvoll beantworten?
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6
Q

Hypothesen

A

• Formulierung spezifischer psychologischer Fragen, um das in der Fragestellung formulierte Problem zu lösen
• dabei Berücksichtigung von Vorinformationen, von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Wissen um Rahmenbedingungen, spezifisches Bedingungswissen
• Hinweise zur Hypothesenbildung:
– ein Sachverhalt pro Hypothese
– als Frage formulieren
– Trennscharfe Hypothesenformuliere
– auf Bezug zur globalen Fragestellung achten

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7
Q

Modelle der Hypothesenbildung

A

Verhaltensgleichung: V = f(U, O, K, E, M, S)
• Umgebungsvariablen (z.B. Wohnsituation, Zeit)
• Organismusvariablen (z.B. körperl. Belastbarkeit, Alter, Ernährung, Beeinträchtigungen, Behinderungen)
• Kognitive Variablen (z.B. Intelligenz, Konzentration, Wissen, Kreativität)
• Emotionale Variablen (z.B. emotionale Stabilität, Umgang mit Belastungen, emotionale Bindungen)
• Motivationale Variablen (z.B. Motive, Interessen, Werte)– Soziale Variablen (z.B. soziale Kompetenzen, Normen,
Pflichten)

• Verhaltensgleichung: V = f(U, O, K, E, M, S)
• KSAs+P
– Knowledge (Allgemeinwissen, spezifisches Wissen)
– Skills (erlernbare/trainierbare Verhaltensweisen)
– Abilities (stabile kognitive Leistungen)
– Personality (emotionale, motivationale und soziale Persönlichkeitseigenschaften)
• Klinische Klassifikationssysteme (ICD-10, DSM-V)

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8
Q

Planung der Datenerhebung

A

• 2 Aspekte: strategische Planung („Was soll erhoben werden?“) und taktische Planung („Wie kommt man an die Informationen?“)
• Auswahl der Verfahren
– Ist das Verfahren zur Beantwortung der Fragestellung geeignet? Hauptgütekriterien beachten!
– Ist das Verfahren für die zu untersuchende Person angemessen?

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9
Q

Allgemeines Prozessmodell

A
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10
Q

Das Prozessmodell des

Problemlösens

A
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11
Q

Das 7-Phasen-Modell im
Selbstmanagement-
Ansatz

A
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12
Q

Diagnostische Teilschritte (Reimer und Rüger, 2012)

A

• „Eine zeitgemäße psychodynamische Diagnostik integriert die bewährten psychodynamischen Ansätze und gelangt damit abschließend zu einer psychodynamischen Fallformulierung, aus der sich auch eine diagnostische Klassifikation und eine individuelle Behandlungsplanung ableiten lässt.“ (Reimer & Rüger, 2012, Kap. 3, S 41)
• Die wichtigsten diagnostischen Teilschritte:
– 1.ErfassungderEingangsszene
– 2.BeschreibungdesklinischenBildesundderaktuellen Lebenssituation
– 3.BiografischeAnamnese
– 4.ErfassungderPsychodynamik
– 5.FormulierungderpsychodynamischenDiagnoseundder Klassifikation
– 6.TherapeutischeZielsetzungundBehandlungsplanung

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13
Q

Science-Informed Case Conceptualization

A
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14
Q

Zusammenfassung diagnostischer Prozess

A

• Diagnostischer Prozess: hypothesengeleiteter, rückgekoppelter wissenschaftlicher Prozess zur Beantwortung angewandter Fragestellungen
• Fragestellung und Planung
– Auftragsklärung: Verantwortbarkeit, Rahmenbedingungen, Klarheit, Beantwortbarkeit, eigene Kompetenz und Neutralität
– Hypothesenbildung und –bearbeitung: Ableitung spezifischer psychologischer Fragen auf der Basis grundwissenschaftlicher Erkenntnisse
– Planung der Datenerhebung (Was? Wie?): Ziel haben, Voraussetzungen schaffen, Verfahren auswählen (zur Beantwortung Fragestellung geeignet? für Person angemessen?)

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15
Q

Arten von Daten

A

• „maximum performance“ = Fähigkeits- und Leistungstests
– Intelligenztests
– spezielle Fähigkeitstests – Entwicklungstests
– Schultests
• „typical performance“ = Erfassung Persönlichkeit i.e.S.
– L-Daten: ohne Zutun und ohne Beeinflussung der betroffenen Person registrierbare Daten aus dem täglichen Leben (z.B. Dokumentenanalyse, Verhaltensbeobachtung, Fremdbeurteilung)
– Q-Daten: Auskünfte der betroffenen Person über sich selbst (z.B. Inhalte aus Interview/Exploration, Fragebögen)
– T-Daten: Ergebnisse von Tests, bei denen keine mit der Messintention übereinstimmende Augenscheinvaliditaẗ besteht (z.B. physiologische Messungen, projektive Verfahren, reaktionszeitbasierte indirekte Tests)

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16
Q

Durchführung

A
  • Aufklärung: Prinzip der informierten Einwilligung
  • gute Arbeitsbedingungen schaffen
  • Standardisierung der Untersuchungsbedingungen für Vergleichbarkeit der Ergebnisse
  • bei Testauswertung auf Objektivität und Vertraulichkeit der Ergebnisse achten
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17
Q

Fähigkeits- und Leistungstests

A
  • Leistungen: Handlungen, die nach einem Gütemaßstab bewertbar sind
  • Kompetenz-Performanz-Problem
  • Fähigkeit vs. Fertigkeiten und Wissen
  • Übungseffekte
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18
Q

Intelligenztests

A

-sehr gute verhersagen in wichtigen lebensbereichen, erimttelt zeitstabile kennwerte, haben korrelationen mit schul ausbikdungs und berufs erfolg, erlauben sowohl die spezifische erfassung eines kernbereiches zb schlussfolgerndes denken als auch die breite erfassung von intelligenz

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19
Q

Ausgewählte Intelligenztests für Erwachsene

A
  • Wechsler Intelligenztest für Erwachsene (WIE)
  • Intelligenz-Struktur-Test (IST-2000-R)
  • Wilde Intelligenz-Test (WIT-2)
  • Kognitiver Fähigkeitstest (KFT4-12+R)
  • Berliner Intelligenzstrukturtest (BIS, BIS-HB)
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20
Q

Ausgewählte Intelligenztests für Kinder

A
  • Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder (HAWIK-IV)
  • Hannover-Wechsler-Intelligenztest für Vorschulalter (HAWIVA-III)
  • Adaptives Intelligenzdiagnostikum (AID 2)
  • Kaufman Assessment Battery for Children (K-ABC)
  • Snijders-Oomen nonverbale Intelligenztests
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21
Q

Spezielle Fähigkeitstests

A


Spezielle Fähigkeitstests
diverse Tests zur Messung spezifischer Fähigkeitsaspekte
• Tests zur Messung spezifischer Intelligenzkomponenten
• Raven Matrizentests (fluide Intelligenz)
• Mehrwachwahl-Wortschatz-Intelligenztest
• Lern- und Gedächtnistests
• Kreativitätstests
• Tests zur auditiven Wahrnehmung
• Auch Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests

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22
Q

Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests

A

􏰀 a􏰁ch als 􏰂Allgemeine Leis􏰃􏰁ngs􏰃es􏰃s􏰄 be􏰅eichne􏰃, da sie
die allgemeinen Voraussetzungen für das Erbringen von
die allgemeinen Voraussetzungen für das Erbringen
kognitiven Leistungen erfassen sollen
von kognitiven Leistungen erfassen sollen

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23
Q

Aufmerksamkeitstests

A

Sollen erfassen, wie schnell und genau ein proband kritische reize entdeckt

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24
Q

Konzentrationstests

A
  • Konzentrationstests bestehen aus einfachen Aufgaben (klar wahrnehmbare Reize, einfach zu erinnernde Regeln) und sind Speed-Tests
  • Durchstreich- oder Markierverfahren
  • aus Vielzahl ähnlicher Reize sollen Zielreize anhand vorgegebener Merkmale gesucht und angestrichen bzw. markiert werden
  • irrelevante Reize (Distraktoren) sollen gar nicht bzw. anders bearbeitet werden
  • Indikatoren: Tempo/Menge, Auslassungsfehler, Verwechslungsfehler
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25
Q

Entwicklungstests

A
  • Ziel ist typischerweise die Überprüfung des Entwicklungsstandes von Vorschulkindern
  • allgemeine Entwicklungstests
  • Intelligence and Development Scales (IDS; Grob et al., 2010) fur̈ 5 bis 10-jaḧ rige Kinder
  • Wiener Entwicklungstest (WET; Kastner-Koller & Deimann, 1998; 2. Auflage: 2002) für Kindergartenkinder
  • Griffiths-Entwicklungsskalen (GES; Brandt & Sticker, 1983) für unter 2-jährige Kinder
  • spezifische Entwicklungstests, z.B. Frostigs Entwicklungstest (FEW) zur visuellen Wahrnehmung
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26
Q

Besonderheiten der Testdurchführung bei Kindern

A
  • Länge der Durchführung und Aufgabeneinstieg ist altersabhängig
  • Ziel ist es, die maximale Leistung zu erhalten, daher z.B. ungezwungene Atmosphäre schaffen
  • Beispiele für Verhaltensanweisungen an den Testleiter
  • wenn Kind zappelig, unruhig ist: Pause machen, herumlaufen lassen
  • falls das Kind bittet, dass man ihm hilft: „Ich möchte gerne sehen, ob Du es alleine kannst.“
  • keine Rückmeldung über „richtig“ vs. „falsch“
  • Stoppuhr unauffällig benutzen
27
Q

Persönlichkeits- vs. Leistungstests

A
28
Q

Arten Persönlichkeitsfragebögen

A
  • Persönlichkeitstestsysteme bzw. Testbatterien (z.B. NEO- FFI, NEO-PI-R, BFI, FPI-R, BIP, TIPI, MMPI, …)
  • Fragebögen, die einzelne Dimensionen der Persönlichkeit erfassen (z.B. STAI, BIS, …)
  • Verfahren zur Erfassung aktueller Zustände bzw. States (z.B. PANAS, EWL, SCL-90-R, …)
  • Interessen (z.B. Explorix, AIST-R, BIT-II, …)
  • Motivation (z.B. LMT, LMI, …)
  • Fragebögen zur Messung von Einstellungen, Werten,..
29
Q

Grenzen von Persönlichkeitsfragebögen

A
  • mangelnde Motivation, Wissen über sich selbst akkurat zu berichten (response factors)
  • Verfälschung
  • soziale Erwünschtheit
  • mangelnde Fähigkeit, über sich selbst akkurat zu berichten (introspective limits)
  • komplexe Urteils- und Erinnerungsprozesse
  • begrenzte introspektive Zugänglichkeit bestimmter mentaler Repräsentationen und Verhaltensweisen
30
Q

Soziale Erwünschtheit

A
  • Begrenzung der Antwortzeit
  • Instruktion: ehrlich antworten
  • Forced-Choice-Format mit ähnlich (un)erwünschten Alternativen
  • Kontrollskalen
31
Q

Erfassung aktueller Zustände (States)

A
  • Bereiche: emotionale, leistungsbezogene oder körperliche Befindlichkeit
  • Anforderungen an Reliabilität
  • hohe interne Konsistenz, niedrigere Retest-Reliabilität
  • unterschiedliche Skalenwerte bei entsprechender situativer Manipulation
  • Korrelationen zu anderen State-Variablen zum gleichen Konstrukt sollten höher sein als zu Trait-Variablen
  • Normierung bei State-Tests nur situationsspezifisch sinnvoll
32
Q

Verhaltensbeobachtung

A
  • Arten an Verhaltensbeobachtung
  • Selbstbeobachtungs- und Selbstbeurteilungsmethoden
  • freie Verhaltensbeobachtung
  • systematische Verhaltensbeobachtung
33
Q

Selbstbeurteilungsmethoden

A
  • Personen beschreiben ihr eigenes Verhalten, emotionale Zustände usw. im Alltagskontext
  • Wann werden Selbstbeobachtungsmethoden genutzt?
  • bei sehr privaten Verhaltensweisen
  • bei Verhaltensweisen, deren wiederholte Fremdbeurteilung im Alltag zu aufwendig ist
  • wiederholte Messung von subjektivem Erleben, Verhalten, Physiologie, … im Moment des Auftretens
  • Erfassung über Handheld-Computer, Smartphones, …
  • Vorteile gegenüber Selbstberichten:
  • geringere Retrospektionseffekte
  • Unzugänglichkeit früherer Antworten
  • automatische Datensicherung und Datenauslesbarkeit
  • flexible Versuchspläne (z.B. Event- vs. Time sampling)
  • bislang v.a. im Forschungskontext
34
Q

Gütekriterien Verhaltensbeobachtung

A
  • Bestimmung der Beobachterübereinstimmung
  • bei Ratingverfahren: Intraklassenkorrelationen
  • bei Kategorien- und Zeichensystemen: Berechnung von Cohens Kappa
  • abzugrenzen von Reliabilität (im Sinne der internen Konsistenz) über verschiedene Verhaltensweisen hinweg
  • Höhe abhängig von Aggregationsniveau der Variablen, Beobachtungsfehlern und strukturellen Merkmalen
  • Erhöhung der Beobachterübereinstimmung durch Beobachterschulungen
  • allgemeine Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: Haloeffekt, logische Fehler, Milde- und Strengefehler, Tendenz zur Mitte und zu Extremurteilen, usw.
  • spezifische Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: Beobachterdrift, unscharfe Definition der Verhaltensindikatoren bzw. der Pole der Verhaltensratings, überforderte Differenzierungsfähigkeit des Beobachters, nicht vertraut sein mit Beobachtungseinheiten und/oder der Probandengruppe
  • wichtig ist auch, Reaktivität der Pbn zu berücksichtigen
35
Q

Güte von Entscheidungen

A

Falsch Positive (Alpha-Fehler = Fehler 1. Art)
Die Alternativhypothese wird angenommen, obwohl die Nullhypothese richtig ist 􏰇-> ungeeignete Personen werden der Gruppe der
Geeigneten zugeordnet.

Falsch Negative (Beta-Fehler = Fehler 2. Art)
Die Nullhypothese wird angenommen, obwohl die Alternativhypothese richtig ist.
à geeignete Personen werden der Gruppe der Ungeeigneten zugeordnet.

36
Q

Güte von Entscheidungen

A
  • positiver Prädiktionswert = Wahrscheinlichkeit mit der eine positive Diagnose zutreffend ist (VP/VP+FP)
  • negativer Prädiktionswert = Wahrscheinlichkeit mit der eine negative Diagnose zutreffend ist (VN/VN+FN)
  • Sensitivität = Wahrscheinlichkeit mit der ein vorliegender positiver Zustand als solcher erkannt wird (VP/VP+FN)
  • Spezifität = Wahrscheinlichkeit mit der ein vorliegender negativer Zustand als solcher erkannt wird (VN/VN+FP)
37
Q

Probefragen

  • Beschreiben Sie den Ablauf des diagnostischen Prozesses (inkl. Rückmeldungsschleifen) anhand einer eigenen praktischen Fragestellung
  • Nennen Sie Beispiele für verschiedene Arten von Persönlichkeitsfragebögen sowie deren Grenzen
  • Nennen Sie Möglichkeiten zum Umgang mit sozialer Erwünschtheit
  • Welche Besonderheiten hinsichtlich Reliabilität, Validität und Normierung muss man bei Fragebögen zur Zustandsmessung (States) beachten?
  • Erläutern Sie die Begriffe Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer Prädiktionswert anhand von Beispielen
  • Bei welchen Gegebenheiten sollte ein Diagnostiker einen Auftrag ablehnen?
  • Wenden Sie das KSA + P - Modell auf ein eigenes Beispiel zur Hypothesenbildung an
  • Welche Arten diagnostischer Daten lassen sich unterscheiden? Nennen Sie jeweils das Charakteristikum der Datenart und ein Beispielverfahren um solche Daten zu erheben
  • Worin besteht das sogenannte Kompetenz-Performanz- Problem?
  • Was sind Besonderheiten der Testdurchführung bei Kindern und wie kann man damit umgehen
A
38
Q

Güte von Entscheidungen (Grafik)

A

4 Felder schema:
Wir treffen jeweils 10 falsche entscheidungen
40 pbn haben wir richtig einsortiert

39
Q

Einfluss prädiktive Validität

A

Verbessern wir die validität, verkleinern wir die fehler

Je mehr diese elipse zu einer linie wird, desto besser wire ihre auswahl (desto mehr stimmen die. Eignungstest mit der eignung ein)

40
Q

Einfluss prädiktive Validität 2

A

Verschlechtern wir die validität vergrössern wir die fehler -> je höher validität desto kleiner alpha beta fehler und desto besser unser test

41
Q

Einfluss Basisrate

A

Basisquote ist der anteil der tatsächlichen geeigneten unter den bewerbern

Je niedriger dir basis quote desto höher der anteil an falsch positiven und desto niedriger der anteil an falsch negativen

Je höher die basis quote desto geringer der anteil an falsch positiven und desto hoher der anteil an falsch negativen

42
Q

Einfluss Basisrate 2

A
43
Q

Einfluss Basisrate 3

A
44
Q

Einfluss Selektionsrate

A

Je niedriger die Selektionsquote, umso strenger erfolgt die Auswahl und umso besser ist die Trefferquote

Anteil der akzeptierten unter den bewerbern
Wie viele muss ich denn auswählen?

Je höher die selektionsrate desto höher anteil an falsch positiven und desto niedriger anteil an falsch negativen

Je niedriger sq desto niedriger anteil an falsch positiven und desto hoher anteilnfalsch negativen

45
Q

Einfluss Selektionsrate 2

A
46
Q

Einfluss Selektionsrate 3

A
47
Q

Was bedeutet hypothesengeleitetes Vorgehen im Rahmen des diagnostischen Prozesses?

A

Hypothesengeleitetes Vorgehen bedeutet, dass man aus der diagnostischen Fragestellung Hypothesen (auch „psychologische Fragen” genannt) ableitet. Diese sind als Fragen formuliert, berücksichtigen Informationen aus dem Fall und wissenschaftliche Erkenntnisse der psychologischen Grundlagen- und Anwendungsfächer. Die Beantwortung der Hypothesen erlaubt die Lösung des in der Fragestellung aufgeworfenen Problems.

48
Q

Beschreiben Sie den Ablauf des diagnostischen Prozesses (inkl. Rückmeldungsschleifen) anhand einer eigenen praktischen Fragestellung.

A

Angenommen, Herr X kommt in die Berufsberatung, weil er wissen möchte, ob er für ein Studium der Psychologie geeignet ist. In diesem Fall ist die Fragestellung klar formuliert und man kann direkt zur Hypothesenbildung übergehen. Hier ist z.B. zu klären, welche Anforderungsmerkmale ein Psychologiestudium auszeichnen (z.B. Abschlussnote im Abitur), welche allgemeinen Fähigkeiten (z.B. Intelligenz) und spezifischen Fähigkeiten (z.B. Sprachkenntnisse in Englisch) mitzubringen sind, welche allgemeinen Faktoren den Studienerfolg beeinflussen (z.B. Leistungsmotivation) und ob die Interessen von X zum Studium passen. Zu diesen Hypothesen müssen dann die entsprechenden Verfahren/Datenquellen ausgewählt (IQ-Test als Fähigkeitsdatum, Note als L-Datum, Leistungsmotivation im Fragebogen als Q-Datum usw.) und erhoben werden. Die Tests müssen adäquat ausgewertet und dann zu einem Gesamtergebnis kombiniert werden. Dieses Ergebnis sollte X schließlich mitgeteilt werden.

49
Q

Bei welchen Gegebenheiten sollte ein Diagnostiker einen Auftrag ablehnen?

A

Ein Diagnostiker kann einen Auftrag ablehnen, wenn der Auftrag ethisch nicht vertretbar oder mit Gesetzen nicht vereinbar ist (z.B. bei einem Gefälligkeitsgutachten). Er kann den Auftrag auch ablehnen, wenn ihm die Sachkunde fehlt, um die Frage zu beantworten oder wenn die institutionellen Rahmenbedingungen nicht erfüllt sind, die ihm eine Beantwortung erlauben. Der Diagnostiker kann den Auftrag auch ablehnen, wenn der Erkenntnisgewinn für den Auftraggeber gering ist (vgl. Schmidt-Atzert & Amelang, 2012).

50
Q

In welchen Fällen würden Sie nach der Erhebung, Auswertung und Kombination der Daten nicht zur Beantwortung der Fragestellung übergehen? Geben sie Beispiele.

A

In der letzten Phase des diagnostischen Prozesses (die Kombination) kann sich zeigen, dass man (1) mit den vorhandenen Daten die Fragestellung gar nicht beantworten kann. Verfügt der Schüler z.B. über eine ausreichende Intelligenz und Leistungsmotivation (vgl. das Beispiel aus der Vorlesung), dann kann die Frage nach den Ursachen seiner schlechten Schulleistung z.B. nicht beantwortet werden. In diesem Fall müssen neue Hypothese aufgestellt und entsprechende Daten erhoben werden. Darüber hinaus kann der Fall auftreten, dass man (2) die Daten nicht zu einem widerspruchsfreien Urteil kombinieren kann. Erbringen zwei Intelligenzmessungen des Schülers z.B. unterschiedliche Ergebnisse, sollte eine weitere Testung (mit einem anderen Verfahren) durchgeführt werden.

51
Q

Beschreiben Sie den Prozess der Hypothesenbildung und Formulierung psychologischer Fragen im Rahmen des diagnostischen Prozesses an einem eigenen Beispiel.

A

vgl. Übungsaufgabe 2. Hier könnte man das KSAs + P Modell anwenden, um Hypothesen abzuleiten. Man könnte sich fragen, welche Wissensinhalte (z.B. Biologie: Besitzt X Kenntnisse über den Aufbau einer Nervenzelle?), Fertigkeiten (z.B. Englisch: Besitzt X die nötigen Sprachkenntnisse in Englisch?) und Fähigkeiten (z.B. Intelligenz: Besitzt X die nötigen Fähigkeiten, um eine Hochschulstudium zu absolvieren?) eine Person benötigt, um Psychologie zu studieren. Man kann auch versuchen abzuleiten, welche Persönlichkeitseigenschaften Personen haben sollten (Ist X gewissenhaft genug für ein Psychologiestudium?).

52
Q

Wenden Sie das KSA + P - Modell auf ein eigenes Beispiel zur Hypothesenbildung an.

A

vgl. Übungsaufgabe 2. Hier könnte man das KSAs + P Modell anwenden, um Hypothesen abzuleiten. Man könnte sich fragen, welche Wissensinhalte (z.B. Biologie: Besitzt X Kenntnisse über den Aufbau einer Nervenzelle?), Fertigkeiten (z.B. Englisch: Besitzt X die nötigen Sprachkenntnisse in Englisch?) und Fähigkeiten (z.B. Intelligenz: Besitzt X die nötigen Fähigkeiten, um eine Hochschulstudium zu absolvieren?) eine Person benötigt, um Psychologie zu studieren. Man kann auch versuchen abzuleiten, welche Persönlichkeitseigenschaften Personen haben sollten (Ist X gewissenhaft genug für ein Psychologiestudium?).

53
Q

Welche Arten diagnostischer Daten lassen sich unterscheiden? Nennen sie jeweils das Charakteristikum der Datenart und ein Beispielverfahren um solche Daten zu erheben

A
  • zum einen gibt es verfahren zur Erhebung von fähigkeits und Leistungsdaten. ein Beispiel hierfür sind Intelligenztests. bei allen verfahren dieser Datengruppe steht die Erfassung der maximalen Leistung der Person im Vordergrund.
  • zum anderen gibt es verfahren zur Erfassung der Persönlichkeit im weiteren sinne. hier soll das typische verhalten der Person erfasst werden. zu dieser Gruppe zählen q Daten, die Selbstauskünfte der Probanden beschreiben (zb. Persönlichkeitsrechte Fragebogen), T- Daten, d.h Ergebnisse von Tests, bei denen die Messintention verschleiert bleiben (zb. objektive Persönlichkeitstests) und L-Daten, die ohne zutun und ohne Beeinflussung der betroffenen Person registrierbare Daten aus dem täglichen leben beschreiben (zb. Verhaltensbeobachtung)

1) Verfahren zu Erhebung von Fähigkeits- und Leistungsdaten (Erfassung maximaler Leistung steht im Vordergrund) Bsp. Intelligenztests
2) Verfahren zur Erfassung der Persönlichkeit im weiteren Sinne (typisches Verhalten)
a) Q-Daten, Selbstauskünfte z.B. Persönlichkeitsbögen
b) T-Daten, Ergebnisse von Tests mit verschleierten Messintentionen z.B. objektive Persönlichkeitstests
c) L-Daten, ohne Zutun und ohne Beeinflussung der betroffenen Person registrierte Daten aus täglichem Leben z.B. Verhaltensbeobachtung

54
Q

Was sollte man bei der Durchführung diagnostischer Testverfahren beachten?

A

1) Aufklärung: Prinzip der informierten Einwilligung
2) Gute Arbeitsbedingungen schaffen
3) Standardisierung der Untersuchungsbedingungen für Vergleichbarkeit zwischen Testanden und Normstichprobe
4) Objektivität und Vertraulichkeit der Ergebnisse (bei Auswertung)
5) Darstellung der Ergebnisse: Fehlende Konventionen

55
Q

Worin besteht das sogenannte Kompetenz-Performanz-Problem und wie versucht man diesem zu begegnen?

A

1) Kompetenz-Performanz-Problem tritt bei Fähigkeits- und Leistungstests auf.
2) Unklar ob tatsächliche Fähigkeit oder lediglich gezeigte Leistung erfasst wird
3) letzteres maßgeblich von
a) aktueller Leistungsmotivation
b) Vorerfahrung
c) antizipiertem Bewertungsmaßstab beeinflusst.

Gegenmaßnahmen:

a) Per Instruktion Leistungsmotivation erhöhen
b) Vorbereitung durch neue Aufgaben begegnen
c) Bewertungsmaßstab vorab transparent machen

56
Q

Nennen Sie wesentliche Unterschiede zwischen Persönlichkeits- und Leistungstests.

A

1) Ziel: Untersuchung von typischem Verhalten
2) Aufgaben: Items für Verhaltens- bzw. Eigenschaftsbereich, Probanden müssen angeben ob (Verhaltens-) Aussage auf sie zutrifft
3) Antworten: überprüfbar hinsichtlich Stimmigkeit und Ausprägungsgrad, aber nicht richtig oder falsch im logischen Sinne
4) Instruktion: man weist Probanden an ehrlich zu antworten
5) Motivation:
a) Antworten verfälschbar, normative Beantwortung (response factors)
b) unklar ob Pbn Introspektionsfähigkeiten besitzen (introspective limits)

57
Q

Welche Vorteile und Begrenzungen haben Persönlichkeitsfragebögen?

A

Vorteile

a) hohe Augenscheinvalidität
b) hohe Ökonomie (geringe Zeit und Kosten)
c) hohe Standardisierung (hohe Objektivität)
d) meist gute Reliabilität (niedriger als bei Leistungstests)
e) Vielzahl von Validitätsnachweisen (Konstrukt wie Kriterium)
f) manche Informationen sind nur über Q-Daten zugänglich (Empfindungen, Gefühle, Kognitionen, Motive; vergangene oder private Verhaltensweisen)

Nachteile

a) Mangelnde Motivation, Wissen über sich selbst akkurat zu berichten (response factors)
i) soziale Erwünschtheit
ii) Verfälschung
b) Mangelnde Fähigkeit, über sich selbst akkurat zu berichten (introspective limits)
i) Komplexe Urteils- und Erinnerungsprozesse
ii) Begrenzte introspektive Zugänglichkeit bestimmter mentaler Repräsentationen und Verhaltensweisen

58
Q

Nennen Sie Beispiele für verschiedene Arten von Persönlichkeitsfragebögen sowie deren Grenzen

A

Arten von Persönlichkeitsfragebögen:
• Persönlichkeitstestsysteme bzw. Testbatterien (z.B. NEO- FFI, NEO-PI-R, BFI, FPI-R, BIP, TIPI, MMPI, …)
• Fragebögen, die einzelne Dimensionen der Persönlichkeit erfassen (z.B. STAI, BIS, …)
• Verfahren zur Erfassung aktueller Zustände bzw. States (z.B. PANAS, EWL, SCL-90-R, …)
• Interessen (z.B. Explorix, AIST-R, BIT-II, …)
• Motivation (z.B. LMT, LMI, …)
• Fragebögen zur Messung von Einstellungen, Werten,..

Grenzen von Persönlichkeitsfragebögen:
• mangelnde Motivation, Wissen über sich selbst akkurat zu berichten (response factors)
• Verfälschung
• soziale Erwünschtheit
• mangelnde Fähigkeit, über sich selbst akkurat zu berichten (introspective limits)
• komplexe Urteils- und Erinnerungsprozesse
• begrenzte introspektive Zugänglichkeit bestimmter mentaler Repräsentationen und Verhaltensweisen

response factors
mangelnde Motivation, Wissen über sich selbst akkurat zu berichten
• Verfälschung
• soziale Erwünschtheit
introspective limits
mangelnde Fähigkeit, über sich selbst akkurat zu berichten
• komplexe Urteils- und Erinnerungsprozesse
• begrenzte introspektive Zugänglichkeit bestimmter mentaler Repräsentationen und Verhaltensweisen

59
Q

Nennen Sie Möglichkeiten zum Umgang mit sozialer Erwünschtheit

A

=beschreibt eine Verfälschungstendenz von antworten in Fragebögen
=damit ist gemeint, dass Probanden sich selbst sozial erwünschte (meist positive, d.h. normative) Verhaltensweisen und Eigenschaften zuschreiben aber ungünstige zurückweisen

-> man kann versuchen, sozial erwünschte antworten zu verhindern (zb. durch Begrenzung der Antwortzeit); man kann versuchen dafür zu kontrollieren (durch Fragebögen zur Erfassung der sozialen erwünschtheit); man kann das Problem aber auch ignorieren bzw akzeptieren, dass sie Ergebnisse von persönl. Fragebögen dadurch beeinflusst werden

60
Q

Welche Besonderheiten hinsichtlich Reliabilität, Validität und Normierung muss man bei Fragebögen zur State- /Zustandsmessung (Befinden) beachten?

A

Anforderungen im Querschnitt:

a) hohe interne Konsistenz, niedrige Reliabilität
b) unterschiedliche Skalenwerte bei situativer Manipulation
c) Korrelationen zu anderen State-Tests zum gleichen Konstrukt höher als zu Trait-Tests
d) Normierung nur situationsspezifisch sinnvoll

61
Q

Warum gehört die Selbstbeobachtung des Verhaltens nicht zu den L-Daten? In welchen Fällen erscheint der Einsatz dieser Methode sinnvoll?

A

1) Probanden sollen Verhalten selbst beschreiben (kann sowohl einmalig als auch mehrfach sein) -> Q-Daten (da Selbstauskünfte der Personen)
2) sinnvoll bei privaten Verhaltensweisen (z.B. Sexualverhalten) oder wo Fremdbeobachtung zu aufwändig (z.B. Ess-, Trink-, Schlafverhalten)

62
Q

was sind Besonderheiten der test Durchführung bei Kindern und wie kann man damit umgehen

A
  • Länge der Durchführung und Aufgabeneinstieg ist altersabhängig
  • Ziel ist es, die maximale Leistung zu erhalten, daher z.B. ungezwungene Atmosphäre schaffen
  • Beispiele für Verhaltensanweisungen an den Testleiter
  • wenn Kind zappelig, unruhig ist: Pause machen, herumlaufen lassen
  • falls das Kind bittet, dass man ihm hilft: „Ich möchte gerne sehen, ob Du es alleine kannst.“
  • keine Rückmeldung über „richtig“ vs. „falsch“
  • Stoppuhr unauffällig benutzen
63
Q

Erläutern Sie die Begriffe Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer Prädiktionswert anhand von Beispielen

A
  • positiver Prädiktionswert = Wahrscheinlichkeit mit der eine positive Diagnose zutreffend ist (VP/VP+FP)
  • negativer Prädiktionswert = Wahrscheinlichkeit mit der eine negative Diagnose zutreffend ist (VN/VN+FN)
  • Sensitivität = Wahrscheinlichkeit mit der ein vorliegender positiver Zustand als solcher erkannt wird (VP/VP+FN)
  • Spezifität = Wahrscheinlichkeit mit der ein vorliegender negativer Zustand als solcher erkannt wird (VN/VN+FP)