3. MANAGEMENT und VERANTWORTUNG Flashcards
Stakeholder Ansatz
-Oberbegriff für eine Vielzahl von Perspektiven, die
deskriptiv, normativ oder instrumentell angelegt sind
-Auf Systemtheorie zurückzuführen: muss sich in einer sich wechselnden Umwelt bewähren
- Interessengruppen = Ansprüche mit unterschiedlicher
Stoßrichtung und Intensität
Legitimität und Arten
-generalisierte Einschätzung, dass die Handlungen einer Organisation vertretbar, erwünscht, richtig oder angemessen innerhalb eines sozialen Systems (Gesellschaft, Branche, usw.) sind
Arten:
1. Pragmatisch: Tauschgerechtigkeit (Wert entspricht Zahlungserwartung)
- Moralisch: Einklang mit gesellschaftlichen Normen und Werten (normative Bewertung der
Handlungen einer Organisation) - Kognitiv: Plausibilität/Verständlichkeit des Handelns in etablierten Deutungsmustern
(Notwendigkeit, dass die Handlungen einer Organisation aus Sicht des Beobachters Sinn ergeben und teilweise vorhersehbar sein müssen)
stakeholderanalyse
- Macht: Inwiefern haben Stakeholder (Einzelpersonen oder Gruppen) die Fähigkeit,
das Management zu überzeugen, zu veranlassen oder zu zwingen, bestimmten
Strategien zu folgen?
-Legitimität: Inwiefern wird das Handeln bzw. die Forderungen von Stakeholdern durch die Öffentlichkeit als erwünscht, richtig oder angemessen angesehen? dient als Grundlage für Forderung
-Dringlichkeit: Inwiefern finden die Forderungen von Stakeholdern eine unmittelbare Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit?
Welche Faktoren beeinflussen die Macht und die Dringlichkeit von Anspruchsgruppen und ihren Forderungen?
Macht
- Größe der Gruppe
- Marktanteil (Oligopol) –> Ressourcenabhängigkeit
- Investoren à Abhängigkeit der Unternehmen
- Regierungen mit Gesetzgebungskompetenzen
Dringlichkeit
- Whistle Blower –> große Aufmerksamkeit
- Zeitdimension
- Nachhaltigkeit
- Soziale Medien (Stakeholder Aktivismus)
Typische Stakeholder Konflikte
Kurzfristige Gewinnmaximierung vs. Investitionen in langfristigen Wettbewerbsvorteilen
Wachstum Familienunternehmen vs. Kontrollverlust bei der Einschaltung professioneller Manager
Kostenersparnisse vs. Arbeitnehmer und Umwelt
multi-nationale Unternehmen vs. lokale Communities
2 Handlungskoordinationsmodi in der Wirtschaft
- Verständigungsorientierter Koordinationsmodus
- Ziel: Beteiligten verständigen sich auf ein gemeinsames Handlungsprogramm nach Abwägen der Argumente
- Voraussetzung: individuellen
Zielvorstellungen und verfügbare Wissen zur Zielerreichung einbringen, Argumente abwägen, zu Einigung kommen, welche Zwecke verfolgt und welche Mittel ergriffen werden sollen
-„kommunikative Rationalität“: gemeinsam gefundene Gründe für Handlungsprogramm
-nur über sprachliche Kommunikation erfolgen
- Bereitschaft, eigene Interessen und Standpunkte zu revidieren - Strategischer Koordinationsmodus
- Andere Medien sollen Koordination bewirken (Macht, Geld)
- Subjektive Handlungsrationalität: Einzelner Akteur maximiert seinen Nutzen, in dem er für
seine Zwecke optimale Optionen auswählt
- Ökonomische Rationalität
- Legitimation durch Komplexität des Kalkulations- und Kontrollproblems
Legitimation: Vertragsmodell der Unternehmung
Allein die Interessen des Kapitals sollen die Unternehmenspolitik bestimmen –> primär um Interessen der Anteilseigner kümmern (Shareholder)
- Interessenmonismus - Einheit von Risiko, Kontrolle und Gewinn
Probleme von Vertragsmodell
- Trennung von Eigentum und Verfügungsgewalt
- Vermachtungsprozesse (Vertragsfreiheit wird verletzt, da manche Parteien mehr Macht haben als andere)
- Externe Effekte (dritte Parteien werden „mit reingezogen“, ohne dass sie dafür verantwortlich sind; gibt Kosten, die in Marktpreisen nicht enthalten sind)
Corporate Social Responsibility
engagierter Beigabe, die dem regulären Geschäft hinzugefügt werden wollte, weil sie zusätzliches Erfolg beschert
- Instrumentelle CSR-Perspektive: UN werden angeregt sich „ethisch“ zu verhalten, indem man höheren Profitabilität verspricht
- Paradox: UN würden ohnehin die Variante wählen, die für sie den meisten Nutzen bringt
- Moralkodex als Problemlösung
- Interessen ausgleichende Rolle
- Gewinnmaximierung („doing well by doing good”)
- Partizipation am Managementprozess und ein „Sich-Einbringen“ von Mitarbeitern bringt auch
bestimmtes Konfliktpotenzial mit sich
CSR wird in der Praxis oft mit Philanthropie gleichgesetzt
- Philanthropie = „Liebe für die Menschheit“
- Profite erwirtschaften – aber teilweise der Gesellschaft zurückgeben (durch Spenden)
- Viele soziale und ökologische Projekte sind auf solche Spenden angewiesen
- Beispiel: Regenwald Projekt von Krombacher
Was lässt sich an diesem Verständnis von CSR kritisiert?
- Betrachtet keinen sozialen Aspekt
- Vernachlässigt Auswirkungen von Kampagne
- Greenwashing, Missbrauch von CSR, wird als Marketinginstrument gesehen
- Nur Kompensation