2_Diagnostik und Klassifikation Flashcards
Was sind die Grundlagen einer Diagnose?
Das Stellen einer korrekten Diagnose ist Basis für eine korrekte Behandlung.
Zudem ist eine korrekte Diagnosestellung Basis für die Therapieplanung und dient der Kommunikation under Übertragung von Forschungsergebnissen.
Was bedeutet Komorbidität?
Bei genauer Diagnostik erhalten viele Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht nur eine, sondern mehrer Diagnosen.
Somit beschreibt Komorbidität das Vorliegen verschiedener Erkrankungen bei einer Person.
Wie hängen Symptom und Syndrom zusammen?
Wenn bestimmte Symptome gehäuft gemeinsam auftreten, spricht man von einem Syndrom.
z.B. das Einzelsyndrom “körperliche Inaktivität” tritt gemeinsam mit affektiver Verstimmung auf sowie mit Interessensverlust - könnte ein depressives Syndrom sein. Achtung: Ein depressives Syndrom rechtfertigt aber noch nicht die Diagnose Depression, sondern kann auch bei anderen Erkrankungen vorkommen.
Wie ist die Definition von Klassifikation?
Einordnung von Phänomenen, die bestimmte gemeinsame Merkmale haben, in ein nach Klassen gegliedertes System.
Wie verläuft der diagnostische Prozess?
- Symptome
- Syndrome
- Diagnose
Zunächst werden Symptome exploriert, die einem Syndrom zusammengefasst werden können. Die Prüfung weiterer Kriterien führt schliesslich zu einer Diagnose.
Wie hängen die Güte der Diagnosestellung und die Interrater-Reliabilität zusammen?
Die Interrater-Reliabilität beantwortet die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit zwei Diagnostiker bei einem Patienten zur selben Diagnose kommen. Damit kann u.a. eine Diagnosestellung auf ihre Güte überprüft werden.
Wie werden moderne Klassifikationsysteme unterteilt?
- operationalisierte Diagnostik
- kriteriumsorientierte Diagnostik
Was beschreibt die operationalisierte Diagnostik?
Explizite Vorgabe von Ein- und Ausschlusskriterien und von diagnostischen Entscheidungs- und Verknüpfungsregeln.
z.B. Definition, dass für eine bestimmte Diagnose mindestens 4 von 12 Kriterien vorliegen müssen.
Was beschreibt die kriteriumsorientierte Diagnostik?
Berücksichtigung klarer Kriterien bei der Diagnosestellung, die möglichst exakt exploriert oder beobachtet werden können.
z.B. Vorliegen einer depressiven Verstimmung die meiste Zeit über 14 Tage.
Wie kann der Begriff “normal” definiert werden?
Zur Definition, was “normal” ist, unterscheidet man zwischen:
- Idealnorm
- Statistische Norm
- Soziale Norm
- Subjektive Norm
- Funktionale Norm
Was bedeutet die Idealnorm?
Zustand einer vordefinierten Vollkommenheit
Was bedeutet die statistische Norm?
Spielt z.B. eine Rolle bei der Definition von Unter- und Übergewicht, Bluthochdruck und anderen Merkmalen der Medizin. Ein Merkmal in einem Extrembereich kann ein Hinweis für eine Krankheit sein. Jedoch kann nicht ab einem bestimmten Grenzwert gesagt werden, ob dies nun krank oder gesund bedeutet.
Was bedeutet die soziale Norm?
Verhaltens- und Erlebensweise sind durch die Werte einer Gesellschaft / Kultur definiert. Manches ist in bestimmten Kulturen normal / akzeptiert, anderes nicht.
Was bedeutet die subjektive Norm?
Das Individuum legt selber fest, was es als normal empfindet und was nicht. Dies ist sehr wichtig um zu verstehen, wann eine einzelne Person glücklich ist und wann nicht.
Was bedeutet die funktionale Norm?
Darunter wird verstanden, ob eine Person die ihr zugetragenen Funktionen erfüllen kann wie z.B. Job, soziale Beziehungen etc.