10_Missbrauch und Abhängigkeit von Substanzen Flashcards

1
Q

Was sind psychotrope Substanzen?

A
  • Reihe von natürlichen, chemischen aufbereiteten oder synthetische Substanzen
  • Beeinflussen das zentrale Nervensystem
  • Nehmen Einfluss auf Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Verhalten
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2
Q

Wann spricht man schädlichem Gebrauch und wann von Abhängigkeit?

A
  • Der „schädliche Gebrauch“ von Substanzen führt zu einer Schädigung der physischen oder psychischen Gesundheit bzw. hat bereits dazu geführt.
  • Bei „Abhängigkeit“ kann ein starkes Verlangen nach der Substanz und/oder verminderte Kontrollfähigkeit erlebt werden. Bei Abstinenz treten körperliche oder psychische Entzugserscheinungen auf, und die Menge der konsumierten Substanz muss für die erwünschte Wirkung immer weiter gesteigert werden (Entwicklung von Toleranz).
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3
Q

Welche Substanzen haben eine “dämpfende” Wirkung?

A
  • Cannabinoide
  • Opioide
  • Hypnotika
  • Sedativa
  • Alkohol
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4
Q

Welche Substanzen haben eine “halluzinogene” Wirkung?

A
  • LSD
  • Psilocybin
  • Meskalin
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5
Q

Welche Substanzen haben eine “aktivierende” Wirkung?

A
  • Koffein
  • Nikotin
  • Stimulanzien
  • Amphetamine
  • Kokain
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6
Q

Wie werden die abhängigkeitserzeugenden (stoffgebundene) Substanzen gemäss ICD-10 eingeteilt?

A
  • Störungen durch Alkohol
  • Störungen durch Opioide
  • Störungen durch Cannabinoide
  • Störungen durch Sedativa oder Hypnotika (Benzodiazepine)
  • Störungen durch Kokain oder Crack
  • Störungen durch andere Stimulanzien (Amphetamine, Ecstasy, Koffein)
  • Störungen durch Halluzinogene (LSD(
  • Störungen durch Tabak
  • Störungen durch flüchtige Lösungsmittel
  • Multpiler Substanzgebrauch
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7
Q

Wie werden die substanzinduzierten Störungen klassifiziert?

A
  • akute Intoxikation
  • schädlicher Gebrauch
  • Abhängigkeitssyndrom
  • Entzugssyndrom
  • Entzugssyndrom mit Delir
  • psychotische Störung
  • amnestisches Syndrom
  • Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung
  • sonstige psychische und Verhaltensstörungen
  • nicht näher bezeichnete psychische und Verhaltensstörung
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8
Q

Wie werden stoffungebundene oder nichtstoffliche Süchte genannt?

A

Verhaltenssüchte

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9
Q

Welches sind relevante Verhaltenssüchte?

A
  • Spielsucht
  • Kaufsucht
  • Arbeitssucht
  • Internet- und Computersucht
  • Sexsucht
  • Sportsucht
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10
Q

Welche Abstufungen werden im Konsumverhalten vorgenommen?

A
  • risikoarmer Konsum
  • riskanter Konsum
  • schädlicher Gebrauch
  • Abhängigkeitssyndrom
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11
Q

Was ist der Unterschied zwischen „riskantem Konsum“ und „schädlichem Gebrauch“?

A

„Riskanter Konsum“ ist durch ein erhöhtes Risiko, eine substanzbezogene Störung zu bekommen, definiert. Er gilt selbst nicht als substanzinduzierte Störung und ist somit nicht im ICD-10 zu finden. Der „schädliche Gebrauch“ gibt als ein gesundheitsschädigendes Konsumverhalten und führt zu einer Schädigung der physischen oder psychischen Gesundheit bzw. hat bereits dazu geführt.

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12
Q

Welche Probleme müssen bei der Diagnostik berücksichtigt werden?

A
  • Betroffene sind sich des Konsums nicht bewusst
  • schambehaftete Thematik
  • bewegen sich in illegalem Milieu
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13
Q

Welche alternativen Informationsquellen können berücksichtigt werden?

A
  • klinische Interviews
  • Verhaltensbeobachtungen
  • Befragung Dritter / Institutionen
  • Atem-, Urin-, Blut- oder Haaranalysen
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14
Q

Was wissen Sie über die Prävalenz von Abhängigkeitserkrankungen?

A

Der „riskante Konsum“ ist am weitesten verbreitet (z. B. 12-Monats-Punktprävalenz von schädlichem Alkoholkonsum: 29,7 %). Der „schädliche Gebrauch“ sowie die Alkoholabhängigkeit sind weniger häufig zu finden (z. B. 12-Monats-Punktprävalenz von Alkoholmissbrauch: 3,8 %; Alkoholabhängigkeit: 2,4 %). Bei allen anderen Substanzen ist diese Verteilung analog.

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15
Q

In welchen drei Phasen verläuft der Konsum?

A
  • Einstiegsphase: Beginn des Drogenkonsums
  • Gewöhnungsphase: Regelmässiger Konsum
  • Abhängigkeitsphase
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16
Q

Was ist ausschlaggebend für die Überwindung der Suchterkrankung?

A
  • Unterstützung durch ein helfendes, soziales Umfeld
  • Professionelle Hilfe wird im Suchtbereich häufig sehr spät oder gar nicht aufgesucht
17
Q

Welche Faktoren tragen zu Entstehung und Aufrechterhaltung von Abhängigkeitserkrankungen bei?

A

Das Vulnerabilität-Stress-Modell als Entstehungsmodell für eine Suchterkrankung besteht zusammenfassend aus den Faktoren:

  • Bedingungsfaktoren der Person
  • Umweltfaktoren
  • Merkmale der konsumierenden Substanz.

Aufrechterhaltende Faktoren der Sucht sind nach Marlatt und Gordon (1985): fehlende Copingstrategien, verminderte Selbstwirksamkeit, positive Ergebniserwartung

18
Q

Was sind Bedingungsfaktoren der Person?

A
  • genetische Faktoren
  • Persönlichkeitsfaktoren (Selbstwertgefühl, Impulsivität etc.)
  • Traumatisierungen
  • komorbide Störungen (Angst, Depression etc.)
19
Q

Was sind Umweltfaktoren?

A
  • Struktur / Bindung in der Familie
  • Konsumverhalten und Einstellung bzgl. Alkohol- und Drogenkonsum in der Familie / peer group
  • Substanzverfügbarkeit
  • soziales Milieu
  • soziale Schichtzugehörigkeit
20
Q

Was sind Merkmale der Substanz?

A
  • Wirkung (dämfpend, sedierend, aktivierend, halluzinogen)
  • Entwicklung der Wirkung
  • Dauer der Wirkung
  • Abhängigkeitsentwicklung
21
Q

Erläutern Sie das Rückfallspräventions-Modell von Marlatt und Gordon. Warum ist das Konzept des Rückfalls so zentral in der Behandlung von Abhängigkeiten? Welche Ansatzpunkte für die Therapie ergeben sich aus dem Modell?

A

Das Rückfallspräventions-Modell von Marlatt und Gordon stellt den Prozess eines möglichen Rückfalls dar. Der Rückfall ist der Bedingungsfaktor einer Abhängigkeit, und somit ist die Unterbrechung dieses „Teufelskreis“ der Aufrechterhaltung der Sucht der einzige Weg zur Abstinenz. An jedem einzelnen Schritt im Modell ist bei der Rückfallsprävention therapeutisch anzusetzen.

22
Q

Welche Zielstellungen ergeben sich allgemein für die Therapie von Missbrauchs- und Abhängigkeitserkrankungen?

A

Ziel einer erfolgreichen Suchttherapie ist immer die vollständige Abstinenz, weswegen Motivationsförderung und -erhaltung sowie Rückfallsprävention zentral sind. Zur Erlernung alternativen Umgangsweisen mit externen (soziale Konflikte) oder internen Auslösern (negative Gefühle) sollten Therapieansätze auf eine Stärkung der Emotionsregulations-, Kommunikations- und Entspannungsfähigkeit abzielen.

23
Q

Was kennzeichnet das Vorgehen der Anonymen Alkoholiker?

A

Die Anonymen Alkoholiker sind eine Selbsthilfegruppe, bei der ehemalige Alkoholiker und akut Betroffene sich gegenseitig bei der Abstinenz helfen.

24
Q

Beschreiben Sie eine mögliche Vorgehensweise bei einem „cue exposure“ in der Therapie von Abhängigkeitserkrankungen.

A

Der Patient konfrontiert sich mit den „Schlüsselreizen“ in den Rückfallrisikosituationen zuerst in sensu und dann in vivo. Zuvor wird ein alternativer Umgang mit diesen erarbeitet.

25
Q

Warum lassen sich Emotionsregulationstrainings als wichtiges Element in der Behandlung von Alkoholikern sehen?

A

Beispiele für Hochrisikosituationen, die Auslöser eines möglichen Rückfalls werden können, sind unter anderem negative Emotionen wie Wut, Sorgen, Langeweile oder Depression. Hier wäre eine erfolgreiche Emotionsregulationsstrategie langfristig ein Schutz vor dem gewohnten Substanzkonsum.

26
Q

Gibt es ein einheitliches Therapiekonzept für Suchterkrankungen?

A

NEIN - aufgrund der Heterogenität

27
Q

Was sind die Schritte einer erfolgreichen Suchtbehandlung?

A
  1. Abstinenz
  2. Entgiftung
  3. Motivations- und Rückfallbehandlung
  4. Rückfallprävention
  5. Selbsthilfegruppen
28
Q

Gibt es hohe Rückfallraten?

A

Leider ja, zwischen 40% (Alkohol) und 80% (harte Drogen).