250-300 Flashcards

1
Q

Orale Kontrazeptiva

A

Prinzip: Durch exogene Zufuhr von Estrogenen (Ethinylestradiol) und Gestagenen (Desogestel, Dienogest, Levonorgestrel) wird durch negative Rückkopplung der Gonadotropinfreisetzung die Freisetzung von FH und LH verhindert und dadurch Eireifung und Eisprung gehemmt

Physiologische Nachahmung mit Zweiphasenpräparat (nicht mehr gebräuchlich)

Zweiphasenpräparat: ersten 7 Tage nur Östrogene, in den verbleibenden 14 Tagen, Kombi Estrogen+Gestagen

Einphasenpräparat: Zeitgleiche Gabe von Estrogen und Gestagen

1)Einstufen:21 Tage Estrogen + Gestagen
Frühe Gestagengabe trägt zur Hemmung der übergeordneten Zentren bei, verhindert am Endometrium eine normale Proliferation und Ei-Ansiedlungsbereitschaft und setzt die Durchlässigkeit des Zervixschleims herab

Nach Staffelung der Gestagendosis lassen sich noch unterscheiden
2) Zweistufenpräparat: anfangs weniger Gestagen, dann mehr

3) noch Zyklus-getreuer

Durch Absetzen der Hormonzufuhr “Entzugsblutung”

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2
Q

UAW orale Kontrazeptiva

A

Erhöhtes Thromboembolierisiko (Estrogen-Komponente)

Herzinfarkt, Schlaganfall, benigne Lebertumore - höheres Risiko

Prädisposition beachten (Rauchen, Übergewicht, Alter)

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3
Q

Minipille

A

Ununterbrochene niedrige Dosis von Gestagen
Levonorgestrel, Dienogest, Desogestrel

Ovulationen können dennoch stattfinden, aber werden durch Zervixschleim verhindert, Eisprung, und Durchlässigkeit für Spermien vermindert

Selbe Tageszeit, geringe Sicherheit

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4
Q

Pille danach

A

Levonorgestrel in hoher Dosis, wenn LH noch nicht angestiegen ist
Bis 3 Tage nach Koitus

Ulipristalacetat bis 5 Tagen nach Koitus
Auch wenn LH-Peak schon angestiegen ist

NeWi
Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen

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5
Q

Gonadotropine zur parenteralen Anwendung

A

Steigerung der Gonadotropin-Inkretion

MHG = Humanes Menopausen-Gonadotropin aus Harn der Frau nach Eintritt in Menopause -> wirkt wie FSH und LH

HMG = Humanes Chorion-Gonadotropin aus dem Harn schwangerer Frauen -> wirkt wie LH

Gentechnich: Corifollitropin alpha - wie lang wirksames FSH-Analogon

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6
Q

Was sind SERM?

A

Selektive Estrogenrezeptormodulatoren = Gruppe der transkriptionsregulierenden Rezeptoren

Wirkstoffe mit agonistischen und antagonistischen Wirkungen am Rezeptor -> Co-Aktivatoren und Co-Repressoren je nach Gewebe

Dazu gehören Clomifen, Tamoxifen und Raloxifen

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7
Q

Estradiol - Wirkung in der Postmenopause

A

Risiko für Endometriumkarzinom, Mammakarzinom und Thromboembolie steigt unter Estrogenzufuhr

klimakterische Beschwerden werden gelindert

Estradiol verhindert den Verlust estrogenabhängigen Anteils der Knochenmasse
> ungünstiges Nutzen Risiko Verhältnis

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8
Q

Clomifen

A

SERM

Stilben-Derivat

Therapie weiblicher Fertilitätsstörungen, polyzystischem Ovarialsyndrom, Gelbkörperinsuffizienz

Wirkung an Estrogenrezeptoren im Hypophysenlappen -> negative Rückkopplung auf Gonadotropin wird aufgehoben - verstärkte FSH Freisetzung und Follikelreifung

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9
Q

Tamoxifen

A

SERM

Stilben Derivat

Bei metastasierendem Mammakarzinom, um estrogenen Proliferationsstimulus abzublocken

Antiestrogene Wirkung auf klimakterische Beschwerden -> Fördert diese!!

Endometrisches Karzinomrisiko auch erhöht und Thromboembolie

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10
Q

Raloxifen

A

SERM

Postmenopausenosteoporose

Risiko bei Endometrischem karzinom und Mammakarzinomrisiko erniederigt

Thromboembolierisiko erhöht
Klimakterische Beschwerden werden gelindert

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11
Q

Fulvestrant

A

SERM

Reservemittel zur Behandlung des hormonabhängigen Mammakarzinoms

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12
Q

Mifepriston

A

Gestagen-Rezeptor-Antagonist

Abortivum in der frühen Schwangerschaft

Über die Abgabe des LH-artig wirkenden humanen Choriongonadotropins (HCG) sorgt das Keimbläschen für den Erhalt des Gelbkörpers und der Progesteron-Inkretion, sodass keine Menstruation eintritt

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13
Q

Aufgabe Aromatase

A

Wandelt Androgene wie Testosteron und Androstendion in Estrogene Estradiol und Estron um indem sie in Position 10 eine Methylgruppe abspalten und Ring A aromatisieren

Aromatase = CYP19

Fertile Frau - überwiegender Teil der zirkulierenden Estrogene aus den Ovarien (Estradion in Granulosa-Zellen gebildet; Thekazellen liefern androgene Vorstufen)

Postmenopause - Ovarialfunktion erloschen
Subkutanes Fettgewebe bildet Estron
-> bei hormonabhängigen Mammakarzinomen wird dadurch das Wachstum gefördert (Indikation) - enthalten die Aromatase wohl auch selbst

Anwendung nur bei postmenopausalen Frauen wirksam: bei fertilen Frauen würde der Abfall der Estradiolkonz zur Steigerung der FSH Freisetzung führen und kompensatorisch zur Mehrsynthese von Aromatase

(Im Mann sorgt die Aromatase in Osteoblasen für die Bildung Osteoanablen Estradiols aus Testosteron!!)

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14
Q

Formestan, Exemestan

A

Steroidale Hemmstoffe der Aromatase

Bei Mammakarzinom

Binden an Androgen-Bindestelle des Enzyms und führen zur irreversiblen Blockade des Enzyms

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15
Q

Anastrazol, Letrozol

A

Nichtsteroidale Aromatasehemmstoffe

Reagieren mittels ihres Triazol-Ringes mit dem Häm-Eisen des Cytochrom P450

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16
Q

NeWI von Aromatasehemmstoffen

A

Exemestan, Formestan

Anastrozol, Letrozol

Fördern im Gegensatz zum eingesetzten SERM Tamoxifen nicht das Wachstum des Endometrium und erhöhen nicht die Gefahr thromboembolischer Komplikationen

Klimakterische Beschwerden

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17
Q

Insulinpräparate

A

1) Normal und Altinsulin
In Form von Hexameren - Dimere- Monomere
Wirkung nach 15-20 Minuten, 6h lang

2) Neutrales-Protamin-Hagedorn
Suspension bei der die sauren Eigenschaften von Insulin durch das basische kationische Protamin überdeckt werden, in Gegenwart von Zinkionen bilden sich Kationen
Kristalle bestimmen die Auflösunggeschwindikgiet
Bis zu 24 h

3) Insulin lispro, aspart
Austuasch zweier Aminosäreun - liegen direkt als Monomere vor
schnell wirksam, kurze Dauer
Applikation unmittelbar vor Mahlzeit, Kein Spritz-Ess-Abstand

4) Insulin glargin
Aminosäureaustausch führt zur Ausfällung von kristallen im Gewebe
Lang wirksam bis zu 24 std

5) Insulin detemir
Mit Myrisinsäurerest
Lange Wirkdauer

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18
Q

Therapieziele Diabetes mellitus

A

1) Vermeidung hyperglykämsches Koma
2) Vermeidung von Folgekrankheiten
3) Vermeidung von Insulinüberdosierung und hypoglykämischem Schock

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19
Q

Formen der Insulinsubstitution

A

1) Konventionelle Insulintherapie
Starre Einstellung mit Injektion eines Kombinationsinsulins (Mischung aus Normalinsulin + Insulinsuspension (bis zur zweiten Gabe wirksam) morgens und abends in konstanter Dosis
Diätische müssen eingehalten werden; Mahlzeiten über Tag verteilen um gleichmäßige KH-Zufuhr zu gewährleisten

2) Intensivierte-Insulin-Therapie
Lang wirksames Verzögerungsinsulin, das einen Basalspiegel erzeugt und vor den Mahlzeit ein rasch wirksames Insulin (Basis-bolus-Konzept)
Viel Freiraum für Patienten, geschulter Patient, Blutzuckermessungen nötig

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20
Q

Hypoglykämie - Symptome und Maßnahmen

A

Tachykardie, Unruhe, Zittern, Blässe, Schweißausbruch
(Durch Freisetzung des glucosemobilisierenden Adrenalins)

Maßnahmen: Glucosezufuhr, 10-20 g Glucose iv. Bei Bewusstlosigkeit oder ggf. Injektion des Blutzuckersteigernden Pankreashormons Glucagon

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21
Q

Typ 2 Diabetes

A

erhöhter Insulinbedarf aufgrund von Insulin-Resistenz der Erfolgsorgane

Abnahme der Wirksamkeit von Insulin beruht auf einer Verminderung der Rezeptordichte in den Zellkernen und geringeren Signaltransduktions-Effizienz von Insulin-Rezeptor-Komplexen

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22
Q

Was ist das metabolische Syndrom?

A

Wenn von den fünf Risikofaktoren mind. 3 zutreffen

1) Erhöhte Blutzuckerwerte
2) Erhöhte Blutfettwerte
3) Übergewicht
4) Zu niedrige HDL-Werte
5) Hypertonie

Verringerung der Lebenserwartung

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23
Q

Metformin

A

Biguanid-Derivat

WiMe nicht vollständig geklärt -> Wesentlicher Effekt scheint die Verminderung der Glucoseabgabe aus der Leber zu sein; Hemmung der Gluconeogenese

Fördert nicht die Insulin-Inkretion; keine Gefahr der Hypoglykämie

Monotherapeutikum und Mittel der 1 Wahl bei Typ 2

auch Kombi mit Insulinen

Überproduktion von Milchsäure (Laktatacidose) seltene aber gefährliche NeWi

KI be Erkrankungen die mit Hypoxie einhergehen wie schwere HI, respiratorische Insuffizienz

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24
Q

Glibenclamid

A

Sulfonylharnstofftyp

Hemmen die ATP-gesteuerten K-Kanäle und bewirken so eine Depolarisation und Insulininkretion

NeWi: Hypoglykämie
Glucoseunabhängige Insulinfreisetzung!!

Verstärkung der Wirkung kann auf Arzneimittelinteraktion beruhen. - Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung: durch Sulfonamide, Acetylsalicylsäure

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25
Repaglinid, Nateglinid
Gleicher WiMe wie Sulfonylharnstoffe, chemisch andersartig ( Nur wenn als Cofaktor auch ATP anwesend ist - Glucoseabhängig) Wirkung klingt schnell wieder ab; direkt vor den Mahlzeiten
26
Exenatid, Lixisenatid, Liraglutid
Glucagon-like-Peptid - Inkretin-Mimetika Im Ileum wird GLP1 abgegeben und diffundiert Pankreaszelle, Insulin-Inkretion Müssen gespritzt werden
27
Sitagliptin, Vildagliptin
Gliptine Hemmen die Dipeptidylpeptidase 4, welche GLP-1 rasch abbaut (indirekte Inkretin-Mimetika) Schwächer wirksam - nicht geeignet für Monotherapie Metformin oder Sulfonylharnstoff
28
Pioglitazon
Einziges Glitazon auf dem Markt Thiazolidindion-Derivate Agonisten am Peroxisomen proliferatoraktivierten Rezeptor vom Subtyp y (PPARy), transkriptionsregulierenden Rezeptor In vielen Zellen von Bedeutung, Spezifität für Diabetes 2 fehlt NeWi: Gewichtszunahme durch Ausreifung von Adipozyten, Glucose-Aufnahme, Flüssigkeitseinlagerungen, Herzinsuffizienz bis hin zum Herzinfarkt
29
Dapagliflozin, Canaglifozin, Empaglifozin
Hemmung der renalen Rückresorption von Glucose Diabetes
30
Acarbose
Hemmstoff der im Bürstensaum lokalisierten alpha-Glucosidase, die Glucose aus Disacchariden freisetzt Verzögert die Kohlenhydrat-Spaltung und damit die Glucose-Resorption Blähungen und Diarrhö durch Kohlenhydrat-Vergärung Miglitol gleichartige Wirkung, wird nicht resorbiert aus dem Darm
31
Calciumhomöostase - Welche Konzentrationen liegen vor, wofür ist Calcium wichtig?
- Ruhezustand intrazellulär 0,1 Mikromolar Calcium - Erhöhung auf 10 Mikromolar bewirkt Kontraktion in Muskelzelle (elektromechanische Kopplung) und Vesikelentleerung in Drüsenzellen (elektrosekretorische Kopplung) - Extrazelluläre Calciumkonzentration 1000 Mikromolar - Zelluläre Calciumgehalt steht im Gleichgewicht mit extrazellulärer Calciumkonzentration und Calcium, das an Plasmaproteine gebunden ist (-wirkt Konzentrationsänderungen des freien Calcium teilweise abpuffern) - Auskristallisation von Phosphat und Calcium in Form von Hydroxylapatit, dem Knochenmaterial - Osteoklasen setzen durch Knochenabbau Calcium frei - mit sinkendem Calcium steigt die Erregbarkeit von Skelettmuskeln (Hyperventilationstetanie) - neben cAMP der verbreiteste second messenger, spannungsgesteuert oder über Liganden wie IP3 können Calciumkanäle öffnen
32
Vitamin-D
- durch Sonnenbestrahlung und UV-Licht wird aus 7-Dehydrocholesterin Vitamin D gebildet (Cholecalciferol) - Nahrung: z.B. Lebertran - stoffwechselaktives Vitamin-D-Hormon entsteht durch zwei Hydroxylierungen (Pos25-Leber - Calcifediol) (Pos1-Niere-Vit-D-Hormon=Calcitriol) - 1 Hydroxylierung: abhängig vom Zustand der Homöostase; wird stimuliert durch Parathormon und Senkung von Calcium und Phosphatkonzentrationen im Blut - Vitamin D fördert Resorption von Calcium und Phosphat im Darm und Rückresorption in der Niere - > Erhöhte Konzentration von Calcium und Phosphat im Blut - Neigung zur Auskristallisation im Knochen in Form von Hydroxylapatit Bei Vitamin-D-Mangel Knochenmineralisation unzureichend - Rachitis, Osteomalazi Substitution Bei Lebererkrankungen kann Calcifediol und bei Nierenerkrankungen Calcitriol gegeben werden Überdosierung: Hypercalciämie mit Ca-Salz-Ablagerung in Geweben: Calcinose
33
Parathormon
Von Nebenschilddrüsen beim Absinken der Calciumkonzentration im Blut ausgeschüttet Aktiviert Osteoklasten Fördert Rückresorption in der Niere und Phosphatexkretion!- keine Knocheneinlagerung!
34
Teriparatid
Oral wirksam Parathormonderivat, gentechnisch hergestellt Osteoporose Therapie Paradox? 1 mal tägliche s.c. Injektion - Pulssetzung
35
Cinacalcet
Bei Hyperparathyreoidismus Bremst Aktivität der Nebenschilddrüsen indem es allosterisch deren Rezeptoren für Calcium empfindlicher einstellt
36
Calcitonin
Bildung von C-Zellen der Schilddrüsen bei drohender Hypercalcämie abgegeben Spritze Senkt Konzentration im Blut durch Hemmung der Osteoklastentätigkeit bei Hypercalcämie und Osteoporose --> Bei Knochenschmerzen (Tumorerkrankungen)
37
Behandlung einer Hypercalcämie?
1) 0,9% NaCl Lsg, ggf. Furosemid - renale Calciumausscheidung 2) Calcitonin, Osteoklastenhemmstoff, Clodronat (Bisphosphat!!) 3) Glucocorticoide
38
Hemmstoffe der Zellwandsynthese generell? Wie ist die Zellwand aufgebaut?
Besteht aus den verknüpften Aminozuckern N-Acetylglucosamin und N-Acetylmuraminsäure (Durch Transpeptidase verknüpft) Betalaktam-Antibiotika Penicilline, Cephalosporine und atypische Betalaktame Vancomycin und Bacitracin
39
Penicillin G
Benzylpenicillin; Grundkörper 6-Aminopenicillansäure Aus Penicillium notatum 4gliedriger Laktamring Hemmt die Transpeptidase irreversibel in der Wachstumsphase Tagesdosis 0,6 g i.m. Bis 60 g Infusion!! NeWi: allergische Reaktion bis zum anaphylaktischen Schock; Neurotoxische Effekte wie Krämpfe wenn hohe Konz. Ins ZNS Bei bekannter Allergie KI Elimination durch organischen Anionentransporter (hemmbar durch Probenecid - verzögerte Ausscheidung) Depotpräparate zur intramuskulären Injektion mit Procain-Penicillin Große therapeutische Breite!
40
Nachteile von Penicillin G
1) Magensäure spaltet betalaktamring und inaktiviert Penicillin Muss daher injiziert werden 2) nicht Penicillinase resistent (Staphylokokken) = betalaktamasen die den Ring spalten 3) Wirkspektrum ist schmal; umfasst viele grampositive Bakterien, gram-negative Kokken, Erreger Syphilis aber Viele Gramnegative Bakterien unbeeinflusst
41
Phenoxymethylpenicillin
Penicillin V Säurefestigkeit erlaubt orale Zufuhr; gleiche antibakterielle Eigenschaften wie Penicillin G
42
Oxacillin, Flucloxacillin
Isoxazolyl-Penicilline Penicillinase-Festigkeit zur oralen Therapie bei Infekten mit Penicillinase bildenden Staphylokokken geeignet
43
Amoxicillin
Erweitertes Wirkspektrum Aminopenicillin Schädigt viele gramnegative Erreger, z.B. E.coli Bakterien oder Tyhphus Salmonellen Säurefest und gute Resorption, da es einen Dipeptidtransporter benutzt gleichartiges Ampicillin wir nur zu 50% resorbiert -schädigt daher Darmflora besonders (NeWi Diarrhö) und kann deshalb nur injiziert werden
44
Mezlocillin, Piperacillin
Acylaminopenicilline Noch breiteres Spektrum im Gram-negativen Bereich (gegen Pseudomonas) Nicht säurefest und nicht penicillinasestabil
45
Betalaktamasehemmstoffe
Clavulansäure, Sulbactam, Tazobactam Können mit Penicillinaseempfindlichen Penicillinen (Mezlocillin, Piperacillin) gegen werden
46
Cephalosporine
Wirken durch Transpeptidasehemmung bakterizid 7-Aminocephalosporansäure Grundkörper Säurestabil, aber schlechte Resorption (-> parenterale Zufuhr) Cefalexin auch orale Gabe Penicillinasestabil, aber cephalosporinasebildende Keime möglich Ceftazidim auch gegen Betalaktamase unempfindlich -> gehört zur 3. Generation, die auch Problemkeime umfasst (auch Cefotaxim) Für Erreger mit Resistenzen Meist gut verträglich, vereinzelt allergische Reaktionen, Nierenschädigung, Alkoholunverträglichkeit, Blutungen (Vit-K.Antagonismus)
47
Imipenem
Atypische Betalaktame, ein Carbapenem Reserverantibiotikum Wird im Lumen des proximalen Tubuls durch Dehydropeptidase inaktviert Kombi mit Cilastatin schützt vor Inaktivierung (längere Wirkung) Meropenem und Doripenem gegen diesen Abbau unempfindlich und weniger ZNS-toxisch Sehr breites Spektrum Carbapenemasebildende Keime beschrieben
48
Vancomycin und Bacitracin
Beeinträchtigen Transport der Zellwandgrundbausteine durch die Zellmembran Nur gegen grampositive Bakterien Vancomycin = Glykopeptid mit ungewöhnlichen Aminosäuren; nicht im GIT spaltbar Aus Streptomycesart Perorale Behandlung von Darmentzündungen die als Komplikationen einer antibakteriellen Therapie auftreten kann (pseudomembranöse Enterocolitis, Erreger Clostridium difficile) Systemisch angewendet gegen Infektionen durch grampositive Kokken als letzte Wahl NeWi. Hörverlust!! Bacitracin: Polypeptidgemisch: stark nephrotoxisch, nur lokale Anwendung
49
Daptomycin
Porenbildner, verankert sich mit seiner lipophilen Seitenkette in der Zellmembran Bakterizid gegen grampositive Keime Reservemittel zur Infusionstherapie bei schweren Haut und Weichteilinfektionen Anstieg Kreatinkinase - Skelettmuskelschädigung!!
50
Andere Porenbildner als Daptomycin?
Colistin gegen gram-negative Tyrothricin gegen gram-positive
51
Sulfamethoxazol
Sulfonamid Ähnelt strukturell der para-Aminobenzoesäure und wird als falsches Substrat in die bakterielle Dihydrofolsäure-Synthese eingebaut - durch die Dihydrofolsäurereduktase Hemmung - bakteriostatische Wirkung auf ein breites Erregerspektrum Gut resorbierbar In Kombi mit Trimethoprim (Cotrimoxazol) NeWi: allergische Reaktionen, Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung - Vorsicht kernikterus durch zu viel indirektes Bilirubin (Kernikterus) KI : letzte Schwangerschaftswochen und Neugeborene häufig resistente Keime, nicht mehr so häufige Anwendung
52
Trimethoprim
Hemmt bakterielle DHF-Reduktase, Menschliches Enzym weniger empfindlich Chemotherapeutikum mit bakteriostatischer Wirkung auf breites Erregerspektrum - Cotrimoxazol
53
Cotrimoxazol
Kombi aus Sulfamethoxazol und Trimethoprim Beeinträchtigung zweier aufeinander folgender Schritte der THF-Synthese - bessere Wirkung als bei den Einzelkomponenten
54
Sulfasalazin
Bei Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Rheumatische Arthritis Darmbakterien spalten die nicht resorbierbare Substanz in das Sulfonamid Sulfapyridin und die 5-Aminoysalicylsäure Mesalazin, die resorbierbar ist Mesalazin für antientzündliche Wirkung verantwortlich: Hemmung der Synthese von IL1, Tumornekrosefaktor alpha, Leukotrienen Durch das Sulfonamid wird die frühzeitige Resorption in höheren Dünndarmabschnitten vermieden; nach Resorption typische NeWi - durch freisetzungsverzögerndes Präparat mit Mesalazin kann auf NeWi von Sulfonamid verzichtet werden
55
Flourchinolone
(Ofloxacin) Gyrasehemmstoffe - scheinen besonders das Verschließen der geöffneten Stränge zu verhindern und wirken dadurch bakterizid Orale Resorption möglich Ofloxacin, Ciprofloxacin, Enoxacin - auch bei Infektionen innerer Organe NeWi: Störungen des Nervensystems (Verwirrtheit, Halluzinationen, Krämpfe), Nicht in Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstumsalter Sehnenschädigung bis zur Ruptur Viele Medis vom Markt genommen wegen Leberschädigungen, QT-Zeit Verlängerungen usw
56
Metronidazol
Umwandlung in obligat anaeroben Bakterien in reaktive Metabolite (Z.B Hydroxylamin) die die DNA durch Komplexbildung oder Strangabbrüche schädigen Bakterizide Wirkung Gegen: Trichomonas vaginalis, Erreger der Amöbenruhr (Dickdarmentzündungen) Gute Resorption, auch intravenös oder lokal als Vaginalovuli KI bei Schwangerschaft und Stillzeit
57
Rifampicin
Hemmt die DNA-abhängige RNAPolymerase Wirkt bakterizid Wegen Gefahr der Resistenzbildung dient es fast nur zur Behandlung von Lepra und Tuberkulose KI in Schwangerschaft und Stillzeit
58
Rifaximin
Nur 1% Resorptionsquote Reisediarrhö und hepatische Enzephalopathie
59
Linezolid
Oxazolidinon Synthetisch Hemmt die Zusammenlagerung von Ribosom, mRNA und Start-tRNAs Wirkt bakteriostatisch auf Grampositive Bakterien NeWi: Knochenmarksdepression Hemmt MAO-A und B was durch Wirkverstärkung der biogenen Amine zu Blutdruckanstieg führen kann
60
Tetracycline
Hemmen die Anlagerung der tRNA-AS-Komplexe, indem sie an die 30S-Untereinheit der Ribosomen binden Bakteriostatisch auf breites Spektrum Rasche Resorption NeWI: Gastroinstestinale Strörungen 1) wirken direkt schleimhautreizend 2) schädigen die natürliche Bakterienflora des Darmes (Breitspektrumantibiotikum) und begünstigen Besiedlung von pathogenen Krankheitserregern Keine Gabe von polyvalenten Kationen - führt zu Ablagerung in Zähnen und Knochen, Verfärbungen und Wachstumshemmung der Knochen KI ab dem 3. Schwangerschaftsmonat und bis zum 8 Lebensjahr
61
Aminoglykoside
Mycin = Streptomyces-Arten Micin = micromonospora Arten Glykosidisch verknüpfte Aminozucker, enthalten zahlreiche Hydroxy- und Aminogruppen - sehr polar, nicht membrangängig Binden an die 30 S Untereinheit der Ribosomen und führen zur Anlagerung falscher tRNA-AS-Komplexe aus, was zur Synthese falscher Proteine führt; bakterizid Wirkspektrum liegt im gramnegativen Bereich Kanamycin, Streptomycin, Gentamicin, Tobramycin (Neomycin kann lokal angewendet werden) Schädigen die Tubuluszellen im proximalen Tubulus (reversible Nephrotoxizität) und führen zu einer z.T. Irreversiblen Ototoxizität
62
Chloramphenicol
Translationshemmer, hemmt die Peptid-Synthetase Wirkt bakteriostatisch auf breites Spektrum Nach oraler Zufuhr praktisch vollständig resorbiert Überwindet leicht die BH Schranke- mögliche Knochenmarksschädigung
63
Makrolide
Binden an die 50S Untereinheit der Ribosomen und verhindern das Weiterrücken dieser Wirken v.a. bakteriostatisch auf gram-positive Erreger, auch Chlamydien und Mycoplasmen Peroral wirksam Leitsubstanz Eryhtromycin (Bei Penicillinallergie) Außerdem Clarithromycin, Roxithromycin und Azithromycin (langsamere Elimination; längere Wirkung) NeWi Magen-Darm-Störungen - Makrolide stimulieren den Rezeptor für den endogenen Botenstoff Motilin, welcher die Peristaltik anregt Hemmen CYP3A4- Interaktionen
64
Clindamycin
Lincosamide Antibakterielle Wirkung wie Erythromycin Bakteriostatisch auf grampositive aerobe und anaerobe Keime Anwendung be Staphylokokken-Osteomyelitis
65
Behandlung der Tuberkulose - Mittel der Wahl
``` Isoniazid Rifampicin Pyrazinamid Streptomycin Ethambutol Als 3fach oder 4fach Kombi für 6-12 Monate Langzeitherapie ```
66
Isonziazid
Wird durch Katalase/Peroxidase in Isonikotinsäure umgewandelte, kumuliert im Inneren der Bakterien und hemmt die Synthese von Mykolsäure, die den Bakterien als "Schutzmantel dient" (Verbindung der Mycolsäuren mit Arabinogalactan, welches Verankerung in der Zellwand vermittelt) Acetylierung in der Leber - NeWi: Schädigungen von peripheren Nerven und des ZNS; Leberschädigung Vitamin B Gabe prophylaktisch!
67
Pyrazinamid, weiteres Reservemittel mit dem gleichen WiMe?
Wird in Pyrazincarbonsäure umgewandelt (genauso wie Isoniazid über die Peroxidase?) Aktiver Metabolit hemmt die Myvolsäuresynthese Kann Leberfunktion beeinträchtigen und Hyperurikämie auslösen Delamanid als Reservemittel gegen multiresistente Erreger
68
Rifampicin, gegen welche Krankheit
Tuberkulose; sonst kein Standardtherapeutikum Über die Hemmung der DNA-abhängigen RNA-Polymerase blockiert es die Transkription in Bakterien NeWi: Leberschädigungen, allergische Reaktionen u.a. Mit grippeartiger Symptomatik, beunruhigende aber ungefährliche Rot-Orange-Verfärbung der Körperflüssigkeiten, Enzyminduktion (Versagen oraler Kontrazeptiva)
69
Streptomycin
Aminoglykosid gegen Tuberkulose Muss injiziert werden Oto und Nephrotoxizität - mehr Innenohrschädigung
70
Ethambutol
Hemmt die Synthese von Arabinogalactan, das Mycolsäuren in der Zellwand verankert Meist gut verträglich NeWi: dosisabhängige reversible Schädigung des Sehnervschädigung mit Rot/Grün-Blindheit und Gesichtsfeldausfällen
71
Bedaquilin
Tuberkoluse Hemmt die ATP-Synthese von Mykobakterien und wirkt bakterizid Reservemittel bei Lungentuberkulose durch multiresistente Erreger Kombitherapie
72
Wirkstoffe gegen Lepra
Mittel der Wahl Rifampicin in Kombi mit Dapson oder Clofazimin
73
Dapson
Sulfon gegen Lepra, vergleichbar mit Sulfonamiden, da es die Dihydrofolsäure-Synthese hemmt Wirkt bakterizid gegen empfindliche Stämme von M.leprae NeWi: Methämoglobin-Bildung mit beschleunigtem Erythrozyten-Untergang - Hämolyse
74
Clofazimin
Farbstoff mit bakterizider Wirkung gegen Lepra Antientzündliche eigenschaften Unvollständige Resorption oral Lagert sich im Fettgewebe ab (t1/2= 70Tage!!) NeWi: rotbraun-Färbung bei Menschen mit hellerer Haut
75
Imidazol-Derivate
Clotrimazol, Econazol, Miconazol, Sertaconazol Hemmen die Ergosterin-Synthese für den Aufbau der Cytoplasmamembran von Pilzen - fungizider oder fungistatischer Effekt Spektrum der Pilze sehr breit Schlechte systemische Verträglichkeit und Resorption - nur lokale Anwendung
76
Triazol-Derivate - welche gibt es und wie wirken sie?
Itraconazol, Fluconazol Hemmen die Lanosterin-Demethylase, einen Schritt zum Aubfau der Pilzmembran Eignen sich für perorale Zufur, langsame Elimination (30Std); Fl. auch als Injektion Voriconazol - verbreiteretes Wirkspektrum, gegen Fluconazolresistente Stämme Ähnliches gilt für Posaconazol
77
Terbinafin
Allylamin Hemmt die Squlen-Expoxidase - Schritt zur Herstellung von Ergosterin Perorale systemische Anwendung zur Behandlung von Nagelmykosen durch Dermatophyten
78
Amorolfin
Morpholin Hemmt die Desmethyl-Lanosterin-Reduktase; Schritt in der Ergosterin-Synthese und Aufbau der Zellmembran Nur lokale Anwendung
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Amphotericin B und Nystatin
Polyenantibiotikua Amphotericin B Trifft die meisten Erreger von Systemmykosen fehlende Resorption, Infusion Viele NeWi: Schüttelfrost, Fieber, ZNS-Störung, Einschränkung der Nierenfunktion, Venenentzündung am Infusionsort Lokale Anwendung auf Haut oder Schleimhaut bei Candida-Mykosen Oder "lokal" bei Mykosen im Darm Lagern sich so in die Zellmembran ein, dass Systemmykosen entstehen Nystatin nur lokal, ebenfalls bei Candidamykosen Beides Aus Streptomyces Bakterien
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Flucytosin
Wird durch hefepilzspefische Cytosin-Desaminase in 5-Flourouracil umgewandelt und greift als falscher Metabolit in Stoffwechsel der DNA und RNA ein - fungizid Orale Gabe, rasche Resorption Kombi mit Amphotericin möglich, dann Dosisreduktion dieses
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Caspofungin
Echinocandine - Micafungin, Anidulafungin Hemmen die 1,3- Beta-Glucansynthase und damit den Aufbau der Zellwand bei Systemmykosen von Candida- und Aspergillus-Pilzen Reihe von NeWi Infusion wenn Amphotericin B und Itraconazol nicht anwendbar sind!
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Griseofulvin
aus Schimmelpilzen Spindelgift, das sich nach oraler Zufuhr in neu gebildetes Keratin anreichert und das Wachstum der dort siedelnden Dermatophyten hemmt Muss wochenlang eingenommen werden, Anwendung kaum mehr empfohlen!