250-300 Flashcards
Orale Kontrazeptiva
Prinzip: Durch exogene Zufuhr von Estrogenen (Ethinylestradiol) und Gestagenen (Desogestel, Dienogest, Levonorgestrel) wird durch negative Rückkopplung der Gonadotropinfreisetzung die Freisetzung von FH und LH verhindert und dadurch Eireifung und Eisprung gehemmt
Physiologische Nachahmung mit Zweiphasenpräparat (nicht mehr gebräuchlich)
Zweiphasenpräparat: ersten 7 Tage nur Östrogene, in den verbleibenden 14 Tagen, Kombi Estrogen+Gestagen
Einphasenpräparat: Zeitgleiche Gabe von Estrogen und Gestagen
1)Einstufen:21 Tage Estrogen + Gestagen
Frühe Gestagengabe trägt zur Hemmung der übergeordneten Zentren bei, verhindert am Endometrium eine normale Proliferation und Ei-Ansiedlungsbereitschaft und setzt die Durchlässigkeit des Zervixschleims herab
Nach Staffelung der Gestagendosis lassen sich noch unterscheiden
2) Zweistufenpräparat: anfangs weniger Gestagen, dann mehr
3) noch Zyklus-getreuer
Durch Absetzen der Hormonzufuhr “Entzugsblutung”
UAW orale Kontrazeptiva
Erhöhtes Thromboembolierisiko (Estrogen-Komponente)
Herzinfarkt, Schlaganfall, benigne Lebertumore - höheres Risiko
Prädisposition beachten (Rauchen, Übergewicht, Alter)
Minipille
Ununterbrochene niedrige Dosis von Gestagen
Levonorgestrel, Dienogest, Desogestrel
Ovulationen können dennoch stattfinden, aber werden durch Zervixschleim verhindert, Eisprung, und Durchlässigkeit für Spermien vermindert
Selbe Tageszeit, geringe Sicherheit
Pille danach
Levonorgestrel in hoher Dosis, wenn LH noch nicht angestiegen ist
Bis 3 Tage nach Koitus
Ulipristalacetat bis 5 Tagen nach Koitus
Auch wenn LH-Peak schon angestiegen ist
NeWi
Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen
Gonadotropine zur parenteralen Anwendung
Steigerung der Gonadotropin-Inkretion
MHG = Humanes Menopausen-Gonadotropin aus Harn der Frau nach Eintritt in Menopause -> wirkt wie FSH und LH
HMG = Humanes Chorion-Gonadotropin aus dem Harn schwangerer Frauen -> wirkt wie LH
Gentechnich: Corifollitropin alpha - wie lang wirksames FSH-Analogon
Was sind SERM?
Selektive Estrogenrezeptormodulatoren = Gruppe der transkriptionsregulierenden Rezeptoren
Wirkstoffe mit agonistischen und antagonistischen Wirkungen am Rezeptor -> Co-Aktivatoren und Co-Repressoren je nach Gewebe
Dazu gehören Clomifen, Tamoxifen und Raloxifen
Estradiol - Wirkung in der Postmenopause
Risiko für Endometriumkarzinom, Mammakarzinom und Thromboembolie steigt unter Estrogenzufuhr
klimakterische Beschwerden werden gelindert
Estradiol verhindert den Verlust estrogenabhängigen Anteils der Knochenmasse
> ungünstiges Nutzen Risiko Verhältnis
Clomifen
SERM
Stilben-Derivat
Therapie weiblicher Fertilitätsstörungen, polyzystischem Ovarialsyndrom, Gelbkörperinsuffizienz
Wirkung an Estrogenrezeptoren im Hypophysenlappen -> negative Rückkopplung auf Gonadotropin wird aufgehoben - verstärkte FSH Freisetzung und Follikelreifung
Tamoxifen
SERM
Stilben Derivat
Bei metastasierendem Mammakarzinom, um estrogenen Proliferationsstimulus abzublocken
Antiestrogene Wirkung auf klimakterische Beschwerden -> Fördert diese!!
Endometrisches Karzinomrisiko auch erhöht und Thromboembolie
Raloxifen
SERM
Postmenopausenosteoporose
Risiko bei Endometrischem karzinom und Mammakarzinomrisiko erniederigt
Thromboembolierisiko erhöht
Klimakterische Beschwerden werden gelindert
Fulvestrant
SERM
Reservemittel zur Behandlung des hormonabhängigen Mammakarzinoms
Mifepriston
Gestagen-Rezeptor-Antagonist
Abortivum in der frühen Schwangerschaft
Über die Abgabe des LH-artig wirkenden humanen Choriongonadotropins (HCG) sorgt das Keimbläschen für den Erhalt des Gelbkörpers und der Progesteron-Inkretion, sodass keine Menstruation eintritt
Aufgabe Aromatase
Wandelt Androgene wie Testosteron und Androstendion in Estrogene Estradiol und Estron um indem sie in Position 10 eine Methylgruppe abspalten und Ring A aromatisieren
Aromatase = CYP19
Fertile Frau - überwiegender Teil der zirkulierenden Estrogene aus den Ovarien (Estradion in Granulosa-Zellen gebildet; Thekazellen liefern androgene Vorstufen)
Postmenopause - Ovarialfunktion erloschen
Subkutanes Fettgewebe bildet Estron
-> bei hormonabhängigen Mammakarzinomen wird dadurch das Wachstum gefördert (Indikation) - enthalten die Aromatase wohl auch selbst
Anwendung nur bei postmenopausalen Frauen wirksam: bei fertilen Frauen würde der Abfall der Estradiolkonz zur Steigerung der FSH Freisetzung führen und kompensatorisch zur Mehrsynthese von Aromatase
(Im Mann sorgt die Aromatase in Osteoblasen für die Bildung Osteoanablen Estradiols aus Testosteron!!)
Formestan, Exemestan
Steroidale Hemmstoffe der Aromatase
Bei Mammakarzinom
Binden an Androgen-Bindestelle des Enzyms und führen zur irreversiblen Blockade des Enzyms
Anastrazol, Letrozol
Nichtsteroidale Aromatasehemmstoffe
Reagieren mittels ihres Triazol-Ringes mit dem Häm-Eisen des Cytochrom P450
NeWI von Aromatasehemmstoffen
Exemestan, Formestan
Anastrozol, Letrozol
Fördern im Gegensatz zum eingesetzten SERM Tamoxifen nicht das Wachstum des Endometrium und erhöhen nicht die Gefahr thromboembolischer Komplikationen
Klimakterische Beschwerden
Insulinpräparate
1) Normal und Altinsulin
In Form von Hexameren - Dimere- Monomere
Wirkung nach 15-20 Minuten, 6h lang
2) Neutrales-Protamin-Hagedorn
Suspension bei der die sauren Eigenschaften von Insulin durch das basische kationische Protamin überdeckt werden, in Gegenwart von Zinkionen bilden sich Kationen
Kristalle bestimmen die Auflösunggeschwindikgiet
Bis zu 24 h
3) Insulin lispro, aspart
Austuasch zweier Aminosäreun - liegen direkt als Monomere vor
schnell wirksam, kurze Dauer
Applikation unmittelbar vor Mahlzeit, Kein Spritz-Ess-Abstand
4) Insulin glargin
Aminosäureaustausch führt zur Ausfällung von kristallen im Gewebe
Lang wirksam bis zu 24 std
5) Insulin detemir
Mit Myrisinsäurerest
Lange Wirkdauer
Therapieziele Diabetes mellitus
1) Vermeidung hyperglykämsches Koma
2) Vermeidung von Folgekrankheiten
3) Vermeidung von Insulinüberdosierung und hypoglykämischem Schock
Formen der Insulinsubstitution
1) Konventionelle Insulintherapie
Starre Einstellung mit Injektion eines Kombinationsinsulins (Mischung aus Normalinsulin + Insulinsuspension (bis zur zweiten Gabe wirksam) morgens und abends in konstanter Dosis
Diätische müssen eingehalten werden; Mahlzeiten über Tag verteilen um gleichmäßige KH-Zufuhr zu gewährleisten
2) Intensivierte-Insulin-Therapie
Lang wirksames Verzögerungsinsulin, das einen Basalspiegel erzeugt und vor den Mahlzeit ein rasch wirksames Insulin (Basis-bolus-Konzept)
Viel Freiraum für Patienten, geschulter Patient, Blutzuckermessungen nötig
Hypoglykämie - Symptome und Maßnahmen
Tachykardie, Unruhe, Zittern, Blässe, Schweißausbruch
(Durch Freisetzung des glucosemobilisierenden Adrenalins)
Maßnahmen: Glucosezufuhr, 10-20 g Glucose iv. Bei Bewusstlosigkeit oder ggf. Injektion des Blutzuckersteigernden Pankreashormons Glucagon
Typ 2 Diabetes
erhöhter Insulinbedarf aufgrund von Insulin-Resistenz der Erfolgsorgane
Abnahme der Wirksamkeit von Insulin beruht auf einer Verminderung der Rezeptordichte in den Zellkernen und geringeren Signaltransduktions-Effizienz von Insulin-Rezeptor-Komplexen
Was ist das metabolische Syndrom?
Wenn von den fünf Risikofaktoren mind. 3 zutreffen
1) Erhöhte Blutzuckerwerte
2) Erhöhte Blutfettwerte
3) Übergewicht
4) Zu niedrige HDL-Werte
5) Hypertonie
Verringerung der Lebenserwartung
Metformin
Biguanid-Derivat
WiMe nicht vollständig geklärt -> Wesentlicher Effekt scheint die Verminderung der Glucoseabgabe aus der Leber zu sein; Hemmung der Gluconeogenese
Fördert nicht die Insulin-Inkretion; keine Gefahr der Hypoglykämie
Monotherapeutikum und Mittel der 1 Wahl bei Typ 2
auch Kombi mit Insulinen
Überproduktion von Milchsäure (Laktatacidose) seltene aber gefährliche NeWi
KI be Erkrankungen die mit Hypoxie einhergehen wie schwere HI, respiratorische Insuffizienz
Glibenclamid
Sulfonylharnstofftyp
Hemmen die ATP-gesteuerten K-Kanäle und bewirken so eine Depolarisation und Insulininkretion
NeWi: Hypoglykämie
Glucoseunabhängige Insulinfreisetzung!!
Verstärkung der Wirkung kann auf Arzneimittelinteraktion beruhen. - Verdrängung aus der Plasmaproteinbindung: durch Sulfonamide, Acetylsalicylsäure
Repaglinid, Nateglinid
Gleicher WiMe wie Sulfonylharnstoffe, chemisch andersartig
( Nur wenn als Cofaktor auch ATP anwesend ist - Glucoseabhängig)
Wirkung klingt schnell wieder ab; direkt vor den Mahlzeiten
Exenatid, Lixisenatid, Liraglutid
Glucagon-like-Peptid - Inkretin-Mimetika
Im Ileum wird GLP1 abgegeben und diffundiert Pankreaszelle, Insulin-Inkretion
Müssen gespritzt werden
Sitagliptin, Vildagliptin
Gliptine
Hemmen die Dipeptidylpeptidase 4, welche GLP-1 rasch abbaut (indirekte Inkretin-Mimetika)
Schwächer wirksam - nicht geeignet für Monotherapie
Metformin oder Sulfonylharnstoff
Pioglitazon
Einziges Glitazon auf dem Markt
Thiazolidindion-Derivate
Agonisten am Peroxisomen proliferatoraktivierten Rezeptor vom Subtyp y (PPARy), transkriptionsregulierenden Rezeptor
In vielen Zellen von Bedeutung, Spezifität für Diabetes 2 fehlt
NeWi: Gewichtszunahme durch Ausreifung von Adipozyten, Glucose-Aufnahme, Flüssigkeitseinlagerungen, Herzinsuffizienz bis hin zum Herzinfarkt
Dapagliflozin, Canaglifozin, Empaglifozin
Hemmung der renalen Rückresorption von Glucose
Diabetes
Acarbose
Hemmstoff der im Bürstensaum lokalisierten alpha-Glucosidase, die Glucose aus Disacchariden freisetzt
Verzögert die Kohlenhydrat-Spaltung und damit die Glucose-Resorption
Blähungen und Diarrhö durch Kohlenhydrat-Vergärung
Miglitol gleichartige Wirkung, wird nicht resorbiert aus dem Darm
Calciumhomöostase - Welche Konzentrationen liegen vor, wofür ist Calcium wichtig?
- Ruhezustand intrazellulär 0,1 Mikromolar Calcium
- Erhöhung auf 10 Mikromolar bewirkt Kontraktion in Muskelzelle (elektromechanische Kopplung) und Vesikelentleerung in Drüsenzellen (elektrosekretorische Kopplung)
- Extrazelluläre Calciumkonzentration 1000 Mikromolar
- Zelluläre Calciumgehalt steht im Gleichgewicht mit extrazellulärer Calciumkonzentration und Calcium, das an Plasmaproteine gebunden ist (-wirkt Konzentrationsänderungen des freien Calcium teilweise abpuffern)
- Auskristallisation von Phosphat und Calcium in Form von Hydroxylapatit, dem Knochenmaterial
- Osteoklasen setzen durch Knochenabbau Calcium frei
- mit sinkendem Calcium steigt die Erregbarkeit von Skelettmuskeln (Hyperventilationstetanie)
- neben cAMP der verbreiteste second messenger, spannungsgesteuert oder über Liganden wie IP3 können Calciumkanäle öffnen
Vitamin-D
- durch Sonnenbestrahlung und UV-Licht wird aus 7-Dehydrocholesterin Vitamin D gebildet (Cholecalciferol)
- Nahrung: z.B. Lebertran
- stoffwechselaktives Vitamin-D-Hormon entsteht durch zwei Hydroxylierungen (Pos25-Leber - Calcifediol) (Pos1-Niere-Vit-D-Hormon=Calcitriol)
- 1 Hydroxylierung: abhängig vom Zustand der Homöostase; wird stimuliert durch Parathormon und Senkung von Calcium und Phosphatkonzentrationen im Blut
- Vitamin D fördert Resorption von Calcium und Phosphat im Darm und Rückresorption in der Niere
- > Erhöhte Konzentration von Calcium und Phosphat im Blut - Neigung zur Auskristallisation im Knochen in Form von Hydroxylapatit
Bei Vitamin-D-Mangel Knochenmineralisation unzureichend - Rachitis, Osteomalazi
Substitution
Bei Lebererkrankungen kann Calcifediol und bei Nierenerkrankungen Calcitriol gegeben werden
Überdosierung: Hypercalciämie mit Ca-Salz-Ablagerung in Geweben: Calcinose