11 Säure-Basen-Haushalt Flashcards
Säure-Basen-Haushalt aus naturwissenschaftlicher und naturheilkundlicher Sicht
= Naturwissenschaft:
Eine Azidose liegt erst dann vor, wenn der pH-Wert des Blutes unter 7,37 fällt.
= Naturheilkunde
Viele Menschen leiden unter einer chronischen (intrazellulären) Übersäuerung (→ latenten Azidose), die nicht von einer pH-Wert-Senkung des Blutes, sondern einer Verringerung der Pufferkapazität gekennzeichnet ist
→ nicht durch pH-Messungen im Blut feststellbar
Physiologische Grundlagen der Regulation des Säure-Base- Haushalts
= Blut (extrazellulär) Physiologisch: pH-Wert 7,37 – 7,44 Azidose: pH-Wert < 7,37 Alkalose: pH-Wert > 7,44 Letal: pH Wert < 6,8 oder > 7,7
= Intrazellulär:
Geringerer pH-Wert als im extrazellulären Raum pH-Wert 6,8 – 7,2
Starke Unterschiede je nach Kompartiment/Gewebe z.B. Lysosomen: pH-Wert von 5,0
= Nicht-HCO3-Puffer im Blut:
Intra- und extrazelluläre Puffemechanismen (nicht Bicarbonat)
H+-Pufferung
= Atmung:
Kontrolle des CO2-Partialdruckes über die Atmung (Bicarbonat)
H+-Pufferung
= Niere:
Kontrolle der Bicarbonat-Blutkonzentration durch H+-Ausscheidungen über die Niere
H+-Eliminierung
= Puffersysteme im Blut: • CO2 /HCO3- -System (52%) • Hämoglobin (31%) • Plasmaproteine (15%) ...
= pH-Schwankungen werden passiv und schnell durch Pufferung gemildert, während die aktive Kompensierung langsamer verläuft.
= Histidin puffert im physiologischen pH-Bereich am besten (pK 6,5)
= Albumin puffert im Blut
= Hämoglobin ist in den Erythrozyten der wichtigste Puffer
= Phosphatpuffer (intrazellulär und im Urin)
= Eine gesunde Niere kann täglich bis zu 1 000 mmol H+ ausscheiden.
Sie ist ebenfalls in der Lage 300 mmol H+ einzusparen.
Entgleisung der Säure-Basen-Balance
= Primär respiratorische Störungen:
→ Azidose
entsteht bei Störungen des zentralen Atemantriebes,
der peripheren Nerven und Atemmuskeln, der Atemwege, der Beweglichkeit des Thorax oder des Gasaustausches
Primäre Störung: pCO2 ↑
→ Alkalose
genau umgekehrt, durch Reizung der Atemzentren bei Hirnschädigung, Hyperventilation (Stress, Angst) oder verstärkter Atmung in großer Höhe verursacht.
Primäre Störung: pCO2 ↓
= Metabolische Störungen des S-B-Haushaltes:
→ Azidose
• Additionsazidose: vermehrte Bildung von Säure (Laktat/Ketonkörper)
• Retentionsazidose: verminderte Ausscheidung in der Niere
• Subtraktionsazidose: Verlust von HCO- z.B. bei Diarrhö
→ Alkalose
entsteht durch Erhöhung der OH–Konzentration oder
Erniedrigung der H+-Konzentration, v.a. bei Verlust von H+-Ionen durch Erbrechen oder über die Niere
= Ketoazidose – Entstehung der Säurelast
(absoluter, langfristiger Insulinmangel bei Diabetes wegen gesteigerter Lipolyse)
= Am meisten Einfluss hat die Bildung von Ketonkörper aus Fettsäuren.
(Pathophysiologische Eigenschaften)
= Glukose bei Intensivsportler (Übersäuerng von Laktat)
= Ernährunggsbedingte Faktoren
Einteilung von Lebensmitteln in sauer, basisch und neutral und
deren biochemische Begründung
= Basische Lebensmittel:
Obst, Kartoffeln, Gemüse, gewisse Mineralwasser, Kräutertees
= Neutrale Lebensmittel:
Öle und Fette, Zucker, die meisten Getränke außer Fruchtsäfte
= Saure Lebensmittel:
Getreide, Käse, Quark, Eigelb, Fleisch, Wurst, Innereien, Fisch
= Kriterien zur Einteilung von Lebensmittel in „sauer“ und „basisch“:
• Mineralstoffzufuhr und deren Resorption durch ein Lebensmittels
• Eiweißzufuhr(schwefelhaltigeAS)
• Aufnahme von Phosphat-Gruppen
MgCl2 als sauer weil es an HCO3 bindet und es ausscheiden lässt.
= Organische Säuren können komplett verstoffwechselt werden.
2facher Effekt: es entstehen basische Stoffe
Berechnung der potentiellen renalen Säurebelastung (PRAL) durch Lebensmittel in mEq/100g
(Chlor, Phosphor, Protein) - (Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium) = PRAL
Einsatz von alkalisierenden und säurebildenden Supplementen
= Anwendungsbereiche von alkalisierenden Supplementen: Steigerung der Pufferkapazität -Sportmedizin -Knochenmineralisation -Schmerztherapie
Kompensation von Bicarbonatverlusten
- Diarrhoe
- Malabsorption
- Verluste über den Urin
Kompensation einer gesteigerten Produktion/
Ausscheidung von Ketonkörpern z.B. beim Fasten
Erhöhung des Urin-pHs
-Oxalat-, Harnsäure- und Cysteinsteinen -Nierenbeckenentzündung
Kompensation einer geringen renale Säureausscheidung
-Frühgeborene
-Alte Menschen
-Nierenversagen
= Anwendungsbereiche von säurebildenden Supplementen
Senkung des Urin-pHs
-Vermeidung von Magnesium-Ammonium-Phosphat-, Calciumphosphat- und Ammoniumhydrogenurat- Nierensteinen
-Vermeidung von Katheterverkrustungen