01 Wasserhaushalt Flashcards
Abhängigkeit des Wasserbedarfs vom Alter und anderer Einflussgrößen
Säuglinge: 70-80%
Propotionen: höherer Anteil an Organen.
Die Knochenmineralisierung ist gering.
Kinder: ~65%
Männer: 55-60% Muskel>Fett
Frauen: 50-55% Muskel>Fett
Alte Menschen: 45-50% Fett>Muskel
Wassergehalt der einzelnen Gewebe.
Zunahme des Körperfettanteils = Abnahme des Wassergehaltes
Konsequenzen eines Wassermangels auf die physische und kognitive Leistungsfähigkeit
(= Blutdruckabfall bis hypovolämische Schock)
Ab 1% setzt das Durstempfingen ein. (Individuelle Unterschiede)
(Tabelle)
Einfluss einer Dehydration (2% KG) auf kognitive Funktionen:
Erhöhte Reaktionszeit
Verschlechterung der Augen-Hand- Koordination
Verringerte Aufmerksamkeit
Gesteigerte Ermüdung
Verschlechtertes Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis
Verringerte Wahrnehmungs- fähigkeit
Verschlechterung der Konzentrations- fähigkeit
Empfohlene Getränke für die Flüssigkeitszufuhr
- Wasser
- ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees
=> als Haupt-Flüssigkeitslieferanten
Zuckergehalte unterschiedlicher Softdrinks und Fruchtsäfte
und deren Assoziation zu Übergewicht und Karies
Abhängigkeit des sozialen Status.
(Tabelle)
Traubensaft > Apfelsaft > Orangensaft > Red Bull
Ländervariationen den Zuckergehalte.
DE > Frankreich > Großbritannien = Zuckersteuer
Softfrinks haben die größte Anteile an Zuckerzusätze.
Übergewicht:
Risiko für Typ 2 Diabetes
(Tabelle)
1 Softdrink pro Tag = 5-6 faches Risiko an Übergewicht zu erkranken.
Die Entstehung an Typ 2 Diabetes ist unabhängig von Übergewicht aber von Konsum von Softdrinks = mehrere Faktoren wie z. B. Aufnahme von Ballaststoffen.
Karies:
Milchzähne haben eine porösere Struktur und können leichter zerstört werden = deutlich größere Risikoerhöhung.
Koffein als Bestandteil unterschiedlicher Getränke und dessen physiologische Wirkung
Unbedenkliche Koffeinmenge für Erwachsene: bis 400mg, Schwangere: 200mg
Coffein: Kaffee, Tee, Kakao, Guarana
Theophyllin: Kaffee, Guarana, Tee
Theobrobin: Kakao, Tee
Zentrale Erregung.
Stimulation des Herzens.
Relaxion glatter Muskulatur.
Stimulation der Skelettmuskulatur.
Steigerung der Diurese.
Richtwerte für die Zufuhr von Wasser
Mit dem Alter nimmt der Wasserbedarf leicht ab.
Säuglinge haben aufgrund ihrer großen Körperoberfläche und geringerer renaler Konzentrationsfähigkeit einen höheren Wasserbedarf pro kg Körpergewicht.
Säuglinge haben einen bis zu 4x höheren Wasserbedarf als Erwachsene.
Senioren nehmen weniger Nahrung zu sich und sollten daher mehr Flüssigkeit zu sich nehmen.
Schwangere und stillende haben einen erhöhten Bedarf.
Wasseraufnahme (bzw. -bildung) Erwachsener in ml/Tag
Summe: 2650 ml (Bedarf an 2650 kcal pro Tag)
1440 = 54% Getränke 875 = 33% Wasser in fester Nahrung 335 = 13% Oxidationswasser
Was versteht man unter Oxidationswasser?
Abbau energieliefernder Nährstoffe zu CO2 und H2O und Energie:
100g KH liefern = 60ml Wasser
100g Fett = 107ml Wasser
100g Protein = 40ml Wasser
Gesamt bei normaler Mischkost: 300-350ml
Wasserabgabe Erwachsener in ml/Tag
Summe: 2650%
1440 = 54% Urin 500 = 19% Lunge 550 = 21% Haut 160 = 6% Stuhl
Unausgeglichene Bilanz zwischen Aufnahme und Abgabe
Durchfall
Erbrechen
Blutverlust
Verbrennungen
Starkes Schwitzen
Diabetes
=Blutdruckabfall bis hypovolämische Schock
Nierenfunktionsstörungen
Herzinsuffizienz
Hyperaldosteronismus
= Blutdruck, Ödeme
Situationen mit erhöhtem Flüssigkeitsbdarf
- Hitze, besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit
- intensive körperliche Aktivitäten
- Fieber
- Durchfall, Erbrechen
- hoher Kochsalzkonsum
- hoher Konsum eiweißreicher Lebensmitteln
- geringeNahrungsaufnahme
- trockene, kalte, sauerstoffarme Luft (z.B. in größer Höhe)
Steigerung des Flüssigkeitsbedarfs um mehrere Liter möglich !
Schweißrate
Bild
Proportionale Steigerung.
Ursachen eines erhöhten Flüssigkeitsbedarf bei Höhensportlern
Geringe Luftfeuchtigkeit in großen Höhen:
Meereshöhe: 60-80% Luftfeuchtigkeit
7000-8000 m: 5-15% Luftfeuchtigkeit
Hohe Flüssigkeitsverluste über Ausatemluft geringe H2O-Aufnahme über Einatemluft.
Geringe Luftfeuchtigkeit in großen Höhen
Meereshöhe: 60-80% Luftfeuchtigkeit
7000-8000 m: 5-15% Luftfeuchtigkeit
Erhöhte Atemfrequenz.
Hohe Flüssigkeitsverluste über Ausatemluft geringe H2O-Aufnahme über Einatemluft.
= Starke Flüssigkeitsverluste über Perspiratio insensibilis.
Gründe für unzureichende Flüssigkeitsaufnahme
(Tabelle)
Regulation des Wasserhaushalts
(Video)
Steuerung der Wasserausscheidung und damit der Feinregulation des Wasserhaushalts erfolgt durch hormonelle Signale an den Nieren.
• Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS)
• antidiuretisches Hormon (ADH)
• atriales natriuretische Peptide (ANP) (Herzvorhof, verstärkte Harnbildung)
Außerdem: zentralnervöse Mechanismen, die das Durstgefühl auslösen
Unterscheidung von Heil- und Mineralwasser
• In Heilwasser muss pro Liter mindestens ein Gramm gelöste
Mineralstoffe oder Spurenelemente enthalten sein.
• Heilwasser besitzt aufgrund seiner Mineralstoffe und Spurenelemente
heilende, lindernde und vorbeugende Wirkung.
- Genaue Angaben zu Inhaltsstoffen, Anwendungsgebieten, Dosierung und Gegenanzeigen müssen auf dem Flaschenetikett ausgewiesen werden.
- Heilwässer fallen unter das Arzneimittelgesetz und müssen staatlich zugelassen werden.
Strukturelle Ähnlichkeit zwischen Koffein und Adenoson
Koffein weißt große Ähnlichkeit zum Adenosin auf.
Antagonist zu Adenosin.
Wirkung von Koffein an postsynaptischer Membran
Koffein besetzt die Adenosinrezeptoren und blockiert damit die Bindung von Adenosin.
Aufmerksamkeit und Konzentrationsvermögen werden erhöht.
Gewöhnungseffekt durch Erhöhung der Adenosinrezeptorenanzahl
Koffein hemmt in höheren Dosen die Phosphodiesterase (cAMP-> AMP).
Bei sehr hohem Konsum von Energy Drinks (≥ 1 Liter/ Tag) drohen besonders für Jugendliche negative gesundheitliche Konsequenzen
3 mg Koffein pro kg Körpergewicht gelten als unbedenkliche Koffeinmenge (erlaubte max. Koffeinmenge in Energydrinks 320 mg/L)
Bei sehr hohem Konsum von Energy Drinks (≥ 1 Liter/ Tag) drohen besonders für Jugendliche negative gesundheitliche Konsequenzen.
Bei Überschreitung dieser Menge kann es besonders bei Kindern und Jugendlichen zur negativen gesundheitlichen Effekten kommen wie:
- störendes Herzklopfen
- Kurzatmigkeit
- unkontrolliertes Muskelzittern (Tremor)
- schwere Übelkeit
- Angstzustände
- Nervosität
- Veränderungen im EKG
Alkoholkonsum und körperliche Aktivität können die unerwünschten Wirkungen verstärken.
Kaffee vs. Tee
Koffein im Kaffee hat eine andere Wirkung.
Koffein wird bereits im Magen freigesetzt.
Koffein vom Tee wirkt erst im Darm.
Ist Kaffee ein Flüssigkeitsräuber?
Bei regelmäßigem moderaten Kaffeekonsum (max. 4 Tassen pro Tag) und einer ausreichenden sonstigen Flüssigkeitszufuhr kann Kaffee zur Wasserzufuhr gerechnet werden.
Begründung:
Bei Personen, die es gewöhnt sind Kaffee zu trinken, führt eine moderate Koffeindosis zu keiner erhöhten Diurese.
Ausnahme:
Bei Personen mit zu geringer Flüssigkeitsaufnahme führt
der Konsum von Kaffee zu einer weiteren Verringerung der Flüssigkeitsmenge im EZR.
Wie viel und welche Getränke sind bei sehr großen Flüssigkeitsverlusten über den
Schweiß empfehlenswert?
Anforderungen an ein optimales Rehydratationsgetränk (Sport):
- schnelle Wasserbereitstellung
- Ausgleich der Elektrolytverluste über den Schweiß
- Lieferant von Kohlenhydraten
Osmolarität des Getränks.
Hypoton (weniger Nährstoffe als im Blut)
Isonton
Rehydratationsoptimum: 30-70 g KH/L Mischung aus Hypoton+Isoton
Gefahr bei Ausgleichung von hypotonen Getränken.
Kohlenhydrate:
Glukose (17%) führt zu Sezenierung des Wassers in den Dünndarm.
Tabelle (S. 60) Große Spannbreiten beim Bedarf. Sportgetränk KH > Chlorid > Natrium > Kalium > Kalzium > Magnesium < 300 mosm(kg
Ermittlung der optimalen Trinkmenge während Belastung
(Bild)
Ab 60 Minuten soll getrunken werden.
Vorher-Nachher
Falls während der körperlichen Aktivität getrunken wurde, muss die Getränkemenge in kg vom Körpergewicht nach Belastung abgezogen werden.
Ein zu viel an Wasser birgt auch Gefahren: Hyponaträmie
Durch eine zu hohe Zufuhr von mineralstoffarmen Getränken wie Leitungswasser oder natriumarmem Mineralwasser kann es bei gleichzeitig hohen Schweißverlusten, z. B. bei langen Ausdauerbelastungen, zu einer Hyponatriämie (Natriumgehalt im Plasma < 135 mmol/l) kommen:
-> mehr Wasser wird aufgenommen als über den Schweiß und Urin verloren geht
Folgen:
Übelkeit Erbrechen Kopfschmerzen Bewusstseinsstörungen Muskelkrämpfen bis hin zu Atemstillstand Lungen- und Hirnödem bis hin zu Koma und Tod