09 Grundlagen der Maschinenkonstruktion I Flashcards
Schritte der Konstruktion
- Planen und Klären der Aufgabe
- Konzipieren
- Entwerfen
- Ausarbeiten
Konstruktionssystematik
o Die Intuition und Erfahrung des Konstrukteurs, in Kombination mit methodischem Vorgehen, ist der Schlüssel zur erfolgreichen Konstruktion.
o Konstruktionsmethodik: Stellt Hilfsmittel für die einzelnen Schritte des Konstruktionsprozesses zur Verfügung
o 70% der Produktkosten werden durch die Konstruktion festgelegt
Lastenheft
Definiert das Was und Wofür -> So allgemein wie möglich, so genau wie nötig
Vom Auftraggeber festgelegte Gesamtheit der Forderungen an die Lieferungen und Leistungen eines Auftragnehmers innerhalb eines (Projekt-)Auftrags
Pflichtenheft
Definiert das Wie und Womit
Vom Auftragnehmer erarbeitete Realisierungsvorhaben auf der Basis des vom Auftraggeber vorgegebenen Lastenheftes
Konzipieren - Festlegung technologischer Parameter (5)
o Automatisierungsgrad
o Leistungsparameter
o Arbeitsraumgröße
o Anzahl der Achsen
o Baugröße der Maschine
Serielle Kinematik
Einzelne Bewegungsachsen sind der Reihe nach aufeinander aufgebaut
Parallele Kinematik
Einzelne Bewegungsachsen sind parallel angeordnet und greifen zusammen an der Arbeitsplattform an
Vorteile Paralleler Kinematiken (5)
Ein Stellelement muss nur die eigene Masse tragen und nicht zusätzlich die der Glieder davor -> Reduzierung der bewegten Masse
Hohe Geschwindigkeiten, Beschleunigungen
Höhere Präzision
Kompaktere Bauweise
Hohe Steifigkeit
Entwerfen - Auslegung einer WZM auf Steifigkeit
o Bei Auslegung auf Festigkeit wird ein minimales Gewicht eines Bauteils angestrebt und der elastische Bereich des Materials bis auf einen Sicherheitsbereich ausgenutzt.
o In definierten Missbrauchslastfällen wir eine bleibende plastische Verformung toleriert
-> Im Werkzeugmaschinenbau wird auf max. Steifigkeit am TCP ausgelegt
-> Festigkeit kein Konstruktionskriterium, da keine hohen Spannungen erreicht werden
-> Auslegung im Werkzeugmaschinenbau immer auf Steifigkeit
Festigkeit - Oberhalb der Streckgrenze gilt:
- Kein lineares Verhalten
- Bleibende, plastische Verformungen
Unterschied Stahl-Guss
o Stahl und Grauguss sind Eisen-Kohlenstoff-Legierungen, die weitere metallische und nichtmetallische Legierungselemente wie Silicium, Mangan oder Chrom beinhaltet
o Materialersparnisse (-> geringeres Gewicht) durch Stahlkonstruktion bei gleichen Belastungen
o Bei Stahlkonstruktionen entfallen Kosten für aufwendige Modelle -> Besonders geeignet für Einzelausführungen
Lamellengraphit
Einfachste Gusseisen-Sorte
Kohlenstoff liegt in dünnen, unregelmäßig geformten Graphitlamellen vor
Gusseisen kann keinen hohen Zugkräften standhalten, da die Lamellen als Kerben und somit als Sollbruchstellen wirken
Unterschied Stahl-Guss:
- Dichte, E-Modul, Zugfestigkeit, Schmelztemperatur
- Wärmeleitfähigkeit, Dämpfung
Dichte, E-Modul, Zugfestigkeit, Schmelztemperatur:
Guss < Stahl
Wärmeleitfähigkeit, Dämpfung:
Guss > Stahl
Herstellungsprozess eines Gussteils (8 Schritte)
- Unterkasten und Modellhälfte liegen auf der Ausstampfplatte
- Formsand einfüllen und zur Stabilisierung mit Bentonit, Öl, CO2 oder Kaltharzen versetzen und dann verdichten
- Kasten wenden, im Gießbett ablegen, zweite Modellhälfte auflegen, Zulauf- und Steigermodell setzen, Oberkasten aufsetzen
- Formsand einfüllen und feststampfen
- Oberkasten abheben, Modelle entfernen
- Kerne einlegen um Hinterschneidungen oder Hohlräume realisieren zu können
- Formkasten zulegen und beschweren (oder verklammern) und Abgießen
- Kasten ausleeren, Gussstück entnehmen, Steiger und Zulauf abtrennen
-> Herstellung von Gussformen lohnt sich meistens erst bei großen Stückzahlen
Gestaltungshinweise für Gussteile
- Formschrägen von ca. 3° bis 5° vorsehen, um Form nicht zu schädigen
- Keine scharfen Ecken oder Kanten, da dort sonst eine größere Gefahr für Risse entsteht
- Materialanhäufung vermeiden