05_Moralische Entwicklung | Flashcards

1
Q

Definition 1 “Moral” nach Oser und Althof

A

Wenn das Wohlergehen anderer Menschen beeinflußt wird, betreten wir den Bereich der Moral.

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2
Q

Definition 2 “Moral” nach Oser und Althof

A

Moralität ist die persönliche Fähigkeit zur Schaffung
von gerechten Regeln von Fürsorglichkeit,
Wahrhaftigkeit, Solidarität u.ä.

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3
Q

Moral bei Piaget

A

Jede Moral ist ein System von Regeln, und der Kern
jeder Sittlichkeit besteht in der Achtung, welche das
Individuum für diese Regeln empfindet.

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4
Q

Die 4 moralischen Stadien

A

Stadium I
• motorische und individuelle Anwendung
• Kind hat eigene Regeln
• gewisse Regelmäßigkeiten erkennbar

Stadium II
• Stadium des Egozentrismus (zw.2.und6.Lj.)
• jedes Kind spielt nach seinen Regeln
• keine Vereinheitlichung von Spielarten ; keineGewinner
• aber:Nachahmung von Regeln „der Großen“

Stadium III
• beginnende Zusammenarbeit (abca.7./8.Lj.)
jeder versucht zu gewinnen, deshalb:
• gegenseitige Kontrolle und vereinheitlichte Spielregeln
->aber: noch unterschiedliches Verständnis von Regeln
sozialer Charakter wird sichtbar

Stadium IV
• eigentliche Zusammenarbeit (abca.11./12.Lj.)
• spielen zusammen
• Gesamtheit der Regeln allen bekannt
• hypothetisches Denken ist jetzt möglich

->Kinder handeln aus Interesse an der Regelfindung, - festlegung und -verteidigung

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5
Q

3 Stadien des Bewusstseins der Regeln

A
Stadium I
• Bis ca.3/4 Jahre
• Regeln noch nicht bewusst
• motorische Interessen befriedigen
• Gefallen an der Wiederholung finden
->Regeln werden in sozialen Interaktionen vermittelt

Stadium II
• ca. 4 bis 9 Jahre
• Regeln heilig und unantastbar
• Autorität hat Regeln erschaffen
• Zweck der Regel noch unklar, bleiben äußerlich
->paradoxes Verhalten: Willkür und unbedingter Gehorsam

Stadium III
• Selbstgestaltung der Regeln (ab10Jahre)
• Regeln=Ergebnis gegenseitigen Übereinkommens
• Regeln veränderbar
->Änderungen anderer werden angenommen, sofern alle an der Entscheidung beteiligt waren

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6
Q

Nenne Piagets Stufen der moralischen Entwicklung

A

Von der Heteronomie zur Autonomie

  1. prämoralische Stufe
  2. heteronome Stufe
  3. autonome Stufe
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7
Q

die Normen der Moral bei Kohlberg

A
  1. Leben
  2. Eigentum
  3. Wahrheit
  4. Bindung, Zugehörigkeit
  5. Sexualität
  6. Autorität
  7. Gesetz
  8. Vertrag
  9. Bürgerrechte
    (10. Religion)
  10. Gewissen
  11. Strafe
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8
Q

Die Reihenfolge der Stufen nach Entwicklungslogik

A
  • Reihenfolge ist unveränderbar ; keine Stufe kann übersprungen werden
  • (Im Regelfall) kein Rückfall von einer einmal erreichten Stufe möglich (‚Invarianz der Entwicklung‘)
  • Integration der jeweils vorausgehenden Stufe in die nächst höhere
  • Eigenständigkeit jeder Stufe im Sinne einer strukturierten Ganzheit
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9
Q

Die Fähigkeiten, die zu einem Urteil führen können

A
  1. Moralische Ideale/Prinzipien vorhanden
  2. Moralische Fähigkeiten werden ausgebildet
  3. Führen zu dementsprechenden Verhalten
    (Lind, 2009, S. 39)
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10
Q

Unterschied zwischen der kognitiven Komponente und der Affektiven Komponente

A
Kognitive Komponente (C-Wert: 0-100) Orientierung am Dilemma mittels Datenblatt errechnen
Affektive Komponente (1-6) Orientierung an der Stufe Mittelwert errechnen
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11
Q

Die drei verschiedenen Kategorien des Dilemma (Problemlösezwang)

A
  1. hypothetisches Dilemma
  2. semireales Dilemma
  3. reales Dilemma (tatsächlich, aktuell)
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12
Q

Erläutern Sie in Stichworten den Verlauf des

Diskurses zur Urteil-Handeln-Konsistenz!

A
  • Kohlberg: 60er Jahre These: Handeln durch Urteil
    determiniert
  • Kohlberg: 70er Jahre These: Urteil-Handeln = lineare
    Beziehung (je höher…,desto höher…)
  • Kohlberg 80er Jahre: Handeln steht im Zusammenhang mit echten moralischen Entscheidungsprozess (just
    community)
  • Ende 80er/90er Jahre: Oser, Althof, Garz und Lind:
    Entscheidung und Situation spielen doch eine Rolle
  • Bei Garz: Konsistenz Urteil
    > Handeln am höchsten im Bereich Alltag III (Kommunikation – täglicher Umgang mit Konflikten;
    je höher Stufe, desto konsistenter Urteil-Handeln)
    Bei Lind: affektiver und kognitiver Aspekt: je höher C-Wert, desto konsistenter Urteil-Handeln-Verhältnis
    -…
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13
Q

Was ist Moral nach Kohlberg?

A

Moral als „ das Vermögen, Entscheidungen und Urteile zu treffen, die moralisch sind, das heißt auf inneren Perspektiven beruhen und in Übereinstimmung mit diesen Urteilen zu handeln.“

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14
Q

Was ist die Grundannahme Kohlbergs?

A

Entwicklung der Kognitiven Grundstrukturen und sozialen Kognition im Zusammenhang mit der Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit.

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15
Q

Beispiel für das Präkonventionelle Stadium

A

„Das Individuum auf präkonventionellem Niveau ist noch nicht so weit, daß es die konventionellen oder gesellschaftlichen Regeln und Erwartungen wirklich verstehen oder unterstützen könnte.“

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16
Q

Präkonventionelles Stadium – Stufe 0

A

Orientierung des Kindes an Lust und Unlust

17
Q

Präkonvetionelles Stadium – Stufe 1

A

Orientierung an Gehorsam und Bestrafung

„Nein, ich denke, er sollte nicht stehlen, was immer auch. Er könnte ins Gefängnis kommen, wenn er erwischt würde. Er sollte wirklich nicht stehlen.“

18
Q

Präkoventionelles Stadium – Stufe 2

A

Orientierung an eigenen Wünschen und denen anderer im gleichen Maß mit dem Ziel Konflikte zu vermeiden.

„Er sollte die Medizin stehlen, weil ihn der Apotheker ausnützen wollte. Deshalb, warum sollte er nicht auch den Apotheker ausnützen…, wenn er das Leben seiner Ehefrau retten kann.“

19
Q

Beispiel für das Konventionelle Stadium

A

„Der Begriff ́konnventionell ́ bedeutet, daß man den Regeln,
Erwartungen und Konventionen der Gesellschaft oder einer Autorität deshalb entspricht und sie billigt, weil sie die Regeln, Erwartungen und Konventionen der Gesellschaft sind.“

20
Q

Konventionelles Stadium – Stufe 3

A

Orientierung an personengebundener Zustimmung

„Er sollte stehlen. Weil, wenn jemand weiß, daß er sie hat sterben lassen, würde er ein schuldiges Gewissen haben. Selbst wenn er diese Person nicht genau kennen würde. Er würde es immer mit sich herumtragen, daß er das Leben dieser Person hätte retten können.“

21
Q

Konventionelles Stadium – Stufe 4

A

Orientierung an Recht und Ordnung

„Wenn der Ehebund geschlossen ist, dann ist das im Grunde ein Vertrag. Sorge tragen für deine Ehefrau ist ein Teil davon. Der Ehemann ist niemals verpflichtet, die Medizin zu stehlen; er ist verpflichtet, alles zu tun, was innerhalb der Grenzen des Gesetzes steht und was in seiner Macht liegt, damit es seiner Frau besser geht.“

22
Q

Beispiel für das Postkonventionelle Stadium

A

„Jemand auf postkonventionellem Niveau versteht die Regeln der Gesellschaft und akzeptiert diese grundsätzlich, aber dieses grundsätzliche Einverständnis leitet sich daraus ab, daß die allgemeinen moralischen Prinzipien, die den gesellschaftlichen Regulierungen zugrunde liegen, formuliert und anerkannt werden. Gelegentlich kommen diese Prinzipien mit den Regeln der Gesellschaft in Konflikt, und dann hält das postkonventionelle Individuum
an das Prinzip nicht an die Konvention.“

23
Q

Postkonventionelles Stadium – Stufe 5

A

Orientierung an gegenseitigen Übereinkünften und Sozialverträgen

„Jemand sterben zu lassen, ist schlechter, weil der Wert des menschlichen Lebens höher steht als der Wert des Eigentums, d.h. Eigentum kann ja gar keinen Wert bekommen, bevor das menschliche Leben berücksichtigt ist. Deswegen sollte er die Medizin stehlen.“

24
Q

Postkonventionelles Stadium – Stufe 6

A

Orientierung an ethnischen Prinzipien mit universaler Gültigkeit

„Ja. Er rettet immerhin das Leben einer Person, sie ist ein Mensch, ob er sie liebt oder nicht. Die Menschen sollten das Beste tun, um das Leben der anderen Menschen zu erhalten.“

25
Q

Was ist das Fazit von Kohlbergs Stufenmodell?

A

Kohlberg fordert, dass unmittelbar und mittelbar Betroffene im Handeln, Denken und Urteilen jedes Individuum berücksichtigt werden!