Zwangsvollstreckung Flashcards
Vollstreckungserinnerung
§ 766 ZPO
- im Zwangsvollstreckungsverfahren
- Gegen das Vollstreckungsorgan
- Gegen die Vollstreckungsmaßnahme
- Wegen Verfahrensverstoß
- RF: Beseitigung der konkreten Vollstreckungsmaßnahme
Vollstreckungserinnerung Wirkung
- im Zwangsvollstreckungsverfahren
- Gegen das Vollstreckungsorgan (v.a Gerichtsvollzieher oder Vollstreckungsgericht mit Anhörung)
- Gegen die Vollstreckungsmaßnahme
- Wegen Verfahrensverstoß
- RF: Beseitigung der konkreten Vollstreckungsmaßnahme
Vollstreckungserinnerung
I Zulässigkeit
1. Statthaftigkeit: rügefähige Vorschrift
2. Zuständigkeit
1. Sachlich: §§ 766 I 1, 764 I, II, 802 ZPO
2. Örtlich: § 764 I, II, 802 ZPO
3. Rechtsschutzbedürfnis
4. Erinnerungsbefugnis (§ 809)
II Begründetheit
1. Verstoß
2. Heilung?
1. Keine Nichtigkeit (nur bei besonders schweren Verstößen)
2. Maßgeblicher Zeitpunkt: bei positiver Veränderung wohl Entscheidung (Prozessökonomie, § 811c I ZPO)
Sofortige Beschwerde Wirkung
- gegen Entscheidung ohne mündl. Verfahren
- wegen formellem Mangel
- RF Beseitigung der Entscheidung
Drittinterventionsrechte
- Eigentum (E des Vorbehaltskäufers, Sicherungseigentum)
- (P) Sicherungseigentum
M1: § 805 ZPO
da Sicherungseigentum ist nur besitzloses Pfandrecht, bei der Insolvenz auch nur § 51 1. InsO
M2 (h.M.): § 771 ZPO statthaft
weil Insolvenz =/= Einzelvollstreckung, SE hat berechtigtes Interesse an der freihändigen Verwertung - Besitzpfandrechte (z.B. 647 BGB) (Nicht: Besitzlose PafndR § 805 ZPO)
- Anwartschaftsrecht
- Besitz (sehr strittig)
- Schuldrechtliche Herausgabeansprüche (z.B. § 546 I)
nicht Verschaffungsansprüche wie § 433 II BGB
Drittwiderspruchklage
I Zulässigkeit
1. Statthaftigkeit: K macht Drittinterventionsrecht geltend
2. Zuständigkeit
sachliche Zuständigkeit: § 1 ZPO, §§ 23 1., 71 I GVG, §§ 2, 6 ZPO
örtliche Zuständigkeit (ausschließlich): § 771 I, 802 ZPO
3. Rechtsschutzbedürfnis: ZV hat begonnen und ist noch nicht abgeschlossen
II Begründetheit:
Drittinterventionsrecht besteht
Interventionsrecht, Widersprüche (z.B. § 242 BGB)
Vollstreckungsabwehrklage
Einwendungen gegen den titolierten Anspruch (nicht nur gegen den Titel)
I Zulässigkeit
Zuständigkeit: §§ 767 I, 802 ZPO
Rechtsschutzbedürfnis besteht ab Existenz des Titels bis Vollendung der Vollstreckung
II Begründetheit
- Bestehen einer Einwendung
- Zulässigkeit der Einwendung (keine Präklusion § 767 II ZPO)
Entstehung von Einwendungen
bei Gestaltungsrechten: Zeitpunkt der Gestaltungslage oder der Gestaltungserklärung?
M3: Rspr: Gestaltungslage maßgeblich, weil Praktibilität und Rechtssicherheit
M2: h.L.: Zeitpunkt der Gestaltungserklärung
weil in Fällen, wo der Beklagte vom Gestaltungsrecht wusste
außerdem: materiellrechtliche Fristen der Gestaltungsrechte
M1: differenzierende Ansicht
es kommt auf Kenntnis oder Kennenmüssen der Gestaltungslage an
Achtung: Einschränkungen bei Verbraucherrechten möglw. EU-Rechtswidrig
Leistungsklage auf Unterlassung der Zwangsvollstreckung
§ 826 BGB
I Zulässigkeit:
1. keine schutzwürdige entgegenstehende Rechtskraft §§ 700 I, 322 I ZPO
2. keine Subsidiarität ggü der Restitutionsklage
II Begründetheit
1. Unrichtigkeit des Titels
2. Wissen vom Titelinhaber von der Unrichtigkeit
3. besondere Umstände (Sittenwidrigkeit)
- sittenwidriges erschleichen eines Rechtstitels
- sittenwidriges Ausnutzen der Ausübung des Rechtstitels
Titelgegenklage
§ 676 I ZPO analog
I Zulässigkeit
1. Statthaftigkeit: Analog §§ 795 (z.B. 794 I Nr. 5, 767 I ZPO)
2. Zuständigkeit §§ 797 V 1 2., 802 ZPO
1. Sachlich: § 1 ZPO iVm §§ 23 Nr. 1, 71 I GVG iVm §§ 2, 3 ZPO
2. Örtlich: §§ 797 V 1 Nr. 2, 802 ZPO iVm §§ 12, 13 ZPO iVm § 7 I BGB
3. Rechtsschutzbedürfnis
II Begründetheit
materieller Mangel des Titels
Zwangsvollstreckung Ablauf
I allgemeine Voraussetzungen
- Titel
- Endurteil (§ 704 ZPO)
- weitere Titel (§ 794 I ZPO)
- Klausel § 734
- Zustellung
II besondere Voraussetzungen
v.a. Gesamtzwangsvollstreckung im Insolvenzverfahren
Ziel: siehe § 1 InsO
Einzel:
- Befreiedigung eines Gläubigers
- Prioritätsgrundsatz (§ 804 III ZPO)
Gesamt:
- Befriedeigung aller Gläubiger
- kein Prioritäsgrundsatz (gleichmäßige Befriedigung)
Anfechtungsgesetz
Zweck: Verhinderung von ungerechtfertigter Gläubigerbenachteiligung
(§ 1 AnfG)
Ermöglicht dem Gläubiger unter bestimmten Bedingungen eine für ihn nachteilige Rechtshandlung anzufechten
Anfechtungsberechtigung: § 2 AnfG
Anfechtbare Rechtshandlung, insb.
* § 3 I AnfG
* § 3 IV AnfG
* § 4 AnfG
Rechtsfolge: § 11 AnfG, Einrede der Anfechtbarkeit: § 9 HS 1 AnfG
Pfändungspfandrecht
Rangfolge: Chronologisch § 804 III ZPO
Vollstreckung Rechtsfolgen
- Verstrickung
öffentl.-rechtl. Gewahrsamsverhältnis für die Zwangsvollstreckung
RF: Veräußerungsverbot (§ 136 BGB) - Pfändungspfandrecht (§ 804 ZPO)
Pfandrecht, dass nicht rechtsgeschäftlich oder gesetzlich, sondern durch die Vollstreckung begründet wirdVerwertung gem. § 804 II ZPO
Pfändungspfandrecht Entstehung
M1: öffentl-rechtl. Theorie
Pfändungspfandrecht entsteht durch Verstrickung
M2: gemischt privatrechtl.-öffentl.-rechtl. Theorie
Pfändungspfandrecht entsteht, wenn die titulierte Forderung besteht, Sache dem S gehörte und wesentliche Verfahrensvorschriften eingehalten wurden.
Enthaftung
Befreiung von Gegenständen aus dem Haftungsverband
(Entfernung + Veräußerung) - Beschlagnahme → § 1121 I BGB
Entfernung - Beschlagnahme - Veräußerung → §§ 136, 135 II BGB
Veräußerung - Beschlagnahme - Entfernung → § 1121 II BGB
Beschlagnahme - (Entfernung + Veräußerung) →§§ 136, 135 II, 1121 II BGB
Gutgläubigkeit: Zeitpunkt der Entfernung, bezüglich der Beschlagnahme