Ziele und Selbstregulation Flashcards

1
Q

Definieren Sie den Begriff “Ziel”. Auf welche Weise regulieren Ziele menschliches Handeln?

A
  • Anstreben einer positiv bewerteten Umweltveränderung (Endzustand) durch einen Verhaltensakt (Mittel)
  • gegliedert in Unterziele Regulation: 

    ° Ziele bestimmen erwünschte Handlungsergebnisse 

    ° Ziele als Basis von Handlungsplänen und Bewertungsgrundlage von Handlungsergebnissen 
 ° nehmen Einfluss auf Wahrnehmen und Denken, aber auch affektiv-motivationale Reaktionen und Bewertungen - sind Grundlage für Entwicklung von Strategien um Ziel zu erreichen
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2
Q

Vergleichen Sie den Einfluss von Zielen und basalen Motiven auf menschliches Handeln und Verhalten.

A
  • Motive sind basale Faktoren der Verhaltenssteuerung 
 —> Menschen handeln nicht, um ihre Motive zu befriedigen Ziele ins proximale Form der Verhaltenssteuerung 
 —> kaum Aktivitäten und Handlungen, für die man keine Ziele angeben kann - allgemein: 
 ° Ziele: spezifisch, kognitiv (bewusst?) repräsentiert, handlungsleitend (Ziele können auch unbewusst entstehen, z.B. durch Priming
 ° Motive: abstrakt, häufig unbewusst, nicht handlungsleitend 
 ° Gemeinsamkeiten: Einflussnahme auf basale kognitive und affektive Prozesse (Wahrnehmung, Denken, Fühlen)
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3
Q

Skizzieren Sie ein einfaches kybernetisches Regelkreismodell der Handlungssteuerung durch Ziele. Erläutern Sie die verschiedenen Komponenten dieses Modells.

A
  • Kybernetik analysiert Verhalten dynamischer Systeme (Systeme, die flexibel auf sich verändernde Umweltgegebenheiten reagieren) - zielgerichtetes Verhalten als Regelkreis aufgefasst - Grundstruktur: Test-operate-Test-Exit-Schleifen 
1) Regelstrecke: was reguliert werden soll: Situation —> wie ist meine Beziehung zu dieser Person? 
2) Messfühler: „Ist-wert“ vom Messfühler (Sinne): Wahrnehmung
 3) Sollwert: Ziele sind die Sollwerte —> wie eng möchte ich den Kontakt haben? 
4) Ist-Soll-Vergleich: Diskrepanz soll verringert werden 
5) Korrekte Einwirkung: Handlung —> rede mehr mit der Person, um engeren Kontakt herzustellen
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4
Q

Was ist der Unterschied zwischen einer positiven und einer negativen Feedbackschleife?

A
  • negative: Reduktion der Diskrepanz zu einem angestrebten Sollwert (negative Feedbackschleife = Annäherung) - positive: Erhöhung der Diskrepanz zu einen abgelehnten Referenzwert (positive Feedbackschleife = Vermeidung) —> Wunsch ist wichtig…
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5
Q

Erläutern Sie die Begriffe “Selbstaufmerksamkeit” und “Optimismus”. An welchen Stellen beeinflussen diese Variablen Prozesse der Handlungsregulation im Modell von Carver und Scheier? Schildern Sie die Ergebnisse der Untersuchung von Carver, Blaney & Scheier (1979), mit denen der Einfluss von Selbstaufmerksamkeit und Optimismus auf die Hartnäckigkeit der Zielverfolgung untersucht wurde.

A
  • Selbstaufmerksamkeit
    ° Grad an Salienz persönlicher Ziele
    ° Wahrnehmung eigenen Denkens und Handelns
    ° Diskrepanzen zwischen Ist und Soll können erkannt werden
  • Optimismus
    ° Positive Ergebniserwartung
    ° Grad persönlicher Kontrollüberzeugungen
    ° beeinflusst Einschätzung der eigenen Fähigkeiten ergo der Zielerreichungsfähigkeit
    ° höherer Grad —> höherer Optimismus, Situationen kontrollieren zu können
  • Modell
    ° Selbstaufmerksamkeit
    —> hoch macht persönliche Ziele salient und führt zu effizienteren Ist-Soll Vergleichen
    —> das eigene Handeln wird besser eingeschätzt, Diskrepanzen werden überhaupt erkannt –> Optimismus —> bei Einschätzung der Zielerreichungsmöglichkeiten —> größere Kontrollüberzeugung führt dazu, dass man den Ausgang einer Situation länger als positiv beeinflussbar wahrnimmt —> stark optimistisch –> späteres Disengagement
  • Carver, Blaney & Scheier (1979)
    ° günstige oder ungünstige Erwartungen hatten nur einen Einfluss auf die Bearbeitungsdauer eines unlösbaren Problems, wenn die SAM hoch war —> Wie hartnäckig arbeiten die Leute aAnagramaufgaben? (die z.T. nicht lösbar waren)
    ° UV1: Aufgabe als leicht oder schwer dargestellt–> Optimismus
    ° UV2: hohe Selbstwahrnehmung oder niedrige Selbstwahrnehmung (Spiegel im Raum)
    ° AV: Bearbeitungsdauer der Aufgabe
    ° leichte Aufgaben sind + hohe Selbstwahrnehmung: stark bemüht
    ° schwere Aufgaben sind + hohe Selbstwahrnehmung: disengagement
    ° keine SAM: Bearbeitungszeit generell auf einem niedrigen bis mittleren Niveau
    –> In diesem Fall werden die Schwierigkeiten bei der Aufgabenbearbeitung gar nicht als (selbst-)relevantes Problem wahrgenommen
    —> erst mal: nur Unterschied in der Selbstaufmerksamkeit, denn ohne Selbstwahrnehmung wird keine Diskrepanz wahrgenommen, weil kein Soll-Wert („ich will gut sein“) da ist (Leistungsmotivation wird durch Selbstwahrnehmung angeregt)
    —> wenn ich Diskrepanz wahrnehme dann wird Reduktion der Diskrepanz als Ziel gesetzt (Schwierigkeitsgrad der Aufgaben spielt eine Rolle: siehe weiter oben)
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6
Q

Erläutern Sie den Begriff des “disengagement”. Welche beiden Formen des “disengagement” werden im Modell von Carver & Scheier unterschieden? Unter welchen Umständen ist ein “disengagement” wahrscheinlich?

A
  • Disengagement = Zielablösung/Rückzug von ursprünglich gesetzten Zielen - Auftreten: bei geringem Optimismus (motivationsmindernd) & fehlender Zielerreichungsmöglichkeiten 
 1) nach Zielerreichung (Meta-monitoring der Diskrepanz)
 2) Wir erreichen nicht immer unsere Ziele! —> Wenn bei einem Versuch die Diskrepanz zu reduzieren Schwierigkeiten auftreten: Einschätzung der Zielerreichungsmöglichkeiten - Positive Einschätzung: Wiederaufnahme der Diskrepanzreduktion - Negative Einschätzung: Disengagement (Loslösen, wenn ich feststelle, dass Zielerreichung sehr unrealistisch ist und aus Regelkreis austreten) - 2 Arten des Disengagemt im Modell von Carver & Schneider (je nachdem ob offener Rückzug möglich ist) 1) Mentaler Rückzug (Bsp.: Eltern wäre enttäuscht, wenn man das Studium beendet → mentaler Rückzug) 2) Behavioraler Rückzug (Bsp.: Studium beenden → behavioraler Rückzug)
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7
Q

Welche Emotionen entstehen nach dem Modell von Carver und Scheier während der Zielverfolgung und wie hängen diese Emotionen mit der Rate der Annäherung an ein (Anti-)Ziel zusammen?

A

• Positiver/negativer Affekt als Resultat von Wahrnehmungen einer IST-SOLL Diskrepanz und der Rate der Zielannäherung • Positiver Affekt: geringe Diskrepanzwahrnehmung, schnelle Annäherung ans Ziel • Negativer Affekt: große Diskrepanzwahrnehmung, langsame/keine Annäherung ans Ziel • Wie schnell kann ich Diskrepanz reduzieren? — hab eine Vorstellung, wie schnell das sein sollte (Standard) —-> wenn es schneller als erwartet geht: pos. Affekt —> wenn ich länger brauche als erwartet: neg. Affekt • aber auch pos und neg Affekt, je nachdem ob ich Ziel überhaupt erreiche oder nicht

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8
Q

Ziele unterscheiden sich in ihrer Schwierigkeit und im Grad ihrer Konkretheit. Was ist damit genau gemeint und wie wirken sich diese Variablen auf die Effizienz der Zielverfolgung aus?

A
  • Zielschwierigkeit (Anspruchsniveau) 
 ° bei anspruchsvollen Zielen werden bessere Ergebnisse erzielt 
 ° hohes Ziel: hohe Zieldiskrepanzen, die mehr Anstrengung verlangen 
 ° aber: Ziel zu hoch —> disengagement Zielspezifität: 
 ° anspruchsvoll, spezifisch formulierte Ziele zeigen bessere Ergebnisse 
 ° Ableitung von konkreten Zwischenzielen (z.B. 1kg/Woche); permanente Kontrolle der Zielerreichung, frühzeitiges Entdecken von Zieldiskrepanzen 
 ° bei undeutlichen Zielen keine Diskrepanzerkennung
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9
Q

Was versteht man unter “commitment” bei der Zielverfolgung? Von welchen Variablen hängt das “commitment” zu einem Ziel ab? Erläutern Sie die Aussage, dass “commitment” eine Moderatorvariable für Prozesse der Zielverfolgung darstellt.

A
  • motivationale Verpflichtung gegenüber Ziel - abhängige Variablen: 
 ° Erwartungen (Erfolgswahrscheinlichkeit, Unstrumentalitäten, Vertrauen in eigene Tüchtigkeit) 
 ° Attraktivität (Kompatibilität mit den Motiven der Person) 
 ° situative Einflussgrößen (Lern-/Arbeitsumgebung, soziale Einflüsse) - Moderatorvariable ° Zielbindung als Moderator des Zusammenhangs zwischen Zielen und Leistungen ° kann die Leistung stark beeinflussen, auch die Ziele können je nach commitment angepasst werden ° Commitment erhöht die Leistung bei anspruchsvoll, spezifischen Zielen, ° Förderung der Hartnäckigkeit und Verhinderung frühzeitiger Zielablösung
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10
Q

Erläutern Sie die Studie von Latham & Seijts (1999). Warum führt das Setzen von Unterzielen zu einer besseren Leistung?

A
  • Wirtschaftssimulation - UV1: „Gibt dein Bestes.“ vs.
 „Verdiene in Session 1 …$, in Session 2 …$, usw.“ (proximal goal) vs
 „Verdiene mehr als 8.71$“(distal goal, anspruchsvoll) AV: verdientes Geld - Ergebnis —> setzen von Unterzielen verbessert das Ergebnis deutlich (ca. 7$) —> distale Zielsetzung führt zum schlechtesten Ergebnis (ca. 1$) —> „Gib dein Bestes“-Gruppe war mittelgut — setzen von Unterzielen motiviert ° zeitnahes Leistungsfeedback (Info und Selbstwirksamkeit) ° zeitnahe Belohnung (Anreiz)
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11
Q

Erläutern Sie, was mit Selbstdefinitionen und Identitätszielen gemeint ist.

A
  • Selbstdefinition: 
 °Bewertung des eigenen Selbstkonzepts 
 ° derzeitiges Selbstbild 
 ° Ist-Wert - Identitätsziele: ° Wer und wie wir (nicht) sein und werden wollen (Persönlichkeit, Lebenslauf, Erfolgssymbole) ° Soll-Wert ° Selbstdefinitionen und persönliche Identitätsziele als spezifische menschliche Motivationsquelle ° Komponenten des Selbst ° Erwünschte und unerwünschte „possible selves“ als unmittelbare Motivationsquelle und interpretativer Rahmen (Markus & Nurius, 1986)
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12
Q

Was versteht man unter “possible selves”? Welche unterschiedlichen Typen von “possible selves” gibt es? Wie wirken sich “possible selves” auf das Handeln einer Person aus? Illustrieren Sie Ihre Antworten anhand eines Alltagsbeispiels.

A

• possible selves — beinhalten konkrete Vorstellungen davon, wie sich das eigene Leben und die eigene Person in absehbarer Zeit entwickeln könnte — Motivationsquelle und interpretativer Rahmen — können erwünscht oder unerwünscht sein (Typen von „possible selves“) • Auswirkungen — können aktivieren (Motivation) oder lähmen (Furcht vor Versagen) • Beispiel — Psychologie-Student will Professor werden — abgeschlossenes Studium notwendig –> Motivation um auf Prüfungen zu lernen — Vermeidung des unerwünschten selbst (durchfallen, versagen) durch diese Handlungen (lernen)

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13
Q

In der Theorie der regulatorischen Foki von Higgins werden zwei unterschiedliche Arten von Selbstdiskrepanzen unterschieden. Welche Arten der Selbstdiskrepanz sind das? Welche Auswirkungen hat das Erleben solcher unterschiedlichen Diskrepanzen auf die Handlungsregulation und auf das emotionale Erleben?

A
  • Diskrepanz zwischen tatsächlicher Lebenssituation und eigentlich angestrebten Zielvorstellungen —> Kern der Motivation zum Handeln - zwei Arten der Selbstdiskrepanz: 
 ° ideal self: persönliche Ziele beinhalten selbstgesetzte Ideale (positiv definierte Vorstellungen davon, was man erreichen möchte) 
 ° ought self: normative Vorstellungen können durch Pflichten und Verantwortung geprägt sein - Muster der Handlungsregulation abhängig von Art der Diskrepanz: 
 ° actual self vs ought self: prevention focus
 —> Forderungen in ausreichendem Maß erfüllen 
—> Erfolg: Erleichterung, Misserfolg: Unruhe 
°actual self vs ideal self: promotion focus 
—> Chancen zur Zielannäherung gesucht 
—> Erfolg: Stolz, Misserfolg: Depression
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14
Q

Erläutern Sie unterschiedliche Arten von Selbstaufwertungsprozessen, mit denen das Selbstkonzept einer Person stabilisiert und gegen selbstwertbedrohliche Information geschützt werden kann.

A
  • self-handicapping 
 ° Strategie zum Schutz des eigenen Selbstwerts, bei der eine Person sich vor einer Bewertungssituation (z.B. Prüfung, Vorstellungsgespräch) ein Handicap verschafft, das ihr bei einem evtl. Misserfolg als Ausrede dient
 ° z.B. am Abend vor Klausur feiern gehen, damit man am nächsten Tag sagen kann, es ging einem nicht so gut und deshalb ist man gescheitert - Attributionsbias
 ° Tendenz, Erfolg den eigenen Fähigkeiten & Misserfolge situativen Faktoren zuzuschreiben - excuse making: Rechtfertigung von Fehlern und automatisches Ausdenken von Entschuldigungen
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15
Q

Schildern Sie die Ergebnisse der Studie von Rosenfield & Stephan (1978) zum selbstwertdienlichen Attributionsbias. Welcher Aspekt der Ergebnisse belegt, dass es sich bei diesem Bias nicht um einen generellen Mechanismus der Selbstaufwertung, sondern um einen spezifischen Mechanismus der Selbstbildstabilisierung handelt?

A

• UV1: Männergruppe vs. Frauengruppe • UV2: maskuline vs. feminine Aufgaben – positive / negative Rückmeldung • UV3: Erfolg vs Misserfolg • AV: Attribution (intern vs. extern) —> Frauen machen eher Attributionsfehler bei feminine Aufgaben —> Männer machen eher Attributionsfehler bei Maskulinen Aufgaben —> Attribution hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern ob Aufgabe für das Selbstkonzept des Geschlechtes relevant ist

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16
Q

Was versteht Swann unter “self-verification”? In welchen Fällen decken sich die Vorhersagen der Theorie der Selbstverifikation mit der Theorie der Selbstaufwertung, in welchen Fällen macht die Theorie der Selbstaufwertung eine gegensätzliche Vorhersage? Schildern Sie die Studie und die Ergebnisse von Swann & Pelham (2002), mit deren Untersuchung die Theorie der Selbstverifikation gestützt wurde.

A

= Aufsuchen von selbstbestätigenden Umgebungen, Suche von positivem Feedback bei positivem Selbstbild, umgekehrte Tendenz bei negativem Selbstbild • Übereinstimmung mit Selbstaufwertung — selben Vorhersage bei positivem Selbstkonzept • Unterschied — bei negativem Selbstkonzept — SA sagt, dass man generell positives Feedback haben will, auch wenn man sich selbst negativ einschätzt — SV sagt, dass man auch ein negatives Selbstbild bestätigt haben möchte • Studie: Swann& Pelham (2002): Quasi-Experiment in einem Studentenheim (zwei Studentinnen wohnen zusammen) — UV1: Selbstbild (pos vs. neg.) — UV2: Bewertung von Zimmergenossin — AV: Möchten Sie weiterhin mit anderer Person zusammenleben, der das gleiche Bild von ihnen hat wie sie selbst von sich? —> Self-Verification nur bei stabilen und wichtigen Selbstbildern —> Personen mit neg. Selbstbild möchten mit Person, die sie neg. bewertet haben weiter wohnen —> Personen mit pos. Selbstbild möchten mit Personen, die sie pos. Bewertet haben weiter wohnen

17
Q

Erläutern Sie die Begriffe der “incompleteness”-Erfahrung und der Kompensation auf der Grundlage der Theorie der symbolischen Selbstkomplettierung. In welchem funktionalen Zusammenhang stehen “incompleteness”-Erfahrungen und Prozesse der Kompensation?

A

Unvollständigkeitserfahrungen entstehen, - bei Infragestellung der persönlichen Identität (Misserfolg, Kritik…) –> selbstsymbolisierende Handlungen ausgeführt - Mangel an relevanten Symbolen - Selbstrelevanz - Kompensation: 
 ° Fixierung auf Symbolausgleich (Zuschaustellen alternativer Symbole) unter Vernachlässigung der sozialen Umwelt 
 ° Selbstsymbolisierung im sozialen Kontext 
 ° Status- und Identitätsdemonstration um auf die eigene Identität hinzuweisen und diese sozial zu verankern

18
Q

Wie lässt sich aufdringliches und angeberisches Verhalten auf der Grundlage der Theorie der symbolischen Selbstkomplettierung erklären? Schildern Sie hierzu die Studie und Ergebnisse von Gollwitzer & Wicklund (1985).

A
  • UV1: positive oder negative Rückmeldung über Berufseignung (Unvollständigkeitserfahrung)
 - UV2: Hinweis auf Selbstpräsentation (bescheiden vs selbstbewusst) 
AV: Kompetenzeinschätzung im Gespräch mit attraktiver Frau - negative Rückmeldung: positive Darstellung selbst bei Bescheidenheit bevorzugt —> Selbstkompensation - positive Rückmeldung: bei Bescheidenheit weniger positive Darstellung als bei selbstbewusster Darstellung