Emotion: Einführung II Flashcards

1
Q

Welche Argumente gibt es, dass der Emotionsausdruck im Gesicht eine angeborene Basis hat? Ist der Emotionsausdruck im Gesicht ausschließlich biologisch festgelegt?

A

• Ausdruck von Emotionen in Mimik, Stimme, Gestik und Haltung • Charakteristische Mimik bei Basisemotionen • „emotionale“ Gesichtsausdrücke bei Primaten und blind geborenen Kindern • auch werden Emotionsausdrücke im Gesicht universell erkannt (kulturübergreifende Studien) • Der Emotionsausdruck im Gesicht muss nicht nur biologisch festgesetzt sein, da es einen Eigengruppenvorteil gibt d.h. die Erkennungsrate ist bei Angehörigen der eigenen Kultur höher (Elfenbein&Ambady 2002) • nicht ausschließlich biologisch festgelegt, nur eine angeborene Basis, es gibt aber eine kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs- und Dekodierregeln

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2
Q

Warum werden Emotionsausdrücke von Angehörigen der eigenen Kultur besser erkannt als die von Personen eines fremden Kulturkreises? Welche Methodenkritik wurde an kulturübergreifenden Studien von emotionalen Gesichtsausdrücken geübt?

A
  • kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte - Darstellungs- und Dekodierregeln - Kritik ° interkultureller Austausch (meist Studenten als VPn) ° meist gestellte Gesichtsausdrücke ° erzwungene Auswahl zwischen verschiedenen Emotionen
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3
Q

Was besagt die starke und schwache Version der „facial-feedback“-Hypothese? Schildern sie als Beleg für diese Hypothese Ablauf und Ergebnisse der sog. „pen-studies“ von Strack, Martin&Stepper (1988). Welcher Erklärungsansatz wird durch diese Studie entkräftet?

A
  • schwache Version ° Mimik moduliert emotionales Erleben - starke Version ° Mimik induziert Emotionen - pen-studies ° UV1: Stift zwischen den Zähnen (Lächelstellung) und Stift zwischen den Lippen (unterdrückte Lächelstellung) o Kontrolle: Stift in der Hand ° AV: Bewertung der Lustigkeit von Cartoons ° Ergebnis: –> Leute, die lächelten, bewerteten die Cartoons am lustigsten, die mit dem Stift zwischen den Lippen am unlustigsten - Ergebnisse schließen eine Erklärung über Erwartungseffekte und kognitive Inferenzen aus, da die VPn nicht verstehen für was sie das machen sollen
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4
Q

Nennen sie einen Befund, der gegen die starke Version der Facial-Feedback-Hypothese spricht.

A

-Möbius-Syndrom ° angeborene Lähmung der Gesichtsmuskulatur (Fazialisparese) ° trotzdem normales Gefühlsleben (z.B. intakter Humor)

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5
Q

Was ist die Kernaussage der James-Lange-Theorie der Emotion? Welche kritischen Einwände hat Walter Cannon gegen sie vorgebracht und wie sind diese Einwände aus heutiger Sicht einzuordnen?

A
  • James-Lange-Theorie ° Emotionen entstehen durch die Wahrnehmung peripher-physiologischer Veränderungen ° „Wir weinen nicht, weil wir traurig sind, sondern wir sind traurig, weil wir weinen.“ ° Emotion ist die Wahrnehmung körperlicher Zustände -Walter Cannon ° Trennung der Eingeweide vom ZNS bewirkt keine Veränderung im emotionalen Verhalten ° Eingeweide sind relativ unempfindliche Organe ° Viszerale Veränderungen sind zu langsam ° Künstliche Herbeiführung von viszeralen Veränderungen induziert keine Emotion ° dieselben viszeralen Veränderungen bei sehr verschiedenen und nicht-emotionalen Zuständen ° alle widerlegt außer der letzte!!!
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6
Q

Erläutern sie die Behauptung, dass ein physiologischer Erregungszustand notwendig für das emotionale Erleben ist. Welche empirischen Befunde sprechen dagegen?

A
  • Studie zu emotionalem Erleben von Querschnittsgelähmten (Hohmann) ° reduzierte, sexuelle Erregbarkeit, Furcht und Ärgergefühle ° aber auch Zunahme sentimentaler Gefühle - Studie Erdmann: ° Bettblocker reduzieren unter angstauslösenden Bedingungen physiologische Reaktionen, verändern aber nicht oder nur sehr wenig selektiv das emotionale Erleben
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7
Q

Populärwissenschaftliche Medien beschreiben das limbische System als „ein Gehirnareal, dass der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient“. Diskutieren sie diese Aussage kritisch

A
  • keine Einheit der „limbischen“ Zellgruppen weder im histologischen Aufbau, noch in den Funktionen - limbisches System als einheitliches „emotionales Gehirn“ fragwürdig - stattdessen: Identifizierung von emotionsspezifischen Netzwerken, die in der Regel weite Teile des Gehirn umspannen (Netzwerkhypothese)
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8
Q

Was ist mit Reaktionskohärenz gemeint und wie wurde diese überprüft? Wie ist der aktuelle Forschungsstand bezüglich einer emotionalen Reaktionskohärenz einzuschätzen? Nehmen sie hierfür Bezug auf die Metaanalyse von Lensch et al. (2011)

A
  • Annahme, dass Reaktionen in unterschiedlichen Verhaltenssystemen koordiniert ausgelöst werden und für jede emotionale Herausforderung ein anderes “Reaktionspaket” geschnürt wird - diese Annahme der Reaktionskohärenz lässt erwarten, dass Größen der emotionalen Reaktion auf verschiedenen Ebenen statistisch miteinander zusammenhängen (korrelieren) - je intensiver das subjektive Empfinden einer Emotion, desto stärker z.B. körperliche Reaktion ( und anders herum) - Überprüfung: (Korrelationsstudien Lench) ° Größen der emotionalen Reaktionen auf den verschiedenen Ebenen sollten statistisch zusammenhängen (korrelieren) –> loser Zusammenhang zwischen emotionalen Verhaltenssystemen –> aber Emotionsvergleiche zeigen auch Unterschiede zwischen Reaktionen der Angst, Freude, Trauer, Wut (Diskrimination besonders gut zwischen negativen Emotionen und Freude)
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