Zertifikate Flashcards

1
Q

Was versteht man unter einer Mengenlösung?

A

Bei Zertifikaten handelt es sich um ein marktorientiertes Instrument. Analog zu Preislösungen (Abgaben und Steuern) nennt man Zertifikate daher Mengenlösungen. Zertifikate sind das Spiegelbild zu Steuern und Abgaben.

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2
Q

Wo ist der Unterschied zwischen Zertifikaten und Abgaben?

A

Die beiden Instrumente sind spiegelbildlich zueinander. Zertifikate steuern über die Menge
(Mengenlösung) und Abgaben über den Preis (Preislösung)

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3
Q

Wofür steht „cap and trade“?

A

Der Grundgedankte besteht darin, die insgesamt zulässige Umweltbelastung für einen Bereich festzulegen und in
handelbare Zertifikate aufzuteilen („cap and trade“).

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4
Q

Was versteht man unter „grandfathering“?

A

Eine Gesamtmenge von Zertifikaten, deren Nennwerte sich auf die angestrebte, regionale Emissionshöchstgrenze addieren, wird unter den Verursachern des bestimmten Schadstoffes in der betreffenden Region versteigert (Auktion) oder ihnen zugeteilt (Grandfathering).

Pro 
 Ökonomische Härte wird vermieden
und Unternehmen werden nicht
plötzlich belastet.
 Leichtere politische Durchsetzbarkeit
Contra
 Unternehmen mit besonders
umweltfreundlichen Technologien
werden benachteiligt.
 Vor der Einführung haben
Unternehmen einen Anreiz möglichst
viel zu emittieren.
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5
Q

Was versteht man im Zusammenhang mit Zertifikaten unter „banking“?

A

platzhalter

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6
Q

Ist eine Zertifikatlösung einer Abgabenlösung vorzuziehen?

A

Zertifikate erfüllen Bedingungen der ökologischen Treffsicherheit, Kosteneffizienz und dynamische Effizienz. Da die Auflagen nur die ökologische Treffsicherheit erfüllen, sind Zertifikate vorzuziehen

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7
Q

Kriterien zur Beurteilung der Instrumente

A

Ökologische Treffsicherheit
 Die Summe der Emissionen steht bei entsprechenden Kontrollmechanismen ebenso fest wie bei
Auflagen.
 Die Verteilung der Emissionen auf die einzelnen Unternehmen bleibt diesen selbst überlassen. Dies
führt dazu, dass die regionalen Immissionen nicht feststehen.
 Sofern es nicht auf die räumliche Verteilung der Schadstoffe ankommt, erfüllt die Zertifikatlösung
das Kriterium ebenso wie die Auflagenlösung perfekt.
 Kommt es auf die räumliche Verteilung der Emissionen an, besteht die Möglichkeit die Zertifikate
regional zu begrenzen.

–>Die ökologische Treffsicherheit von Zertifikaten liegt zwischen der von Auflagen und Abgaben!

Kosteneffizienz:
• Kosteneffiziente Internalisierung externer Effekte ohne Kenntnis über die Kostenfunktion der
Schadensvermeidung (bei vollständiger Konkurrenz -> meist gegeben beim Umweltschutz)
• Grenzkosten der Schadstoffreduktion des UN entsprechen im Gewinnmaximum genau dem
Zertifikatspreis -> Schadstoffe werden dort vermieden, wo geringste Kosten -> unabhängig von
Erstausgabe (Vermarktungsoption beim Grandfathering)

Wohlfahrtsoptimum:
• Dann erreicht, wenn so viele Zertifikate ausgegeben, dass Zertifikatspreis dem Grenznutzen
entspricht -> Grenzkostenfunktion und Schadensfunktion muss bekannt sein -> gleiche
Informationsbedarf wie Abgaben

Pareto-Effizienz
 Ein Pareto-Optimum wird über die Mengenlösung genau dann erreicht, wenn die Umweltbehörde
gerade so viele Zertifikate ausgibt, dass der Zertifikatpreis dem Grenznutzen entspricht.
 Die Umweltbehörde muss neben der erwarteten Schadensfunktion auch die aggregierte
Grenzkostenfunktion der Schadstoffvermeidung kennen.
 Zertifikate haben den gleichen Informationsbedarf zur Erreichung des Pareto-Optimums wie
Abgaben.
Die Verwendung der Pareto-Effizienz als Kriterium gibt keinen Aufschluss darüber, ob eher Abgaben oder
Zertifikate verwendet werden sollen!

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8
Q

Warum eignet sich der Klimaschutz ideal für die Anwendung eines Zertifikat-Handels?

A

Weil es beim Klimaschutz auf die gesamte, kumulierte Menge an Emissionen und nicht auf deren
Verteilung ankommt

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9
Q

Vor-und Nachteile von Zertifikaten

A

Vorteile von Zertifikaten:
 Kosteneffizienz gegeben, unabhängig vom Wissen der Umweltbehörde über die individuellen
Grenzvermeidungskostenfunktionen der Unternehmen:
 Ökologische Treffsicherheit (teilweise) gegeben: Wenn die räumliche Verteilung der Schadstoffe egal ist,
ist die ökologische Treffsicherheit der Zertifikate mit der der Auflagenlösung vergleichbar. Spielt die
räumliche Verteilung der Immissionen eine Rolle, liegt die ökologische Treffsicherheit von Zertifikaten
zwischen der von Auflagen und Abgaben. -> Lösung: Zertifikate regional nicht zu begrenzen!
 Dynamische Anreizwirkung gegeben: Je weiter die Emissionen durch umwelttechnischen Fortschritt
reduziert werden, desto mehr Ausgaben für Zertifikate spart das Unternehmen bzw. desto mehr
freigewordene Zertifikate kann es verkaufen. Allerdings führt stetige technische Verbesserung bei
konstanter Zertifikatsmenge zu sinkenden Zertifikatspreisen und somit einer Reduktion der dynamischen
Anreizwirkung.
Nachteile von Zertifikaten:
 Für Pareto-Effizienz muss die Umweltbehörde die aggregierte Grenzvermeidungskostenkurve (GVK) und
die Grenzschadensfunktion (GS) genau kennen. – In der Praxis kaum erreichbar (für alle Instrumente
gleich)

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10
Q

Auktionsverfahren

A

 Die gewünschte Emissionsmenge wird auf eine entsprechende Anzahl an Zertifikaten
aufgeteilt und an die Meistbietenden versteigert.

Pro 
 Die Zertifikate wandern zu den
Unternehmen bei denen sie den
meisten Nutzen stiften.
 Unternehmen die hohe Emissionen
erzeugen, müssen von Anfang an die
Kosten dafür tragen.
Contra
 Unternehmen werden einmalig mit
einem unerwarteten Kostenschub
konfrontiert.
 Schwierige politische
Durchsetzbarkeit.
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11
Q

Zusammenfassung

A

 Die Zertifikats- sowie die Abgabenlösung führt zu einer kostenminimalen Internalisierung externer
Effekte (Prämisse: vollständige Information und Konkurrenz)
 Diese Prämisse der vollständigen Konkurrenz ist aber bei wichtigen Emissionen wie CO2 oder SO2
gegeben, da die Anzahl der emittierenden Unternehmen sehr groß ist
 Sind die Zertifikate einmal im Besitz der Unternehmen, erfolgen keine weiteren Zahlungen an die
öffentliche Hand, was unter dem Gesichtspunkt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit positiv zu
bewerten ist.
 Gleichzeitig wird dadurch aber auch keine doppelte Dividende wie bei der ökologischen Steuerreform
erzielt.

 Der EU-Emissionshandel ist von einem idealtypischen System von „Klimaschutzzertifikaten“ ein
gutes Stück entfernt
 Im Prinzip ist der EU-Emissionshandel aber auf pragmatische Weise durchaus geeignet,
Umweltschutz zu geringen Kosten zu ermöglichen
 Mit Hilfe des EU-Emissionshandels kann es in moderatem Umfang gelingen umwelttechnischen
Fortschritt zu induzieren

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12
Q

Durch welche Maßnahmen kann bei Zertifikaten das ökologische Ziel im dynamischen Kontext angepasst werden?

A

Flexible Anpassung der auktionierten Menge
Abwertung der Zertifikate mit der Zeit
Zeitlich befristete Gültigkeit der Zertifikate
Erweiterung des Geltungsbereichs (Unternehmen, die Zertifikate halten müssen) bei konstanter Zertifikatsmenge

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13
Q

Innerhalb der UNO wird darüber diskutiert, ob es nicht sinnvoll wäre, die Zertifikate zu versteigern, anstatt sie freian die Länder zu verteilen, um mit den Einnahmen Projekte in Entwicklungsländern zu finanzieren und somit auch Entwicklungsländer zum Beitritt zum Kyoto-Protokoll zu bewegen (Kompensationsgeschäfte).

g) Würde die Versteigerungvon Zertifikaten zu einem weltwirtschaftlichen Effizienzverlust gegenüber der freien Vergabe führen?

A

Da die Ausgangsverteilung von Zertifikaten sowie das Vergabeverfahren nur distributive, jedoch keine allokative Auswirkungen hat, bleibt die Effizienz-bedingungdavon unberührt. (=> GVKi= pz*)

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