Auflagen Flashcards

1
Q

Was sind Auflagen und wie funktionieren sie?

Was sind die Vor- und Nachteile?

A

„Eine Auflage ist die Vorgabe einer bestimmten Norm, deren Nichteinhaltung zu Zahlungen an die
öffentliche Hand führt.“

Vorteile:
• Hohe ökologische Treffsicherheit (wenn Strafzahlungen und/oder Entdeckungswahrscheinlichkeit ausreichend hoch).
• Auflagen sind sinnvoll, wenn ein bestimmtes Emissionsniveau auf keinen Fall überschritten werden darf.

Nachteile:
• Keine dynamische Effizienz: Kein Anreiz umweltfreundliche Technologien zu entwickeln, deren Einsatz eine Übererfüllung der staatlichen Normen ermöglichen würden; auch „Stand der Technik“- Forderung in Auflagen löst diese Problematik nicht.
• Keine Kosteneffizienz: Auflagen sind nur dann kosteneffizient, wenn sie für jedes Unternehmen individuell festgelegt werden, da Unternehmen in der Regel unterschiedliche Schadstoffvermeidungskosten haben, d.h. die Umweltbehörde muss die individuellen Grenzvermeidungskostenfunktionen jedes Unternehmens genau kennen – in der Praxis kaum möglich.
• Für Pareto-Effizienz muss die Umweltbehörde zusätzlich noch die Grenzschadenfunktion genau kennen – ebenfalls in der Praxis kaum erreichbar.
Sowohl ein pareto- als auch ein kosteneffizientes Ergebnis mit Auflagen zu erzielen ist extrem schwierig und in der Praxis nur in Ausnahmefällen möglich.

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2
Q

Was versteht man unter Vollzugsdefizit ?

A

Aufgrund der hohen Auflagendichte sind Umweltbehörden überfordert und entdecken in der Praxis nicht
alle Überschreitungen → Vollzugsdefizit

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3
Q

Was ist der Unterschied zwischen Emissionen, Immissionen und Produktionsstandards

A
  • Emissionsstandards (Schadstoffbelastungen an der Quelle)
  • Immissionsstandards (Schadstoffbelastungen im Raum)
  • Produktstandards (Belastungsgrenzen schädlicher Substanzen)
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4
Q

Wie lassen sich Auflagen ökonomisch sinnvoll modellieren?

Welche Nebenbedingungen müssen hierbei erfüllt sein?

A

Allgemein: 𝑈𝑈𝑈𝑈i wählt Ei+, wenn gilt:
𝑈𝑈i(Ei+) ≥ 𝑈𝑈i(Ei) − 𝑝𝑝(Ei) ∗ 𝑍𝑍 ∀ Ei > Ei+
• Gilt dieser Zusammenhang nicht, dann lohnt es sich für ein Unternehmen über die erlaubte Menge hinaus zu emittieren.
• Die entscheidenden Stellhebel für die Behörden sind hierbei die Höhe der Strafzahlung Z und die aus Kontrolldichte resultierende Entdeckungswahrscheinlichkeit p.

  • Vereinfachend wird angenommen, dass die Höhe der Strafe Z konstant ist.
  • Je höher die Überschreitung, desto höher die Wahrscheinlichkeit entdeckt zu werden 𝑝𝑝(Ei)
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5
Q

Welche Maßnahmen stehen zur Verfügung um den erwarteten Nutzen zu senken?

A
  • Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit p durch regelmäßige Kontrollen
  • Erhöhung des Strafmaßes
  • Einfluss auf die Nutzenfunktion
  • Auflage niedriger bzw. weniger streng setzen
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6
Q

Wie lassen sich Auflagen ökonomisch beurteilen?

A

• Auflagen können einen großen Anreiz erzeugen Umweltstandards einzuhalten.
• Auflagen sind in allen Bereichen reizvoll, in denen ein bestimmtes Emissionsniveau auf keinen Fall überschritten werden darf.
• Solange der Erwartungsnutzen aus der Überschreitung der vorgeschriebenen Menge kleiner ist als der Nutzen aus der Einhaltung, ist eine Auflage ökologisch treffsicher.
• Besonderer Vorteil: zur Erreichung der ökologischen Treffsicherheit sind keinerlei Informationen notwendig, außer der Emissionsobergrenze.
Auflagen eignen sich immer dort, wo die ökologische Treffsicherheit im Vordergrund steht!

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7
Q

Warum dominieren Auflagen im umweltpolitischen Bereich?

A

Besonderer Vorteil: zur Erreichung der ökologischen Treffsicherheit sind keinerlei Informationen
notwendig, außer der Emissionsobergrenze

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8
Q

Ökologische Treffsicherheit

A

Inwieweit kann ein bestimmtes umweltpolitisches Ziel mit diesem Instrument exakt erreicht
werden?

Auflagen eignen sich immer dort, wo die ökologische Treffsicherheit im Vordergrund steht!

 Solange der Erwartungsnutzen aus der Überschreitung der vorgeschriebenen Menge kleiner ist als der Nutzen aus der Einhaltung, ist eine Auflage ökologisch treffsicher.
Unter der Prämisse, dass Strafzahlungen und Entdeckungswahrscheinlichkeit ausreichend hoch sind, ist
die Umweltbehörde zwar in der Lage die Emissionsmenge genau zu steuern, aber:
Welche Emissionsmenge sollte von den Behörden festgelegt werden?

 Besonderer Vorteil: zur Erreichung der ökologischen Treffsicherheit sind keinerlei Informationen notwendig, außer der Emissionsobergrenze.

Beispiele:
 Einschränkungen bei gefährlichen, giftigen Substanzen
 Verbot krebserregender (karzinogener) Stoffe
 Festlegung von Geschwindigkeitsbeschränkungen
Schwierig wird es immer dann, wenn es zwischen Schaden und Nutzen abzuwägen gilt.

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9
Q

Pareto-Effizienz und Auflagen

A

Ein pareto-effizientes Ergebnis zu erzielen, ist mit Auflagen extrem schwierig und in der Praxis nur in Ausnahmefällen möglich!

Grund:
1) Informationsproblem:
 Die Umweltbehörde muss die Schadensfunktion S‘ genau kennen
 Die Umweltbehörde müsste für jedes Unternehmen auch die individuelle
Grenzvermeidungskostenfunktion V‘ kennen!
 Extrem hoher Informationsbedarf -> in der Praxis nicht möglich

2) Anreizproblem:
Der Anreiz umweltfreundliche Technologien zu entwickeln verschwindet!
 Zielkonflikt zwischen (statischer) Pareto-Effizienz und der dynamischen Anreizwirkung.
 Die statische Pareto-Effizienz besagt, dass Unternehmen mit hohem Grenznutzen der Emissionen (hohen Grenzkosten der Schadstoffvermeidung) mehr emittieren dürfen!

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10
Q

Kosteneffizienz

A

Kosteneffizienz bedeutet, dass das Emissionsziel mit minimalen Kosten erreicht werden kann.

„Ein umweltpolitisches Instrument ist dann kosteneffizient, wenn es die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten,
die zur Einhaltung bestimmter exogen vorgegebener Umweltqualitätsziele (z.B. Emissionen) notwendig sind, minimiert.“

Die Kostenminimale Schadstoffvermeidung ist dann erreicht, wenn die „Grenzkosten der Vermeidung“
bzw. die „Grenznutzen der Verschmutzung (Emissionen)“ für alle beteiligten Unternehmen gleich sind:

Beispiel:
BImSchG -> Emissionsgrenzwerte -> Genehmigungsentzug bei Verstoß -> als Massenkonzentration
angegeben -> Gesamtemissionen können durch mehr Gesamtabgas gesteigert werden & gleiche Standards
für unterschiedliche Anlagen -> ineffizient
Generell zu beachten: Emissionsimport aus Ländern ohne Vorschriften

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11
Q

Wohlfahrtsoptimale Emissionsmenge:

A

• Im Schnittpunkt der (aggregierten) Grenzvermeidungskosten und der externe
Grenzkosten der Allgemeinheit
• Schadensfunktion und Grenzvermeidungskostenfkt. Jedes UN muss genau bekannt sein -> nicht praktikabel

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