Yoga auf dem Weg nach Westen Reto Zbinden Flashcards
1
Q
- Wer hat das Buch „Yoga auf dem Weg nach Westen“ geschrieben? Von wann bis wann (zeitlich)gibt das Buch einen Überblick?
A
- Karl Baier / von der Zeit Alexanders des Grossens (Feldzug durch Indien: 327-325 v. Chr.) bis Ende des 2. Weltkrieges
2
Q
- Was sind Gymnosophisten?
A
- Alexander der Grosse und sein Tross sind bei ihrem Feldzug durch Indien auf Philosophen gestossen, die sie wegen ihrer Nacktheit so Gymnosophisten genannt haben (vermutlich Yogis) (S. 708)
3
Q
- Was beeindruckte Alexander der Grosse und sein Tross an diesen Gymnosophisten?
A
- Ihre asketische Leistung. Immunität gegen Schmerz und Lust, Todesverachtung und Indifferenz gegen Sitte und Satzung“. (Stoiker in Europa waren dadurch inspiriert) (S. 708)
4
Q
- Welche weitere Quelle des Altertums nennt Baier in seinem Buch und um was geht es darin?
A
- Das Milindapanha , ein Quellentext des Theravada Buddhismus. Es ist ein Dialog zwischen König Menandros und dem buddhistischen Mönch Nagasena (S. 708)
5
Q
- Wie wurde Europa im Mittelalter durch indisches Denken beeinflusst?
A
- Europa war durch die islamische Welt getrennt. Yoga war aber islamischen Sufis bekannt. Yogapraktiken (Pranajama-Techniken, Lehre der Chakras9) wurden durch die islamischen Sufi-Mystiker übernommen. Diese hatten Kontakt zu christlichen Mystiker. Die Yogapraktiken erfolgten allerdings anonym und wurden nicht als solche gekennzeichnet. (S. 709)
6
Q
- Welcher islamische Sufi hat die Yogasutras ins Arabische übersetzt. Wann lebte dieser?
A
- Al Biruni, 973-1048 (S. 709)
7
Q
- Nenne zwei Beispiele, wo der Einfluss des Yoga auf die europäische Mystik stattgefunden hat.
A
- Hesychasmus der Ostkirche / Kabbala der Juden
Die Aufnahme und Übernahme dieser Yogapraktiken geschah allerdings anonym (waren nichts als Yoga gekennzeichnet) (S. 709)
8
Q
- Wie hiess das Buch, das die indische Kultur, resp. den Yoga in den 30er Jahren nach Westen brachte?
A
- A search in Secret India von Paul Brunton (S. 709)
9
Q
- Wann war die Geburtsstunde der Indologie in Deutschland?
A
- Im 19. Jahrhundert. Deutsche Philosophen und Intellektuelle fingen an, sich mit dem indischen Denken zu beschäftigen und Quellentexte des Yoga wurden übersetzt. (S. 709)
10
Q
- Wann setzte die eigentliche Breitenbewegung des Yoga ein und durch wen wurde sie getragen/verbreitet?
A
- Gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch die Arbeit der Theosophischen Gesellschaft. Die frühern Theosophen waren die ersten, die an der praktischen Erprobung und Vermittlung von Yogaübungen interessiert waren. (Patanjali-Yoga wurde gegenüber Hatha-Yoga favorisiert) (S. 709/710)
11
Q
- Was passierte mit dem Gedankengut des Yogas in der Zwischenkriegszeit?
A
- Yoga wurde von der deutschen „Neugeist-Bewegung“ als System zur Steigerung der Effizienz entdeckt, nachdem Yogaübungen einige Jahrzehnte zuvor (durch Vorträge von Swami Vivekananda) Eingang in die amerikanische „New-Thought-Bewegung“ gefunden hatten. Ebenfalls in dieser Zeit flossen Praktiken in die esoterischen Schulen von Gurdjeff, Ouspensky und Alica Bailey ein. (S. 710)
12
Q
- Wann begann das Interesse der Psychologie am Yoga und welcher Psychologe hatte schon damals die Einsicht, dass es sich nicht bloss um ekstatische Traum-Zustände handelte, sondern um mystische Versenkungszustände mit Erkenntnisgewinn?
A
- In der Mitte des 19. Jahrhunderts / William James (S. 710)
13
Q
- Was wurde auf dem Monte Verita ab den 30er Jahren durchgeführt und von wem?
A
- Die sogenannten „Eranos-Tagungen“ durchgeführt von Olga Fröbe-Kapteyn (S. 710)
14
Q
- Welcher Schweizer Psychologe hat sich dem Yoga zugewendet und wie äusserte sich das?
A
- Er hat Yoga praktiziert und sich für die indischen Lehren interessiert. Er hat in seinen Seminaren Yoga-Philosophie und Buddhismus behandelt. Er hatte persönlichen Kontakt zu Subrahmanya Iyer (Guru des Maharaja von Mysore) und Paul Brunton. (S. 711)
15
Q
- Wer stand im Briefkontakt bezüglich Yoga mit Sigmund Freud?
A
- Romain Rolland, franz. Literat und Nobelpreisträger Verehrer von Vivekananda (S. 711)
16
Q
- Was empfiehlt C.G. Jung den Menschen im Westen in Bezug auf den Yogaweg?
A
- Er empfiehlt, die von ihm entwickelte „aktive Imagination“ Im Zentrum steht nicht ein Tun, sondern ein Lassen. Ein Sich-öffnen, das sich nicht mit oberflächlichen, selbstgemachten Phantasien abgibt, sondern die „Ein-Bildung“ der Wahrheit. Botschaften zulassen, die von innen herauf entstehen. (S. 711/712)
17
Q
- Welche zwei Autoren hat Karl Baier in seinem geschichtlichen Abriss ebenfalls erwähnt, beschreibe kurz die Inhalte der Bücher dieser Autoren.
A
- Jakob Wilhelm Hauer / „Die Anfänge der Yogapraxis im alten Indien“ (1922) Es wird die Vorgeschichte des Yogas anhand von Analysen vedischer Textpassagen erläutert. „Yoga als Heilweg“ (1932) Gesamtdarstellung des Yogas unter historischen Gesichtspunkten inkl. eine neue Übersetzung der Yogasutras
Mircea Eliade / „Yoga – Unsterblichkeit und Freiheit“ . Dieses Buch ist sowohl akademisch, als auch von seinen Erlebnissen in Indien geprägt. Es bringt erstmals den Tantrismus ans Licht. (S. 712)
18
Q
- Welche Wissenschaften neben der Indologie und Philosophie haben die Lehre des Yoga heute durchdrungen?
A
- Religionswissenschaft, humanistische Psychologie, Transformationspsychologie, Medizin, Gesundheitswissenschaften, Sportforschung, Naturwissenschaften.