Woche 2- Beratung, Coaching, Psychotherapie Flashcards
Nennen Sie drei Faktoren, die als relevant für eine erfolgreiche Therapie gelten.
- 30% auf der therapeutischen Beziehung
- zu 15% auf Techniken & Erwartungseffekte
- 40% auf außer therapeutische Ereignisse
In welchen 3 Settings können klinisch-psychologische Interventionen stattfinden? Nennen Sie zusätzlich jeweils ein Beispiel.
- ambulant - z.B. Beratungsstelle
- teilstationär - z. B. Tagesklinik
- stationär - z. B. psychosomatische Fachklinik
Man kann die präventiven Interventionsformen auch hinsichtlich d. Zielgruppe unterscheiden. Beschreibe die drei verschiedenen Arten
- Universelle Prävention: richtet sich an alle Mitglieder einer umrissenen Gemeinschaft. Z.B. Gesamtbevölkerung eines Landes, Angehörige eines Betriebs, einer Schulklasse. Beispiele: Fernsehspots „Kein Alkohol am Steuer“
- Selektive Prävention: richtet sich an Teilgruppen, auf Grund spezieller Probleme oder Risikokonstellationen (z.B. erhöhtes Risiko für spätere Suchtprobleme, Kinder drogenkranker Eltern, Grippeimpfung für ältere Menschen)
- Indizierte Prävention: richtet sich an Individuen mit eindeutigem Krankheitsrisiko (Personen mit familiärer Vorbelastung durch Darmkrebs à Darmspiegelung ab 50.Lj)
Beschreiben Sie kurz welche Ziele die drei Formen der Prävention (primäre, sekundäre und tertiäre Prävention) jeweils verfolgen und nennen Sie pro Präventionsform ein Beispiel.
- Primäre Prävention: Über eine Reduktion von Risikofaktoren und Risikoverhalten soll eine Senkung der Neuerkrankungsraten (Inzidenz) erreicht werden. (Impfen)
- Sekundäre Prävention: Früherkennung und Frühbehandlung (Mammographie)
- Tertiäre Prävention: Reduktion von Folgeschäden; Vermeidung von Chronifizierung (Heilgymnastik)
Welche drei Funktionen erfüllt Beratung? Beschreibe diese drei zentralen Funktionen kurz und nennen Sie jeweils ein Beispiel.
- Prävention: Rat & Entscheidungshilfe bei sich zuspitzenden Problemen (zB. Eheberatung)
- Korrektur: Hilfestellung bei akuten Problemen, die für Person alleine überfordernd sind.
- Rehabilitation: Orientierungshilfe und Wiedereingliederung (zB in Arbeitsleben nach schwerem Unfall mit Komplettremission)
Nennen Sie die Phasen der Prozessmodells der Beratung.
- (Beziehungsaufbau)
- Einschätzung der Situation, Klärung des Dienstauftrages
- Erfassung und Mobilisierung von Ressourcen
- Aufstellung eines Planes, Durchführung beraterischer Methoden
- Prozessevaluation und Fortsetzung der Schritte 2 bis 5 so lange wie nötig
- Beendigung des Beratungsprozesses
Benennen Sie die fünf Phasen der Veränderung nach DiClemento & Prochaska (1983).
- Präkontemplation (nicht bereit etwas zu tun)
- Kontemplation (Absicht Handlung einzuleiten)
- Vorbereitung (Absicht sofortige Handlung einzuleiten)
- Handlung
- Aufrechterhaltung (Handlung gegen Rückfälle)
Wie ist der Kommunikationsstil im MI (Motivational Interviewing) nach Miller & Rollnick zu beschreiben?
Kooperativer und zielorientierter Kommunikationsstil mit Fokus auf Sprache der Veränderung. Die Kommunikation erkundet Motive der Klienten und soll so persönliche Motivation und Selbstverpflichtung für spezifische Ziele stärken. Atmosphäre von Akzeptanz & Mitgefühl.
Was möchte das MI (Motivational Interviewen in Miller & Rolllnick in einer Person stärken und wie kann das gelingen?
- Selbstwirksamkeit + Glaube an Möglichkeit sich zu verändern (-> Akzeptanz & Aktives Zuhören, Empathie)
- Veränderungsbereitschaft (-> Diskrepanz zwischen Verhalten und wichtigen Zielen).
- Persönliche Motivation und Selbstverpflichtung zu einem spez. Ziel ( -> Klient liefert Argumente für Veränderung selbst)
Nennen Sie 4 der allgemeinen Gesprächstechniken der Gesprächsführung.
aktives Zuhören, Empathie, Akzeptanz, Echtheit?
Nennen Sie 3 der 5 Strategien für den Gesprächsbeginn bei der motivierenden Gesprächsführung und erläutern Sie ihr Vorgehen kurz
- Offene Fragen stellen: W-Fragen, Fragen, die nicht mit Ja oder nein beantwortet werden können
- Aktives Zuhören bedeutet dabei, zu erwägen, was für eine Bedeutung das Gesagte für den Betroffenen haben könnte.
- Zusammenfassen: Fassen Sie das Gehörte in kompakter Form zusammen. Damit können Sie signalisieren, dass Sie aufmerksam zugehört haben.
- Bestätigen: Sagen Sie etwas, dass Respekt und Wertschätzung vermittelt für die Gefühle, die schwierige Situation, das schon Erreichte, die Werte oder die Anstrengung des Betroffenen. Wichtig: authentisch sein.
- Change Talk hervorrufen: Strategie um die Auflösung der Ambivalenz zu fördern.
Nennen Sie zwei der vermeidbaren Fallen in der Gesprächsführung und erläutern Sie kurz, was dahinter steht.
Frage-Antwort-Falle:
Fragen in Serie erzeugen eine “Verhör”-Atmosphäre und führen zu kurzen, passiven Antworten. Es entsteht eine Hierarchie und Reaktanz. → Max. 3 Fragen in Reihe. Paraphrasieren, Zusammenfassen, Schweigen, Bestätigen.
Zu früher Fokus:
Wahrnehmung des Hauptproblems kann sich unterscheiden. → Notizen statt schnelle Diagnose. Klienten bestimmen die Themen und Reihenfolge.
Schuldfalle:
Auch wenn Klienten diese evtl. eindeutig zuweisen wollen, die “Schuldfrage” ist für Richter, nicht Therapeuten. → Von Anfang an klar an Lösung statt an Schuldzuweisung arbeiten (letztere kann eine Opferrolle zementieren)
Partei Ergreifen:
Wenn wir als Behandelnde (zu früh) Partei für die Veränderung ergreifen (“das wäre sicher gut für Sie”), entsteht Reaktanz (Widerstand). → Klienten sollen selbst Argumente für Verädnerung liefern.
Expertenfalle:
Wenn wir Behandelnde uns als “Experten mit allen Antworten” darstellen, werden die Klienten oft passiv. Die Klienten sind generell die besten Experten für ihre Situation. → zB. “Was würden Sie jemandem in einer ähnlichen Situation empfehlen”
Etikettierungsfalle:
Klienten von einer Diagnose zu überzeugen funktioniert nicht. Ausserdem kann diese ein Stigma mit sich bringen. Problemexploration ist oft auch ohne Diagnose möglich.