Vorzeitige Plazentalösung_Brainscape Flashcards
Vorzeitige Plazentalösung: Synonym (2)
ABruptio placentae
Ablatio placentae
Vorzeitige Plazentalösung: Definition (2)
teilweise oder vollständige Ablösung der Plazenta von ihrer Haftfläche vor der Geburt des Kindes
Blutung aus mütterlichen und kindlichen Gefäßen (zur Erinnerung: bei Insertio velamentosa Blutung nur aus kindlichen GEfäßen)
Vorzeitige Plazentalösung: Epidemiologie
- bei wie viel % der Geburten? (1)
- wann in der SS? (1)
- Rezidivrate in Folgeschwangerschaft (1)
bei wie viel % der Geburten?: 0,4-0,8%
wann in der SS?: meist nach der 30. SSW
Rezidivrate in Folgeschwangerschaft: 5%
Vorzeitige Plazentalösung: Ätiologie
- Ursache (1)
- wer häufiger betroffen? (2)
- Prädisponierende Faktoren (3)
Ursache: in mehr als 50% der FÄlle ist Ursache der vorzeitigen Plazentalösung unklar
wer häufiger betroffen?
- ältere Schwangere
- Mehrgebärende
Prädisponierende Faktoren
- Gefäßveränderungen (Diabetes mellitus, Hypertonie, Präeklampsie)
- intrauteriner Druckabfall (nach Geburt des 1. Kindes bei Mehrlingen oder bei vorzeitigem Blasensprung)
- Trauma (zB abdominelles Trauma durch Unfälle, mechanisch bei zu kurzer Nabelschnur oder iatrogen zB bei Verusch der äußeren Wendung)
Vorzeitige Plazentalösung: Klinik
- ab wann treten Symptome auf? (1)
- Symptome (5)
- DIC -> wodurch? (1)
- Lebensgefahr -> ab wann und für wen? (2)
ab wann treten Symptome auf?: nach Lösen von mehr als 30% der Plazenta
Symptome
- Schmerzen im Unterbauch, Todesangst, Atemnot, Tachykardie
- druckempfindlicher, BRETTHARTER Uterus
- evtl abgeschwächte/fehlende Kindsbewegungen
- CTG: akute Plazentainsuffizienz und fetale Hypoxie
- ´häufog KEINE vaginale Blutung (es blutet hinter die Plazenta -> Retroplazentäres Hämatom)
DIC -> wodurch?: Plazenta ist reich an Gewebsthromboplastin (= FIII + Phospholipide) –> massive Gerinnung
Lebensgefahr -> ab wann und für wen?
- Ablösung von mehr als 50% -> Fruchttod durch massive fetale Hypoxie
- Ablösung von mehr als 65% -> Lebensgefahr für Mutter durch hohen Blutverlust
Vorzeitige Plazentalösung: Diagnostik
- Sono (3)
- CTG bei kindlicher Hypoxie (1)
- klinische CHemie (1)
Sono
- Darstellung des Plazentasitzes und eines möglichen retroplazentären Hämatoms
- in seltenen Fällen: Blutung in Uteruswand: Couvelaire-Syndrom
- Vitalitätskontrolle des Kindes (Herzaktion, Kindsbewegungen)
CTG bei kindlicher Hypoxie: anhaltende (schwere) Bradykardie, variable Dezelerationen
klinische CHemie: Kontrolle von Blutbild und Gerinnung
Vorzeitige Plazentalösung: DD akute Plazentainsuffizienz (3)
Plazentainfarkt
Wehensturm unter Geburt
Nabelschnurkomplikationen (zB Nabelschnurknoten
Vorzeitige Plazentalösung: DD Blutung in der Spätschwangerschaft bzw unter der Geburt (4)
Plazentarandblutung
Uterusruptur
Blasensprung bei Insertio velamentosa
Placenta praevia (siehe gesonderte Lernkarte)
Vorzeitige Plazentalösung: Therapie
- Therapie der Blutung (2)
- VOrgehen bei unauffälligen fetalen Befunden un dkreislaufstabiler Mutter (3)
- Vorgehen bei akuten Symptomen und lebendem Kind (1)
- VOrgehen bei akuten Symptomen und intrauterinem Fruchttod (2)
Therapie der Blutung
- Intensivüberwachung, Volumensubstitution, ggf. Substitution von Blutbestandteilen
- bei allen Blutungen in der Spät-SS: enge Überwachung der Gerinnung in Hinblick auf Blutverlust
VOrgehen bei unauffälligen fetalen Befunden un dkreislaufstabiler Mutter
- abwartendes Verhalten, Bettruhe, regelmäßige Kontrollen
- bis 34. SSW: Induktion der Lungenreife, ggf Tokolyse
- normale Geburt anstreben
Vorgehen bei akuten Symptomen und lebendem Kind: Not-Sectio (SOFORT!!! unabhängig von SSW)
VOrgehen bei akuten Symptomen und intrauterinem Fruchttod
- Einleitung der vaginalen ENtbindung durch medikamentöse Weheninduktion und Eröffnung der Fruchtblase
- mütterliche Gefährdung durch starke Blutung oder langsames Voranschreiten des Geburtsgeschehens _> auch bei totem Kind Not-Sectio
Vorzeitige Plazentalösung: Komplikationen (2)
intrauteriner Fruchttod
Verbrauchskoagulopathie, Schock der Mutter
Vorzeitige Plazentalösung: DD Blutung in der Spätschwangerschaft bzw unter der Geburt: Placenta praevia
- bei wie viel % aller Schwangerschaften? (1)
- Risikofaktoren (1)
- Klassifikation (wie viel des Muttermundes wird bedeckt?) (siehe gesonderte Lernkarte)
- Klinik (2)
- Therapie (siehe gesonderte Lernkarte)
bei wie viel % aller Schwangerschaften?: 0,5%
Risikofaktoren: prädisponierend sidn zeitlich nah aneinander liegende Schädigungen des ENdometriums, zB durch
- —- Multiparität
- —- wiederholte Kürretage
- —- wiederholte Sectio
Klinik
- plötzliche, schmerzlose Blutungen im 3. Trimenon oder bei Geburtsvorgang (vor dem Blasensprung) (im Gegensatz dazu sind die Blutungen bei vorzeitiger Plazentaablösung mit Schmerzen verbunden!!!)
- KU: Abdomen ist weich und nicht druckempfindlich (im Gegensatz dazu bei vorzeitiger Plazentaablösung brettharter Uterus)
Vorzeitige Plazentalösung: DD Blutung in der Spätschwangerschaft bzw unter der Geburt: Placenta praevia: Klassifikation (wie viel des Muttermundes wird bedeckt?)
- tiefsitzende Plazenta (1)
- Placenta praevia marginalis (1)
- Placenta praevia partialis (1)
- Placenta praevia totalis (1)
tiefsitzende Plazenta: Unterrand der Plazenta liegt weniger als 5cm entfernt vom inneren Muttermund
Placenta praevia marginalis: Plazenta reicht an den Muttermund heran
Placenta praevia partialis: Plazenta bedeckt den inneren Muttermund teilweise
Placenta praevia totalis: Placenta bedeckt den inneren Muttermund vollständig
Vorzeitige Plazentalösung: DD Blutung in der Spätschwangerschaft bzw unter der Geburt: Placenta praevia: Therapie
- generell (1)
- bis 34. SSW (2)
- bei starken Blutungen (1)
- Geburtsvorgehen bei Placenta praevia partialis/marginalis (2)
- Geburtsvorgehen bei Placenta praevia totalis (1)
generell: bei nicht zu starken Blutungen -> SS fortsetzen (zu frühe Geburt vermeiden)
bis 34. SSW
- Lungenreifeinduktion mit Kortikosteroiden (zB Betamethason)
- ggf. Tokolyse zB mit Beta-2-Sympathomimetika
bei starken Blutungen: unmittelbare Notsectio
Geburtsvorgehen bei Placenta praevia partialis/marginalis
- abhängig von Lage des Kindes und des CTG-Befundes ist vaginale ENtbindung möglich
- bei Hinweisen auf Verschlechterung elektive Sectio 1-2 Wochen vor errechnetem Geburtstermin
Geburtsvorgehen bei Placenta praevia totalis: stets Sectio 1-2 Wochen vor errechnetem Geburtstermin