Vorsorge in Schweden Flashcards

1
Q

Learningsfür Schweizer 1e-Pläne und für die Individualisierung?

A


1e-Grenze: Ist der Schluss «höheres Einkommen» = «bessere Kenntnisse und höhere Risikofähigkeit» korrekt?

Viele Personen sind mit Anlage-und Vorsorgentscheidungen überfordert und können die Eigenverantwortung gar nicht wahrnehmen, Finanzwissen ist ungenügend.

Individualisierung im Kapitaldeckungsverfahren bietet Potenzial für «unseriöse» Angebote aller Art (Umlagefinanzierung ist weniger anfällig für Betrug).

Aufgrund der Kollektivität im BVG besteht ein «Mitmachzwang» im 1e für alle, welche die Bedingungen erfüllen, auch wenn andere Präferenzen bestehen würden. Eine Risikodelegation an die Pensionskasse (an den Staat) ist nicht möglich.

Individualisierung vermindert grundsätzlich die Nettoperformance eines Vorsorgesystems (höhere Kosten, schlechtere Renditen, höhere Risiken, unzweckmässige Asset Allocation und andere Anlagefehler usw.).


Kapitalauszahlung zwingt Pensionierte, im Ruhestand das Geld zu bewirtschaften.

Zuviel Auswahl bei der Kapitalanlage überfordert die Kunden (Vorstrukturierung nötig).

Schwankende Altersleistungen (z.B. abhängig von den individuellen Anlagerenditen) führen für Pensionierte zu Planungsunsicherheit und sind politisch angreifbar. Wenn es schlecht läuft, wird der Staat wohl eingreifen.

Ein freiwilliges Mitmachen im Rahmen der 1e-Pläne mit einer Default-Lösung (umhüllende Pensionskassenlösung) als Alternative wäre zu bevorzugen.

Risikotransfer (Lebenserwartung, Kapitalerträge, Demografie) vom Staat / Steuerzahler / Pensionskasse an das Individuum: wer kann die Risiken letztlich besser tragen?


Was ist die Abgrenzung zwischen 1e-Plänen und der Säule 3a?

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2
Q

Reform Schweden:

Automatischer Stabilisator erklären

A
  • Rentenberechnung die durchschnittliche Lebenserwartung reflektieren

-Automatische Ausgleichsmechanismus passt die Rentenleistung an Wirtschaftsentwicklung und Lebenserwartung an

- Indexierung an die Lohnentwicklung und nicht an die Inflation

  • autom. Korrekturen erfolgen nur auf der Leistungsseite, jedoch nicht bei den Beiträgen
  • Nach der Wirtschaftkrise kam der Stabilisierungsmechanismus erstmals negativ zur Anwendung
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3
Q

Reform Schweden:

Die Idee kurz erklären

A
  • Revolutionär: Mechanismus, der bei einem negativ vom Grundszenario abweichenden Wirtschaftsgang die ausbezahlten Renten automatisch kürzt.
  • Explizites Ziel, ein Pensionssystem nach dem Umlageverfahren zu schaffen, das finanziell zu jeder Zeit stabil ist.
  • Die Reform der Alterspension verschob substanzielle Risiken (Wirtschaftsentwicklung, Demografie) vom Staat (resp. von den Steuerzahlern) zu den Pensionären (Eigenverantwortung).
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4
Q

Individualisierung der Vorsorge erklären:

A

Eine vom Parlament angenommene Motion will neue Möglichkeiten schaffen und die Eigenverantwortung stärken, indem
nachträglich ein Einkauf in die Säule 3a möglich sein soll. Aus empirischer Sicht ist die Umstellung des Altersvorsorgesystems von einem Umlage- auf ein Kapitaldeckungsverfahren
nicht wohlfahrtsfördernd.
Die zunehmende Individualisierung über
die Stärkung der privaten Altersvorsorge führt insgesamt zu tieferen Renditen im Vorsorgesystem (Anlagefehler). Auch ist die Förderung der Selbstvorsorge durch steuerliche Anreize umstritten.

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5
Q

Individualisierte Vorsorge:

Was spricht dagegen?

A

Es gibt einige Evidenz dafür, dass die Individualisierung insgesamt zu tieferen Renditen im Vorsorgesystem führt als mit kollektiven
kapitalgedeckten Vorsorgeformen wie etwa den Pensionskassen. Denn Pensionskassen können substanzielle Kapitalmarktrisiken
eingehen
, ohne dass die Versicherten diese Risiken individuell tragen müssen. AllfälligeRenditeschwankungen können über
den Deckungsgrad kompensiert werden
. Und weil solche kollektiven kapitalgedeckten Systeme risikoreicher investieren als individuelle kapitalgedeckte Systeme, sindlängerfristig höhere Renditen zu erwarten. Weitere wichtige Treiber dafür, dass die
Rendite mit der Individualisierung schrumpft,
sind Anlagefehler wie mangelhafte Diversifikation,
zu vorsichtiges Anlegen oder hohe Kosten aufgrund der schwachen Verhandlungsposition
gegenüber Finanzdienstleistern,
welche die Vorsorgevermögen verwalten.

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6
Q

Drei Säulenprinzip

in der CH erklären

A
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7
Q

Erkläre den Begriff

Sozialversicherung (historisch)

A

Unter Sozialversicherung versteht man das staatliche Bemühen,
Bedürftigen in bestimmten Lebenslagen Unterstützung und Hilfe zu gewähren. Die Unterstützung besteht in Geld- und Sachleistungen. Risiken sind hauptsächlich Alter, Tod, Invalidität, Unfall, Krankheit
und Arbeitslosigkeit.

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8
Q

was versteht man unter der

Versicherungs-Solidarität?

A

Versicherungs-Solidarität

Grundprinzip der Versicherung, Ausgleichvon

Beiträgen und Leistungen im Kollektiv

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9
Q

vertikale

Solidariät

vs.

horizontale

Solidariät

A

vertikale Solidarität: Ausgleich zwischen hohen und tiefen Einkommen (arm / reich)

horizontale Solidarität: Ausgleich zwischen sozialen Gruppen, z.B. Ledige/Verheiratete, Männer/Frauen, Gesunde/Kranken, Personen mit/ohne Familienlasten usw.

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10
Q

Worauf soll die Gewährung von Leistungen ausgerichtet werden?
Zwei Prinzipien:

Kausalprinzip

vs,

Finalprinzip

A

Kausalprinzip (Ursache, die zum Einkommensausfall oder zu Kosten geführt haben, lässt Leistungen fliessen. Bsp. Sozialversicherungen)

Finalprinzip (Es zählt nur die Tatsache, das ein Einkommensausfall vorliegt, die Ursache ist irrelevant. Bsp. Sozialhilfe)

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11
Q

Das Umfeld, im dem die Vorsorgekonzeption eingebettet ist,
verändert sich:

Exogene Faktoren

vs.

Endogene Faktoren

A
  • *Exogene Faktoren** wie demografische Veränderungen (Geburten, Todesfälle, Lebenserwartung, Migration), Finanzmarktrenditen usw.
  • -> durch den Staat kaum zu beeinflussen
  • *Endogene Faktoren** wie anzustrebender Wohlstand der Rentnergeneration (Höhe der Renten, Pensionierungszeitpunkt)
  • -> durch den Staat lenkbar, beeinflussbar, resp. erfordert politische Entscheidungen (welche aber höchst umstritten sind)
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12
Q
A
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