Vorlesung 8 - Gewässergüte Flashcards
Gewässerstrukturgüte
Beschreibung der Naturnähe oder anthropogenen Überformung des Gewässers anhand der Gewässermorphologie
Nährstoffsituation
physiko-chemische Gewässergüte
Lebensraumtypische Organismen (Bioindikatoren)
z.B. Saprobiensystem, Bewertung von Fliessgewässern nach EUWRRL (ökologische Qualität)
Gewässergüte
Beschreibt die Beschaffenheit der Gewässer mit Blick auf verschiedene Nutzungsziele
Gliederung des Fliessgewässers:
1. Krenal (Quellregion, Übergang vom Grund- zum Oberflächenwasser) 2. Rhithral (Zone des typischen Gebirgsbaches) 3. Potamal (Zone des typischen Tieflandflusses) 4. Flussmündung (Delta, Ästuar)
Krenal - Quellregion:
• Niedrige Wassertemperatur • Geringe Temperaturschwankungen →Vorkommen vieler stenothermer Kaltwasserformen • Geringe Nährstoffkonzentration und damit geringe Produktivität → Allochthoner Eintrag als wichtige Nahrungsgrundlage → Meist geringes Pflanzenwachstum
Rhithral - Gebirgsbach:
• Niedrige Wassertemperatur mit geringen Schwankungen • Hohe Sauerstoffsättigung • Wechselnde Bachbettbreite- und Tiefe • Sohle überwiegend aus hartem Material (Fels, Steine, Geröll, Kies) • Geringe Primärproduktion
Rhithral - Lebensgemeinschaften:
• Meist kaltstenotherme, rheobionte oder rheophile Arten • Von den PET-Arten dominieren vor allem Plecopteren (hohes Sauerstoffbedürfnis) und Ephemeropteren (Ephemeroptera bis 40 % des Zoobenthos) • Oft starke morphologische oder verhaltensbiologische Anpassungen an die Strömung (phylogenetisch z.T. sehr alt)
Potamal - Tieflandfluss:
• Recht hohe, schwankende Wassertemperaturen (im Winter z.T. kälter als Rhithral) • mäßige Fließgeschwindigkeit • Überwiegend Schlamm- und Sandsediment • Breit ausgebildete Auenlandschaft mit Mäandern und Altarmen
Potamal - Lebensgemeinschaften:
• Meist eurytherme, warmstenotherme, rheotolerante Arten • Vielfach verwandt mit limnophilen Arten • Habitat- und Ernährungsweisen oft ans Sediment gebunden
Ästuar - Flussmündung:
• geringe Strömung, z.T. fast stehend und gezeitenbeeinflusst • üppige emerse Vegetation • Steigender, stark schwankender Salzgehalt, und Auftreten mariner Arten (euryhalin) • Arten- und Individuendichte geringer als im eigentlichen Fließgewässer
Bioindikatoren
Organismen, die der Erkennung / mengenmäßigen
Erfassung von Umweltfaktoren oder
Faktorenkombinationen dienen
3 Typengruppen von Bioindikatoren:
- Zeigerarten Indikatorarten, Leitformen im engeren
Sinne bzw. Gesellschaften von Zeigerarten - Monitorarten „Überwachungsorganismen“, die zur
Erfassung des Vorkommens und der vorhandenen
Menge von Schadstoffen nutzbar sind - Testorganismen („Biosonden“) zur Prüfung der
Wirkung eines Stoffes in toxikologischen Tests
Trophie:
Biomasse und Umsatz der autotrophen Organismen
(Primärproduzenten, C-Fixierung durch Photosynthese)
-> Intensität der Aufbauprozesse
Saprobie:
Biomasse und Umsatz der heterotrophen Organismen
(Destruenten, Konsumenten, C-Fixierung aus org.
Verbindungen)
->Intensität der Abbauprozesse