Vorlesung 4 - Biodiversität Flashcards
Morphologisch-physiologisch-ethologischer Artbegriff
„Übereinstimmung“
Biologischer Artbegriff
freiwillige, fruchtbare Fortpflanzungsgemeinschaft,
daher ungehinderter Genfluss
Realer (= „zynischer“) Artbegriff
ganz einfach, was ein Fachmann zur Art erklärt…
was sich ganz einfach über lange Zeit bewährt hat…
Nomenklatur - Arten
Binäre Nomenklatur seit Linné (1758)
Gattung: ein Name (z.B. Felis)
Art: zwei Namen (Gattungsname und Artepitheton; oft auch letzteres als Artname verstanden)
z.B.: Felis silvestris (SCHREIBER 1777), vormals Felis catus L.!!!
Ternäre Nomenklatur -> Unterarten
z.B.: Felis silvestris lybica (FORSTER 1780), Falbkatze = Stammform der Hauskatze
Haustier-Nomenklatur
Felis silvestris forma catus L. (Hauskatze)
Canis lupus forma familiaris L. (Haushund)
Equus przewalski forma caballus (Hauspferd)
Oryctolagus cuniculus forma domestica (Hauskaninchen)
Sus scrofa forma domestica (Hausschwein)
Rattus norvegicus forma domestica (Laborratte)
Def: Biodiversität
-Anzahl der Arten in einem bestimmten geographischen Gebiet (Artenvielfalt) (Townsend et al. 2002)
-die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter Land-, Meeres- und
sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu
denen sie gehören. Dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme
3 Ebenen der Biodiversität
- Genetische Vielfalt
- Artenvielfalt
- Vielfalt der Ökosysteme
Def: Genetische Vielfalt
Die Vielzahl möglicher Kombinationen von
Genen, die in den verschiedenen Arten und innerhalb einer Art vorkommen
Def: Artenvielfalt
- 1,6 - 1,9 Mio. wissenschaftlich beschriebene Tier- und Pflanzenarten
- Nicht erfasste Arten: zwischen 1,5 Mio. und 30 Mio, manche Autoren gehen
gar von 100 Mio aus - Von den Gefäßpflanzen und den Säugetieren dürften mehr als 90% aller Arten bekannt sein, während es bei den Nematoden oder gar den Mikroorganismen noch keine 5% sind
Def: Vielfalt der Ökosysteme
- von den 690 verzeichneten Lebensraumtypen sind im Jahre 2007 insgesamt 73 % im Rückgang begriffen
- Eine Vielfalt der Ökosysteme ist für die Artenvielfalt aber auch für Ökosystem-Dienstleistungen (ecosystem services) sehr wichtig
BD in den Tropen
- Hot Spot der BD
-Tropischer Regenwald :
7% der Landfläche, aber
mehr als die Hälfte der
bekannten Pflanzen- und
Tierarten
BD in maritimen Systemen
- riesige Bereiche der Weltmeere sind in großer Tiefe noch unerforscht
Massenaussterben
- bisher 5 datierbare Events des Massenaussterbens
- 99% aller Arten, die je existierten, sind heute ausgestorben
Faktor: das 6. Massenaussterben & Messparameter
-Aussterberate von Arten durch menschliche Einwirkung die größte Sorge von Biologen im
Naturschutz
•Gesamtzahl der weltweit vorkommenden Arten,
• die momentane Aussterberate der Arten und
• die Aussterberate vor dem Beginn menschlicher Einflussnahme
Kategorien: Aussterberisiko
Vom Aussterben bedroht (Gefährdungsstufe 1, critically endangered): Innerhalb
von 10 Jahren oder 3 Generationen beträgt die Aussterbewahrscheinlichkeit
mindestens 50%, je nachdem, was länger dauert (Abb. 14.2).
• Stark gefährdet (Gefährdungsstufe 2, endangered): Innerhalb von 20 Jahren
oder 5 Generationen besteht eine 20%ige Aussterbewahrscheinlichkeit.
• Gefährdet (Gefährdungsstufe 3, vulnerable): Innerhalb von 100 Jahren besteht
eine 10%ige Aussterbewahrscheinlichkeit.
• Gering gefährdet (Vorwarnliste, near threatened): die Art steht kurz vor der
Einordnung in eine Gefährdungskategorie oder wird in der Zukunft vermutlich
in eine Gefährdungskategorie eingestuft.
• Nicht gefährdet (least concern): Die Art fällt in keine der obigen Kategorien
Gefahren der biol. Vielfalt
- Übernutzung: Fischerei als Beispiel
- Eingeschleppte Arten (Neozoen, -phyten):
- Lebensraumverlust: verantwortlich für 73 % der in den letzten 100 Jahren ausgestorbenen Arten (IUCN). Korallenriffe hier von besonderer Bedeutung