Vorlesung 5: Stress und Wohlbefinden am Arbeitsplatz Flashcards

1
Q

Welches sind die medizinischen Kosten von Stress?

A

> Die nicht Gestressten (18%):
5% der Kosten (Fr. 644 / Person)
Die 70%, die angeben, mit dem Stress gut umgehen zu können
72% der Kosten (Fr. 2‘341 / Person)
Die gut 12%, die nicht mit ihrem Stress umgehen können 23% der Kosten (Fr. 4‘309.- / Person)

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2
Q

Welches sind die Grundlagen des Stresses?

A
> Hans Selye « Vater des Stress »
— Die unspezifische Reaktion des menschlichen Körpers auf jede
an ihn gemachte Anforderung (1956)
> Eustress vs. Distress
> General Adaptation Syndrom (GAS)
— Alarm Reaktion -> Resistanz -> Erschöpfung 
— Reaktion auf chronischen Stress

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3
Q

Definiere die Begriffe Stressor, Ressourcen und Coping

A

> Stressoren
— Situationen / Ereignisse, die potentiell Stress auslösen
Ressourcen
— Merkmale der Tätigkeit, der sozialen Umgebung oder
der Person, die dem Stress entgegenwirken können
Coping (Bewältigung)
— Versuch, Stressoren oder Stress zu vermeiden, zu minimieren oder damit umzugehen

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4
Q

Was ist der Unterschied zwischen stressor und strain?

A

> Psychische Belastung (stressor): Die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.

Psychische Beanspruchung (strain): Die unmittelbare (nicht die langfristige) Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien.

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5
Q

Welche Individuellen Bewältigungsstrategien gibt es?

A
> Gesundheits- und entwicklungsförderliche Beanspruchungsfolgen (eustress):
- Erhalt und Erwerb
geistiger Fähigkeiten
- Arbeitsmotivation und
Arbeitszufriedenheit
> Gesundheits- und entwicklungsbeeinträchtigende Beanspruchungsfolgen (distress):
- Psychische Ermüdung,
Monotonie, psychische
Sättigung und Stress
- Körperliche Beschwerden
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6
Q

Was ist ein Stressor?

A
> Physische oder psychologische Anforderungen, auf die eine
Person reagiert
> Bsp:
- Arbeitsmenge
-Lärm, Hitze etc
- Wahrgenommene Kontrolle
- Arbeitszeiten
- Zwischenmenschliche Konflikte
- Zeitdruck
- Emotionsarbeit
-Rollen-Stressoren
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7
Q

Welche Physischen Stressoren gibt es?

A
> Lärm
> Arbeitsstunden
> Arbeitszeiten
> Arbeitsaufgaben
> Schlechte Luft
> Schlechtes Licht
> Einseitige / überbelastende Bewegungen
> ...
-> Wirken teilweise unbewusst
-> Kummulative Effekte möglich
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8
Q

Welche psychologischen Stressoren gibt es?

A

> Wahrgenommene Kontrolle / Vorhersagbarkeit
— Hängen mit Autonomie am Arbeitsplatz zusammen
– Das Ausmass mit dem Angestellte Kontrolle darüber haben, wie und wann ihre Arbeit erledigt werden muss
Zwischenmenschliche Konflikte
— Konkurrenzkampf, unterschiedliche Interessen, unfaire
Behandlung
Rollen-Stressoren
— Rollen-Ambiguität, Rollen-Konflikt, Rollen-Überlastung
Konflikt zwischen Arbeit und Familie
Emotionsarbeit
— 2 Strategien: Surface acting (aufsetzen) & deep acting (echtes positives Gefühl= weniger stress)

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9
Q

Welche 3 Faktoren von Stress gibt es?

A
  1. Arbeits-Stressoren, Belastung
    — z.B. Aufgaben-, Rollen
  2. Stressoren Moderatoren des Stressprozesses
    — z.B. individuelle Merkmale, soziale Unterstützung
  3. Konsequenzen von Stress, Beanspruchung
    — z.B. Burnout, Herzkrankheiten
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10
Q

Welche Faktoren von Stress nach Kahn & Byosiere (1992) gibt es?

A
  • Stressoren in der Organisation (physisch und psychisch) = können direkten Einfluss, aber auch indirekten Einfluss durch Wahrnehmung und Kognition (appraisal-Prozess) auf Strains (Psychologische, Physiologische und Verhalten) haben.
  • Indirekten Einfluss auf Strains haben (vor und nach appraisal-Prozess mgl.):
    1. Möglichkeiten der Person als Stress-Moderatoren (bsp. Typ A/B, Selbstvertrauen, Locus of controll)
    2. Möglichkeiten der Situation als Stress-Moderatoren (bsp. Soziale Unterstützung)
  • > siehe Abbildung Folie 14
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11
Q

Beschreibe das Job-Demands-Control Model

A

Dieses Modell besteht aus 2 Seiten (Job-Demand und Control), welche jeweils hoch oder tief sein können.

  • Control hoch+ Job Demand tief= Low Strain Job (wenig Druck und viel Autonomie= Architekt)
  • Control hoch+ Job Demand hoch= Active Job (anstrengend, aber positiv aktivierend= Manager)
  • Control tief+ Job Demand tief= Passive Job (Nachtwächter)
  • Control tief+ Job Demand hoch= High strain Job (hohe Belastung und wenig Kontrolle (schlimmste Situation))
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12
Q

Welches sind die Folgen von Belastungen am Arbeitsplatz?

A
  1. physiologische Ebene:
    - kurz.: Herzfrequenzerhöhung, Blutdrucksteigerung, Ausschüttung Stresshormone
    - langfr.: psychosomatische Beschwerden, Erkrankungen, Unzufriedenheit, Resignation, Depression, Ängstlichkeit, Burnout
  2. psychische Ebene:
    - kurz.: Anspannung, Frustration, Gereiztheit, Ermüdung, Monotonie
    - langf.: psychosomatische Beschwerden, Erkrankungen, Unzufriedenheit, Resignation, Depression, Ängstlichkeit, Burnout
  3. individuelle Verhaltensebene:
    - kurzf.: Leistungsschwankung, reduzierte Konzentration, erhöhte Fehlerquote, verminderte sensumotorische Koordination
    - langf.: vermehrter Konsum von Rauschmitteln wie Nikotin, Alkohol oder Tabletten, verminderte Motivation, erhöhte Fehlzeiten, innere Kündigung
  4. soziale Verhaltensebene:
    - kurzf.: Konflikte, Aggression gegen andere, Mobbing, Rückzug innerhalb und ausserhalb der Arbeit
    - langf.: keine Angaben
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13
Q

Was ist der Zusammenhang zwischen Stress und der Arbeitsleistung? nenne 2 Modelle

A
  1. Modell:
    wenn man ein bisschen gestresst ist, ist es positiv,
    wenn es jedoch zu viel wird, kann man nicht mehr und
    wird schlechter
    -> zu einfaches modell
    -> arbeit ist viel komplexer= Punkt bei zu viel Stress ist viel früher
    = Stress ist kein gutes Mittel und Arbeitsleistung zu fördern
  2. Modell: The Yerkes Dodson Law
    Knick einer Kurve (ab dann ist Stress nur noch schädigend) entsteht früher, je komplexer die Arbeit ist= es braucht weniger Aktivierung, um eine optimale Leistung zu haben
    -> siehe Abbildungen Folie 18&19
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14
Q

Was ist der Zusammenhang zwischen Ermüdung und Leistung

A

Die Belastung einer Person führt zu einer Ermüdung (verminderte Leistungsfähigkeit und geringere Aktivierung), dies führt zu Kompensationsstrategien und der suche nach aktivierenden Einflüssen. Dies führt schlussendlich zu: Verminderte Effizienz, Leistungsschwankungen, Störungen in Teilleistungen (Aufmerksamkeit), und Längerfristig: Leistungsabfall
-> je länger die Arbeitszeit, desto mehr Ermüdung (ist jedoch exponenitalverteilt, da ab einem Punkt die Ressourcen fehlen um zu kompensieren)

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15
Q

Was ist er Effekt von Pausen auf die Ermüdung und wie sollten deshalb Pausen gestaltet sein?

A
  • Erholung vor allem am Anfang besonders stark und danach abnehmend
  • je länger pause, desto weniger bringt sie etwas
    -> vor allem kurze pausen aber mehrere
    = Leistung bleibt immer gleich, obschon die Ermüdung steigt. Zudem versucht man sich am Ende doch nochmals mühe zu geben.
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16
Q

Was ist ein Burnout?

A

Extremer Zustand psychologischer Beanspruchung durch chronische Belastungen, mit denen das Individuum nicht umgehen kann

17
Q

Welche drei Komponenten beinhaltet ein Burnout?

A

— Emotionale Erschöpfung
— Zynismus/Depersonalisation
— Gefühl von Wirkungslosigkeit

18
Q

Wie entsteht Burnout?

A

persönliche Stressoren (bsp. Leistungserwartung) und Stressoren in der Arbeit (bsp. Rollenüberlastung) führen zu: Emotionaler Erschöpfung, Depersonalisation und Gefühl reduzierter Leistungsfähigkeit. Diese 3 führen danach zu Einstellungs- und Verhaltenssymptomen von Burnout. Diese sind: Negative Einstellungen, Ermüdung, Frustration, Hilflosigkeit, Zurückgezogenheit (von sozialen Kontakten und Freizeittätigkeit)
-> eher jüngere Personen (auch bei Studenten möglich)

19
Q

Welches sind Primäre Prävention Strategien bei Reduktion und Management von Stress?

A

Modifikation oder Elimination von Stressoren bei der Arbeit (und denen aus dem Weg gehen)
— Beispiele
1. Arbeitsgestaltung
– z.B. Erhöhung von Einflussmöglichkeiten
– Partizipation
– Handlungsspielraum
2.kognitive Restrukturierung (situation wird anders Wahrgenommen)

20
Q

Welches sind Sekundäre Prävention Strategien bei Reduktion und Management von Stress?

A

Veränderung von Reaktionen auf unausweichliche Stressoren (wie man mit Stress umgehen kann)
— Beispiele
1. Stress Management Training
– Kombination von Strategien, z.B. Kognitives- Verhaltenstraining
2. Relaxionsübungen (PMR), Biofeedback
3. Soziale Unterstützung
4. Gesundheitsförderung (Sport und Aktivitäten)

21
Q

Welches sind Tertiäre Prävention Strategien bei Reduktion und Management von Stress?

A
Umgang mit den Symptomen von Stress
- Beispiele:
– Medizinische Pflege
– Psychotherapie
– Coaching
– Laufbahnberatung
= werden dan angewand, wenn sie bereits belastet sind
-> wenn es eigentlich zu spät ist um etwas zu vermeiden
-> nur noch symptomverarbeitung
22
Q

Wie kann Stressbewältigung (Coping) sein?

A
1. Gefühlsbezogen
> Ablenken
> Entspannen
> Trinken, Rauchen, Essen
> Dem Ärger Luft machen
> Grübeln
> Sich beruhigen
2. Problembezogen (besser)
> Genaue Problemanalyse > Ändern der Situation
> Lernen
> Prioritäten setzen
> Delegieren
> Ziele überprüfen
23
Q

Vergleiche Gefühlsbezogenes Coping und Problembezogenes Coping

A

1.Gefühlsbezogen
> Gut als erste Reaktion
— Oft schlecht als weiterführende Reaktion (Stressor wird nicht bewältigt)
> Aber: Manchmal die einzige Möglichkeit, wenn die Situation katastrophal ist oder man nichts tun kann
2. Problembezogen
> Oft schwierig als erste Reaktion
> Sollte aber folgen, sofern etwas an der Situation änderbar

24
Q

Welches sind die Folgen sozialer Unterstützung?

A

> Emotionale Unterstützung
— Verständnis, Wertschätzung, Mitgefühl
Problemlösen
— Direkte Hilfe (Arbeit abnehmen, zur Hand gehen)
— Hilfe zur Problemlösung (Gemeinsame Analyse, Informationen, Ratschläge (wenn gewünscht!))
Geselligkeit
— Sich „aufgehoben fühlen“ in sozialen Aktivitäten, Ablenkung