Vorlesung 4: Arbeitsanalyse- und Arbeitsgestaltung Flashcards

1
Q

Was beinhaltet das Toyota-System?

A

Beim Bau von Autos können Veränderungen der Arbeit und Aufgaben aufgezeigt werden.

  • So hatten die Handwerker früher mehr Handlungsspielraum.
  • Zudem findet in den Fabriken eine Verdichtung der Arbeit statt.
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2
Q

Wozu kann Arbeitsanalyse nützlich sein?

A
  • Leistungsmessung
  • Selektion
  • Rekrutierung der Arbeitskräfte
  • Beförderung
  • Kompensation
  • Arbeitsbeschreibung
  • Training
  • Arbeitsplatzgestaltung
  • Definition von Leistungsstandards
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3
Q

Welche Arten von Arbeitsanalyse gibt es? (3)

A

> Aufgabenbezogene Arbeitsanalyse
— Beginnt mit Angabe der tatsächlichen Aufgaben und was durch
diese Aufgaben erreicht wird
Personenbezogene Arbeitsanalyse
— Konzentriert sich auf die Attribute des Arbeitnehmers, die notwendig sind um Aufgaben zu erfüllen
Kontextbezogene Arbeitsanalyse
— Fokus auf den Kontext und die Umgebung, in der die Arbeitstätigkeit ausgeführt werden

–>Können kombiniert werden sind aber auch einzeln möglich.

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4
Q

Was bedeutet es, wenn das Ziel ist die KSAO’s zu bestimmen?

A

> Knowledge
— Ansammlung an Fakten und Informationen über einen
bestimmten Bereich
Skill (e.g., Informatik oder zwischenmenschliche Fertigkeiten)
— Geübte Handlungen > Ability
— Stabile Fähigkeit ein bestimmtes Verhalten zu zeigen > Other characteristics: Interessen, Persönlichkeit, etc.

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5
Q

Welche Methoden der Arbeitsanalyse gibt es?

A
  • unstandardisierte Verfahren (z.B. Analyse vorliegender Dokumente)
  • halbstandardisierte Verfahren (z.B. Arbeitstagebücher)
  • standardisierte Verfahren (z.B. Checklisten)
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6
Q

Was ist ISTA?

A

Instrument zur Stressbezogenen Tätigkeits-Analyse (ISTA)

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7
Q

Wie funktioniert ISTA?

A

> Aufgabenbezogenes Verfahren
Ziele des Verfahrens
— Stressrelevante Aufgabenmerkmale messen
— Abschätzung von chronischen Belastungen, Entlastungsfaktoren, Anforderungen
Anwendungsbereiche:
— Forschung: welche Aufgabenmerkmale sind relevant für Gesundheit, Befinden und betriebliche Kennzahlen
(z.B. Krankenstand, Fluktuation)
— Praxis: Hinweise auf notwendige Arbeitsgestaltungs- massnahmen i.S. von Prävention und Intervention (z.B. Abbau von Zeitdruck)

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8
Q

Wie ist ISTA aufgebaut?

A
  1. Fragebogenversion
    - Langversion (ca. 45-60 min.) - Kurzversion (ca. 20-30 min. )
2. Beobachtungsinterview
•  Ratingversion (gleiche Items)
(ca. 1 Std. Beobachtung)
•  Interviewleitfaden
(Ergänzung zur Ratingversion, ca. 45 min.)
•  bis zu 1⁄2 Tag pro Arbeitsplatz
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9
Q

Was ist das Work Design Questionnaire (WDQ)?

A

> Aufgabenbezogenes Verfahren
Unterscheidet 21 Dimensionen der Arbeit
— Motivationale Merkmale des Arbeitsplatzes
– Aufgabenmerkmale
– Wissensmerkmale
— Soziale Merkmale
— Kontextuelle Merkmale

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10
Q

Was sind die Aufgabenmerkmale des Work Design Questionnaire (WDQ)?

A

> Autonomie (Planung, Entscheidung, Methodeneinsatz)
Aufgabenvielfalt
Bedeutsamkeit/Wichtigkeit der Arbeit
Ganzheitlichkeit der Arbeit
Feedback durch die Tätigkeit
Beispiel-Item
„Die Arbeit erlaubt mir die Reihenfolge, in der Dinge gemacht werden selbst zu entscheiden“

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11
Q

Was sind die Wissensmerkmale des Work Design Questionnaire (WDQ)? (kognitive Ebene)

A
>  Arbeitskomplexität
>  Informationsverarbeitung
>  Problemlösen
>  Anforderungsvielfalt
>  Spezialisierung
>  Beispiel- Item
„Die Arbeit verlangt, dass ich kreativ bin“
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12
Q

Was sind die Sozialen Merkmale des Work Design Questionnaire (WDQ)? (Soziale Ebene)

A

> Soziale Unterstützung
Ausgelöste Interdependenz (Arbeitsergebnisse werden an
andere Weitergegeben)
Erhaltene/eigene Interdependenz (Arbeit ist von Ergebnissen anderer abhängig)
Interaktion ausserhalb der Organisation
Feedback von anderen
Beispiel-Item:
„Andere Arbeiten hängen direkt von meiner Arbeit ab“

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13
Q

Wie sehen die kontextuellen Merkmale des Work Design Questionnaire (WDQ) aus? (Physische Ebene)

A

> Ergonomie
Physische Anforderungen (Ausmass an körperlicher Aktivität)
Physische Gegebenheiten (z.B. Lärm, Hitze, Licht)
Technikgebrauch
Beispiel-Item
„Die Arbeit verlangt viel körperliche Anstrengung“

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14
Q

Wie sieht die Meta-Analyse zu Arbeitscharakteristika aus?

A

> 55% Varianz in Arbeitszufriedenheit erklärt durch Arbeitsmerkmale
34% der Arbeitszufriedenheit durch motivationale Merkmale
17% zusätzliche Varianz durch soziale Merkmale
4% zusätzliche Varianz durch kontextuelle Merkmale
Effekte auf Arbeitszufriedenheit werden vermittelt durch wahrgenommene Bedeutung der Arbeit

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15
Q

Was sind Herausforderung an die Arbeitsanalyse? (1)

A

> Arbeitsanalyse ist in den letzten Jahrzehnten stark unter Druck gekommen
Unternehmen empfinden Sie als notwendiges Übel, v.a. rechtlich begründet–>z.B. Wieso hat man jemanden nicht eingestellt.
Bieten detaillierte Arbeitsanalysen bessere Vorhersage von Arbeitsleistung als nur Intelligenz?
Moderne Sicht als Alternative:
Arbeitsanalyse nicht nur zur Beschreibung von Arbeitsstellen — Verständnis der Erfahrung von erfolgreicher Arbeit
— Erklärung anstelle von Beschreibung von Verhalten

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16
Q

Was sind weitere Herausforderungen an die Arbeitsanalyse? (2)

A

> Mittelmässige Reliabilität in Arbeitsanalysen zwischen Analysten
Messfehler oder systematische Unterschiede in der Art wie Arbeit ausgeführt wird?
— Beispiel:
– Manager mit Verkaufs-orientierung vs. administrativer Orientierung
Arbeitsanalyse basiert nicht auf passiven Arbeitern und fixen Arbeitsmerkmalen!
Moderatoren: Arbeits-Komplexität, Arbeits-Autonomie
–> Je komplexer und autonomischer desto mehr Varianz (Möglichkeiten) diese Arbeit auszuführen gibt es.

17
Q

Neue Entwicklung: Kognitive Arbeitsanalyse

A

> Methoden zur Aufteilung von Arbeitsleistungen in einzelne, messbare Einheiten mit besonderem Schwerpunkt auf geistige Prozesse & Wissen
« Laut denken »
Dieser Ansatz untersucht die Denkprozesse von Experten,
die ein hohes Leistungsniveau erreicht haben

18
Q

Neue Entwicklung: Persönlichkeitsbasierte Arbeitsanalyse

A

–> Ziel ist es allgemeinere Fähigkeiten zu haben und so flexibler sein zu können.
> Personality-Related Position Requirements Form (PPRF)—->Dies kann richtige Arbeitsanalyse nicht ersetzen

> Identifikation von Persönlichkeits-Prädiktoren der
Arbeitsleistung
Soll Arbeitsanalyse ergänzen

19
Q

Neue Entwicklung: Kompetenzmodelle

A

–> Ersetzen Arbeitsanalyse nicht und sind methodisch weniger gut.
> Identifiziert gewünschte Eigenschaften in allen Stellen und Personen innerhalb einer Organisation
> Verbindet Personen mit Bedürfnissen und Rentabilität des Unternehmens (strategischen Unternehmenszielen)
> Natürliche Erweiterung der Arbeits-Analyse-Logik, kein Ersatz
> Methodisch weniger ausgefeilt als Arbeitsanalyse bezüglich Datenerhebung, Detail-Grad, Reliabilitätsmessung, Dokumentation des Forschungsprozesses
> 2 Methoden:
— Herausragende Mitarbeiter
— Strategie und Mission Statement des Unternehmens

20
Q

Nenne ein Beispiel für ein Kompetenzmodell:

A

Beispiel Kompetenzmodell Kt. Verwaltung Luzern
–>Beispiel, sehr unspezifisch
keine empirische Grundlage

21
Q

Erkläre das Kompetenzmodell der Kantonalen Verwaltung Luzern:

A

> „Das Kompetenzmodell kann für jede Funktion und auf jeder Hierarchiestufe angewendet werden.“
„Das Kompetenzmodell schafft Transparenz über die erwarteten Kompetenzen in einer Funktion.
— erleichtert das Erstellen eines Bewerberprofils bei der Personalauswahl.
— ermöglicht eine fundierte und faire Beurteilung dank klar definierten Kompetenzen.
— ist Basis für eine gezielte Weiterentwicklung der Mitarbeiter/ innen.“

22
Q

Welche Formen der Arbeitsgestaltung gibt es

A
  1. Arbeits-Erweiterung (Job Enlargement)
  2. Arbeits-Bereicherung (Job Enrichment)
  3. Arbeits-Wechsel (Job Rotation)
  4. (Teil-) Autonome Arbeitsgruppe
23
Q

Erkläre die Arbeits-Erweiterung (Job Enlargement):

A

— Qualitativ vergleichbare Elemente werden hinzugefügt („horizontal )–>Person soll also noch einen 2. Job übernehmen. Job motivierender machen, eher auf der grösseren Ebene.
— Vorteil: Abwechslung steigt
— Nachteil: Entscheidungen, Planung (vertikale Aspekte) fehlen
— Fallstrick: Ggf. Einarbeitung nötig, bis früheres Leistungsniveau erreicht

24
Q

Erkläre die Arbeits-Bereicherung (Job-Enlargement):

A

— Entscheidungs- und Planungskompetenzen werden erweitert – z.B. Übernahme von Wartung und Reparatur
— Vorteil: Nicht nur mehr Abwechslung, auch höhere Ansprüche an Denk- und Planungsvorgänge (grössere hierarchische Vollständigkeit)
— Fallstrick: Einarbeitung – Manche Vorteile zeigen sich erst nach längerer Zeit

25
Q

Erkläre die Arbeits-Wechsel (Job Rotation):

A

–>In Funktionen rotieren lassen um verschiedene Kompetenzen zu erwerben.
— Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen
— Vorteil: Abwechslung steigt, Anforderungen steigen
— Nachteil: U.U. jeweils neue Einarbeitung nötig; nicht immer beliebt
— Fallstrick: Die vorher Privilegierten müssen im Zuge der Rotation auch weniger interessante Aufgaben erledigen!

26
Q

Erkläre die (Teil-) Autonome Arbeitsgruppe:

A

Hat zugenommmen in den letzten Jahren. Leute sollen sich selber organiseren, gibt ihnen Ziele vor. Weniger Micro-managment, gibt weniger direkte Vorgesetzte.
— —
Vorteil: Anforderungen steigen: aufgabenbezogen und sozial. Häufig positive Effekte auf Arbeitszufriedenheit, Produktivität und Fehlzeiten
Fallstricke: Mehr Konfliktpotential, u.U. Verlust von Privilegien (Meister), oft Tendenz zur Wiederherstellung alter Arbeitsteilung

27
Q

Wo steht die Schweiz im Vergleich mit der EU?

A

> 91% zufrieden oder sehr zufrieden mit Arbeit (Dänemark,
Norwegen und Grossbritannien liegen höher)
Autonomie: Gut – unter besten 6: 4 skandinavischen Länder, die Niederlande und die Schweiz
Weiterbildung: nur Finnland und Schweden besser
Work-Life Balance: 88% bestätigen gute Vereinbarkeit (EU
Schnitt 78%)
Aber: ein Drittel der Berufstätigen sieht ihre Gesundheit durch die Arbeit beeinträchtigt

28
Q

ZUSAMMENFASSUNG

A

Zusammenfassung
> Arbeitsanalyse erfüllt eine Reihe wichtiger Funktionen
> Es gibt verschiedene Methoden der Arbeitsanalyse
> Stark verbreitet sind verschiedene Fragebogen, z.B. ISTA, WDQ
> Neue Trends sind kognitive Arbeitsanalysen, Persönlichkeits- Profile für Tätigkeiten und Kompetenzprofile
> Arbeitsplatzgestaltung kann durch enrichment, enlargement, job rotation oder Arbeitsgruppen erfolgen
> Schweiz steht im internationalen Vergleich relativ gut da betreffend Arbeitsmerkmalen