Vorlesung 4: Steuern und Abgaben Flashcards
Grundgedanke von Steuern und Abgaben
- wichtige Alternativen zu Abgaben
- marktorientierte Instrumente
- Oberbegriff für Steuern und Abgaben wird die
Bezeichnung “Preislösung” verwendet, weil jeweils ein
Preis für Emissionen bzw. die Nutzung von
Umweltressourcen vorgegeben wird - Preis spiegelt die Knappheit des Produktionsfaktors
wider
Unterschied Steuern und Abgaben
Abgaben werden zweckgebunden für die Beseitigung von Umweltschäden verwendet
Steuern unterliegen dem Non-Affektionsprinzip, das besagt, dass Steuern zur Finanzierung von allgemeinen Aufgaben der öffentlichen Hand dienen und ihre Verwendung in keiner Bindung zu ihrer Erhebung stehen darf.
Grundmodell der ökonomischen Analyse
-Steuern und Abgaben
Jedes Unternehmen i vermeidet Schadstoffe so lange, bis die Grenzkosten der Schadstoffvermeidung dem Abgaben- bzw. Steuersatz t entsprechen.
Kosteneffizienz bei Steuern und Abgaben
Mit Steuern und Abgaben wird das Kriterium der Kosteneffizienz automatisch und unabhängig von der Grenzkostenfunktionen der UN i erfüllt.
Wohlfahrtsoptimum
Die wohlfahrtsoptimale Schadstoffvermeidung liegt im Schnittpunkt zwischen der (aggregierten) Grenzkostenfunktion der Schadstoffvermeidung (GVK) und der (aggregierten) Grenzschadensfunktion (=externe Grenzkosten (EGK))
Ökologische Treffsicherheit von Steuern und Abgaben
Anders als bei Auflagen können Abgaben und Steuern/Grenzkosten keine so hohe ökologische Treffsicherheit aufweisen. Da anders als bei den Auflagen die UN sich an dem Ausgleich von Abgaben und Grenzkosten orientieren.
Die erforderlichen Informationen zur Einhaltung der gewünschten Umweltqualität sind bei der Preislösung größer als bei der Auflagenlösung.
Eine Fehleinschätzung der aggregierten Grenzkostenfunktion führt daher auch zu einer Abweichung der wirklichen von der erwarteten Umweltqualität.
Ökologische Treffsicherheit von Steuern und Abgaben in Kombination mit Auflagen
Durch das Ergänzen von Auflagen kommt es zu einer Erhöhung der ökologischen Treffsicherheit von Preislösungen.
Besonders dann anwendbar wenn es zu großen Unsicherheiten kommt und eine bestimmte Umweltqualität nicht unterschritten werden darf.
Immissionsgrenzwerte festlegen und Emission durch Preislösung steuern.
In der Praxis dominieren Kombinationen aus Auflagen und Preislösungen
-Abstriche in der Kosteneffizienz müssen bei einer solchen Kombination hingenommen werden.
Probleme der Abwasserabgabe in der BRD
Einbettung in enge Auflagen erschwert eine Orientierung der Emissionen an den Grenzkosten der Verminderung
Wirksame Abgabensatz ist zu niedrig, da
- keine Anpassung der Inflationsrate stattfindet
- bei Übererfüllung ordnungsrechtlicher Vorschriften
ein reduzierter Abgabesatz wirksam wird
- eine Verrechnungsmöglichkeit mit getätigten
Investitionen besteht, die den Ausgleich der
Grenzkosten verhindert
Der Ausschluss von Indirekteinleitern und unbefriedigende Gebührenpolitik der Kommunen
Grundidee der Ökologische Steuerreform
Verbindung von Lenkungswirkung und Einnahmeerzielung.
Ökologische Steuerreform
Eine Steuer mit einer volkswirtschaftlich erwünschten Lenkungswirkung wird erhoben (sog. Öko-Steuer)
Eine Abgabe mit einer volkswirtschaftlich unerwünschten Lenkungswirkung wird gesenkt (Lohnnebenkosten)
->„Doppelte Dividende“, die Umweltbelastung wird vermindert und der Produktionsfaktor Arbeit vergünstigt, wodurch die Arbeitslosigkeit sinkt
Gerechtigkeitsaspekt der ökologischen Steuerreform
Öko-Steuer unterliegt nicht der Steuerprogression
Unerwünschte Verteilungseffekt
Planungssicherheit der ökologischen Steuerreform
Steueraufkommen mit mehr Unsicherheiten verbunden
Zunehmende Schadstoffreduktion führt zu sinkendem Steueraufkommen
Erhebungsbilligkeit der ökologischen Steuerreform
Hoher Kontroll-, Abgrenzungs-, Definitions- und Steuererklärungsaufwand
Kostspielige Verhandlungsprozesse
Allokationseffizienz der ökologischen Steuerreform
Steuern führen zu einer Änderung der relativen Preise.
- Da die Allokation der Ressourcen aber von dem
Preisverhältnissen abhängt, impliziert jede Steueränderung
auch eine Änderung der Allokation
Falls die Allokation ohne Steuern wohlfahrtsoptimal ist, dann führt jede Steuer zwangsläufig zu einer schlechteren Allokation und ist damit wohlfahrtssenkend
Dies gilt nur wenn die Preisverhältnisse ohne Steuern die richtigen Preisverhältnisse sind
- beim Vorliegen eines negativen externen Effektes
(Umweltbereich) ist dies nicht der Fall, die Preise
sind zu niedrig
- es handelt es sich um Allokationskorrekturen nicht
um Allokationsverzerrung
Fazit der ökologischen Steuerreform
Eine ökologische Steuerreform erlaubt es, den Finanzbedarf der Öffentlichkeit zu decken und die Allokation der Ressourcen zu verbessern.