Vorlesung 2: Externe Effekte Flashcards
Was ist Pareto-Effizienz?
Pareto-Effizienz ist ein (mikroökonomisches) Konzept zur Beurteilung von wohlfahrtstheoretischen Zuständen.
Wann gilt ein Zustand als pareto-effizient?
Ein Zustand wird als pareto-effizient bezeichnet, wenn kein Wirtschaftssubjekt (Spieler) unter gegebenen Ausgangsbedingungen besser gestellt werden kann, ohne dass mindestens ein anderes Individuum dadruch schlechter gestellt würde.
Definition: Private Güter
Private Güter sind Güter, deren Verwendung durch ein Wirtschaftssubjekt andere Wirtschaftssubjekte vom Konsum ausschließt.
Beispiele: Lebensmittel, Eintrittskarten, Kleidung
Prinzip der Rivalität im Konsum (Ausschlussprinzip)
Definition: Öffentliche Güter (public goods)
Öffentliche Güter sind Güter, die vollständig von n Wirtschaftssubjekten konsumiert werden können, ohne dass Wirtschaftssubjekte von deren Konsum ausgeschlossen werden können.
Beispiele: Rundfunk, Straßenbeleuchtung, Umwelt
(einmalige Kosten aber viele Nutzen)
Nicht-Ausschlussprinzip; Prinzip der Nicht-Rivalität (Zunahme der Anzahl von Wirtschaftssubjekten hat keinen Einfluss auf das Konsumniveau)
Public Bads
Ein Nutzen, aber viele Schäden
= Spiegelbildlichkeit der Effizienbedingungen ergibt
sich aus dem Opportunitätskostenprinzip
-entgangene Nutzen entsprechen Kosten
-Nutzen entsprechen gesparten Kosten
Definition: Externer Effekt
Ein externer Effekt liegt dann vor, wenn in die Nutzen- oder Produktionsfunktion der Wirtschaftssubjekte i Variablen y_j eingehen, die von anderen Wirtschaftssubjekten j gewählt werden, ohne die Auswirkungen auf i zu beachten.
Beispiele: Emissionen, Imker+Obstbauer, Grundlagenforschung, Nachbarsgarten (Anblick vs. Pollenflug)
Taxonomie externer Effekte: Konsumexternalität
positiv: dU_i/dy_i > 0
(z. B. Wiederaufforstungsmaßnahmen eines Unternehmens)
negativ: dU_i/dy_i < 0
(z. B. Umweltverschmutzung)
Taxonomie externer Effekte: Produktionsexternalität
positiv: dK_i/dy_i < 0
(z. B. Forschungsergebnisse eines Unternehmens, die sich andere Unternehmen kostenlos zunutze machen)
negativ: dK_i/dy_i > 0
(z. B. Umweltverschmutzung, sofern sie die Qualität der Produktionsfaktoren anderer Unternehmen verschlechtert)
Gründe für Marktversagen
Externe Effekte, Marktmachtmissbrauch (Preissteigerung durch Monopolist), mangelnde Information
Allokationsproblem/ Marktversagen durch externen Effekte
Akteure auf Märkte sind keine sozialen Planer
=Unternehmen maximieren nicht Wohlfahrt,
sondern Gewinn
=In Gewinnfunktionen der Wirtschaftssubjekte
werden externe Effekte nicht berücksichtigt (pos
und neg.)
Aus wohlfahrtstheoretischer Sicht (sozialer Planer) kommt es nicht zu einer pareto-effizienten Allokation der Ressourcen
Initialisierung von externen Effekte
Berücksichtigung der externen Effekte, um wohlfahrtsoptimale Allokation zu erreichen.
Vollständige Initialisierung
Ist erreicht, wenn sich die Wirtschaftssubjekte private und soziale Kosten und Nutzen berücksichtigen (sich wie der soziale
Planer verhalten)
Gewinnfunktion entspricht dann der Wohlfahrtsfunktion
Initialisierungsmaßnahmen ggf. nicht pareto-effizienz
Moral
Gegen die Theorie externer Effekte wird oft mit Moral der Wirtschaftssubjekten argumentiert
Moral kann das Problem externer Effekte nur lösen, wenn
Emittent 1 den Schaden, den er bei Emittent 2 verursacht,
vollständig in seiner eigenen Gewinnfunktion berücksichtigt
Scheitern der Initialisierung externer Effekte mittels moralischem Verhalten
Anzahl der beteiligten Wirtschaftssubjekte
Wettbewerbs-/Konkurrenzdruck der Unternehmen
umweltpolitische Instrumente/Eingriffe sind notwendig, um eine bessere
Allokation der Ressource Umwelt zu erreichen
Initialisierungsstrategien (First-best)
Verhandlungen (Coase-Theorem)
Zivilrechtliche Haftungsregeln
Pigou-Steuer
(Informationsasymmetrien machen vollständige Internalisierung in der Realität kaum möglich)