Vorlesung 2 - Soziale Kognitionen Flashcards

1
Q

Was ist soziale Kognition?

A

Die kognitiven Prozesse, die sozialpsychologischen Phänomenen zugrunde liegen, d.h. jene Phänomene, die auftreten, wenn Lebewesen ihre soziale Umwelt wahrnehmen, über sie nachdenken oder fühlen und mit ihr interagieren

kognitive Prozesse bei der Informationsverarbeitung:
- Aufnahme von Informationen aus der Umwelt
- Analyse von Informationen auf Basis von gedächtnisbasierten Informationen
- Speicherung und Abruf von Informationen
- Anwendung von Informationen

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2
Q

Was sind Beispiele für kognitive Prozesse die soziale Phänomene erklären?

A

Kategorisierung:
Objekte werden aufgrund einer wahrgenommen Gemeinsamkeit in Kategorien gruppiert

Schemata:
kognitive Strukturen/mentale Repräsentation von Erwartungen über Objekte einer Kategorie

Stereotyp:
kognitive Struktur, die Erwartungen über eine soziale Gruppe enthält

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3
Q

Was ist der “implicit association test”

A

Grundannahme:
- bestimmte soziale Gruppen stärker positiv assoziiert als andere Gruppen
- Ausmaß des Unterschieds messbar über Reaktionszeiten im IAT

Klassische Unterscheidung:
explizite Vorurteile (gemessen über Selbstbericht) vs. implizite Vorurteile (gemessen über IAT)

was misst der IAT eigentlich?
- niedrige Reliabilität
- schwache Korrelation mit expliziten Maßen und Verhalten
- hohe kontextuelle Variabilität
- Bedeutung des Stimulusmaterials

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4
Q

Was sind gerichtete und ungerichtete Motive?

A

Unterscheidung zwischen ungerichteten und gerichteten Motiven

ungerichtete Motive:
- beeinflusst die Art und Intensität der kognitiven Verarbeitung
- Ergebnisse der Verarbeitung sind irrelevant
Beispiel: Genauigkeitsmotiv
- Motiv, Informationen gründlich zu verarbeiten und Verzerrungen zu vermeiden
- aufwändige und kontrollierte, nicht heuristische Verarbeitung
- Ziel: genaue Beurteilung - unabhängig vom konkreten Inhalt

gerichtete Motive:
- Motive, die ein bestimmtes Ergebnis begünstigen, selbst wenn dies auf Kosten der Genauigkeit geschieht

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5
Q

Welche Rolle spielen Motive für sozial-kognitive Prozesse?

A

sozial kognitive Prozesse sind nicht unparteiisch oder neutral

werden beeinflusst von Motiven

Motive können kognitive Prozesse (implizit) lenken, um bestimmte Schlüsse zu ziehen

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6
Q

Wie funktioniert die Verarbeitung von (sozialen) Informationen?

A

Vorerfahrung (bspw. Gedächtnisinhalte) beeinflussen die Verarbeitung neuer Informationen
- besondere Bedeutung haben dabei gut zugängliche Informationen

Zugänglichkeit: Potential für eine Aktivierung von Gedächtnisinhalten
- abhängig vom letzten Zeitpunkt der Aktivierung (Recency-Effekt)
- abhängig von der Häufigkeit der Aktivierung (Mere-Exposure-Effekt)
- abhängig von internen Kontexten (Ziel und Erwartungen)
- abhängig von externen Kontexten (Reize in Umgebung, z.B. Priming)

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7
Q

Welche Formen des Primings werden in der Sozialpsychologie verwendet?

A

Semantisches Priming:
Aktivierung eines Wortes erleichtert Verarbeitung verwandter Wörter

Affektives Priming:
Aktivierung eines affektiven Primes erleichtert Verarbeitung eines affektiv konsistenten Target-Reizes
- Bewertung von Stimuli als positiv oder negativ abhängig von zuvor dargebotenen positiven oder negativen Reizen

Prozedurales Priming:
Priming einer kognitiven Prozedur, d.h. durch die Aktivierung einer kognitiven Verarbeitungsstruktur wird diese im Anschluss schneller durchgeführt - unabhängig von Inhalten

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8
Q

Was sind relevante Ergebnisse der Priming-Studie von Devine (1989)?

A

mehr Attribution von Feindseligkeit gegenüber schwarzen Amerikanern in ambivalenten Situationen, wenn…

  • hohe (80%) vs. niedrige (20%) Anzahl stereotyp-relevanter Prime-Wörter während Vigilanzaufgabe
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9
Q

Wie wird die allgemeine Robustheit von Social Priming-Effekten bewertet?

A

Social Priming “refers to the idea that subtle cues can exert larger unconscious influences on human behavior”

Replizierbarkeit niedrig bei den meisten Behavioral Priming Studien

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10
Q

Was sind klassische Beispiele für Heuristik in der Sozialpsychologie?

A

Repräsentativitätsheuristik
- Fälle werden einer Kategorie zugeordnet, wenn ihre Merkmale mit dem Prototyp (oder Stereotyp) der Kategorie übereinstimmen

Prävalenzfehler/base rate fallacy:
- Vernachlässigung von Informationen über die Häufigkeit von Kategorien in der Population
- Vernachlässigung von Basisrateninformationen oftmals auf Kosten der Repräsentativitätsheuristik

Verfügbarkeitsheuristik:
- Urteil basiert auf der Verfügbarkeit von Informationen

Ankerheuristik:
Urteile werden an einen Anker (ursprünglicher Standard) angepasst

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11
Q

Warum nutzen wir Urteilsheuristiken?

A

Individuen sind in ihrer Verarbeitungskapazität begrenzt, neigen dazu kognitive Abkürzungen zu nehmen

Individuen ziehen einfache kognitive Erklärungen komplexen Erklärungen vor

Beispiel: Repräsentativitätsheuristik
- fehlende Bereitschaft zur aufwändigen Berücksichtigung der Basisraten und Stichprobengröße

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12
Q

Was ist Sozialpsychologie?

A

Ein Zweig der Sozialpsychologie, der kognitive Prozesse als Erklärung für soziale Phänomene fokussiert
- Aufnahme von Informationen aus Umwelt
- Speicherung und Abruf von Informationen
- Anwendung von Informationen

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13
Q

Was ist Priming?

A

“Bahnung”, d.h. Aktivierung eines Stimulus erleichtert die Verarbeitung eines verwandten Stimulus

Es wird semantisches, affektives und prozedurales Priming unterschieden

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