Vorlesung 1 Einführung Flashcards

1
Q

Kuleschow-Effekt (1921)

A

− Wahrnehmungen und Interpretationen von Details einer Situation sehr stark vom Kontext abhängen, in dem sich diese Details befinden
- besagt dass Menschen Bilder deshalb häufig falsch interpretieren, weil das Gehirn Zusammenhänge herstellt, wo es keine gibt
- ist eine Montage
-Kombination von ein und derselben Einstellung von James Stewart beim Betrachten einer halbnackten Frau und beim Anblick eines kleinen toten Hundes.

Bsp. Alfred Hitchcock

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2
Q

Eigenschaften Massenmedien

A
  • die Rezipienten sind nicht im Vorhinein festgelegt, sie sind räumlich verstreut
  • ihre Anzahl ist prinzipiell unbegrenzt
  • anonym,
  • unstrukturiert,
  • unorganisiert und
  • inhomogen (Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, mit unterschiedlichen Einstellungen, Lebensweisen und Interessen)
  • nicht andauerndes soziales Gebilde
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3
Q

Massenmedien umfassen?

A
  • Printmedien (z. B. Buch, Zeitung, Zeitschrift, Plakat etc.)
  • Film, Hörfunk und Fernsehen
  • massenhaft verbreitete Speichermedien (z. B. DVD, Bluray)
  • Webseiten oder soziale Netzwerke im Internet
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4
Q

Gerhard Maletzke definiert fünf entscheidende Faktoren für Massenkommunikation. Nenne alle.

A

„Unter Massenkommunikation verstehen wir jene Form der Kommunikation, bei der Aussagen ÖFFENTLICH (also ohne begrenzte und personell definierte Empfängerschaft) durch TECHNINSCHE VERBREITUNGSMITTEL (Medien) INDIREKT (also bei räumlicher oder zeitlicher oder raumzeitlicher Distanz zwischen den Kommunikationspartnern) und EINSEITIG (also ohne Rollenwechsel zw. Aussagenden und Aufnehmenden) an ein DISPERSES Publikum vermittelt werden.“

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5
Q

Lasswell Formel

A

„Who says what in which channel to whom with what effect“

➢ Kommunikatorforschung: „Who says“ ➢ Inhaltsforschung: „what“
➢ Medienforschung: „in which channel“ ➢ Rezipientenforschung: „to whom“
➢ Wirkungsforschung: „with what effect

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6
Q

Riepl‘sches Gesetz (Phase 2)

A
  • allgemein = die einfachsten Mittel, Formen und Methoden werden wenn sie eingebürgert sind und als brauchbar empfunden werden selbst von vollkommeneren und höchst entwickelten, niemals komplett verdrängt und außer Gebrauch gesetzt, sonder bleiben erhalten. Führt aber dazu das sie andere Aufgaben und Verwertungsgebiete aufsuchen.

Besagt, dass kein gesellschaftlich etabliertes Instrument des Informations- und Gedankenaustauschs von anderen Instrumenten die mit der Zeit hinzutreten vollkommen ersetzt oder verdrängt wird.

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7
Q

Was ist Versammlungskommunikation?(Phase 1)

A
  • Bsp: Antikes Athen:
  • Volksversammlung (Ekklesia) als zentrales
    Entscheidungsorgan politisch-kommunikativen
    Handelns
  • Jeder freie Bürger verfügt über ein Rederecht
  • Prinzip der Repräsentanz:
  • Nicht jeder einzelne Teilnehmer muss sprechen.
  • Heute: Versammlungskommunikation in Form von Parlamenten
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8
Q

Optionen für Kommunikation über räumliche Distanz(Früher) (Phase 2)

A
  • Lautes Rufen (von Berg zu Berg)
  • Feuer- und Rauchzeichen - Trommelsprache
  • Boten („Universalorgan der
    Nachrichtenübermittlung“) Problem: Zuverlässigkeit!
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9
Q

Medium Schrift (Phase 2)

A

Schrift zur Speicherung von Information = Überwindung zeitlicher Distanzen
Seltener: Schrift zur Fernkommunikation = Überwindung räumlicher Distanzen (Problem diese weiterzuleiten)

Erstmals kann Sprache exakt festgehalten und konserviert werden.

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10
Q

Kennzeichen der Kommunikation über Distanz (Wagner, 2005): (Phase 2)

A
  • Abwesenheit der Kommunikationspartner
  • Sukzessivität statt Gleichzeitigkeit der Mitteilungen, bzw. von Mitteilung und Aufnahme
  • Einschaltung von Vermittlern und einer Medienverwaltung (=Medienkonzentration)
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11
Q

Unterschied Versammlungskommunikation vs. Boten

A

▪ VK ermöglicht Teilnahme aller Mitglieder/Gruppen der Gesellschaft
▪ Kommunikation über Distanz (Boten) primär für ausgewählte, d.h. privilegierte Mitglieder der Gesellschaft

= Wechselwirkung zwischen Kommunikationsform und politischer Verfassung

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12
Q

Entwicklung der Druckerpresse (Phase 2)

A

1430/1440 - Der Mainzer Goldschmied Johannes Gutenberg erfindet den modernen Buchdruck.

Erste Medienrevolution?

  • …revolutionierte den Buchdruck
  • …machte das gedruckte Buch / Zeitung / Flugblätter / Informationsmedium zum MASSENARTIKEL
  • …legte die Grundlagen der heutigen Wissensgesellschaft und trug entscheidend zur Entfaltung der Wissenschaften bei
    –> Jeder kann am Wissen und an Information teilhaben.
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13
Q

Was ist der Werther Effekt und seine Entstehung (Phase 2)

A
  • Es geht um Medieneffekte –> emotionale Hysterie (Werther Fieber), es wird dem Protagonisten gleichgetan und Selbstmord begangen
  • 1774 veröffentliche Johann Wolfgang Goethe seinen Debütroman „Die Leiden des jungen Werther“ –> ein dutzend Leser haben es dem Protagonisten gleichgetan
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14
Q

Annahme Werther Effekt zw. Medieneffekt und Suizidrate (Phase 2)

A
  • Die annahme, dass ein Kausaler Zusammenhang besteht zwischen Suiziden über die in Medien ausführlich berichtet wurde und einer Erhöhung der Suizidrate
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15
Q

Erste wissenschaftliche Untersuchung zum Werther-Effekt durch den Soziologen David Philipps (1974) und neuere Studien Erkenntnisse (Phase 2)

A

→ Recherche, über welche Selbsttötungen Prominenter die New York Times zwischen 1947 und 1967 auf der Titelseite berichtet hatte (33 Fälle) und die amtlichen Statistiken über Todesfälle auf mögliche Auswirkungen auf die Suizidrate.

  • in allen Fällen Anstieg der Rate
  • Je prominenter der Suizident umso mehr Nachahmungstäter
    –> größte Suizidwelle bei Marilyn Monroe
  • Neuere Studien zeigen…
    –> Mehr Nachahmungen bei Berichterstattung realer Fälle als bei fiktionalen Suiziden
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16
Q

Werther Effekt “Verstärker” (Schmidke und Schaller) (Phase 2)

A

Einflussgrößen:
➢ Publizitätsgrad
➢ Art der Medien
➢ Anzahl und Art der Rezipienten
➢ Eigenschaft der Rezipienten
➢ Art des dargestellten Verhaltens
➢ Valenz des Modells („Vorbild“)
➢ Darstellung der Konsequenzen
➢ kurz- und langfristige Effekte der Medienmodelle auf den Rezipienten.

17
Q

Was ist Medienwirkungsforschung

A

Zweig der Psychologie der sich in der Forschung mit der Beschreibung, Erklärung und Prognose von Emotionen, Kognitionen, und Verhaltenswissen im Zusammenhang mit Medien, sowie aller formen der Mediennutzung wie Selektion, Rezeption, Wirkung und Medienvermittelter Kommunikation beschäftigt

18
Q

Kernelemente Phase 1 der Kommunikation

A
  • Medien = Kommunikation ?
    –> Medium als vermittelndes Element
    –> erste Kommunikation anhand von Medien bereits über Wandbemalung (erzählt Geschichten über die Jagd etc. )
  • Redegesellschaft
  • Keine Gesellschaft ohne Kommunikation, keine Kommunikation ohne Gesellschaft
    –>Organisation des menschlichen Zusammenlebens erfordert kommunikativen Austausch
  • Versammlungskommunikation
19
Q

Phase 2 (Kommunikationsrevolution) Kernelemente

A
  • Medium Schrift
  • Kommunikation über räumliche Distanz
  • Druck (erst Holztafeldruck –> Dauerte sehr lange, dann Druckerpresse)
  • Kommunikation über Distanz
  • Versammlungskommunikation vs. Boten
  • Rieplsches Gesetz
  • Entstehung der Zeitung
  • Printmedien –> Werther Effekt
20
Q

Was für Vermittler ? (Phase 2)

A
  • Sänger, Spielleute, Herolde als Zeitung des Mittelalters
21
Q

Zeitung als Form sozialer Kommunikation und die Wesensmerkmale (Phase 2 )

A
  • Revolution des Nachrichtenverkehrs
  • Erste Zeitungen hatten viele Bildergeschichten für Leseunkundige
  • Wesensmerkmale = Periodizität (regelmäßige Erscheinungsweise), Aktualität(tägliche/ wöchentliche Nachrichtenübermittlung), Universalität(keine thematische Einschränkung), Publizität(Ansprechen der Breiten Öffentlichkeit)
  • Später auch erste Cartoons und später auch Verlagshäuser
22
Q

Tote Mädchen Lügen nicht Beispiel (Phase 2)

A
  • Forderung die Serie sofort abzusetzen
    –>Erhebliche Gefahr für labile und psychisch kranke Junge Menschen

–> Verweis auf Werther Effekt –> Nur fiktional, hat nicht so einen starken Einfluss
–> Zudem werden hier die Konsequenzen deutlich gezeigt
–> Medien berichten andauernd über solche Themen, hat jeder zugriff drauf

23
Q

Was ist Phase 3

A

Elektronische Medien

24
Q

Kernelemente Phase 3

A
  • Nun werden räumliche Distanzen für den Nachrichtenverkehr Nahezu bedeutungslos
    –> Nachricht löst sich von materiellen Trägern (Boten, Papier)
  • Annäherung an das Prinzip der Versammlungskommunikation (Ursprung sozialer Kommunikation)
  • Physische Abwesenheit bleibt aber bestehen, kann maximal simuliert werden (Skype etc.)
  • Anstatt Sukzessivität wieder Gleichzeitigkeit von Mitteilungen und Kenntnisnahme
  • Statt Medienverwaltung durch Spezialisten wieder allgemeine Medienverfügbarkeit
  • Abwesenheit bleibt aber auch umunkehrbar angesichts der große der Gesellschaft
25
Q

Medieneffekte im Hörfunk (Phase 3) 2 Beispiele

A
  • Radiohörspiel Krieg der Welten –> wurde twilweise für authentisceh Reportage gehalten und befürchteten somit einen Angriff Außerirdischer
  • Radio als Propaganda vor allem während des Weltkriegs und im 3. Reich
26
Q

Vorläufiger Endpunkt der Evolution elektronischer Medien (Phase 3)

A
  • Bedeutende Instrumente für Informationssuche und Kommunikation:
    –> Handys, Nachrichtenmagazine, Games, Email, Internet etc.
    –> Youtber sind Idole, 1/3 kann nicht ohne Social Media
27
Q

Zusammenfassung Phase 1-3

A
  • Phase 1: Bis Antike und Mittelalter
    –> Soziale Kommunikation = VK
  • Phase 2: Bis Mitte/ Ende 19. Jahrhundert
    –> Kommunikation über Distanz
    –> Entstehung von Massenmedien
  • Phase 3: Aktuell
    –> Fernkommunikation mittels eigenständiger Informations und Kommunikationsnetze, sowie elektronischer Medien