VL7: Einstellungsänderung Flashcards

1
Q

Def. Persuasion

A

=Einsatz von Botschaften, um Meinungen, Einstellungen und Verhalten zu verändern

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2
Q

Modell der (systematischen) Informationsverarbeitung (IVM, McGuire)

A

1) Aufmerksamkeit
2) Verstehen
3) Akzeptieren
4) Beibehalten
5) Verhaltensänderung

Empirische Kritik:
-Keine Korrelation zwischen Rezeption (Verstehen) und Einstellungsänderung

Theoretische Kritik:

  • Fehlen der Vorhersage der (Rand)Bedingungen, unter denen Einstellungsänderung erfolgt
  • Fehlen der Einstellungsänderung zugrundeliegenden Prozesse, die tatsächlich dazu führen

->besseres Modell: Modell der kognitiven Reaktionen(MKR, Greenwald)

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3
Q

Modell der kognitiven Reaktionen (MKR, Greenwald)

A
  • entscheidend sind die Gedanken, die beim Gegenüber durch Botschaften (s. Persuasion) angeregt werden
  • > je mehr zustimmende Gedanken, desto eher Einstellungsänderung (Bilanz)
  • > starke Argumente führen zu mehr Zustimmung
  • wird gemessen durch Gedankenauflistung
  • erklärt Nullkorrelation zwischen Verstehen und Einstellungsänderung bei IVM

Problem:

  • Ablenkung verstärkt Persuasion manchmal (persönliche Relevanz)
  • nicht nur Argumente führen zu Einstellungsänderung

->Annahme von zwei Prozessen (Zwei-Prozess-Theorien: System vs Heuristik)

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4
Q

Heuristisch-systematisches Modell

A
  • bei Informationsverarbeitung gibt es zwei Extreme der Art der Verarbeitung
  • > heuristisches Extremum: automatisch, schnell, unbewusst (durch Hinweisreize)
  • > systematisches Extremum: bewusst, langsam, Kognition
  • Informationsverarbeitung liegt auf dem Kontinuum zwischen beiden Extrema
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5
Q

Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit (ELM)

A

Zwei Wege/Routen der Informationsverarbeitung, je nach Verarbeitungsmotivation und -kapazität (persönliche Relevanz)

a) hohe Verarbeitungsmotivation/-kapazität
- >systematische Verarbeitung (zentrale Route)
- >kognitive Reaktionen auf saliente Aspekte der persuasiven Botschaft
- >wenn vorwiegend positive Gedanken, dann Einstellungsänderung (s. Bilanz MKR)

b) geringe Verarbeitungsmotivation/-kapazität
- >periphere Route oder auch heuristische Verarbeitung (zB klassische Konditionierung oder andere periphere Prozesse)
- >kognitive Reaktionen auf saliente Hinweisreize (pos. Inferenzen bei pos. heuristischen Hinweisreizen et vice versa)
- >wenn überwiegend pos. Inferenzen, dann Einstellungsänderung

Empirie:

  • wenn geringe persönliche Relevanz (periphere Route): dann Expertenquelle als Hinweisreiz stark effektiv für Verhaltensänderung, Laienquelle weniger (bei hoher Relevanz sonst ähnlich)
  • wenn hohe persönliche Relevanz (zentrale Route): dann starke Argumente stark effektiv auf Einstellungsänderung, schwache weniger effektiv ( möglicherweise bedingt durch Kognitionsbedürfnis) (bei geringer Relevanz sonst ähnlich)
  • systemstische Verarbeitung (zentrale Route) führt meistens zu beständigerer Einstellungsänderung, stabil, resistent, nachhaltig
  • Faktoren, die heuristische/periphere Verarbeitung fördern: Gute Stimmung (Hypothese der Gefühle als Informationsquelle) und geringes Kognitionsbedürfnis und hohes Bedürfnis nach einem abschließenden Urteil
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6
Q

Bedürfnis nach einem abschließenden Urteil

A

=Bedürfnis, eine klare Antwort auf eine Frage zu haben (entweder als Persönlichkeitsmerkmal oder als temporärer Zustand bei Zeitdruck/unzureichende Kapazitäten)

  • korreliert leicht negativ mit Kognitionsbedürfnis
  • fördert eher Informationsverarbeitung durch heuristische Hinweisreize (zB Anzahl von Argumenten statt Qualität)
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7
Q

Große Sanktionen, um Verhalten und Einstellungen zu ändern ?

A

Große Sanktionen führen zu Verhaltensänderungen, allerdings auch zu keiner Dissonanz (da hier die Sanktionen ein einstellungskonträres Verhalten rechtfertigen) und dadurch nicht zu nachhaltiger Einstellungsänderung

Deshalb besser: kleinere Sanktionen
->Verhaltensänderung und nachhaltige Einstellungsänderung, da Dissonanz entsteht, die durch Einstellungsänderung reduziert wird

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8
Q

Experiment Festinger und Carlsmith (1959): Anreiz für langweilige motorische Aufgabe und schließlich Bewertung der Aufgabe und Erklärung der Befunde

A
  • langweilige motorische Aufgabe
  • UV: Anreiz (1$ vs 20$)
  • AV: Messung von “Spaß an Aufgabe”

Befund:
In 1$ Bedingung wurde Aufgabe eher als Spaß empfunden als in 20$ Bedingung

Erklärung über Dissonanztheorie und Selbstwahrnehmungstheorie:

  • 1$ ist unzureichende Rechtfertigung fürs Lügen über Spaß an Aufgabe -> stark involviert, da nicht Rechtfertigung durch Anreiz -> Dissonanz -> Dissonanzreduktion durch Einstellungsänderung
  • 20$ ist ausreichende Rechtfertigung -> gering involviert (d.h. schwache Einstellung der Aufgabe ggü.) -> eher Selbstwahrnehmungstheorie, bei der die heuristische Informationsverarbeitung greift
  • > keine Einstellungsänderung
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9
Q

Effekt von Anreizen (zur Einstellungsänderung bzw Verhaltensänderung)

A

1) Sanktionen/Bestechung (s. zB Festinger und Carlsmith, 1959)
2) Reaktanz: Aversiver Zustand, der durch Einschränkung der Freiheit eintritt
- >erhöht Motivation, Freiheit wieder herzustellen (durch Strafen wird das Gegenteil bewirkt)
3) Effekt der übermäßigen Rechtfertigung

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10
Q

Effekt der übermäßigen Rechtfertigung

A
  • Anreize extrinischer Motivation können negative Auswirkungen auf die intrinsische Motivation haben
  • > eigenes Verhalten wird dann nicht mehr über eigene Einstellung/eigene Motivation gerechtfertig, sondern durch Anreize
  • > Abnahme von Freude am, Häufigkeit von und Leistung im Verhalten
  • Effekt eher bei materiellen Anreizen, weniger bei verbalen (zB Lob)

Bsp.studie:
Aronson et al. (2008):
-Dauer des Malens bei Kindergartenkindern
-Anfangsphase (ohne Belohnung, Baseline): rel. hohe Maldauer
-zweite Phase (Belohnungsprogramm): höhere Dauer
-dritte Phase (Follow-up Phase, ohne Belohnung): sehr geringe Dauer im Vergleich zur Baseline

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11
Q

Effektivität von subliminaler Werbung (über Primes)

A
  • effektiv über Placebo

- nur effektiv, wenn Primeobjekt positiv assoziiert wird + weiter Moderatorvariablen + positiver Kontext

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