VL5: Das Selbst Flashcards
Def. Selbst/Identität
Psychologische Erfahrungen, die das Verständnis einer Person von sich in der Welt widerspiegeln
- unterschiedliche zeitliche Dauer der Selbstaspekte + aktive/inaktive Aspekte
- komplexes Verhältnis zwischen Interaktion in sozialer Welt und Selbst
- entsteht durch Selbstreflexion, ist dynamisch
- besteht aus persönlicher/individueller und sozialer Identität und Selbstkonzept und Selbstwert/Selbstbewertung
- entsteht in Interaktion mit Welt
Def. Soziale Identität
Teil des Selbstkonzepts, der aus Mitgliedschaft in sozialen Gruppen resultiert
- Menschen handeln als Individuum und/oder als Gruppenmitglieder (Kontinuum)
- bei Gruppen: Motiviert, Eigengruope positiver zu sehen sls Fremdgruppen
- persönlich bedeutsame Andere haben formenden Einfluss darauf, wer wir sind und was für und angemessenes Handeln ist
Def. Persönliche Identität
Selbstmerkmale, die das Individuum einzigartig machen
Auf welchen Weisen Selbsterkenntnis erreichen ?
1) Introspektion: Selbstanalyse
2) Selbstwahrnehmungstheorie
3) Beobachten, wie andere uns sehen; Spiegelbildselbst (Cooley, 1902); Bindungstheorie
4) Theorie sozialer Vergleiche
Introspektion: Selbstanalyse, um Selbsterkenntnis zu erreichen
- fehlerbehaftet
- kann zu illusorischer Selbsterkenntnis führen
- > Positive Illusion (man schätzt sich überdurchschnittlich ein)
Selbstwahrnehmungstheorie, um Selbsterkenntnis zu erreichen
Menschen schließen von ihrem Verhalten auf Gedanken, Gefühle, Motive etc, (Bem, 1972) (v.a. wenn Verhalten nicht durch Situation erklärbar)
-fehlerbehaftet
Beobachten, wie andere uns sehen, um Selbsterkenntnis zu erreichen
- Spiegelbildselbst (Cooley, 1902): reflektierte Einschätzungen (Schlussfolgerungen über uns selbst durch Meinungen über uns)
- Bindungstheorie
- besonderer Einfluss der persönlich bedeutsamen Anderen
- fehlerbehaftet: Andere sehen uns anders, als wir wirklich sind
- Identitätsaushandlung
Theorie sozialer Vergleiche (Festinger), um Selbsterkenntnis zu erreichen
- Vergleich von Meinungen, Leistungen etc mit denen relevanter Anderer, v.a. wenn ähnlich
- abwärts-/aufwärtsgerichtete Vergleiche mit Vor-/Nachteilen
Def. Selbstkonzept
Kognitive Repräsentation der eigenen Personen; das, was man denkt, über sich zu wissen
- Summe aller Überzeugungen über uns
- Schimpansen, Delfine rudimentäres Selbstkonzept (nach Aronson et al.)
- Bei Kleinkindern ab 2 Jahren
- bei Hunden ungewiss, ob sie eins haben
- umfasst Selbschemata, Selbstkomplexität, persönliche und soziale Identität
Selbstschemata (nach Markus, 1977)
Mentale Strukturen, die die Verarbeitung selbstbezogener Infos organisieren (die Brille zur Interpretation der Welt)
- kann fehlerbehaftet sein
- sehr änderungsresistent
- Selbstreferenzeffekt als zugrundeliegende Ursache
Selbstreferenzeffekt
Tatsache/Tendenz, dass selbstbezogene Infos gründlicher und tiefer verarbeitet und somit erinnert werdem als andere
Arbeitsselbstkonzept
Teilmenge der relevanten Selbstkenntnis, die in einer gewissen Situation aktiviert wird und unser Verhalten steuert (aktive und inaktive Elemente des Selbst)
Erwünschtes Selbst
Enthält mögliches Selbst, ideales Selbst und Soll-Selbst
->Diskrepanzen zwischen tatsächlichem Selbst und erwünschtem Selbst können motivierend, aber auch negativ affektiv wirken
Selbstkomplexität
Resultiert aus der Anzahl der Selbstaspekte und ihren Zusammenhängen (Brewer)
- körperliche Merkmale, Rollen, Fähigkeiten, Gruppenzugehörigkeiten
- geringe Komplexität, wenn wenige Aspekte, die zusammenhängen
- hohe Komplexität stabilisierend (emotional stabiler)
- > Work-Life-Balance
- hängt sehr von Kultur ab, in der man lebt (kulturelles Konzept der Individuum: westlich-individualistisch (Independentes Selbst) vs. östlich-kollektivistisch (interdependentes Selbst) )
Selbstwertgefühl (“self esteem”)
Gesamtbewertung der eigenen Person (pos., neg.)
- wenn positive, dann förderlich für Gesundheit (meist implizit; zB durch selbstwertdienliche Attributiom, Positive Illusion, positives Selbstbestätigungsmotiv etc)
- wenn negativ, schädlich für Gesundheit
- kann mehr oder wenig stabil sein (zB je nach Selbstkomplexität)