VL6: Einstellung Flashcards

1
Q

Def. Einstellung (“attitude”)

A

Positiv oder negativ bewertendes Urteil über Menschen, Gruppen oder Objekte
-wichtigste Funktion: Einschätzungsfunktion
2 Dimensionen: Valenz, Stärke
-Drei-Komponenten-Modell (Multikomponentenmodell, Zanna & Rempel, 1998)

-starke Einstellungen eher dauerhaft (stabil), widerstandsfähiger (bei Persuasion), haben eher Einfluss in Informationsverarbeitung und eher verhaltenswirksam

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2
Q

Drei-Komponenten-Modell (Zanna & Rempel, 1998)

A

Einstellungen bestehen aus drei Komponenten: Eine affektive Komponente, kognitive Komponente und eine Verhaltenskomponente
-manche Einstellungen sind primär durch eines der Komponenten ausgeprägt

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3
Q

Affektive Komponente des Drei-Komponenten-Modells

A
  • Gefühle bzw Emotionen, die mit dem Einstellungsobjekt verbunden sind
  • Arten, wie der Affekt Einfluss auf Einstellungen nehmen kann:
  • -evaluative Konditionierung
  • -subliminales Priming
  • -mere exposure effect (ggf. dadurch zusätzlich Generalisierung)
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4
Q

Evaluative Konditionierung

A

Durch Priming wird neutrales Objekt mit neg./pos. Konzepten gekoppelt
->neutrales Objekt wird anders bewertet (je nach Konzept)

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5
Q

Effekt der bloßen Darbietung (“mere exposure effect”, Zajanc)

A

Stimuli, die mehrfach dargeboten wurden, mag man lieber als nicht gesehene

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6
Q

Kognitive Komponente des Drei-Komponenten-Modells

A

Überzeugungen, Gedanken und Merkmale, die mit einem Einstellungsobjekt verbunden sind

  • bei Intergruppeneinstellungen: Stereotype
  • Ausprägungswert durch “Erwartungs-mal-Wert-Modell” (Fishbein & Ajzen, 1975) ableitbar (Erwartungen/Überzeugungen (0-1) über einen Einstellungsgegenstand mit bestimmtem subjektiven Wert/Bewertung (-3 - 3)->in der Summe Ausprägungswert
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7
Q

Verhaltenskomponente des Drei-Komponenten-Modells

A

Frühere sowie gegenwärtige und antizipierte Verhaltensweisen, die mit einem Einstellungsobjekt verbunden sind

Arten, wie Verhalten Einstellung beeinflusst:

  • Selbstwahrnehmungstheorie (v.a. bei schwacher Einstellung)
  • Festinger (1954): Menschen verändern Einstellung, damit sie mit gezeigtem Verhalten übereinstimmt (kognitive Dissonanz wird verringert)
  • Embodied cognition: Ausführung eines Verhaltens mit bewertender Implikation beeinflusst Valenz von Einstellungen
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8
Q

Selbstwahrnehmungstheorie

A

Aus Verhalten auf Einstellungen schließen

->besonders bei Menschen mit schwachen Einstellungen

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9
Q

Embodied cognition

A

Ausführen eines Verhaltens mit bewertender Implikation beeinflusst Valenz von Einstellungen
-Kopfhörertest (Briñol & Petty, 2003): mehr Zustimmung zu einer überzeugenden Botschaft, nachdem man “genickt” hat, um Kopfhörer zu richten, als wenn man “geschüttelt” hat

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10
Q

Kognitive Dissonanz, Dissonanztheorie (Festinger)

A

Aversiver Zustand, der Individuen dazu motiviert, diesen abzubauen (je größer Dissonanz, desto größer Motivation)

  • ist eine Konsistenztheorie: Menschen streben nach Balance/Konsistenz, die eben nicht mehr da ist, wenn Dissonanz vorhanden
  • Abbau der Dissonanz durch Verhaltensänderung, Einstellungsänderung oder Meiden von dissonanter Information
  • dissonante Kognition ist Gegenteil von konsonanter Kognition, Dissonanzreduktion durch konsonante Kognition (zB dadurch, dass man nach einer Entscheidung diese aufwertet und die Alternative abwertet)
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11
Q

Einstellungsambivalenz

A

Zwei vermeintlich konträre Einstellungsvalenzen zu einem Objekt (Hass und Liebe)
-zweidimensionale Sicht

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12
Q

Einstellungsfunktionen

A

Psychologische Bedürfnisse, die von einer Einstellung befriedigt werden (Einschätzungsfunktion, utilitaristische Funktion, soziale Anpassungsfunktion, Ich-Verteidigungsfunktion, Wertausdrucksfunktion)

  • primäre Funktionen: Einschätzungsfunktion, utilitaristische Funktion und Wertausdrucksfunktion
  • Persuasion eher, wenn Übereinstimmung mit primärer utilitaristischer bzw Wertausdrucksfunktion
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13
Q

Wie Einstellungen “messen” bzw erfassen ?

A

-Einstellungen nicht direkt beobachtbar

  • Einteilung der Einstellung in implizit und explizit
  • > demnach Erfassung durch explizite und implizite Maße
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14
Q

Explizite Maße

A

Erfassung von kontrollierten Einstellungen, die aus bewussten Komponenten bestehen und verbal über Selbstbeurteilung angegeben werden können

  • zB Likert-Skala: Wie sehr man einer Aussage über sich zustimmt auf einer Skala von zB -2 bis +2, wobei -2 stark ablehnen und +2 stark zustimmen bedeutet
  • zB Semantisches Differenzial: Auf einem durch Kreise dargestellten Gradienten zwischen zwei konträren Konzepten (Gut vs Böse) ankreuzen, welches eher zutrifft (Kreis näher an Böse, eher Böse)

sehr beeinflussbar durch soziale Erwünschtheit

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15
Q

Implizite Maße

A

Indirekte Maße zur Erfassung unbewusster Einstellungskomponenten, die aus Verhalten erschlossen werden (deshalb indirekt) (spontanes Bauchgefühl sozusagen)

  • zB Evaluatives Priming
  • zB semantisches Priming
  • zB IAT
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16
Q

Evaluatives Priming

A

Prime: Einstellungsgegenstand vs neutraler Gegenstand

  • dann Reaktion: pos./neg. Dinge als pos./neg. bewerten
  • Priming-Effekt: Differenz der Bewertung der positiven Dinge als positive und der negativen Dinge als negative im Einklang mit der Einstellung
  • > [Summe der Reaktionszeiten von Einstellungskomgruentem - Summe der Reaktionszeiten mit Einstellungsinkongruentem]/2
17
Q

Semantisches Priming

A

Prime:
-Einstellungsobjekt vs neutrales Objekt
Reaktion:
Erkennen, ob der Zielreiz ein Wort ist oder nicht

Priming-Effekt: Schnelleres Erkennen von Wörtern, die mit dem Prime assoziiert werden

18
Q

Impliziter Assoziationstest (IAT)

A

Auf vier Konzepte so schnell, wie möglich mit zwei Reaktionsarten (zB Tasten) reagieren

  • wenn zwei Konzepte (zB schlecht und schwul) assoziiert, dann ist die Reaktionszeit, um auf eine Taste zu drücken, schneller als wenn nicht assoziiert
  • IAT-Effekt: Mittlere Reaktionszeit M(RT) von Inkongruentem - M(RT) von Kongruentem (also assoziierten)

-IAT-Effekt als Maß für Stereotype, Einstellungen, Selbstwert und Selbstkonzept

beeinflussbar dadurch, dass Stimuli bereits einen Affekt haben, bevor sie assoziiert werden -> bedeutet eine fälschlich sehr geringe Reaktionszeit (sehr hoher IAT-Effekt)(Steffens et al., 2008)

19
Q

Lässt sich aus Einstellungen Verhalten vorhersagen bzw unter welchen Umständen ?

A
  • Korrelationswert von Einstellung und Verhalten laut Metaanalysen: r=.38
  • > Einstellung führt sehr oft nicht zum erwarteten Verhalten
  • nur unter gewissen Umständen
    1) Grad der Korrespondenz zwischen Verhalten und Einstellung
    2) Verhaltensbereich
    3) Einstellungsstärke
    4) Persönlichkeitsvariablen; Unterschiede bzgl. der Tendenz, sich im Einklang mit der eigenen Einstellung zu verhalten (über Situationen hinweg)(Selbstüberwachung)
20
Q

Modelle der “Einstellungs-Verhaltens-Beziehung” zur Verhaltensvorhersage

A

1) Theorie des geplanten Verhaltens
2) MODE-Modell
3) Reflexiv-impulsives Modell (RIM-Modell)

21
Q

Theorie des geplanten Verhaltens

A

Annahme: Konkrete Verhaltensabsichten erhöhen Wahrscheinlichkeit, dass ein gewisses Verhalten auftritt

  • Absichten entstehen aus Einstellungen und subjektive soziale Normen
  • Verhalten und Absichten durch Verhaltenskontrolle (Kann ich das ?) reguliert
  • Verhaltensvorhersage funktioniert besonders gut bei “Implementationsabsichten”/Umsetzungsabsichten (konkrete “Wenn-dann-Regeln”, wann und wie ein Verhalten ausgeführt werden soll) und bei Gewohnheiten
  • wobei Gewohnheiten primärer Prädiktor im Vergleich zu Umsetzungsabsichten unf Verhaltenskontrolle
22
Q

MODE-Modell (Fazio, 1990): Motivation und Gelegenheit (opportunity) als Dererminanten für geplantes Verhalten

A

Wenn Motivation und Gelegenheit (zur Abwägung von Infos; Kapazität) gering, dann Einstellung als Prädiktor für Verhalten
-wenn Motivation und Gelegenheit hoch, dann Einstellung kein Prädiktor

23
Q

Reflexiv-impulsives Modell (RIM-Modell) (Strack und Deutsch, 2004)

A

Verhalten durch Interaktion zweier Systeme (reflexives vs impulsives) gesteuert

Wahrnehmung (je nach System) in Nachdenken (reflexiv) und Assoziationen (impulsiv) eingeteilt, die explizit bzw implizit erfasst werden und das Verhalten beeinflussen

reflexives System:

  • überlegtes Abwägen der verfügbaren Infos
  • > eher überlegtes Verhalten

impulsives System:

  • automatische Assoziationen
  • > eher spontanes Verhalten