VL6: Kognition und Verhalten Flashcards
Beschreiben Sie den Zusammenhang zwischen Kognition und Verhalten. Wann ist dieser besonders stark bzw. gering ausgeprägt?
Menschen passen sich flexibel an sich verändernde Situationen an – sie kontrollieren ihr Denken und ihre Pläne aktiv, interpretieren Situationen und Ereignisse, werden in ihrem Verhalten dabei zudem von affektiven Zuständen reguliert
Situative Faktoren machen bestimmte Kognitionen salient, die dann das Verhalten leiten, z.B. Priming
-> Soziale Normen können Einstellungen überstimmen
Aber:
Nicht jede selbstregulatorische Aktivität ist voll bewusst
-Gewohnheiten sind zum Teil eine Verbindung von Zielen und Handlungen; ist ein Ziel als Prime gesetzt, folgt die Handlung automatisch
-Nonverbales Verhalten als Hinweis auf automatisches Handeln zur Erreichung sozialer Ziele
Was ist das Problem, dass Menschen die Geschwindigkeit überschätzen, mit der Sie glauben, Ziele erreichen zu können? Und ist das Ihrer Meinung nach immer ein Problem?
Studierende schätzten den Zeitpunkt der Abgabe ihrer Bachelorarbeit sowie
den, falls sich die größten anzunehmenden Probleme einstellen
-> Nur ein Drittel gab die Arbeit zu dem vorhergesagten Zeitpunkt ab, viele
benötigten deutlich länger als den „schlimmstmöglichen“ Termin
Realistische Erwartungen scheinen sinnvoller, aber Überoptimismus
ermöglicht, dass in einer bestimmten Zeitspanne mehr erreicht wird
Ist nonverbales Verhalten immer automatisch? Begründen Sie.
Nonverbales Verhalten als Hinweis auf automatisches Handeln zur Erreichung sozialer Ziele
Nachahmen von Körperhaltungen, Manierismen, Gesichtsausdrücke
-> Wahrnehmen und Handeln sind die automatische Basis nicht nur sozialen Verstehens, sondern auch sozialer Interaktionen
Inwiefern können situative Merkmale Verhalten beeinflussen? Begründen Sie.
Salienz…
-rückt relevante Einstellungen oder Normen in den Vordergrund, die mit
entsprechendem Verhalten verknüpft sind
-definiert die Situation für die Person und reduziert die Mehrdeutigkeit
-erhöht die wahrgenommene Verantwortung, sich konsistent mit seinen Einstellungen und Werten zu zeigen
Elemente der Situation können frühere Einstellungen triggern, die dann die Basis für Verhalten sind – z.B. dann, wenn die Aufmerksamkeit auf das Selbst gelenkt wird
Sollten Menschen Ihrer Meinung nach lieber starke oder schwache Selbstüberwacher sein? Warum?
Das ist situativ abhängig.
Starke Selbstüberwacher
- Achten auf situationsbedingt korrektes Verhalten, halten soziale Normen ein (Verhaltenserwartungen), werden wenig durch Einstellungen beeinflusst
Schwache Selbstüberwacher
- Handeln ungeachtet situativer Gegebenheiten aufgrund eigener Anforderungen
Starke Selbstüberwacher achten auf situationsbedingt korrektes Verhalten, schwache Selbstüberwacher handeln aufgrund eigener Überzeugungen. Beide Formen wirken sich in verschiedenen Situationen und auch in persönlichen Beziehungen z.T. stark unterschiedlich aus
Warum behindern sich Menschen in ihrem Verhalten manchmal selbst?
Self-handicapping: Verhalten, das den eigenen Erfolg behindert, damit ein Misslingen später auf dieses Verhalten geschoben werden kann
- Verhaltensbezogene Selbstbehinderung zur Entschuldigung:
Müdigkeit, Alkohol, Verspätung, mangelnde Aufmerksamkeit - Selbstberichtete Behinderungen bei schlechter Leistung: Vorgeben, krank gewesen zu sein, Ängstlichkeit, Schüchternheit
-> Self-fulfilling prophecy: Menschen erfüllen an sie gerichtete Erwartungen
Diskutieren Sie die Bedeutung von Suggestivfragen in sozialen Interaktionen. Warum sind
sie so problematisch?
Self-fulfilling prophecy: Verändern des Verhaltens der anderen Person in Richtung der Hypothese (Fragestellung) -> Verhaltensbestätigung
Konfirmatorisches Hypothesentesten: “Interviewen Sie einen Studierenden”
A: Ist der Student extrovertiert?
B: Ist der Student introvertiert?
-> Interviewer wählen aus einem Fragenpool
-> Triggern der Antworte in eine bestimmte Richtung
Wann führen sich-selbsterfüllende Prophezeiungen zu Verhaltensänderungen und wann nicht?
Self-fulfilling prophecy: Verändern des Verhaltens der anderen Person in Richtung der Hypothese (Fragestellung) -> Verhaltensbestätigung
- Wirkung von self-fulfilling prophecies kann durch den Wahrnehmenden und durch die Zielperson verhindert werden
-> Wahrnehmende Person: Ausgleichen des negativen Verhaltens
-> Zielperson: Selbstprüfung
Bewusstsein bezüglcih eines “falschen Bildes”