VL2: Enkodieren, Speichern, Erinnern Flashcards

1
Q

Beschreiben Sie die drei zentralen Ansätze der sozialen Informationsverarbeitung.

A
  1. Die Verarbeitungskapazität ist begrenzt, und es finden Prozesse zur Konstruktion sozialer Realität statt
  2. Stimulusinformation und bestehendes Wissen interagieren
  3. Es gibt automatische und kontrollierte Verarbeitungsprozesse

Im Detail:
Menschliche Verarbeitungskapazität und Verarbeitungszeit sind begrenzt –> (Soziale) Situationen erfordern in der Regel besondere Strategien
1. Vereinfachtes Verarbeiten; muss aufgrund der Kontextabhängigkeit effizient sein; erfordert adaptives Konstruieren sozialer Realität
2. Heuristiken als kognitive Abkürzungen mit geringerem Ressourcen- verbrauch statt elaborierte Verarbeitung
Bsp. Stereotype (Gefahr systematischer Voreingenommenheit!)

  1. Top-down-Prozesse („Wissen“) sind weniger ressourcenintensiv, Bottom-up-Prozesse erfordern die Beachtung von Informationen (d.h. Merkmalen) des Stimulus
    –> Der jeweilige Anteil der Prozesse entscheidet über das benötigte Ausmaß an Prozesskapazität für eine Aufgabe
  2. automatischer Prozess:
    * Ohne Absicht, Anstrengung oder
    Bewusstsein auftretender Prozess
    * Keine Störung anderer, gleichzeitig ablaufender kognitiver Prozesse

kontrollierter Prozess:
* Absichtlich herbeigeführter selbst
initiierter) Prozess
* Unterliegt willentlicher Kontrolle
* Aufwändig und bewusst ablaufend

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2
Q

Wenn wir in einem Gespräch auf eine uns unbekannte Person treffen, spielen unser Wissen und das, was wir wahrnehmen, eine Rolle.
Beschreiben Sie das Zusammenspiel beider Informationsquellen, und erläutern Sie es an einem Beispiel.

A

ENKODIERUNG

  • Folgt auf Aufmerksamkeitsprozessen
  • Prozesse der Verarbeitung externer Informationen
    –> Erzeugen subjektiv bedeutungsvoller mentaler Repräsentation
  • Enkodierung geschieht unter Anwendung bereits vorhandenen
    Wissens („Top-down Prozesse“)
  • Kategoriale (schemageleitete) Wahrnehmung, daher überwiegend
    automatisch – ein Reiz kann verschiedene Kategorien auslösen
  • Menschliches Verhalten basiert auf den mentalen Repräsentationen der sozialen Welt, ihren Urteilen und Entscheidungen
  • Kommunikation informiert, wie andere denken –> Quelle für den Vergleich mit anderen, der zu Anpassung oder Bestätigung führt
  • Nicht allein Einstellungen determinieren Verhalten, sondern ihr Wechselspiel mit sozialen Normen
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3
Q

Was ist damit gemeint, dass wir beim Kontakt mit anderen Menschen auf „soziale Kategorien“ zurückgreifen?

A

ENKODIERUNG

  • Folgt auf Aufmerksamkeitsprozessen
  • Prozesse der Verarbeitung externer Informationen
    –> Erzeugen subjektiv bedeutungsvoller mentaler Repräsentation
  • Enkodierung geschieht unter Anwendung bereits vorhandenen Wissens („Top-down Prozesse“)
  • Kategoriale (schemageleitete) Wahrnehmung, daher überwiegend automatisch – ein Reiz kann verschiedene Kategorien auslösen

Kategorie = elementare Wissensstruktur, die einem einzelnen Konzept oder einer Klasse von Objekten entspricht; in der Personwahrnehmung wird Wissen über soziale Kategorie genutzt –> Stereotype (Mann, Frau, Studierende, Professor, Angehöriger ethnischer Gruppe, Polizist…)

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4
Q

Warum können sowohl konsistente als auch inkonsistente Informationen besser erinnert werden?

A

Speichern und Erinnern ist adaptiv: mit bestehendem Wissen konsistente Inhalten sind leicht abrufbar; inkonsistente Infos verlangen mehr Aufmerksamkeit und können deshalb gut abgerufen werden

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5
Q

Erläutern Sie, was mit dem fundamentalen Attributionsfehler gemeint ist.

A

Der fundamentale Attributionsfehler beschreibt die Tendenz, sich auf (vermeintliche) stabile Traits zu fokussieren, statt auf Situationsmerkmale.

Nicht sämtliche relevanten Informationen werden beachtet – das wäre zu aufwendig!
Lösung:
Menschen verlassen sich mithilfe von z.B. Heuristiken auf eine Teilmenge möglicher Informationen – sie kürzen die Suche nach entscheidenden Hinweisen ab
- Abbruch des „Suchprozesses“ und Fällen eines Urteils, sobald eine „geeignete“ Information gefunden wurde
Aber: Situative Elemente werden unterschätzt, auf stabile Persönlich- keitseigenschaften wird stärker fokussiert – das ist der fundamentale Attributionsfehler

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