VL3: Das Selbst und die Anderen Flashcards
Was ist der Selbstwert, und warum wird er auch als „Soziometer“ bezeichnet?
Selbstwert: Bewertung der eigenen Person
Menschen beschäftigen sich damit, was sie sind
– aber auch, wie sie diese Qualitäten und Eigenschaften bewerten
Selbstwert ist Quelle für…
§ …das Aufrechterhalten von Wohlbefinden,
§ …das Setzen angemessener Ziele,
§ …das Genießen positiver Erfahrungen und
§ …das erfolgreiche Verarbeiten schwieriger Situationen
Soziale Komponente: Menschen mögen es, sich anderen zu öffnen, da sie deren Gedanken über sich selbst schätzen
–> Selbstwert als Soziometer, d.h. als genereller Indikator dafür, wie man sich in den Augen anderer darstellt
Welche Faktoren beeinflussen Ihrer Meinung nach den Selbstwert einer Person?
Kultur,
Erziehung,
soziales Umfeld,
…
Welche Rolle spielen kulturelle Einflüsse für die Entwicklung des Selbst?
„European Americans“ betonen Individualität und Unterschiedlichkeit von Anderen
Streben nach maximalem Erfolg in Bezug auf persönliche Ziele –> Große Motivation, wenn eine Aufgabe selbst gewählt werden kann, bisherige Erfolgserfahrungen spielen eine Rolle
Fokus auf eigene Emotionen
Hoher Selbstwert <–> hohe Lebenszufriedenheit
vs.
Ostasien, Südeuropa, Lateinamerika:
enge Verknüpfung mit sozialen Beziehungen, Anpassen eigenen Verhaltens an Gedanken, Gefühle, Handlungen anderer Personen
–> Individuell-einzigartige Merkmale sind nicht zwingend Teil des Selbst
Streben nach maximalem Erfolg in Bezug auf Gruppenziele
–> Große Motivation, wenn eine nahe stehende Person dieselbe Aufgabe gewählt hat; bisherige Erfolge spielen dabei eine geringere Rolle
Fokus auf andere beinhaltende Emotionen
(z.B. Japanisch amae, d.h. die Erfahrung, liebevoll umsorgt zu werden)
Eigene Normeinhaltung = Anerkennung von anderen <–> hohe eigene Lebenszufriedenheit
Warum sind regulierende Prozesse für das Selbst einer Person aus Ihrer Sicht bedeutsam? Welcher Faktor spielt in der Selbstregulation für Sie eine ganz besondere Rolle? Begründen Sie.
Kontrolle und Steuerung von Handlungen, Emotionen und Gedanken, insbesondere in Bezug auf Zielformulierung und -verfolgung
Bedeutsam weil sie darüber entscheiden, ob man eher BAS oder BIS ist.
BAS: Behavioral activation system
- Tendenz auf andere Menschen zuzugehen oder in der Umwelt aktiv zu werden
- Positive, annähernde Motivation <–> linksfrontale Hirnaktivität, genauso wie bei Zielverfolgung
BIS: Behavioral inhibition system
- Tendenz andere Personen oder Aktivitäten zu meiden
- Negative oder Rückzugsmotivation <–> Aktivitäten des rechten frontalen Cortex
- Positive Erlebnisse korrelieren mit BAS-Aktivierung
Systeme spiegeln individuelle Unterschiede wider:
BAS-orientierte Personen erleben positive Ereignisse und Emotionen, BIS-Menschen tendieren dazu, eher negative Emotionen zu erleben
Persönlich wichtig: weil man BAS ist geht man offener auf andere/s zu und ist fühlt sich positiver.
Warum hängen Selbstregulation und Selbstbewusstsein so eng zusammen? Begründen Sie.
Ideal-Selbst: Wer möchte ich sein?
Soll-Selbst: Wer sollte ich sein? –> Beeinflusst durch eigene Überzeugungen des „angemessenen Selbst“
Studie (Higgins, Klein & Strauman, 1985)
§ Studierende berichten ihre Selbstwahrnehmungen, inklusive dessen, wie sie idealerweise wären und wie sie sein sollten
§ Danach erneute Bearbeitung aus der Sicht ihrer Mutter, Vater und engstem Freund; dazu Angabe, wie viel jedes der berichteten persönlichen Attribute ihnen selbst bedeutet
§ Diskrepanzen zwischen dem tatsächlichen und dem idealen Selbst führten zu depressionsbezogenen Emotionen und niedrigerem Selbstwert
§ Überzeugungen bezüglich unserer Fähigkeiten, spezifische Aufgaben zu bewältigen: Bestimmt, ob wir Aktivitäten oder Ziele angehen
§ Zeitstabile Überzeugungen persönlicher Kontrolle, aber auch saliente Faktoren in einer Situation, ob die Situation kontrollierbar ist oder nicht, beeinflussen selbstregulatorische Vorgänge auf kognitiver, motivationaler und physiologischer Ebene
Was ist an sozialer Projektion problematisch? Erläutern Sie und geben Sie Beispiele.
§ Soziale Projektion beinflusst Stereotypisiserungsurteile
§ Wird das Selbstbild bedroht, wird stärker negativ stereotypisiert, um das eigene Selbst aufzuwerten
Studie: Teilnehmende erhielten positives oder negatives Feedback über ihre Leistung in einem Intelligenztest. In einer scheinbar separaten Aufgabe war eine Jobbewerberin (Jüdin bzw. Nicht-Jüdin) auf der Basis persönlicher Angaben und eines Interviews zu beurteilen
- Nach negativem Feedback wurde die Jobkandidatin schlechter beurteilt, wenn sie zuvor als Jüdin angekündigt war
- Nach positivem Feedback wurde die Bewerberin unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund beurteilt