VL 7 - Systemische Therapie Flashcards

1
Q

Anstatt linearen bzw. kausalen Zusammenhängen zwischen Ursachen und Wirkungen im Fokus zu stellen, stellt die Systemische Therapie eher zirkulären Prozessen im Vordergrund. Erläutern Sie diesen Begriff anhand eines Beispiels.

A
  1. Jede Ursache= Wirkung vorangegangen Ursache
  2. Ursachen, Wirkung Abfolge die zu einer Ausgangszustand zurückführt & bestätigt oder verändert.

Bsp.: Mutter wütend und beschimpft die Tochter weil sie sich zu wenig am Haushalt beteiligt. Daraufhin zieht sich die Tochter zurück was wieder zur folge hat das sie sich noch weniger in dem Wohnungsalltag miteinbringt und die Mutter weiterhin oder noch wütender wird.

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2
Q

Wie lautet die Annahme der Selbstorganisationstheorie (Autopoiese)?

A
  1. Systeme organisieren sich selbst 2. nur begrenzt & nicht gezielt von außen beeinflussbar
  2. können neue Strukturen entwickeln & verändern
    —> können mehr als nur einmal gefundene Strukturen zu stabilisieren.
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3
Q

Was bedeutet diese Annahme der Autopoiese für die systemische Therapie?

A
  1. Interventionen können Systeme nicht kontrolliert in eine gewünschte Richtung verändern
  2. höchstens anstoßen
    —> Ziel einer Therapie:
  3. dysfunctional erlebte Muster zu unterbrechen
  4. eine Phase der Instabilität zu erzeugen
    —> eigene Neuorga des Systems durch die sich das System

neue Ordnungszustand nicht vorhersagbar

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4
Q

Nennen Sie 6 Methoden für die lösungsorientierte Therapie
+ Beispiel

A
  1. Wunderfrage
  2. Ausnahmefrage
  3. Skalierungsfrage
  4. Copingfrage
  5. Frage nach dem Nutzen der Probleme
  6. Zirkuläre Fragen
  7. Wunderfrage
    Woran würden sie merken dass Ihr Problem gelöst ist?
  8. Ausnahmefrage
    Sie haben immer Angst raus zu gehen, wann ist das ein bisschen besser gewesen? Wann haben Sie keine Angst raus zu gehen?
  9. Skalierungsfrage
    Auf einer Skala von 1 - 10 wie entschlossen sind sie Iherre Angst entgegen zu treten? Zu dem Gelingen der Therapie beizutragen?
  10. Copingfrage
    Was hilft Ihnen dabei die Angst (Situation) auszuhalten? Wie halten sie sie aus?
  11. Fragen nach dem Nutzen von Problemen
    Problem: Man kann sich nicht zwischen zwei Jobangeboten entscheiden - was wäre der Nutzen, dieses Problem noch eine Weile zu behalten, sich also nicht zu entscheiden?
  12. Zirkuläre Fragen
    Woran würde Ihre Mitbewohnerin merken dass das Problem gelöst ist?
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5
Q

Welche Theorie besagt, dass lebende Systeme sich selbst organisieren und nur begrenzt (und auch nicht gezielt) von außen beeinflussbar sind?

A

Selbstorganisationstheorie bzw. Autopoiese

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6
Q

Welchem Aspekt wird im Sozialen Konstruktivismus eine besondere Bedeutung zugeschrieben?

A

Sprache
als Kommunikationsmittel, da Annahme:

menschliche Wirklichkeit in Kommunikation gesellschaftlich konstruiert wird

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7
Q

Die Annahme, Systeme könnten unter bestimmten Kontextbedingungen aus sich selbst heraus neue Strukturen entwickeln, sich also verändern - und nicht nur einmal gefundene Strukturen stabilisieren, geht auf eine Lehre der Physik zurück. Wie wird diese genannt?

A

Synergetik

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8
Q

„Es gibt eine richtige Sicht auf dieses Problem.” Wie würde man nach dem lösungsorientierten Ansatz auf diese Aussage antworten. Würde man zustimmen/ ablehnen und warum?

A
  1. jeder Person die Welt für sich individuell konstruiert —>
  2. Problem mindestes soviele Sichtweisen wie Betroffene Personen.
  3. alle Perspektiven gleichwertig

Aussage ablehnen

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9
Q

„Große Probleme verlangen nach großen Lösungen.“ Wie würde man mit einer lösungsorientierten Haltung auf diese Aussage antworten?

A

Da in einem System jede Veränderung zu Bewegung führt, können sich kleine Veränderungen zu großen Veränderungen führen

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10
Q

Welche Rolle spielen diagnostische Fragen in der systemischen Therapie?

A
  1. weniger dazu da den individualpsychologischen Zustand zu erheben
  2. dienen vielmehr der Beschreibung der (familiär) hilfreichen oder weniger hilfreichen Kommunikations- und Interaktionsabläufe und
  3. der damit verbundenen Perspektiven und Erwartungshaltungen der Betroffenen.
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11
Q

Definiere Ressourcenorientierung im Rahmen der systemischer Therapie

A

Annahme: Veränderungen finden statt, wenn sich Menschen ihrer Ressourcen bewusst sind

—> Ziele:

  1. Ressourcen sichtbar
  2. Ressourcen stärken
  3. für den Problemlöseprozess nutzen

—> mehr von dem zu machen was funktioniert und weniger von dem was nicht funktioniert

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12
Q

Nennen Sie zwei Aussagen des Konstruktivismus und deren Konsequenzen für die therapeutische Arbeit in der systemischen Therapie.

A

Der Konstruktivismus besagt, dass die Welt durch die Warnehmung erschaffen wird, also es keine Realität gibt, die unabhängig vom Beobachter ist. Dementsprechend sind auch Probleme Konstruktionen die nicht von sich aus bestehen sondern erst von mindestens einer Person als ein Problem bezeichnet werden müssen.

Außerdem konstruiert jeder sich eine eigene Welt was dazu führt das die Wirklichkeiten sich von mensch zu Mensch unterscheiden. Für die Therapie bedeutet das, dass es für ein Problem mindestens genausoviele Perspektiven wie beteiligte Personen gibt und das auch die Perspektive der Therapeutinnen nicht zutreffender ist als die der anderen Personen.

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13
Q

Was wird unter dem Ansatz der „Ressourcenorientierung“ in der systemischen Therapie verstanden?

A

Bei der systematischen Therapie wird davon ausgegangen, dass Veränderungen statt finden, wenn sich Menschen ihrer Ressourcen bewusst sind. Dementsprechend ist eines der Hauptziele in der systematischen Therapie Ressourcen sichtbar zu machen, sie zu stärken und für den Problemlöseprozess zu nutzen. Das man versucht mehr von dem zu machen was funktioniert und weniger von dem was nicht funktioniert nennt man dann die Ressourcenorientierung.

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14
Q

Wer ist laut der systemischen Therapie der*die Experte*in für die Lösung eines Problems im Rahmen einer Psychotherapie?

A

Klient*innen wissen meist am besten wie ihre Lösung aussehen soll.

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15
Q

Was ist eine Wunderfrage im Rahmen einer systemischen Therapie?

A

Eine Wunderfrage ist die Frage nach der SItuation, wenn das Problem nicht mehr bestehen würde. Sie versucht also quasi den Wunschzustands der KlientIn zu erfragen um heraus zu finden, woran de Klientin merken würde, dass das Problem gelöst ist.

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16
Q

Was wird unter einem „System“ in der systemischen Therapie verstanden? Erklären Sie den Begriff an einem Beispiel.

A

Ein System ist ein ganzheitlicher Zusammenhang von Teilen deren Beziehungen untereinander quantitativ intensiver und qualitativ produktiver ist als ihre Beziehungen zu anderen Elementen. Diese Unterschiedlichkeit der Beziehung konstituiert eine Systemgrenze, die System und Umwelt des Systems trennt.

Ein Beispiel wäre eine Klassengemeinschaft. Die Kinder in eine Klasse haben sowohl häufiger als auch produktivere Interaktionen mit ihren Klassenkameraden im Vergleich zu anderen Schulteilnehmern/Mitschülern. Dabei ist eine Person immer Teil mehrer System die sich auch überlappen. So wäre die Freundesgruppe innerhalb einer Klasse ein weiteres System das sich in der Beziehung der Elemente innerhalb von der restlichen Klasse abgegrenzt, genauso wie die gesamte Schule im Vergleich zur Umgebung, anderen Kindern aus der Nachbarschaft. Eine Person ist dabei Teil aller dieser drei System, wie ebenso dem System der eigenen Familie und zum Beispiel der Sportverein.

Außerdem kann jedes Systemitglied durch das verändern des eigenen Verhaltens Systemmitglieder zu Bewegung veranlassen. Wenn zum Beispiel ein Kind immer wieder wütend wird, oder sich plötzlich aus den sozialen Interaktionen zurückzieht führt das zu einer Bewegung in der Dynamik in dem System.

17
Q

Erklären Sie an einem Beispiel, wie Krankheiten aus Sicht der systemischen Therapie gesehen werden.

A

Krankheit ist im systemischer Verständnis

  1. nicht ein Merkmal einer Einzelperson, sondern
  2. Teil einer Interaktionen an der eine oder mehrerer Personen so sehr leiden, dass Ihnen
  3. Krankheitswert zugeschrieben wird.

Bsp: So könnte zum Beispiel die Interaktion zwischen eine gehbehinderten Person und einer Stadtstruktur, die nicht für Menschen mit einer Laufschwäche ausgelegt ist, dazu führen, dass die behinderte Person so sehr darunter leidet, das ihr ein Krankheitswert zugeschrieben wird.

Gleichzeitig ist Krankheit aber auch teilweise ein
1. soziales Konstrukt, also Ergebnis der gesellschaftlichen Entscheidung darüber was als krank angesehen werden soll und was nicht.

bsp: So würde zum Beispiel eine menstruierende Person unter den erlebten Symptomen so sehr leiden, dass man einen Krankheitsherd zuschreibt, gleichzeitig gibt es aber in dem gesamtgesellschaftlichen System keinen Konsens darüber, dass menstruationsbeschwerden eine Krankheit ist und somit gibt es auch kaum unterstützende strukturen (wie bezahlte Fehltage während bzw. Auf Grund der Periode)

18
Q

Systeme und Systemgrenzen sind objektiv gegeben. Stimmen Sie dieser Aussage zu? Begründen Sie Ihre Antwort.

A

Nein, da diese vom Beobachter selbst konstruiert werden und durch dessen Betrachtung erst entstehen.

19
Q

Nennen Sie ein Beispiel für einen zirkulären Prozess zwischen einem Kind und dessen Eltern.

A

Die Eltern machen sich sorgen, weil das Kind Ihnen nicht mehr viel aus seinem Leben erzählt und versuchen das Kind zu überreden mehr zu erzählen, daraufhin fühlt sich das Kind bedrängt und zieht sich zurück, was dazu führt das die Eltern sich noch mehr sorgen machen etc