VL 4 - Notfallpsychologie Flashcards

1
Q

Welche Folgen können - außer einer PTBS - nach einer traumatischen Erfahrung auftreten? (7)

A
  1. Depression
  2. Angststörungen
  3. Psychosen
  4. Sucht
  5. Somatisierung
  6. Dissoziation
  7. Psychosocial Konsequenzen
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2
Q

Nennen Sie Risiko- bzw. Schutzfaktoren aus dem Rahmenmodell der Ätiologie von Traumafolgestörungen.

A
  1. frühere Traumata
  2. Alter zum Traumazeitpunkt
  3. Geringere Intelligenz/Bildung
  4. Weibl. Geschlecht (Risiko)
  5. Persönlichkeitsfaktoren
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3
Q

Nennen Sie 10 akute Stress- und Belastungssymptome nach dem Erleben eines traumatischen Ereignisses.

A

Allgemein erhöhte und erniedrigte Reaktivität (Überregung/emotionale Betäubung)

  1. aufdrängende, belastende Erinnerungen
  2. Überregungssymptome
  3. Verzweiflung
  4. Stupor
  5. Psychotisches Erleben
  6. Dissociative Symptome (verändertes Erleben der Selbst-, Realitäts-, oder Zeitwarnehmung)
  7. Rückzugs- und Vermeidungsverhalten
  8. Veränderte affektive Reaktionen
  9. Emotionale Taubheit
  10. Schuld- und Schamgefühle
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4
Q

Nennen sie 7 typische Überregungssymptome

A
  1. Unruhe
  2. Nervosität
  3. Schreckhaftigkeit
  4. vermehrte Reizbarkeit
  5. Wutausbrüche
  6. gesteigerte Aggressivität
  7. Konzentrations- und Schlafstörungen)
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5
Q

Nennen Sie vier Verläufe von Reaktionen auf traumatischen Stress. Dies bezieht sich auf den Grad der Anpassung und die Zeit seit der PTE.

A
  1. chronisch
  2. Verzögert
  3. genesen
  4. Resilient
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6
Q

In welche drei Bereiche lassen sich Postmigrationsstressoren bei Geflüchteten einteilen? Nennen Sie jeweils ein Beispiel.

A
  1. Aufenthaltsverfahren
    Langwieriges Asylverfahren
  2. Soziale und interpersonelle Stressoren
    Diskriminierung
  3. Sozioökonomischen Schwierigkeiten
    Arbeitslosigkeit
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7
Q

Was sind die fünf essenziellen Elemente kurz- und mittelfristiger Interventionen nach einem Massentrauma? Nennen Sie diese.

A
  1. Erleben von Sicherheit
  2. Beruhigung
  3. Erleben von Selbstwirksamkeit
  4. Kontakt und Anbindung
  5. Hoffnung
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8
Q

Sind folgende Aussagen richtig oder falsch:
a. Eine Frühintervention beinhaltet Maßnahmen direkt im Anschluss nach einem traumatischen Ereignis bis zu 3 Monate danach.

b. Psychologisches Debriefing sollte im Rahmen der Notfallversorgung angewendet werden.

A

a) Richtig
b) Falsch, stattdessen Psychological First Aid

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9
Q

Nennen sie die 5 essenziellen Elemente kurz- und mittelfristiger Interventionen nach Massentraumata nach Hobfoll und geben Sie jeweils ein Beispiel.

A
  1. Erleben von Sicherheit
    •Relatives Sicherheitsgefühl stärken
    • Zugang zu Basic Needs
    • Zugang zu Informationen über Angehörige
    • Zugang zu Nachrichten
    • Ggf. Ermutigung zu dosierten Nachrichten
  2. Beruhigung
    • Normalisieren
    • Psychoedukation (normale und erwartbare psychische Reaktionen, zur Verfügung stellen von Informationen, z.B.
    Hilfsangebote, praktische Informationen wie Schlafhygiene)
    • Entspannungstechniken (Atemübungen, PMR, Yoga, etc)
    • Ermutigung zu positiven Aktivitäten
    • Kontrollerleben fördern: Problemlösestrategien, Unterstütz-
    ung bei Alltagsstrukturierung
  3. Erleben von Selbstwirksamkeit
    Gegenseitige Vernetzung und Unterstützung fördern
    • an prätraumatische Selbstwirksamkeit anknüpfen
  4. Kontakt und Anbindung
    Formelle Unterstützung anbieten, wo Informelle fehlt
    • Soziale Isolation vermeiden
  5. Hoffnung
    Praktische Unterstützungsangebote
    • Kognitive Techniken (z.B. bei dysfunktionalen Kognitionen/
    Emotionen)
    • Passende Spirituelle Angebote, Rituale fördern
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10
Q

Nennen und erläutern Sie die 4 Stufen der MHPSS Interventionspyramide.

A
  1. Basic services and security
    Erfüllung von Basic needs wie Nahrung, Unterkunft und medizinische Grundversorgung in partizipativer und sozial angemessener Form (Wahrung der Würde)
  2. Community and family support
    Unterstützung bei Aktivierung sozialer Netzwerke, traditionelle Unterstützungsformen fördern (Rituale, Spiritualität, etc), altersangemessene Angebote schaffen
  3. Focused, non/specialised support
    Fokussierte Angebote von ALlgemeinärzten oder trainierten supervidierten mental Gealth care Workern, z. Bsp. Psychological First Aid
  4. Specialised services
    Psychologische oder Psychatrische Behandlung für Menschen mit erheblichen Problemen bei der Alltagsbewältigung
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11
Q

Was sollte beim psychosozialen Erstkontakt nach einem traumatischen Ereignis berücksichtigt werden? Nennen Sie 9 Aspekte.

A

Allgemeine Haltung: an Bedürfnissen orientieren, Kontrolle/Orientierung und Selbstwirksamkeit fördern

  1. Nach Anliegen/Bedarf fragen
  2. Psychischer Befund
  3. Äußere Sicherheit erfassen
  4. Körperliche Verletzungen und Zustand (z.B. Intoxikation) berücksichtigen
  5. Verfügbaren Ressourcen erfassen
  6. Bei Frühdiagnostik auf Symptome der Akuten Belastungsstörung bzw. Anpassungsstörung achten (s. Folie Akute Stress- und Belastungssymptome)
  7. Selbst- und Fremdgefährdung erfassen
  8. Optional Screeningsinstrumente für Schutz- und Risikofaktoren und/oder psychische Symptome für Indikationsstellung für eine Frühintervention nutzen
  9. Leicht verständliche Psychoedukation (inkl. Normalisierung) und weiterführende Informationen
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12
Q

Nennen Sie vier verschiedenen Gruppen von Reaktionen auf (traumatischen) Stress.

A
  1. chronisch
  2. Verzögert
  3. Genesen
  4. Resilient
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13
Q

In welche drei Bereiche lassen sich Postmigrationsstressoren bei Geflüchteten einteilen? Nennen Sie jeweils ein Beispiel.

A
  1. Aufenthaltsverfahren
    Langwieriges Asylverfahren
  2. Soziale und interpersonelle Stressoren
    Diskriminierung
  3. Sozioökonomischen Schwierigkeiten
    Arbeitslosigkeit
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14
Q

Nach der internationalen Metaanalyse über Traumafolgestörungen (Blackmore et al. 2020) sind die Prävalenzraten der folgenden Störungen in der Bevölkerung von Geflüchteten und Asylbewerbern höher als in der Allgemeinbevölkerung:

A

PTBS & Depressionen

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15
Q

Nennen Sie die drei Action Principles von Psychological First Aid und Erläutern Sie diese Prinzipien, indem Sie ein fiktives Szenario beschreiben, in dem Sie drei Aktionen für jedes Prinzip durchführen

A

1.LOOK
check for safety
Check for ppl with obvious urgen basic needs
Check for ppl w/serious distress reaction

2.LISTEN
approach ppl who may need support
ASK about ppls needs and concerns
Listen to ppl and help them to feel calm

3.LINK
help ppl Andrés’s basic needs and access services
Help ppl cope w/ problems
Give info
Connect ppl w/ loved ones and scocial support

Ausgangsituation: Zerstörung durch Tornado

Look:
Ich schaue ob sich alle Personen in Sicherheit befinden und prüfe ob jemand dringende Bedürfnisse hat, wie zum Beispiel medizinische Versorgung. Außerdem behalte ich ein Auge auf den Zustand der Personen und schaue nach Personen die besonders gestresst, unruhig verunsichert verhalten.

Listen:
Ich gehe direkt auf die Leute zu bei denen ich denke dass sie Hilfe brauche. Und frage sie was sie beunruhigt oder was sie brauchen. Wenn mir dann jemand von seiner Zukunft ANgst erzählt bleibe ich ruhig, höre der Person zu und versuche sie zu beruhigen.

Link.
Wenn ich sehe dass jemand zum Beispiel dringend medizinische Hilfe benötigt sorge ich dafür, dass er oder sie sie bekommt. Außerdem gebe ich so viele Informationen weiter wie ich kann und versuche Überlebende mit Ihren Familien zu verbinden und sie mit einem sozialen support system zu vernetzen.

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16
Q

Wie lautet die Definition der Notfallpsychologie nach Lasogga & Gasch (2011)? (4)

A
  1. Entwicklung und Anwendung von Theorien, Methoden und Maßnahmen der Psychologie sowie ihrer Nachbardisziplinen
  2. bei Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen, die in Notfällen
  3. direkt oder indirekt betroffen sind (direkt Betroffene, Angehörige, Augenzeug:innen, Helfende, Mitarbeitende von Hilfsorganisationen).
  4. Umfasst Präventions-, Interventions- und Nachsorgemaßnahmen bezogen auf einen relativ kurzen Zeitraum
17
Q

Was ist das Ziel von „Mental Health and Psychosocial Support (MHPSS) in Emergency Settings” nach Ventevogel?

A

Wahrung oder Förderung psychosozialen Wohlbefindens

Und/oder
Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen

18
Q

Was ist Psychological First Aid (PFA) und wann und für wen wird es eingesetzt?

A
  1. Psychologische erste Hilfe
  2. Program zur Schulung von Laien
  3. Alternative zum Psychological debriefing

Kernaspekte:

  1. anbietend aber nicht bedrängend
  2. Keine Indikation
  3. Kurz
  4. Vor Ort

Für wen:
Betroffene die kürzliche eine Katastrophe erlebt haben

19
Q

Was sind die vermittelten kommunikativen Basiskompetenzen bei psych First Aid?

A
  1. Emotionale Präsenz
  2. Soziale Unterstützung
  3. Aktives zuhören
  4. Dosiertes Informieren
20
Q

Erklären Sie kurz in eigenen Worten, was unter psychologisches Debriefing zu verstehen ist. Gehen Sie auch darauf ein, ob es empfohlen wird und nennen Sie eine Alternative zum psychologischen Debriefing.

A

also man setzt mich mit Betroffen zusammen und spricht über das erlebte -> re- und zusätzlich Trauma deshalb nicht mehr und lieber psych first aid

21
Q

Welche drei Bereiche der Notfallpsychologie gibt es (Quadermodell, Lasogga & Gasch)? Nennen Sie für zwei je ein Beispiel.

A
  1. Zeit
    vorher, während, nachher
  2. Beteiligte Personengruppen
    direktes Opfer, Angehörige, Zuschauer, Helfer
  3. Typen von Notfällen
    Natur, Medizin, Technik, Mensch