VL 7 - Solarthermische Kraftwerke Flashcards

1
Q

Was sind solarthermische Kraftwerken?

A

Sie sind Anlagen, die:

  • Solarstrahlung in Wärme wandeln,
  • dann Wärme mittels eines weiteren Prozesses (Wärme-Kraft-Prozess) in Rotations- bzw. mechanische Energie umwandeln und
  • dann durch eine mechanisch-elektrische Wandlung elektrische Energie bereitstellen.

Solarstrahlung –> Wärme –> Rotations- bzw. mechanische Energie –> elektrische Energie

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2
Q

Konzepte von solarthermischen Kraftwerken

A

Linienkonzentrierende Konzepte

  • Parabolrinnen-Kraftwerke
  • Linear-Fresnel-Kraftwerke

Punktkonzentrierende Konzepte

  • Solarturmkraftwerke
  • Dish/Stirling Systeme

Nichtkonzentrierende Konzepte

  • Aufwindkraftwerke
  • Solarteichkraftwerke
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3
Q

Funktionsprinzip der Parabolrinnen-Kraftwerke

A
  • Strahlung wird auf einen Absorber reflektiert, der sich in der Brennlinie des Konzentrators befindet.
  • die eindimensionale Konzentration führt zu Konzentrationsfaktoren von 15 bis 30.
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4
Q

Wie viel der einfallenden Direktstrahlung steht als technisch nutzbare Wärme zur Verfügung bei den Parabolrinnen-Kraftwerken?

Wovon ist diese Menge abhängig?

A

40-70%

Die Menge ist vom Sonnenstand, von der Feldgröße und vom Anlagenstandort abhängig.

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5
Q

Welche sind die Systemkomponenten der Parabolrinnen-Kraftwerke?

A
  • Parabolrinnen-Kollektoren: parabolisch geformter Reflektor konzentriert die einfallende Strahlung auf ein Rohr (Absorber), das sich in der Brennlinie befindet.
  • Reflektor: kontinuierliche Fläche oder mehrere gekrümmte Spiegelsegmente
  • Spiegelsegmente: mit hohen Reflektivitätswerten
  • Absorber: horizontale Einzelrohre, selektiv beschichtet (hohe Absorption), evakuiert um Wärmeverluste zu minimieren, hohe Absorption.
  • -> die maximale Absorbertemperatur ist von Konzentration abhängig (Konzentrationsverhältnis C)
  • Wärmeträgermedium: idR hochsiedende, synthetische Thermo-Öle (alternativ Salzschmelzen)
  • Kollektorfelder
  • Wärmespeicherung: ggf. notwendig weil Sonnenenergie vom Tages- und Jahresgang abhängt
  • -> einsetzbare Speicher: Wärmeträgerspeicher, Massenspeicher, Speicher mit phasenwechselnden Materialien.
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6
Q

Vorteile und Nachteile von Salzschmelzen

A

+ höhere Wärmekapazität
+ potenziell höhere Arbeitstemperaturen

  • hohe Schmelztemperatur
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7
Q

Funktionsprinzip der Linear-Fresnel-Kraftwerke

A
  1. Nachbildung des Parabolprofils aus mehreren schmalen Spiegelsegmenten.
  2. die Kollektoren folgen dem Lauf der Sonne und konzentrieren die Strahlung auf einem Receiver in der Fokuslinie.

1.
+ weniger Windlast
- niedrigere Konzentration (geom. bedingt) und geringere optischer Wirkungsgrad als Parabolrinnen

  1. + Verluste können durch alternierende Spiegelstellungen reduziert werden
    - gegenseitige Verschattung, höherer Steuerungsaufwand
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8
Q

Systemkomponenten der Linear-Fresnel-Kraftwerke

A
  • Receiver: Sekundärkonzentrator, Absorberrohren (beweglich)

- Zwischenraum luftgefüllt und nicht hermetisch abgedichtet

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9
Q

Wie sind die Wärmeverluste bei den Linear-Fresnel-Kraftwerke bestimmt?

A

Durch Konvektion

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10
Q

Funktionsprinzip der Solarturmkraftwerke

A
  • Spiegel (Heliostaten) reflektieren die direkte Solarstrahlung auf einen Receiver, der zentral auf einem Turm angebracht ist.
  • Im Turm wird die Strahlungsenergie in Wärme umgewandelt und an ein Wärmeträgermedium übertragen.
  • Die Wärme wird in Wärme-Kraft-Prozessen zur Stromgenerierung genutzt.

Funktionsprinzip skizze Folie 17

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11
Q

Systemkomponente der Solarturmkraftwerke

A
  • Heliostat: zweiachsige Nachführung nach dem Lauf der Sonne, besteht aus Reflektorfläche und Nachführeinheit.
  • -> Herausforderungen: exakte Nachführung und Korrektor von Windböen
  • Receiverturm: hoher Turm vorteilhaft –> größere und dichtere Heliostatenfelder mit geringeren Verschattungsverluste.
  • Strahlungsempfanger (Receiver): wandelt Strahlungsenergie in technisch nutzbare Wärme. Nach Wärmeträgerfluid und Receivergeometrie unterteilt:
    • Wasser/Dampf-Receiver (direkte Verdampfung)
    • Salz-, Öl- oder Flüssigmetallreceiver
    • offene volumetrische Luftreceiver
    • geschlossene (druckbeaufschlagte) Luft-, Helium-, Gasreceiver
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12
Q

Funktionsprinzip der Dish/Stirling Systeme

A

dezentraler Charakter

  • Konzentration der Strahlung im Dish.
  • Umwandlung der Wärme im Receiver
  • Umwandlung in mechanische Energie durch Stirling Motor
  • Umwandlung in elektrische Energie durch Generator
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13
Q

Systemkomponenten der Dish/Stirling-Systeme

A
  • Parabolkonzentrator (Dish): konzentriert das Sonnenlicht in Abhängigkeit von der Genauigkeit seiner Form, der Oberflächenbeschaffenheit und der Brennweite in einem Brennfleck.
    • höchstes Konzentrationsverhältnis: 1500 bis 4000
  • Receiver: wandelt Solarstrahlung in technisch nutzbare Wärme mit Temperaturen von 600-800°C um.
    • Hohlraum-Receiver (Cavity-Receiver)
  • Stirlingmotor (Wärme-Kraft-Maschine): nutzt den Effekt, dass Gas bei einer Temperaturänderung eine entsprechende Volumenänderungsarbeit verrichtet.
    • Arbeitsgas: Helium oder Wasserstoff
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14
Q

Funktionsprinzip der Aufwindkraftwerke

A

Luft wird unter einem Glasdach durch die Sonnenstrahlung erwärmt. Glasdach bildet zusammen mit dem darunter liegenden Boden eine Warmluftkollektor.

Mitte des Dachs steht senkrecht ein Kaminrohr mit großen Zuluftöffnungen am Fuß. Die warme Luft steigt im Kamin auf, da sie im Vergleich zu kalter Luft geringere Dichte hat. Gleichzeitig wird warme Luft aus dem Kollektor nachgesaugt.

Von außen strömt kalte Luft in das außen offene Glasdach. Kontinuierlicher Aufwind im Kamin. Die Energie wird mit druckgestuften Turbinen in mechanische und über Generatoren in elektrische Energie umgewandelt

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15
Q

Systemkomponenten der Aufwindkraftwerke

A
  • Kollektor: horizontales, transparentes Glas- oder Kunststoffdach. Durchlässig für Solarstrahlung, undurchlässig für die langwellige Wärmestrahlung, die vom Kollektorboden emittiert wird.
  • Speicher: Erdboden unter Kollektordach wirkt als natürlicher Speicher.
    • um die Wärme in der Nacht zu speichern, können Wasserkissen auf dem Kollektorboden aufgestellt werden.
  • Turmröhre: einfacher Hohlzylinder aus Beton.
  • Turbinen: arbeiten als druckgestufter Windturbogeneratorsatz.
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16
Q

Funktionsprinzip der Solarteichkraftwerke

A

Salzseen bilden flache eine Kombination von Solarkollektor und Wärmespeicher.

Das Wasser am Grund ist viel salzhaltiger und dichter als an der Oberfläche. Wird Sonnenstrahlung in den tieferen Schichten absorbiert, heizen sich diese auf 85 bis 90 °C auf. Auf Grund des Dichtegradienten (wegen unterschiedlichen Salzgehalt) kann das erwärmte Wasser nicht aufsteigen, es findet keine Konvektion statt und die Wärme wird in der unteren Wasserschicht gespeichert.

Die gespeicherte Wärme kann zur Stromerzeugung in einem Turbinen-Generator-Block verwendet werden. Da die erreichbaren Temperaturen gering sind, muss bei der Stromerzeugung mit Arbeitsmedien gearbeitet werden, die bei niedrigen Temperaturen verdampfen. Die Umwandlung der Wärme in elektrischen Strom erfolgt mit Hilfe eines Organic-Rankine-Cycle-Kraftwerks oder mit einem Kalinaprozess, der Ammoniakdampf als Arbeitsmedium nutzt.

17
Q

Systemkomponenten der Solarteichkraftwerke

A
  • Teichkollektor: natürlich oder künstlich, funktionieren ähnlich zu Flachkollektoren
  • Wärmeübertrager: zwei Verfahren stehen zur Verfügung:
    1. Arbeitsfluid fließt durch die Rohrbündel-Wärmeübertrager, die in der Speicherzone angebracht wird.
    2. Heiße Sole wird mit Ansaugdiffusor aus der Speicherzone abgepumpt, über einen externen Wärmeübertrager an das Arbeitsfluid übertragen und im abgekühlten Zustand wieder dem Teich zugeführt.
18
Q

Wie erfolgt die Umwandlung von Wärme in Strom in den Solarteichkraftwerke?

A

Wärme-Kraft-Maschine

  • Organic Rankine Cycle Process (ORC)
  • Kalinaprozess
19
Q

Herausforderung der konzentrierte Solarenergie / Solarkraftwerke

A

Reinigung der Kollektoren in der Wüste:

  • Reinigung von Sand
  • Verkratzen vermeiden
  • Wasserknappheit
20
Q

Entwicklungsziele bei Solarkraftwerken

A
  • Erhöhung der Wirkungsgrade
  • Reduktion der Investition-, Betriebs- und Wartungskosten
  • Verfügbarkeit und regelbare Stromerzeugung
  • Verbesserung der Umweltverträglichkeit
21
Q

Beziehung zwischen Wirkungsgrad - Höhe des Turms
Wirkungsgrad - Umgebungstemperatur
Wirkungsgrad - Geschwindigkeit am Austritt des Kamins

A

Der Wirkungsgrad eines Aufwindkraftwerks steigt mit der [Höhe des Turms] und sinkt mit der [Umgebungstemperatur].

Die Geschwindigkeit am Austritt des Kamins und der Wirkungsgrad [haben einen quadratischen Zusammenhang].