VL 4 - Regenerative Brennstoffe Flashcards
Biochemische Umwandlung
Biochemische Umwandlung
- Alkoholgärung → Ethanol → flüssiger Brennstoff
- Aerober Abbau → Wärme
- Anaerober Abbau → Biogas
Biogas
Biogas basiert auf der Nutzung der natürlichen Methangärung.
Anaerober Abbauprozess durch viele, voneinander abhängige Bakterienarten.
Natürliche Vorkommen von Biogas:
- Mägen von Wiederkäuern
- Sümpfe
- Schlammschichten
Was bestimmt die Gaszusammensetzung von Biogas?
- Substrat
- Vergärungsbedingungen
- Mikrokulturen
Zusammensetzung von Biogas
- Methan (40-75%)
- CO2 (25-255%)
- Wasserdampf (0-10%)
- Stickstoff (0-5%)
- Wasserstoff (0-1%)
- Ammoniak (0-1%)
- Schwefelwasserstoff (0-1%)
Ausgangsstoffe von Biogas
- Zuckerrübenschnitzel
- Schweinegülle
- Maissilage
- Grassilage
- Roggen-GPS
Vereinfachte Buswell’sche Gleichung
Folie 11
Zur Berechnung der Zusammensetzung von Biogas bei der Bildung von Biogas aus Biomasse.
≡ Basiert auf Stöchiometrie
≡ Vollständige Stoffumwandlung
≡ Vernachlässigung von Schwund durch Neubildung von Biomasse
𝐻2𝑆 und 𝑁𝐻3 entstehen aus Schwefel- und Stickstoffverbindungen im Substrat.
Biogas-Anlangen
Typisches Anlagenschema
Folie 12
Einteilung der Fermentationsverfahren
Nassfermentation:
- hoher Wasseranteil im Substrat
- Rühr- und fließfähig
- kontinuierliche Verfahren
- z.B. Güllenutzung
Trockenfermentation:
- stapelbare, faserige Biomasse
- Batch- oder kontinuierliche Verfahren möglich
- Schnittgut aus der Landschaftspflege
Biogas-Anlagen
Fermenter
Bauform bestimmt durch Vergärungsverfahren.
- Volldurchmischung: Stahl- oder Betondecken mit gasdichter Abdeckung, kann außerdem als Gasspeicher dienen.
- Pfropfenströmungsfermenter: Rohrreaktor, Substrakt wird meist waagerecht durch liegenden Kolben bewegt, gezielte Einstellbarkeit der Verweildauer, nur kleinere Anlagen möglich.
- Batchverfahren: Einheiten werden befüllt und verschlossen, hauptsächlich für mobile Anwendungen und schüttfähiges Substrat.
Biogas-Anlagen
Gausaufbereitung - Verfahrensschritte
- Entschwefelung: Schwefelwasserstoff entsteht bei der Vergärung und ist stark korrosiv. Konzentration vom Substrat abhängig.
- Grobentschwefelung
- Feinentschwefelung
- Gastrocknung: Wasserdampf wird dem Gas entzogen zur Vermeidung von Korrosion und Kondensation → verbesserter Brennwert durch Kühlung unter Taupunkttemperatur.
- Abtrennen von CO2: Erhöhung des Methangehalts auf bis zu 98%.
- Druckwasserwäsche
- Druckwechseladsorption
- physikalische und chemische Waschlösungen
- Membranverfahren
- Konditionierung: Einstellen der geforderten Werte für Trockenheit, Brennwert usw. Auch Odorierung → Nur Erdgasqualität
Biogas - Voraussetzungen zur Einspeisung ins Gasnetz
- Zugang zum Erdgasnetz (Netztopologie=
- Gastechnische Beschaffenheit
- Netzseitige Kapazitätsgrenzen
- -Weitere gastechnische und -wirtschaftliche Anforderungen
Biogas-Anlagen - Abwärmenutzung
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Anlage
Nutzungsmöglichkeiten:
- Teil der Wärme wird als Prozesswärme selbst benötigt
- Heizungswärme im Winter
- Hackschnitzeltrocknung
- Aquakulturen
- Gärreste-Trocknung
Biogas - Vorteile
- höhere Energieausbeute pro Fläche als andere NaWaRo (Biokraftstoffe)
- Verwendung von Pflanzen- und sonstigen Abfällen
- Verwendung als Erdgasersatz (speicherbar, hohe Energiedichte)
- Düngerqualität der Gärreste ist höher als direkte Ausbringung der Gülle
- Einkommensalternative für den ländlichen Raum
Biogas - Nachteile
- Intensivierung der Landwirtschaft
- Flächenkonkurrenz zu Nahrungsmitteln
- Anstieg der Pachtpreise für Land
Biogas - Verfolgte Strategien zur Verbesserung der Nachhaltigkeit
- Erhöhung der Artenvielfalt im Anbau
- ertragreichere Sorten
- verringerter Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln
- Kaskadennutzung der Rohstoffe
- Wiederverwertung der Reststoffe